Maus mit programmierbarer firmware

CED999

Lieutenant
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Hallo Leute,

ich nutze ein Programm namens RSI Guard, da ich häufig Schmerzen im Arm habe und der Sinn des Programm ist es den rechten Arm zu entlasten indem Mauslicks automatisch ausgelöst werden. Das Programm arbeitet dabei folgendermaßen: wenn die Maus mehr als x pixels bewegt wurde (z. B. 15) und danach für mehr als x Zehntelsekunden still steht (z. B. 3), dann löse einen Click aus.

Die Software ist super, aber wenn ich in Zukunft wieder in einem größeren Unternehmen arbeiten sollte, ist das natürlich ein bisschen ein Problem mit der Installation der Software. Eleganter wäre eine Maus, die eine programmierbare FIRMWARE hat und unter Win/Linux aber mit dem Standard-Maustreiber läuft. Eine Maus anzuschließen dürfte keine Problem sein, die Erlaubnis software zu installieren allerdings schon eher.

Im Grunde ist das gleiche Konzept wie bei manchen TAstaturen, die Firmware wird einmal programmiert mit der gewünschten Tatstaturbelegung und dann kann sie ohne besondere Treiber mit den gewünschten Einstellungen an jedem Rechner verwendet werden.

Jemand einen Tipp welche Maus in Frage käme?
 
Hallo,

CED999 schrieb:
Die Software ist super, aber wenn ich in Zukunft wieder in einem größeren Unternehmen arbeiten sollte, ist das natürlich ein bisschen ein Problem mit der Installation der Software. Eleganter wäre eine Maus, die eine programmierbare FIRMWARE hat und unter Win/Linux aber mit dem Standard-Maustreiber läuft. Eine Maus anzuschließen dürfte keine Problem sein, die Erlaubnis software zu installieren allerdings schon eher.

Je nach Definition von "größeren Unternehmen" und Stärke der körperlichen Beeinträchtigung wirst Du dort nur bedingt Probleme bekommen, wenn Du nachweislich mit dieser Software besser arbeiten kannst. Ein Admin wird dann die Software lokal installieren und fertig.

*Private* Hardware anzuschließen ist da teilweise eher ungern gesehen bzw. bestenfalls geduldet. Zumal "individuell" anpassbare Firmware in solchen Geräten auch ein grundsätzliches Sicherheitsrisiko darstellt.


Ich kenne keine Firma, die bei nachweislichen körperlichen Beschwerden nicht entsprechend reagiert. Insbesonders wenn die Firma groß genug ist und einen aktiven Betriebsrat hat.


HTH,
Chris
 
Das mit den "nachweislichen gesundheitlichen Problemen" ist halt der springende Punkt. Ich möchte damit eigentlich nicht so hausieren gehen im Vorstellungsgespräch bzw. Probezeit. Es ist auch nicht so, dass ich ein Falls für die Frühverrentung bin - ich möchte das nur nicht drauf ankommen lassen.

Was mich interessieren würde wie du zu der Einschätzung kommst, das Unternehmen einer eigenen Maus/Tastatur gegenüber feindseliger eingestellt sind als einer eigenen Software. Hast Du damit Erfahrung oder arbeitest Du in einem Unternehmen?
Der Punkt ist für mich schon wichtig...

Mein Standpunkt dazu (den eine zukünftige IT-Abteilung natürlich nicht teilen muss) ist folgender: Firmware-Kommunikation mit dem Betriebssystem ist ein Major Sicherheitsloch, ABER da kommt es darauf an ob a) Der Mitarbeiter selbst böse Absichten hat (dann wird er das ganz unauffällig machen und nicht noch extra eigene auffällige Hardware mitbringen, damit es auch ja jeder mitbekommt b) ein Mitarbeiter bekommt ein hardwareteil geschenkt und nutzt das in der Firma (z. B. USB stick)

Das trifft aber auf meinen Fall beides nicht zu. Hardware wurde in einem Shop gekauft und Anpassung der Firmware erfolgt (z. B. Truly ergonomic Tastatur) mit einem Hersteller-Tool. Da sehe ich dann so kein Problem. Denn wer generell den Firmwares von Herstellern misstraut, dürfte sowieso nur noch Geräte mit eigen Programmierte Firmware benutzen ;)
 
In unserem Unternehmen ist sowohl der Betrieb von eigener Hardware als auch die Installation von Software untersagt. Softwaremäßig ist das natürlich über die Berechtigungen geregelt und Hardwaremäßig über eine Betriebsvereinbarung oder sonst irgendeine der vielfältigen Vorschriften.
 
