News München: LiMux nicht ursächlich für Beschwerden

@MountWalker:
Das kann sein. Prinzipiell erlaubt die Kopplung an Exchange aber bereits standardmäßig ziemlich viel Kontrolle über das mobile Gerät. Ob das jetzt in diesem Fall ausgereicht hätte weiß ich natürlich nicht. Es geht mir in dem Fall auch nur darum, dass es eben nicht nur eine Frage der Clientsoftware ist.
 
norfen schrieb:
Kann ich so nicht bestätigen. In meinem Umfeld ist das Verhältnis eher 20:1 für Windows Server. Bis auf ein paar Webserver läuft da nix auf Linux.

Kommt immer auf das Umfeld an Bei uns stehen 2800 Linux Server gegenüber 3 Windows Server.
 
MountWalker schrieb:
Die Einbindung seines Handys muss auch zu einem Sicherheitskonzept passen, das der Verwaltungsordnung gerecht wird und dann wäre es auch mit Exchange+Outlook nicht so trivial wie, das mit zwei Klicks einzurichten.

Kommt drauf an wie komplex das Sicherheitskonzept ist. Exchange kann tatsächlich mit ein paar Klicks Devices erlauben/sperren (auch spezielle Modelle etc), Verschlüsselung erzwingen, Passwort erzwingen, Remote löschen/zurücksetzen, Aktivitäten protokollieren u.ä..
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, nicht schlecht.
Jetzt kauft man nicht mehr bei MS ein sondern lässt Individualsoftware anfertigen. Wer hat sich das denn ausgedacht?


Lost_Byte schrieb:
Die gesamte Portierungsarbeit wäre auch unter Windows angefallen (zumindest laut der IT Verantwortlichen des Projekts). Es sind also die Lizenzkosten weg gefallen und lediglich der evtl etwas höhere Lohn der Linuxadmins ggü den Windowsadmins steht auf der Mehrkostenseite. Laut München hat die Umstellung über 10 Mio. € eingespart. Zwar kommt Microsoft auf ein anderes Ergebnis, aber die haben da auch einfach mal Lizenzzahlungen und Schulungskosten für Windows komplett außen vor gelassen.

Hast du dir das Video auch mal angesehen. Guck dir nur mal die Kostenaufstellung an, die die da angefertig haben. Der Anteil der Lizenzkosten der eingespart wurde ist nahezu identisch mit dem anteil der Kosten den sie durch das Nichtanschaffen neuer Hardware eingespart haben.

Wäre die Stadt München auf Win 7 gewechselt hätten sie angeblich jede Menge neuer Rechner kaufen müssen, die sie mit Linux nun nicht kaufen müssen. Das haben sie schön in die Kostenrechnung mit eingerechnen. Das diese Kosten letztendich nur ein bis zwei Jahre hinausgezögert werden und lettendlich doch irgendwann neue PCs angeschaft werden müssen fällt dabei wohl völlig unter den Tisch.

Schön fand ich auch wie dann die ganzen Nachfragen kamen wie sie denn zum Beispiel mit SAP oder ähnlichen Fachanwendungen umgehen, die lediglich MS Office schnittstellen bieten. Stellt sich raus, dass das alles wohl doch alles nicht so problemlos ist, was vorher alles so als das Non Plus Ultra dargestellt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
noxon schrieb:
... Das diese Kosten letztendich nur ein bis zwei Jahre hinausgezögert werden ...
Schau das Video nochmal - vorher wie nachher werden Rechner in München alle fünf Jahre erneuert. Die Mehrkosten wären zustandegekommen, weil man mutmaßlich den 5-Jahres-Zyklus hätte durchbrechen müssen und früher neue Hardware anschaffen. Deswegen auch jetzt mit KDE4 die höheren Hardwareanforderung, die jetzt nichts machen, weil die Hardware eh abgeschrieben ist und planmäßig ausgetauscht wird. Da fällt eben nichts unter den Tisch, es sei denn, man hört nicht richtig zu.
 
ich denke man sollte das projekt langfristig betrachten. selbst wenn es kurzfristig teurer wäre, könnte daraus durchaus etwas erwachsen, das microsoft langfristig dazu bewegt, seine preise anzupassen, sofern es denn irgendwann auch andere kommunen übernehmen. irgendwann muss man halt mal in den sauren apfel beissen und mit ner alternative beginnen, sonst kann man das monopol nie brechen.
 
Forum-Fraggle schrieb:
Ich denke, Du liegst falsch.
1.) IT-ler werden in beiden Fällen gebraucht, aber zeig mir einen echten IT-ler, der nicht Linux verwendet. Alle mir bekannten, auch wenn sie Windows-Netzwerke verwalten, nutzen dafür Linux-Endgeräte. Es fallen also nicht mehr Lohnkosten an als vorher auch schon. und selbst wenn, gilt zu beachten daß

Ich denke, da liegst Du falsch. :D
Ich habe mehrere europäische und globale Firmennetzwerke administriert.
Die Bürokommunikation lief auf Windows, produktive Datenbanken auf Unix (Sun...etc).
In keinem Netzwerk lief Linux.
 
etking schrieb:
Die Sonne ist auch nicht ursächlich für Licht, hat aber dennoch erheblichen Einfluss.

