Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

Kann ich grundsätzlich aber nachvollziehen, zum Beispiel: A11 = Hauptmann / A13 = Major.

"Mit der Dienstrechtsreform 1997 wurden die Dienstaltersstufen nach dem BBesG um eine Leistungskomponente ergänzt. Seitdem ist es möglich, das Fortschreiten in den Besoldungsstufen einer Besoldungsgruppe zu beschleunigen oder zu hemmen."
 
Zuletzt bearbeitet:
diRAM schrieb:
Nun, ich habe dieselben Erfahrungen mit Handwerkern gemacht. Sind deswegen auch alle Handwerker faul und unnütz?
Seit mehreren Wochen versuche ich darüberhinaus meinen Stromanbieter zu wechseln, meinst Du da würde ich mal jemand - trotz Callcenter - erreichen? Auch alle faul und unnütz.
Zu guter letzt habe ich vor kurzem versucht einen Mitarbeiter im örtlichen Baumarkt zu finden - erfolglos. Und das trotz des in der freien Wirtschaft, im Gegensatz zum Beamtenapperat, üblichen Leistungsdrucks und der Kontrolle durch den Chef :rolleyes:

Naja, man kann alles relativieren, darum geht's hier aber nicht!

Beamte sind unkündbar, normale Angestellte nicht, von daher ist es wohl selbstverständlich, das ich aufgrund meiner Beteiligung am Gehalt dieser Menschen doch Erwartungen haben darf, den Faulenzer im Baumarkt oder den schlechten Handwerker bezahl ich ja nicht und ich kann zur Konkurrenz, wenn mir der Service nicht passt.

Wo kann ich denn hin wenn mir der Beamte nicht passt?´

Aber diese Diskussion zu führen, nur um diese Diskussion am Leben zu halten, macht keinen Sinn, deswegen bin ich hier raus, führt eh zu nix, außer Pro und Contra's aufzuzählen!

PS: Kleiner Tipp an Diram, nicht anrufen Kündigung per Post hinschicken, dann kannste morgen schon den Anbieter wechseln, viele übernehmen auch die Kündigung für dich!
 
Beamte können natürlich auch entlassen, werden z.B. bei Straftaten.
Aber halt nicht, weil es dem Stadt schlecht klar, aber man kann Sie "abschieben", sieht man an den ehmaligen Post (Telekom) und Bahn Beamten.

Und Angestellte im öffentlichen Dienst, sind zumindest nach 15 Jahren unkündbar.

Über Beamte kann man sich auch beschweren. Mir wurde gesagt ich müßte im Jahr mit mind. 3 Dienstaufsichtsbeschwerden rechnen (sowie mit Beleidigungen und Mordohnungen)

Deswegen werde ich lieber Fw auch wenn ich dann nach 13 Jahren arbeitslos bin.
 
Zwenner schrieb:
Kann ich grundsätzlich aber nachvollziehen, zum Beispiel: A11 = Hauptmann / A13 = Major.

"Mit der Dienstrechtsreform 1997 wurden die Dienstaltersstufen nach dem BBesG um eine Leistungskomponente ergänzt. Seitdem ist es möglich, das Fortschreiten in den Besoldungsstufen einer Besoldungsgruppe zu beschleunigen oder zu hemmen."

In "meiner Behörde" aber absolut nicht nachvollziehbar, da es ein und das selbe ist.
Man macht die selben Aufgaben etc. pp.
Nur einer von beiden verdient halt deutlich besser.

Aber gut in meiner Behörde macht man als A9er auch schon Aufgaben, die man auch als A13er macht :rolleyes:
 
Stevo86 schrieb:
Und Angestellte im öffentlichen Dienst, sind zumindest nach 15 Jahren unkündbar.

Aber auch nur im Westen!

Arbeitsverhältnisse von Beschäftigten, die das 40. Lebensjahr vollendet haben
und unter die Regelungen des Tarifgebiets West fallen, können nach einer Beschäftigungszeit
(Absatz 3 Satz 1 und 2) von mehr als 15 Jahren durch den Arbeitgeber
nur aus einem wichtigen Grund gekündigt werden.