MoinMoin,

CED999 schrieb:
Das mit den "nachweislichen gesundheitlichen Problemen" ist halt der springende Punkt. Ich möchte damit eigentlich nicht so hausieren gehen im Vorstellungsgespräch bzw. Probezeit. Es ist auch nicht so, dass ich ein Falls für die Frühverrentung bin - ich möchte das nur nicht drauf ankommen lassen.

Du möchtest lieber riskieren, dass Deine Einschränkung später bekannt wird. Inkl. der Tatsache, dass Du sie absichtlich verschwiegen hast? Das wäre mir zu riskant. Insbesonders wenn durch einen dummen Zufall daraus vielleicht auch noch ein wirtschaftlicher Schaden entstanden sein sollte.
Je nach Job stellt Deine Einschränkung nur ein unwesentliches Hindernis bei Deiner Arbeit dar. Insofern gibt es keinen Grund, spätestens während der Probezeit das zur Sprache zu bringen.

Was mich interessieren würde wie du zu der Einschätzung kommst, das Unternehmen einer eigenen Maus/Tastatur gegenüber feindseliger eingestellt sind als einer eigenen Software. Hast Du damit Erfahrung oder arbeitest Du in einem Unternehmen?
Der Punkt ist für mich schon wichtig...

Ich arbeite bei einem Systemhaus (grüne Raute) und habe div. (Groß-)Kunden erlebt. Sowohl bei Rollouts als auch im Tagesbetrieb. Sowohl fremde Soft- als auch Hardware wird ungern gesehen, außer es gibt einen trifftigen (medizinischen/rechtlichen/ergonomischen) Aspekt. Sobald ein Betriebsrat vorhanden ist, der seinen Job ernst nimmt, dauert es vielleicht mit der Umsetzung, aber grundsätzlich unterstützt man seine Mitarbeiter.

In kleinen Firmen mit wenigen Mitarbeitern sieht es (teilweise) anders aus: Da erwartet man eher, dass alle an einem Strang ziehen und top fit sind. Die Einzelleistung fällt da im Gesamtergebnis deutlich eher auf.

Mein Standpunkt dazu (den eine zukünftige IT-Abteilung natürlich nicht teilen muss) ist folgender: Firmware-Kommunikation mit dem Betriebssystem ist ein Major Sicherheitsloch, ABER da kommt es darauf an ob a) Der Mitarbeiter selbst böse Absichten hat (dann wird er das ganz unauffällig machen und nicht noch extra eigene auffällige Hardware mitbringen, damit es auch ja jeder mitbekommt b) ein Mitarbeiter bekommt ein hardwareteil geschenkt und nutzt das in der Firma (z. B. USB stick)

Je nach IT-Abteilung sind die USB-Ports dicht oder es werden nur bestimmte Geräte überhaupt akzeptiert. Ein Verstoß gegen die Betriebsvereinbarung kommt im Zweifelsfall auch nicht so gut. Schließlich musst Du ja nicht selbst die Möglichkeiten der Firmware "ausloten", sondern es kann auch jemand anderes sein.

Und auch einfache USB-Sticks sind je nach Umfeld nicht gerne gesehen: Die offiziellen Sticks werden dann zentral bestellt und ausgegeben. Mit USB kann zuviel Schindluder getrieben werden und manche Firmen sind da... relativ konsequent.

Grundsätzlich: Sofern Du nachweislich etwas brauchst und offiziell einfädelst, bist Du aus dem Schneider. Wenn Du selbst irgendwas anschließt oder änderst, wird man Dir ggfs. auf die Finger klopfen.

