Vermehrt Beiträge mit (teilweise) gefährlichem Halbwissen

Zensai

Boba Fett
Administrator
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Aug. 2008
Beiträge
12.992
Hallo zusammen,

ich möchte hier mal ein etwas heikleres und sicherlich sehr kontroverses Thema ansprechen, wo mit Sicherheit auch die Meinungsfreiheit eine Rolle spielen wird.

In letzter Zeit lese ich vermehrt Beiträge, in denen nicht nur Halbwissen oder Fanboykram steht, sondern die teilweise auch bei Befolgung durchaus heftige Konsequenzen für den Hilfesuchenden haben können.

Einige dieser Beiträge kommen vermehrt von denselben Benutzern (diese möchte ich hier allerdings nicht nennen).

Der Themenumfang reicht hier von dem Umgang mit Abmahnungen über das Öffnen von Netzteilen bis hin zum Umgang mit diversen Bevölkerungsgruppen. Wenn die Hilfesuchenden die erwähnten "Tipps" in den Beiträgen befolgen, kann das von einstweiligen Verfügungen (Stichwort Abmahnung) über starke Verletzungen bis hin zum Tod (Netzteil öffnen) sehr kritische Folgen haben.

Hierbei ist noch nichtmal angesprochen, dass einige User ganz offensichtlich dermaßenen Schwachfug schreiben, dass es schon echt nichtmehr feierlich ist und man sich als ernsthaft helfender fremdschämen muss oder die falschen Tipps die Situation gar schlimmer machen.

Wie ist denn hier die allgemeine Ansicht zu den Thema?
Kommt nur mir das so vor? Natürlich darf man niemandem sein Recht auf Meinungsäußerung absprechen, aber ich wäre von einer Möglichkeit, potenziell gefährliche Beiträge zu kennzeichnen oder gar einen User, der solche vermehrt verbreitet zu brandmarken, sehr angetan.


Sorry für den etwas verwirrenden Text, irgendwie habe ich grade Probleme, mich besser auszudrücken.


Viele Grüße! Zensai


P.S. Das geht zwar etwas in die Richtung eines Karmasystems, allerdings weiß ich dass es das nicht geben wird. Trotz allem sehe ich bei solchen Beiträgen einen Handlungsbedarf.
 
Wir werden niemanden brandmarken oder an den Pranger stellen.

Gerne kannst du solche Beiträge aber melden.
Wer böswilligerweise und/oder wider besseren Wissens gefährliches Halbwissen verbreitet, handelt nicht im Sinne der Regeln.
 
Wie gesagt. Schwieriges Thema. das mit dem "Brandmarken" war natürlich auch heftiger ausgedrückt als gemeint. Ich hätte zwar folgendes Szenario super gefunden, aber dass das nicht oder schwer zu realisieren und vor allem differenzieren ist, ist mir bewusst.

User verfasst zweifelhaften Post
->dies fällt mehreren Usern auf
-->"mindestens 10(?) User" betätigen einen "Achtung"-Button.
--->Es wird eine automatische Meldung ausgelöst und z.B. ein kleines Feld angezeigt: "Achtung dieser Beitrag erhält möglicherweise falsche und/oder gefährliche Informationen und wird derzeit von einem Moderator geprüft. "

Wenn das nicht gemacht wird, habe ich natürlich Verständnis dafür.

Eine weitere Frage:

Wie gehe ich mit Usern um, die immer und immer wieder falsche Aussagen, schlecht lesbare und unverständliche Posts verfassen und sich auch beim besten Willen nicht belehren lassen(und nein ich rede nicht von LRS o.ä.)? Soll ich dann einfach jedes mal wieder einen Beitrag melden mit "Der verzapft da schon wieder Müll"?
Kann man einen Mod anhauen, diesen User doch mal darauf hinzuweisen dass er sich bitte zusammen reißen soll?
Oder gar eine Verwarnung durch einen Mod aussprechen lassen in sagen wir mal einem "Besonders schweren Fall?"

Ein Beispiel hierfür lass ich dir gleich zu kommen, auch wenn du vermutlich weißt wen oder was ich meine.

