Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

Ich finde die Mehrheit der Menschen an sich zu lasch, inkompetent, faul und fehlbesetzt. Sowohl im Beamtentum als auch im privaten Bereich. Egal wo man ist, mehrheitlich stümper, Blaumacher, träge Verhaltensweisen, Menschen die keine Lust haben was zu machen, Stillstand statt Bewegung. Das schöne ist, wer was machen will oder dabei ist hier eine Art Wandlung herbeizuführen, ist nicht gern gesehen. Wer seinen Mund aufmacht, dürfte onehin Schwierigkeiten haben was zu finden bzw. dabei zu bleiben. Ich finde den meistens geht es einfach nur zu gut, anders kann ich mir dieses Drama nicht erklären.
 
@koffeinjunkie
Das liegt wohl daran, dass die Mehrheit nicht gerne arbeitet und/oder den falschen Beruf hat. Nachvollziehbar, dass dann die Motivation gering ist, wenn dann die Bezahlung auch noch bescheiden ist, dann muss man das halt durch Faulheit ausgleichen.
 
Das Zauberwort heißt Kündigungsschutz. Im privaten recht gut, im öffentlichen Dienst ist das schon fast unmöglich gekündigt zu werden. Da kann man als Beamter schon fast machen was man will.
Bei mir beruht der Neid auf dieser Tatsache. Wenn ich schon heute weiß' dass mein Arbeitsplatz bis zur Pension gesichert ist, dann kann ich beruhigt leben.
 
@koffeinjunkie

Welchen Nutzen habe ich davon etwas schnell zu erledigen wenn ich nach Stunden und nicht Leistung bezahlt werde?
 
Nur eine Vermutung, aber vielleicht finden es viele Leute fragwürdig, dass Beamte über vielen anderen stehen (keine Sozialversicherungspflicht, Pension, sehr günstig krankenversichert durch Beihilfe). Man ist also solange in der staatlich organisierten Solidargemeinschaft bis man selbst für den Staat arbeitet.

Ansonsten muss jede Berufsgruppe mit Vorurteilen kämpfen, Versicherungs- und Bankkaufleute sind alle Verbrecher, Ärzte & Anwälte arbeiten kaum, kassieren dafür aber Unmengen an Geld, EDVer sind alle schmierige Nerds, etc.
 
Ein Beamter ist während seiner Dienstzeit sehr günstig, eben WEIL die Verwaltungen keine Sozialleistungen für ihn abführen müssen.
Wirklich Kosten entstehen eigentlich erst mit der Pensionierung, für diese sollte eigentlich von Stadt/Land/Bund vorgesorgt werden.
Machen sie aber nicht.
Günstig versichert mit Beihilfe?
Mal abgesehen davon, dass die meisten Beamten eine 50/50 Versorgung haben (50% Beihilfe, 50% PKV) kommt ein Aspekt gerade in Bezug zur PKV noch hinzu: Abrechnungen bei den Ärzten machen müssen die Beamten selber (quasi privat).
Nichts mit bequemer Abrechnung über Versicherten-Karte...
 
@deathscythemk2 / @Andy8891
Es ist eine persönliche Einstellung die man entweder hat oder nicht. Wenn man in dem falschen Beruf ist, wäre der erste Schritt etwas zu suchen was dem "richtigen" Beruf näher kommt. Wenn hier abgewogen wird, was ich jetzt nicht verurteile, so kreiert man selbst einen Teufelskreis. Es ist wie mit einer Investition, ohne selbst erstmal etwas anzulegen, kann man hinterher nichts rausbekommen. Mit der Arbeit ist es das gleiche. Nur weil man nach Stunden bezahlt wird, heisst das nicht das man hier selbst entscheidet wie schnell etwas gemacht wird. Wenn man sich Mühe gibt und zeigt das man was kann, weiterkommen will, ist das die passendere Einstellung. Wer aber sich damit begnügt seine Zeit quasi vollzukriegen, hat bezogen auf seinen Beruf eine falsche Einstellung auch übertragen auf das Leben an sich. Man muss etwas machen und im besten Fall so gut es geht, sich weiterbringen und dabei auch andere. Wenn sich abzeichnet das man nicht weiterkommt, den Mut haben und den Arbeitsplatz wechseln. Es ist von der eigenen Ansicht abhängig wie man etwas betrachtet und an Dinge herangeht aber meine Ansicht ist es nicht, Zeit langsam abzuarbeiten.
 