Das trifft aber auf meinen Fall beides nicht zu. Hardware wurde in einem Shop gekauft und Anpassung der Firmware erfolgt (z. B. Truly ergonomic Tastatur) mit einem Hersteller-Tool. Da sehe ich dann so kein Problem. Denn wer generell den Firmwares von Herstellern misstraut, dürfte sowieso nur noch Geräte mit eigen Programmierte Firmware benutzen ;)

Die Sichtweise ist ein bischen zu einfach gestrickt. Die Intelligenz in Peripheriegeräten ist durchaus ein Problem und mit einer zusätzlichen programmierbaren Komponente (passender Weise auch noch in der Tastatur -> PW-Eingabe) wird es nicht besser. Bei der Software ist im wesentlichen die Lizenzfrage zu klären.

Der Paranoia-Level der Firmen ist stark unterschiedlich: Aber bei vielen wird verstärkt darauf geachtet und die zentrale Administration der Komponenten liefert das nötige Werkzeug.

Beispiele:

1.) Vor ca. 3 Jahren wurden zwei von drei Kollegen auf Kundenwunsch gegangen. Zwei hatten bei einem Rollout über USB/Netzwerk Filme kopiert, während die Installationen durchliefen. Das Monitoring des Kunden hat den Traffic erkannt und der Ärger war da. Der dritte Kollege hatte nur Schwein, dass er im betreffenden Zeitraum nicht dort im Raum anwesend war.

2.) Beim gleichen Kunden (und inzwischen auch div. anderen) darf ich nicht mit meinem Firmennotebook ins dortige Firmennetz. Ich muss einen Rechner nehmen, der mir dort zur Verfügung gestellt wird.

3.) Für eine Konfigurationsänderung musste ich mich per SSH einloggen: Leider die falsche IP-Adresse im Kopf gehabt/Zahldreher, Fehler erkannt/Login abgebrochen, richtige IP-Adresse genommen... Kurz darauf bekam ich die Nachfrage, ob ich mich gerade versucht hätte auf der falschen IP-Adresse einzuloggen.

4.) Kunde wünscht ein einheitliches Erscheinungsbild der Arbeitsplätze: Beim Rollout sind überall die mitgelieferten Tastaturen und Mäuse zu verwenden. Alte Tastaturen/Mäuse müssen eingezogen werden, sofern nicht besondere Gründe vorliegen. Gleichzeitig wurden die USB-Ports für alles gesperrt, was die zentrale IT nicht freigegeben hatte. Leider hatte man nicht an die div. Gutachter gedacht, die draußen unterwegs waren und nun ihre Digitalkameras nicht mehr auslesen konnten. Ebenso standen ettliche auf dem Schlauch, die vorher ihre Datensicherung auf einer externen Platten hatten und nun nicht mehr darauf zugreifen konnten.

5.) Laut Betriebsvereinbarung habe ich auf meinem Firmennotebook (nur die geschäftliche Nutzung) lokale Adminrechte und kann selbstständig Soft-/Hardware installieren, sofern ich die Lizenzbedingungen entsprechend geprüft habe. Sollte daraus ein Fehler entstehen, trage ich auch dafür die Verantwortung.


Langer Rede, kurzer Sinn: Häufig ist klar definiert, was am Arbeitsplatz erlaubt ist und was nicht. Akute Krankheit/Einschränkung verscheigen und dann noch fremde Hardware nutzen sind keine guten Voraussetzungen. Im besten Fall gibt es "nur" eine Abmahnung.

Cu,
Chris
 
Chris ich danke Dir für deine Perspektive! Sehr ausführlich und gut geschrieben.

Wenn Du noch lust hast eine kurze Rückfrage: Wann und mit Wem (Betriebsrat?) würdest Du das ansprechen?

Also vielleicht nochmals zu mir: Was ein bisschen falsch rübergekommen ist, ich bin nciht krank, es gibt auch keinen Attest vom Arzt oder so. Was allerdings der Fall ist, ist das 2 mal in den letzten 7 Jahren eine Sehnenscheideentzündung hatte und im Augeblick meine Unterarme seit ca. 8 Wochen stärker schmerzen ich tippe aber immer noch den ganzen Tag auf einern Tastatur rum - ich will das nur etwas optimieren. Ich war deshalb beim Arzt - auf einem MRT und anderen Untersuchungen war nichts zu erkennen, also organisch alles O.K.