Die größten Probleme von Limux wie mangelnde Kompatibilität und Kommunikationsfähigkeit nach außen, extrem hohe Anforderungen an geeignetes IT-Personal und Kostenexplosion für Personal (jeder Harz4er kann Windows-Admin werden aber so gut wie keiner kommt mit Linux zurecht, geeignete Leute kosten mindesten das doppelte) und Anpassungen (die Kosten für die Umprogrammierung von Linux an die Anforderungen der Stadt liegen um ein Vielfaches über den eingesparten Windows-Lizenzen werden aber nirgendwo erwähnt) wird München allein nicht bewältigen können.


Im Grunde ist genau diese Denke das größte Kostenproblem. Wie toll die von Dir genannten Windows Admins dann "ihre" Systemlandschaften "im (Würge-)Griff" haben, sehe ich von Zeit zu Zeit in verschiedenen kleineren Unternehmen (bis cirka 500 Mitarbeiter). Auch und gerade eine komplexe Windows-Netzwerklandschaft ist keineswegs trivial. Auch bei weitem nicht alle Windows-Administrations Aufgaben lassen sich mit "klickibunti" erledigen. Ein guter Windows Admin ist genauso oft an der Konsole, wie ein Linux Systemverwalter.

Ob Windows oder Linux - eine gut und stabil funktionierende unternehmensweite Systemlandschaft hat wenig mit dem/den Betriebssystem/en zu tun, sondern eben mit einer kompetenten IT-Abteilung. Und die ist allerorts, nahezu unabhängig von den Systemen, alles andere als billig. Gute "Windows-Admins" sind nicht billiger als ihre Linux-Kollegen. Die billigen unter den Linux/Unix Kollegen wiederum fallen lediglich früher auf :). Richtig teuer sind aber am Ende die "billigen" IT-Abteilungen, spätestens, wenn wichtige Betriebsprozesse zum Erliegen kommen, weil Betriebwirtschaftler ohne IT Kenntnisse oder IT-Nerds ohne Geschäftskenntnisse Systemprozesse zur Unterstützung und Steuerung von Unternehmensprozessen "entworfen" haben oder sie verwalten. Wer sich dessen nicht bewusst wird, verneint die Realitäten des 21. Jahrhunderts und sollte lieber ne Partei gründen, denn da gehören Ideologien hin.

Was die Vor- und Nachteile von freien betriebssystemen und deren Einbindung in Systemlandschaften anbelangt, kann man wiederum kaum nur mittels einer Momentaufnahme argumentieren (momentan nutzen natürlich zu wenige Kommunen was anderes als Windows). IT Strategie sollte etwas weiter gehen.

Stellt Euch vor, wir würden noch heute mit verbleitem Benzin rumfahren, nur weil damals kein Auto bleifrei tanken konnte...
Dann gäbe es auch bis heute keine Autos, die einen Kat haben, denn für die gäbe es ja kein passendes bleifreies Benzin.

Kurzum - aller Anfang ist schwer. Aber gerade für Kommunen und Regierungen ist eine unabhängige und freie (wie in freie Redeäusserung, nicht wie in FreiBier) Architektur Demokratie-sichernd.

Defizite von Linux als Desktopbetriebssystem (insbesndere im Bereich Usability) will ich aber dennoch nicht in Abrede stellen. Windows ist in diesem Aspekt schlicht ein wenig weiter.

Kleine Randbemerkung. In den frühen 90ern hatte ich mal mit einem bekannten Münchner Autovermieter (gleich "gegenüber" vom BND) geschäftlich zu tun, ganz abseits der IT. Ich glaube mich zu erinnern, dass auf dem Arbeitsplatz eines Direktors dort eine Art Unix lief und er war ausgesprochen zufrieden, auch ohne ein Nerd zu sein. Nu ist natürlich deren IT um einiges kleiner, als die der Stadt München...vieleicht... Den Stand heute kenne ich allerdings nicht. Eventuell hat ja ein geneigter Leser zu diesem Unternehmen aktuellen Bezug.

Zusammenfassend hat mal wieder München bewiesen, dass die Region zu den flexibleren in DE gehört (m.Mn. einer der wichtigsten Standortvorteile der südlichen Bundesländer) und trotz nicht immer reibungsloser Umsetzung Veränderungen aktiv treibt, statt nur drauf zu reagieren. Das Gegenteil sind Gegenden wie meine "Heimat" Berlin, in denen zwar immer super innovativ getan wird, jede Innovation jedoch von Anfang an totgemeckert wird, egal ob in Verwaltung oder Business. Der Rest erstickt dann an den Technokraten. Also liebe Münchner, lasst Euch nicht durch Lobbyisten ins Bockshorn jagen, sondern hinterfragt kritisch aber sachlich und seid stolz auf den Mut eines solchen Vorstosses einer Großstadt, egal wie erfolgreich er letztlich wirklich am Ende war. Niemand anders als ein Schwergewicht wie München könnte solch einen Change in Gang bringen. Mit ein wenig Glück ziehen mittelfristig einige Kleinstädte in Bayern nach. Für mich wiederum bleibt es eine Farce, wie gerade die eher linksregierten oder grünen Bundesländer, für die Unabhängigkeit von Großkonzernen doch ach so wichtig ist, sich einem Großkonzern mit gewisser Monopolstellung und wenig Transparenz bzgl. der OS-Architektur an die Brust werfen. Hier hat die IT der Stadt München mehr Liberalitäts-Geist bewiesen, als die FDP selbst zu ihren (besten) Genscher-Zeiten je hatte.