P.S.: Natürlich kann ich den User auf meine Ignorierliste setzen, aber es geht mir ja darum dass das nicht nur mir auffällt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fände es nicht gut, wenn man Usern die Möglichkeit gibt sich direkt gegenseitig anzuschwärzen. Das endet doch nur in sinnlosen Streitereien und verbessert an der Situation rein garnichts.
Die momentane Lösung, über den Melden-Button nen Mod auf fragwürdige Posts aufmerksam zu machen, ist imho genau richtig.
Der Mod kann dann in Ruhe entscheiden ob der den Post versenkt und den betroffenen User sachlich auf sein Fehlverhalten hinweisen (und evtl. verwarnen).

Was man evtl. besser machen könnte wäre, den Melden-Button etwas auffälliger zu gestalten (ein klein bisschen größer und evtl. farblich etwas hervorgehoben), denn es kommt mir so vor als würden die wenigsten User den Button überhaupt wahrnehmen.
Ein kleiner Tooltip bei Mouseover mit einer (stichpunktartigen) Erklärung in welchen Situationen man den Button denn nutzen sollte, wäre imho auch ganz gut.
 
Ergänzend möchte ich noch sagen, dass sich so etwas meist direkt im Thread durch die Aufmerksamkeit anderer Nutzer regelt und diese auf ein solches Halbwissen aufmerksam machen.
 
Da hab ich ja den passenden Thread für meine Überlegung gefunden.

Es stimmt, dass es nicht einfach ist, wirkliche Expertenratschläge von Dummfug und Halbwissen zu unterscheiden. Besonders wenn sich dieses hinter der Nutzung vermeintlich sinnvoller Fachausdrücke versteckt. Gerade was das Thema Recht und Gesetz angeht könnte man tatsächlich meinen, jeder Zweite hier ist Anwalt, Richter oder in einem sonstigen juristischen Beruf tätig.

Ich möchte, wie vermutlich alle anderen Hilfesuchenden auch, keinem die Kompetenz absprechen wirklich hilfreich und richtig zu antworten, aber sehr oft verstricken sich die Hilfe Gebenden dann in Kompetenzgerangel untereinander, werfen sich Links zu Gesetztestexten an den Kopf und der Ratsuchende steht dann hilflos da, welcher der vermeintlichen Rechtsexperten denn nun tatsächlich Recht hat.
Oft rühren diese Streitereien dann daher, dass derjenige gar kein Anwalt ist, nichtmal Jurastudent oder ähnlich hilfreiches, sondern nur mit, irgendwo gelesenen, Fachbegriffen und juristischem Sprachgebrauch um sich wirft und daher den Eindruck erweckt, die Ratschläge wären nicht nur sinnvoll, sondern auch rechtlich tatsächlich haltbar und anwendbar.

Eventuell wäre ein System hilfreich, das z.B. im Seitenbereich (unter dem Avatar beispielsweise) den Beruf anzeigt. Natürlich nur auf freiwilliger Basis, damit z.B. die wirklichen Anwälte sich auch als solche kennzeichnen können. Wenn jemand mogelt wird es ja dann auch ziemlich schnell offengelegt, wenn die Ratschläge Humbug sind und ein anderer (echter) Anwalt dies feststellt.
Dies könnte auch für andere Sparten helfen. z.B. einen Mobilfunkexperten von einem Hobbyschrauber unterscheiden, der mir rät mein Gerät einzusenden statt selbst aufzuschrauben (wie es die Hobbyschrauber gerne raten).

Falls jemand noch mehr Beispiele dazu einfallen, oder ihr sagt das ist kompletter Käse, dann raus damit :D War nur so ein Gedanke.
 
Das ist kompletter Käse :D
Aber ernsthaft, ich kenne die Diskussionen auf die Du anspielst nur zu gut, aber m.E. werden die tatsächlich falschen Beiträge oft genug durch die Boardies benannt. Die Gründe weswegen diese Diskussionen um Rechtsfragen dann meist eskalieren sind einerseits die Art und Weise wie "falsche" Beiträge benannt werden (Stichwort: latente Beleidigungen und Provokationen; Kritik muss nicht notwendigerweise weh tun) und andererseits wie mit Kritik umgegangen wird (Stichwort: mangelnde Einsicht-/Kritikfähigkeit). Erschwerend kommt hinzu, dass es in vielen Rechtsfragen nicht die eine Lösung gibt, mithin also Interpretationsspielraum beseht. Dieses Dilemma wirst Du nicht dadurch auflösen können, dass sich die Boardies Fantasieberufe im Profil eintragen können, auf die man sich im Zweifel sowieso nicht verlassen kann und sollte.
 
