Chance oder nicht? Das ist die Frage

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Leider bin ich kein Troll. Damals zu beginn meiner Lehre hat mein Ausbilder und Chef (selbe Person) die Zentrale angerufen und nach dem Minimum und Maximum Gehalt eines Lehrlings gefragt. Er hat mir das Minimum gegeben (per Scheck) und die Differenz zum Maximum behalten... Das erfuhr ich erst, nachdem er gefeuert wurde. Nach meiner Lehre. Übernehmen konnten sie mich nicht bzw wollten sie nicht, weil der neue Chef sein eigenes Team mitbrachte und ich zu denen gehörte, die entlassen wurden.
 
Für dich persönlich tut mir das sehr leid.

Aber nur weil du bisher so behandelt wurdest, heißt das ja nicht, dass das so weiter gehen muss.

Mit 900€ Brutto wüsste ich nicht, wie ich eine Familie ernähren sollte.
Hast du nur einen 4er Schitt im Abitur, oder warum bekommst du nur so schwer eine Anstellung? Ich meine, 251 Bewerbungen im Ruhrgebiet sind sehr viel.
Die Kollegen, die das unternehmen bei mir verlassen haben, haben so 3-4 Bewerbungen geschrieben...

Die Zertifikate sind ja ein guter Anfang.. Bedeutet auch, dass du Ahnung vom einrichten und administrieren von AD und Windows Servern hast. Ich würde mich an deiner stelle dahingehend orientieren.
Auch wenn dies recht über laufen ist wie ich finde.
Ich Grunde benötigst du Berufserfahrung in dem Zweig. Leider kannst du diese nur sammeln, wenn du angestellt bist.
Aber das soll nicht bedeuten, dass du dich unter wert verkaufen sollst.
Lass dich von den AGs nicht verarschen. Auch ein umgeschult er FISI soll seine 2000 Brutto bekommen.!
Vor allem im Ruhrgebiet gibt es genug offene Stellen.
 
Mein Abi... das war eine 2,9 als Notenschnitt.
Und ja, eines der Größten Mankos ist A das ich keine Berufserfahrung habe und B das ich ein paar Jahre Call-Center gemacht habe. Selbst jetzt (nach fast 5 Jahren) heißt es noch immer: Hey, sie haben doch Call-Center Erfahrung. FISI kann ich Ihnen nix anbieten, aber eine Teilzeit-Stelle im Call-Center.

Und von wenig Leben ist halt Einstellungssache. Ich nutz Öffentliche Verkehrsmittel und habe knapp 10€ zum Leben pro Tag.
 
Sorry, aber deine Geschichte ist weiterhin extrem unglaubwürdig.

Du sagst, dass du eine Ausbildung bei der Stadtsparkasse gemacht hast ...
-> normalerweise gibt es ein Ausbildungsvertrag in dem das Lehrlingsgehalt drin steht, weiterhin nur dieses wird dann auch von der Personalabteilung gezahlt
-> üblich sind Gehaltsabrechnungen die dir auch zur Verfügung gestellt werden sowie am Ende des Jahres die Lohnsteuerkarte, in der ebenfalls steht, wieviel Gehalt du bekommen hast
-> es gibt keine "Gehaltsspannen" bei Bankazubis - diese werden nach Tarif bezahlt - bei der Sparkasse ist es der Sparkassentarif nach Lehrjahr gestaffelt
-> gezahlt wird die Ausbildungsvergütung bei einer Sparkasse sicher nicht per Scheck! man eröffnet als Azubi sein eigenes Konto bei der Bank und dort wird auch immer das Gehalt überwiesen - als Bankmitarbeiter wird von einem erwartet, dass man auch bei dieser Bank sein Konto führt

Auch bei deinen bisherigen Jobs "PC Verkäufer", "Angestellter im Front Office", "Kundenberater" sind Gehälter ab 2.000€ Brutto üblich.

Deine bisherigen Angaben passen m.E. überhaupt nicht zusammen.
 
tja, an einem Punkt hast du Recht. Ich habe durchaus mein eigenes Konto eröffnet.
Aber der Chef hatte es mit allen Angestellten so gehalten, das er das Gehalt per Scheck zahlt. Angeblich weil er das Gehalt erst später überwiesen bekommt zudem mit 3 Tagen verzögerung.

Und sowas wie einen Tarifvertrag hatten wir 1997 nicht. Sämtliche Abrechnungen wurden von der Assistentin des Chefs Handschriftlich erstellt (Digital war damals noch ein Fremdwort) und (auch kein Witz) diese Assistentin war zugleich seine Ehefrau... welche keinerlei Ausbildung hatte und nur durch seine Lügen den Job bekam.
Als das aufflog waren beide weg, inklusive der Unterlagen.
 