Ich merke aber auch das mir der Tatendruck auf dem üblichen Billigschrott (rubber dome Tastatur) irgendwie zu hart ist (Ich kloppe vielleicht auch zu sehr rein) beides lässt sich halt super mit einer etwas besseren mechanischne Tastatur regeln.

Mache mir eher sorgen wie ich in 10-15 Jahren drauf bin als jetzt. Deswegen ist das so inbetween: akut? nichts. 100% sorglos? Auch nicht. Deswegen wüsste ich gerne wann und wie ich das am besten anspreche? Es ist eben mehr meine persönliche Prävention...

Außer Chris noch andere Erfahrungen, Einschätzungen zum Mitbringen von eigenen Tastaturen und Mäusen? Der schöne Trend von vor 3-4 Jahren BYOD macht halt spätestens beim Tablet schluss wa...
 
Hallo,

CED999 schrieb:
Wenn Du noch lust hast eine kurze Rückfrage: Wann und mit Wem (Betriebsrat?) würdest Du das ansprechen?

Da Du kein akutes Problem hast, würde ich es irgendwann im laufenden Betrieb anfragen. Entsprechend dann über Team-/Abteilungsleiter je nach Organisationsstruktur das ganze eintüten, wenn es die Situation hergibt.

Also vielleicht nochmals zu mir: Was ein bisschen falsch rübergekommen ist, ich bin nciht krank, es gibt auch keinen Attest vom Arzt oder so. Was allerdings der Fall ist, ist das 2 mal in den letzten 7 Jahren eine Sehnenscheideentzündung hatte und im Augeblick meine Unterarme seit ca. 8 Wochen stärker schmerzen ich tippe aber immer noch den ganzen Tag auf einern Tastatur rum - ich will das nur etwas optimieren. Ich war deshalb beim Arzt - auf einem MRT und anderen Untersuchungen war nichts zu erkennen, also organisch alles O.K.

Das hilft bei der Argumentation natürlich nicht wirklich...

Ich merke aber auch das mir der Tatendruck auf dem üblichen Billigschrott (rubber dome Tastatur) irgendwie zu hart ist (Ich kloppe vielleicht auch zu sehr rein) beides lässt sich halt super mit einer etwas besseren mechanischne Tastatur regeln.

Gut, dass wir uns kein Büro teilen müssen: Je nach Bürogröße dürfte das Thema mechanische Tastatur vielleicht umsetzbar sein, aber bei den Kollegen macht man sich so keine Freunde.

Mache mir eher sorgen wie ich in 10-15 Jahren drauf bin als jetzt. Deswegen ist das so inbetween: akut? nichts. 100% sorglos? Auch nicht. Deswegen wüsste ich gerne wann und wie ich das am besten anspreche? Es ist eben mehr meine persönliche Prävention...

Du wirst i.d.R. schon nachweisen müssen, dass eine Anpassung Deines Arbeitsplatzes notwendig ist. Deine persönliche Prävention gehört in den privaten Bereich bzw. in die Wahl des passenden Arbeitsplatzes. Ich kenne keinen Arbeitgeber, der grundlos bzw. basierend auf persönlichen Vorlieben Kopfstände macht. Das wird sehr einzelfall- und situationsabhängig sein.

In Deiner Situation würde ich eher den Ansatz wählen, wie ich meine Körperhaltung/Arbeitsweise/Fitness beeinflussen kann, so dass die Belastung nicht zu groß wird.

Außer Chris noch andere Erfahrungen, Einschätzungen zum Mitbringen von eigenen Tastaturen und Mäusen? Der schöne Trend von vor 3-4 Jahren BYOD macht halt spätestens beim Tablet schluss wa...

BYOD ist ein schönes Schlagwort - mehr nicht.


Cu,
Chris
 
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