Aus den Streits der heutigen Tage heraus befürchte ich jedoch, dass man damals einfach zu "feige" war, die wahren Vorteile an seinen Verwaltungsapparat zu vermitteln und man lediglich die sehr vagen Kostenvorteile ins Rennen geführt hat.

My2cents.
Ergänzung ()

BlackWidowmaker schrieb:
Hallo @ all,

Schon allein wenn irgendwelche elementare Bedienelemente nicht genau dort sind, wo man es gewohnt ist tritt Hilfslosigkeit ein. Solche Menschen wünschen sich nicht nur Win XP/98/95/3.11 zurück, sondern ihre gute alte IBM-Kugelkopf. Grund dafür ist schlichtweg das Schulsystem, zumindest das was diese Leute erzogen hat. Anstatt zu denken, hat man ihnen beigebracht alles zu merken oder aufzuschreiben. Wenn eine neue Situation in ihrem Leben eintritt, dann sind nicht in der Lage logische Schlüsse zu ziehen, sondern müssen immer wieder aufs Neue die neue Wege auswendig lernen, oder sie haben 736 verschiedene Spickzettel wie sie irgendetwas am PC machen müssen.


dcc22 schrieb:
Ich sage ja immer, weniger Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde, Musik, Kunst, Sport und sonstigen Quatsch in der Schule, dafür mehr IT !


Zwei Zitate in diesem Thread, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Denn Widowmaker hat ganz recht - das wahre Problem liegt in der Art, wie viele Mitarbeiter mit Lebenssituationen umzugehen gelernt haben. Dazu hilft aber eben nicht mehr IT-Unterricht (wenn auch sicher ein wichtiges Fach). Gerade die genannten Fächer von DCC sind eigentlich gut geeignet, dieses Verhalten zu verändern (wie auch viele andere Unarten im alltäglichen Arbeitsleben). Voraussetzung wäre natürlich, dass modern und progressive Unterrichtsinhalte in diese Fächer kämen. Dazu wiederum benötigte es allerdings motivieres Lehrpersonal, die sich übrigens mehr als Jugendcoaches, denn als Lehrer sehen müssten. Unser Lehrsystem ist leider (noch?) nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Dessen Finanzierung erst recht nicht...
 
@ kleine Randbemerkung zu den 90ern

Bis Ende der 90er war es üblich, lokale Netzwerke von WinDOS (9x) Clients an einem Novell Netware Unix zu betreiben. Bei einigen Unternehmen gabs das ganze zwar auch schon mit Windows NT, aber gerade bei kleinen Unternehmen hielt sich Novell Netware länger, als man denkt. Insofern denke ich auch, dass die heutige Linux/Unix-Abneigung oft stärker durch die erst seit der Jahrtausendwende existierende Forenwelt herbeigeredet wird, als sie tatsächlich ist.
 
etking schrieb:
Die Sonne ist auch nicht ursächlich für Licht, hat aber dennoch erheblichen Einfluss.

(jeder Harz4er kann Windows-Admin werden aber so gut wie keiner kommt mit Linux zurecht,

Du hast es tatsächlich geschafft, in nur einem Satz gleich zwei Gruppen von Menschen zu diskrimieren: arbeitslose und Administratoren von auf Windows basierenden Netzwerken.
Da stellt sich doch gleich die Frage, welche Bildung/Ausbildung Du als Sozialrassist so genossen hast.
 
dcc22 schrieb:
Ich sage ja immer, weniger Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde, Musik, Kunst, Sport und sonstigen Quatsch in der Schule, dafür mehr IT !
viele interessierts halt trotzdem nich die bohne.
da bringt auch das mehr nix - höchstens mehr langeweile und mehr fehlstunden...


Mich würde mal interessieren was ein Beamter in einer Behörde mit Tablets macht ?

Wie wird Büroarbeit mit Tablets effektiver ?
Kann mir nicht vorstellen wobei bzw. wie.
So nen Tablet is doch eigentlich voll die Effektivitätsbremse.

Und hätte man nicht Standard-Smartphones austeilen können mit angepasster/vorkonfigurierter email software etc. ?

Würd sowie keinem empfehlen mit seinem Privat-Smartphone geschäfts bzw. interne emails zu empfangen.
Das ist z.b. bei mir hier strengstens verboten. (großes deutsches unternehmen)
 

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