Also soll ich jetzt 6 Jahre vor der Pensionierung kündigen, weil ich meine, dass der Beruf nicht mehr das Richtige ist und ich mich zu sehr "aufgerieben" habe ? Ginge nur, wenn ich die Seite wechsle. Einen "normalen" Beruf (mit ähnlichem Gehalt) werde ich wohl noch kaum bekommen.

Hmmm..ich denk' mal drüber nach. :evillol:
 
@TheWalkingDead
In deinem Fall wäre es weiser, wenn du schon bis hierher angelangt bist, die Zähne weiter zusammenzubeissen. Selbstverständlich ist das von Situation zu Situation anders aber es gibt Menschen die sowas in ählichen Umständen wie die deinen machen, weil sie es nicht mehr aushalten oder einfach einen Wechsel, einen Impuls im Leben wollen. Die menschliche Psyche kann sehr unberechenbar sein.
 
Euer problem erledigt sich gerade eh von selbst, zumindest im öffentlichen Dienst werden kaum noch Beamte eingestellt.

bei uns sind es gerademal ne Handvoll unter 45jahren die im ganzen Haus unter 500+ bediensteten rumlaufen. der rest sind altlasten.
bei den angestellten ist die quote der "betriebsbremser" und "vollnulpen" übrigens genauso hoch, und das schreibt hier gerade ein Angestellter.
 
@koffeinjunkie
Jetzt wirst du aber "filosofisch"! ;) Es gibt keine "richtige" Einstellung zur Arbeit, genau so wenig wie es (k)eine richtige Einstellung zum Leben gibt. Wenn alles so einfach wäre, hätten wir keine Probleme auf der Welt, aber bei den meisten Fragen gibt es weit mehr als eine Option die in Betracht gezogen werden kann.
Ich bin ganz ehrlich, würde ich das Geld einfach so bekommen, ohne Arbeit, würde ich keiner "klassischen" Arbeit nachgehen und es geht nicht nur mir so. Für mich ist Arbeit ein Übel und keine Wohltat. Klar kenne ich auch genug Leute die einen Tag zuhause sind und nicht wissen was sie machen sollen und froh sind, wenn sie wieder arbeiten können, aber die haben einfach zu wenig Kreativität und keine eigenen Interessen.

Aber schlimmer als arbeiten ist nur, auf der Arbeit sein und nichts tun, dann geht die Zeit ja gar nicht rum. Alleine deswegen würde ich nie auf die Idee kommen einen Gang zurückzuschalten.
 
Für die langen Tage habe ich mir eine prozentule Uhr programmiert xD

Dh. ich musste nichtmehr noch z.B. 6 Stunden arbeiten, sondern noch 75% ^^
 
Bartmensch schrieb:
Günstig versichert mit Beihilfe?
Mal abgesehen davon, dass die meisten Beamten eine 50/50 Versorgung haben (50% Beihilfe, 50% PKV) kommt ein Aspekt gerade in Bezug zur PKV noch hinzu: Abrechnungen bei den Ärzten machen müssen die Beamten selber (quasi privat).
Nichts mit bequemer Abrechnung über Versicherten-Karte...

Ja, mal gesehen, für welch günstigen Preis man somit Privatpatient ist? Das bisschen Verwaltungsarbeit nehme ich dafür gern in Kauf.
 
Günstiger Preis? Haha, ja Anfangs schon........ doch im Alter hat man echte Probleme.
Ich würde meine Privatversicherung am liebsten gegen die Gesetzliche tauschen, aber das funktioniert leider nicht so ohne weiteres.

Was ich Ärger mit Ärzten habe, die denken sie können Sachen auf die Rechnung schreiben (obwohl niemals gemacht)......... ich muss mich ständig ärgern mit Ärzten, den Abrechnungsstellen ect.
Das ist nicht mehr feierlich.
 
Je nach Tarif liegt man mit einer PKV nach 5 bis 10 Jahren immer über dem Preis einer GKV. Da ist echt nichts günstig dran.

Natürlich gibt es auch die super-sonder-spar-Tarife -> da kann man dann frei Krankenhäuser im Ebola-Gebiet auswählen so toll ist deren Leistungskatalog.
 
Andy8891 schrieb:
Welchen Nutzen habe ich davon etwas schnell zu erledigen wenn ich nach Stunden und nicht Leistung bezahlt werde?