(So viel zum einheitlichen Tarifvertrag für alle! :()
 
Bucklava schrieb:
Naja, man kann alles relativieren, darum geht's hier aber nicht!
Also geht es statt um eine differenzierte Diskussion, die notwendigerweise Relationen berücksichtigt, darum möglichst platt und vorurteilbehaftet die eigenen Erfahrugen mit Beamten zu verallgemeinern? Natürlich verbunden mit dem Anspruchsgedanken, dass deren steuerfinanzierte Tätigkeit dem eigenen Individualwohl dienen muss - qua Behauptung.
Der Fokus auf das eigene Individualwohl hat den netten Nebeneffekt, dass ein konfrontativer Gegensatz aufgebaut wird, der die stereotype Abwertung einer ganzen Berufsgruppe erheblich vereinfacht. Dass die Kritik dabei eigentlich an eine ganz andere Adresse gehen sollte, kann man somit schnell mal aus den Augen verlieren.
 
Ok für Diram (bist du auch Beamter?) nochmal zur Klarstellung!

Ich kann die Behörde und den Beamten der für mich zuständig ist nicht aussuchen, in der freien Wirtschaft dagegen suche ich mir das passende Unternehmen meiner Wahl.

Und genau dieser Zwang bzw. die eingeschränkte Möglichkeit der Behördenwahl macht den Unterschied aus, ob jemand dem Leistungsdruck unterliegt oder eher nach seiner eigenen Planwirtschaft arbeitet!

Im Endeffekt sind alle Beamten sozialistisch geprägte Arbeiter, die damals in der DDR wunderbar aufgehoben wären.

Und da diese Frage nur aufgrund eigener Erfahrungen beantwortet werden kann, kann ich deiner Fremdwortparade leider größtenteils nicht zustimmen.

Quo Vadis!
 
Zuletzt bearbeitet:
Festzuhalten bleibt hier auch noch, dass in der freien Wirtschaft zwar andere "Regeln" gelten aber es auch hier Personen gibt (nicht wenige), welche nur aufgrund langer Betriebszugehörigkeit durchaus mal 1,2 Gänge runter schalten. Der Chef weiß das - will das eigentlich nicht, wird aber nicht kündigen. Weil sich genannter Personenkreis quasi in einem unkündbaren Arbeitsverhältnis bewegt. Da sollte man auch mal ehrlich sein.

Hier damit entschärfen zu wollen, "ich bezahlen ihn ja nicht" es gibt eventuell Alternativen, muss man jetzt nicht gelten lassen. Das macht den Sachverhalt jetzt nämlich auch nicht besser.

Meine Erfahrungen hierzu mal nicht berücksichtigt:
Mein Vater ist als Handwerker extrem viel herumgekommen, nicht selten kamen da Sprüche wie:

- Diese Unfähigkeit ist eigentlich nicht zu übertreffen.
- Da springen doch nur Pfeifen herum.
- Der Schlipsträger hat eigentlich keine Daseinsberechtigung.
- Die Drehstuhlpiloten würde ich ALLE entlassen.
- Die dort herrschende Inkompetenz - wird noch viel Geld kosten.
- Eigentlich macht er nichts, "verdient" aber das doppelte. (Mein Vater hat nie schlecht verdient.)
 
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Man darf, aber auch nicht vergessen, das ein Beamter nicht nur Rechte sondern auch Pflichten hat.

Und grob gesagt, kann der Staat mit seinen Beamten machen was er will.

In einigen Ländern wurde die Wochenarbeitszeit für Beamte auf 40 oder mehr gesetzt während die Angestellten bei 38 oder 37,5 bleiben. Und Angstellte können/dürfen streiken.
 
Stevo86 schrieb:
Beamte können natürlich auch entlassen, werden z.B. bei Straftaten.
Aber halt nicht, weil es dem Stadt schlecht klar, aber man kann Sie "abschieben", sieht man an den ehmaligen Post (Telekom) und Bahn Beamten.

Und Angestellte im öffentlichen Dienst, sind zumindest nach 15 Jahren unkündbar.

Über Beamte kann man sich auch beschweren. Mir wurde gesagt ich müßte im Jahr mit mind. 3 Dienstaufsichtsbeschwerden rechnen (sowie mit Beleidigungen und Mordohnungen)

Deswegen werde ich lieber Fw auch wenn ich dann nach 13 Jahren arbeitslos bin.

"Unkündbar" gibt es im Arbeitsrecht nicht für den normalen Angestellten, auch im öffentlichen Dienst nicht. "Unkündbar" bleiben nur Beamte. Es gibt höchstens den Ausschluss der Kündigung aus betrieblichen Gründen, verhaltensbedingt kann ein Angestellter aber dennoch gekündigt werden. Und den Ausschluss der Kündigung aus betrieblichen Grund gibt es in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes auch schon lange nicht mehr, entweder durch Tarifflucht, oder Änderung der Tarifverträge.