Wie man die Guten von den Schlechten unterscheiden kann weiss ich leider auch nicht. Wie gesagt, die Anzeige war nur ein Gedanke, aber grundsätzlich sollte da schon was gemacht werden, denn es werden in Foren sehr schnell und sehr oft falsche Massstäbe als "der muss es ja wissen" herangezogen.
Wie z.B. der oft genommene Satz "Was willst du denn da mitreden, du hast ja erst 3 Postings". Der mit den 10.000 Postings (von denen 9.999 "seh ich auch so" waren, sehr überspitzt dargestellt) wird als Forengott angesehen, der nicht falsch liegen kann.

Aber so wie es der TE angesprochen hat, die Gefahr ist sehr groß, dass hier ein simpler Rat schnell gefährlich oder teuer werden kann. Nur weil die "Boardies" etwas bestätigen oder verneinen muss es noch lange nicht richtig sein. Halbwissen kursiert überall und sogenannte "urban legends" halten sich sehr lange. Nur als Beispiel "Ich darf Gekauftes 14 Tage lang zurückgeben". Frag 1000 Leute und 98% sagen, das stimmt, weil sie Kulanz mit Recht verwechseln. Somit würden fast alle im Forum das Gleiche behaupten und es ist dennoch nur sehr begrenzt richtig.

Wie ihr sagt, man soll denjenigen melden, der wider besseren Wissens Käse verzapft, dann müsste hier vermutlich ein hoher Prozentsatz gemeldet werde und ihr seid nur noch damit beschäftigt herauszufinden, wer von den Halbwissenden nun Recht hat. Oder ihr handelt euch massiv Schelte ein, von denen die glauben zu Unrecht gemeldet worden zu sein.

Einfach der Allgemeinheit zu überlassen wer Recht hat und wer nicht ist meines Erachtens keine Lösung, sondern nur Augen zuhalten und hoffen, dass einen dann keiner mehr sieht.
 
Das entscheidende Merkmal einer Diskussion ist der interpersonale Austausch von Argumenten. Uns ist daran gelegen, dass dieser Austausch soweit möglich unbeeinflusst von außen abläuft - d.h. im Idealfall ohne moderatives Eingreifen. Notwendige Ausnahme ist die Beitragsfreischaltung in gewissen Themenbereichen. Aber es nicht die Aufgabe der Moderation "die Guten von den Schlechten [Argumenten, diRAM] zu unterscheiden". Das ist eine durch jeden Boardie zu erbringende Eigenleistung, ebenso wie bei persönlichen Diskussionen von Angesicht zu Angesicht auch. Wir setzen das hier geltende Regelwerk durch und, wenn jemand Spam feststellen sollte, zu dem ich auch das wissentliche Verbreiten von offensichtlichem Blödsinn zähle, darf dieser Boardie gerne gemeldet werden.
Alles andere, wenn statt der Mitdiskutanten (lies: Allgemeinheit) ein wie auch immer gearteter exklusiver Kreis über die Richtigkeit von Argumenten entscheidet, ist da doch die deutlich schlechtere Alternative. Und außerdem sehe ich wie bereits von burnout150 und mir erwähnt, die hiesige Community als durchaus in der Lage dazu, tatsächlich falsche Beiträge richtig zu stellen. Wenngleich es einigen nicht immer gelingt dies angemessen auszudrücken. ;)

Wir verschließen dabei die Augen vor gar nichts. Man muss lediglich akzeptieren, dass die Idealvorstellung eines perfekten Forums ohne gefährliches Halbwissen u.ä. eine Utopie ist und zu viele Regeln, Anpassungen sowie moderative Eingriffe nicht für alles eine Lösung sein kann!
 
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