Aha. Wenn es der Personalchef gewesen wäre, könnte ich zumindest verstehen. In seiner Verantwortung liegt ja auch die Lohnbuchhaltung. Aber ein Bezirksleiter hat darauf keinen Einfluss - er ist für den Vertrieb in einer Region verantwortlich. Die Lohnbuchhaltung findet in der Personalabteilung statt. Diese stellt die Arbeitsverträge aus und du bekommst von dieser auch am Jahresende deine Lohnsteuerkarte. Egal wie klein die Sparkasse ist - ein Personaler gibt es immer.

Als Azubi springt man auch durch mehrere Abteilungen und hat deshalb nicht immer den gleichen "Vorgesetzten". Mal ist man an der Kasse, mal in der Anlagenberatung, mal in der Kreditabteilung etc.

Auch dass du bei der Stadtsparkasse Bürokaufmann gelernt hast klingt nicht wirklich plausibel (in größeren Banken gibt es neben der Ausbildung zum Bankkaufmann aber auch diese Ausbildung). Und dass sich Banker mit der Entschuldigung abspeisen lassen, ihr "Chef" würde das Gehalt erst so spät überwiesen bekommen find ich schon arg. Von wo soll die Überweisung an den Chef kommen? Gibt es wirklich Banker die nicht wissen wie lange eine Überweisung dauert? Und dass nicht der "Chef" das Gehalt zahlt sondern die Bank? Das klingt schon sehr an den Haaren herbeigezogen.

Was stand auf deiner Lohnsteuerkarte? Oder hat hier der "Chef" die Hälfte abgeschnitten und für sich behalten?!?
 
zunächst einmal: die Bank hatte den Chef, seine Assistentin, 2 Kundenberater und 2 Sekretärinnen, die nur die Kunden begrüßten und in die Büros der Kundenberater begleiteten. Ja, gang genau. Diese Sparkassen-Filiale hat nix mit den Großen Glasbauten zu tun, die wir heute gewohnt sind.
Und ich als Azubi hatte die selbe Aufgabe wie die Sekretärinnen, die Abteilung wurde nie gewechselt.
Was den Vertrag angeht bzw den Rahmenplan, den hab ich gezeigt bekommen mit den Worten: Hier sind Ihre Papiere. Die packe ich jetzt in meinen Tresor, Sie gehen eben zum Bäcker, Brötchen holen.

weiterer Bestandteil meiner Ausbildung: Staubsaugen, Kaffee kochen, Rasen mähen, Einkaufen, Fenster putzen, Auto putzen, Kunden anrufen und Termine vereinbaren.
Meine Lehrer in der Schule waren entsetzt, ich aber wurde vor die Wahl gestellt: annehmen oder gehen
 
Also gab es gar keinen Vorstand? Hmmm.

Und warum musste er irgendwo anrufen um die Gehaltsspanne von Azubis zu erfahren? Von wem hat er das Gehalt bekommen? Nach deiner Schilderung klingt es eher, dass wäre der Bezirksleiter auch gleich Vorstand. Der muss aber niemanden Rechenschaft ablegen, wie hoch die Azubi Vergütung ist.

PS ich war 8 Jahre in einer Bank beschäftigt ... was du erzählst ist einfach Käse. Mit 34 Jahren + Ausbildung & Abitur sich aber über 900€ Brutto freuen ist unglaubwürdig.
 
nope, kein Vorstand. Der Chef war der Vorstand und Herrgott in einer Person.
Seine Sekretärinnen waren auf 640DM Basis angestellt, er hatte nie zuvor einen Azubi und musste daher nachfragen... kein Plan wo damals die Zentrale war für Sparkassen.
Er hatte einfach das Geld bekommen und seinen Anteil behalten.

Und was die Gehaltsentwicklung angeht, vielleicht hab ich einfach Pech bei meiner "Karriere" gehabt.

knappe 300€ in der Lehre
1€ + Hartz4 bei meinem Job als PC-Techniker
knappe 900€ Brutto im Call-Center (Zeitarbeit)
knappe 1000€ Brutto Zeitarbeit bei der Firma mit dem großen D

Und ja, ich hab versucht einen Festvertrag zu bekommen, was jedesmal zur Wegrationalisierung geführt hat.
Wenn ich grob alles zusammenfasse hab ich weit mehr als 1.000 Bewerbungen geschrieben, bei den wenigsten bekam ich überhaupt eine Antwort.

Übrigens haben die Ämter protestiert, als ich damals FISI werden wollte. Der PC sei auf dem Absteigenden Ast und ich solle besser Buchhalter oder Steuerberater werden.

Ich weiß, viele Lachen darüber. Aber so muss ich leben. Urlaub, Familie usw ist bisher aus geblieben, trotz Abi.
 
Naja, ich kann da nicht drüber lachen. Jemand der 40 Stunden die Woche arbeitet, der sollte auch vernünftig davon leben können.
Ich frage mich eher, wie es eine Firma überhaupt schaffen kann für eine 41 Std. Woche 900 Euro Brutto anzubieten?! Das wäre, 5,40 Euro BRUTTO in der Stunde. Da machste lieber zwei Nebenjobs und bekommst mehr.