Ich halte auch weniger die Unkündbarkeit der Beamten als Hauptproblem, als die vielmehr die Priveligierung in der Altersversorgung: Niemals selber etwas eingezahlt, aber viel besser gestellt als ein Angestellter. Dann die unbegrenzte weiterzahlung der Besoldung bei Krankheit, wo für Angestellte nach nur 6 Wochen Schluss ist. Danach nur noch Krankengeld was aber nur 75% des letzten Nettolohns ausgleicht.


Nachtrag:
Aus gegebenen Anlass der Entlassung des Kölner Polizeichefs in den "einstweiligen Ruhestand" ein interessanter Artikel: http://www.lokalkompass.de/goch/poli...d-d185312.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Beamter kann auch entlassen werden wenn er straftaten begeht und zu mehr als 1 Jahr verurteilt wird.

Faktisch ist ein AN im öffentlichen Dienst schon unkündbar, wenn erh alt nichts anstellt
 
Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem schweizer Arbeitskollegen über das deutsche Beamtentum. Seine Reaktion war ungefähr so: "und warum genau sollten die sich bei der Arbeit noch gross anstrengen?"
 
Das sagt wohl mehr über die Schweizer aus als über deutsche Beamte...
 
Mit 42.5 Stundenwoche Regelarbeitszeit müssen sich die Leute hier glaub nicht verstecken.
 
In den deutschen Bundesländern müssen die BEAMTEN 40 bzw. 41 Wochstunden arbeiten, die Angestellten im öffentlichen Dienst dagegen nur 38,5 Stunden (wie die IG Metaller auch). Soviel dazu. Wer ist also faul?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nun ja, die IG Metaller haben die 35 Std Woche. Als faul würde ich sie trotzdem nicht bezeichnen. Denn je nach Arbeitsplatz und Zeitmodell ist man trotzdem deutlich über 40 Std die Woche arbeiten. Die Überstunden gehen halt dann auf das Gleitzeitkonto. Bei uns in der Abteilung schiebt man im Schnitt 70+ Überstunden vor sich her.
 
"Wer ist also faul?" war eine rein rhetorische Frage. Fakt ist, dass die meisten weder Ahnung von der Arbeitszeit noch von der Arbeit selbst in Bezug auf die Beamten haben und lieber einmal ruhig sein sollten. Außer Klischees und Vorurteilen kommt von den meisten nicht viel. Natürlich gibt es auch einige wenige "faule" Beamte. Aber die gibt es in jedem Job. Insgesamt funktioniert der öffentliche Dienst in Deutschland sehr gut und zuverlässig im weltweiten Vergleich.
 
CrunchTheNumber schrieb:
In den deutschen Bundesländern müssen die BEAMTEN 40 bzw. 41 Wochstunden arbeiten, die Angestellten im öffentlichen Dienst dagegen nur 38,5 Stunden (wie die IG Metaller auch).

Bitte richtig informieren und nicht pauschalisieren!

Eine wöchentliche Arbeitszeit von durchschnittlich 38,5 Stunden gilt nach § 6, Abs. 1b des TV-L für
  • Beschäftigte im Wechselschicht- oder Schichtdienst
  • nicht-ärztliche Beschäftigte an Kliniken und in Krankenhäusern
  • Beschäftigte in Straßen- und Autobahnmeistereien, Kfz-Werkstätten, Theatern, Hafenbetrieben, Schleusen und im Küstenschutz
  • Beschäftigte in Kindertagesstätten in Bremen
  • weitere Beschäftigte abhängig von landesbezirklichen Regelungen

Durchschnittl. Arbeitszeit ist 38h 42min bis 40h 06min.
In den östl. Bundesländer sowieso 40h (war noch nie anders).

Guckst du hier: http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/west/arbeitszeit.html
 
Ich habe einige Bekannte die als Angestellte oder Beamte bei einer Behöre arbeiten. Von denen höre ich vorallem das viele Arbeitsabläufe völlig ineffizient oder immer noch nicht digitalisiert wurden. Das verursacht natürlich eine enorme Demotivierung wenn man umständlich arbeiten muss um beispielsweise an irgendwelche Daten zu kommen..:freak: Die Arbeitszeiten der Bundespolizei werden immer noch auf Papier dokumentiert, dann ins System eingetragen und für die Lohnabrechnung und Personaldaten gibts natürlich verschiedene Systeme die nicht kompatibel sind.
 

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