Aus welchem Bundesland kommst du denn? Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es schwer ist mit einem nicht 100% geradlinigen Lebenslauf was zu finden…
 
Als FiSi ist man doch recht flexibel einsetzbar. Ich denke nicht, dass sich die Umschulung nicht lohnt. Alles was du im Leben erlernst, kannst du als Referenz nutzen. Kann mir aber vorstellen, dass einige dieses ständige hin und her als negativ betrachten könnten. Aber selbst dann, man kann alles gut verkaufen. Man muss nur wissen wie.

900€ Brutto für 41 Stunden sind absolut kein Verhältnis! Selbst als ungelernte Aushilfe im Einzelhandel hatte ich während des Studiums 8€ Netto die Stunde und hab in der Woche vielleicht 15 Stunden gearbeitet. Zu humanen Uhrzeiten.
 
Zuletzt bearbeitet: (Netto, nicht Brutto!)
welches Bundesland? NRW.
Und ja, das Argument mit dem Geld war auch Teil von Gesprächen. Wenn du so wenig verdienst bei 40 Stunden kriegst du vom Chef zu hören: Entweder Sie gehen zum Amt und Beantragen Stütze... oder Sie suchen sich noch einen Mini-Job.

Tragisch. Ich hab immer gedacht, ich könne eines Tages von meinem Gehalt Leben... also im Sinne von Urlaub, Auto, Haus usw.
 
Wer 40 Stunden in der Woche arbeitet, sollte davon Leben können. Egal in welchem Job.
Es kann nicht sein, dass man zu einem Vollzeitjob noch einen Mini-Job suchen muss, um sich überwasser zu halten.
Was bleibt dann noch vom Leben? Das System ist einfach ein einziger Teufelskreis.

Ich weiß ... das hilft dir jetzt auch nicht weiter, sorry.
 
OK, also 2000€ brutto und mehr als Gehaltsvorschlag.
Wie kleiden sich FISIs denn? Einige sagen Zivilie Kleidung reicht, ich bin es gewohnt mit Anzug und Krawatte.

und es gibt genug Beispiele, die nicht von ihrem Geld Leben können. Ein FIAE hat nach der Umschulung keine Anstellung gefunden und ist nun als Lagerhilfsarbeiter tätig.
 
Ich denke das kommt auf die Firma an. Hier trägt eigentlich jeder Zivil, solange keine Kunden oder Geschäftspartner im Hause sind.

Klar, es kann immer mies laufen. Aber laut meinen Erfahrungen sind qualifizierte Entwicker hoch gefragt. Aber ohne Studium/Ausbildung und längerer Erfahrung sträuben sich viele davor.

Bin leider noch wirklich lange im Berufsleben, um da wirklich objektiv urteilen zu können.
 
*Ironie an* :evillol: mein Vater sagte zu sowas immer: Gesucht wird ein Mitarbeiter, 5 Fremdsprachen, Abgeschlossene Ausbildung, Führerschein+LKW Führerschein mit 10 Jahren Berufserfahrung auf 640 Mark Basis, nicht älter als 16 Jahre.

*Ironie aus*

Ich selbst hatte in Betrieben oft für verstörte Gesichter gesorgt, wenn ich angab wieviele Bewerbungen ich geschrieben habe.
Oder wieso ich mit Mitte 30 nicht längst Fest in einer Firma arbeite für den Rest meines Lebens
...andere haben damals keine Bewerbung geschrieben. Ein Mitschüler ging nach Opel, wo sein Vater schon arbeitete und fragte, ob er eine Lehrstelle haben dürfte. Konnte direkt da bleiben und arbeiten, den Vertrag gab es später.
 
So als allgemeiner Tipp: bei Bewerbungen kommt es nicht auf die Quantität sondern die Qualität an. Nach 10 Bewerbungen ohne Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich Familie/Freunde/Bekannte meine Bewerbungen mal durchchecken lassen. Irgendwas kann ja bei Anschreiben & Lebenslauf nicht passen, dass man überhaupt keine Einladung erhält.

Als Ergänzung kann ich nur Empfehlen, sich auch Bewerbungshilfen zu holen: Hesse & Schrader "Bewerbung Beruf & Karriere" für knapp 20€.
 
Vitamin B ist leider heutzutage allgegenwärtig.
Hab' auch nie viele Bewerbungen schreiben müssen. Kann dir allerdings nicht sagen wieso.
Kenne auch einen, Anfang 30, der jetzt noch mal eine Lehre zum FiAe macht. Zudem ist er verheiratet, wodurch er höhere Abzüge hat. Er arbeitet also für knapp 250€ - 300€ im Monat.

Es ist nicht alles fair im Leben, erst recht nicht wenn es ums Geld geht. Ich versuch mich immer an den kleinen Dingen zu erfreuen.
 
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