Du selbst hast davon wohl keinen Nutzen, aber hast du dir schonmal überlegt, was Akkord (bezahlung nach Leistung bzw. Stückzahl) im Kundenverkehr bedeutet?
Ich bin ganz froh, dass ein Beamter sich die zeit nehmen kann, meinen Fall ordentlich zu bearbeiten (ob ers auch tut, ist immer vom Menschen abhängig), ohne dabei auf Geld zu verzichten.
Ich denke hier würden einige noch viel krasser über Beamte meckern, wenn die einen abfertigen müssten wie am Fließband, damit am Ende genug Geld reinkommt. Manche Beamte tun das ja schon heute, aber bei Bezahlung nach Arbeitsoutput wäre das die Regel, von der nur die eine Ausnahme bilden würden, die ihren Job so "schlecht" machen, dass sie am Tag eben nur 5 Fälle schaffen. Die könnten von ihrem Job dann wahrscheinlich nicht leben, ganz egal wie zufrieden die wenigen Kunden mit ihrer Arbeit wären.
Qualität ist in dem Bereich nur sehr schwer zu messen, und genau das verbietet schon eine rein quantitativ orientierte Bezahlung.

Man kann eben auch andersrum Fragen: Warum sollte jemand, der nach einem Counter an seinem Stempeln bezahlt wird, die Anträge überhaupt noch prüfen, bevor er einfach irgendeinen Stempel draufballert?

Zum Jobwechsel:
"Wenns nicht passt, dann wechsele doch", das ist so ein Statement, dass meist von Leutchen zwischen 20 und 30 kommt, die tatsächlich kaum Probleme haben, einen neuen Job zu bekommen.
Spätestens ab 45 sieht das mal ganz anders aus. Da gibt es immer die Möglichkeit, dass man durch den Wechselversuch letztlich nichts anderes wird, als Langzeitarbeitsloser (der dann nichtmal mehr nach Mindestlohn bezahlt werden muss, wenn ihn denn doch mal einer einstelt).
Je nach Region ist das natürlich wieder anders, aber auch da ist das alter nicht ganz irrelevant. Junge Menschen haben in der Regel noch keine Familie gegründet. Hat man eine eigene Familie, so wird man sich wohl überlegen, ob man seine Frau und seine Kinder nötigen will, die gewohnte Umgebung zu verlassen. Ein Schulwechsel schlägt sich meist negativ in den Noten nieder. Evtl. hat die Frau eigene Arbeit, mit der sie zufrieden ist. Die ganze Familie hat Freunde und Bekannte, die momentan noch nebenan wohnen usw.
Es ist garnicht selten, dass Familien an solch einem Ortswechsel kaputt gehen.
Und all das soll man auf sich nehmen, nur weil man im Job nicht ganz zufrieden ist, in Pendelreichweite aber keinen passenderen findet?
Denkt mal nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ash1983 schrieb:
Ja, mal gesehen, für welch günstigen Preis man somit Privatpatient ist? Das bisschen Verwaltungsarbeit nehme ich dafür gern in Kauf.
Wenn Du mal die Rechnungen sehen würdest, welche die Kliniken und Ärzte ausstellen und die Beträge....
Und wenn man öfter krank ist oder eine Familie hat, wo jemand öfter krank ist, geht das echt ins Geld.
Hinzu kommt: Es gibt keine Familien-Versicherung wie bei den GKVs, man zahlt für jedes Familienmitglied.
 
@DerOlf

Es gibt da keine pauschale Lösung.

Bei Berufen mit Kundenkontakt, würde dann die Kundenzufriedenheit als zusätzlicher Faktor dienen, das bedeutet, viele + zusätzlich überdurchschnittlich zufriedene Kunden könnten mit Bonuszahlungen belohnt werden.

Wenn ich für eine überdurchschnittlich gute Arbeit keinerlei Belohung erhalte, wieso sollte ich dann überdurchschnittlich arbeiten.(Vorrausgesetzt ich beim kein Arbeitsfanatiker dem es Spass macht tätglich Überstunden zu machen)
 
Bartmensch schrieb:
Wenn Du mal die Rechnungen sehen würdest, welche die Kliniken und Ärzte ausstellen und die Beträge....
Und wenn man öfter krank ist oder eine Familie hat, wo jemand öfter krank ist, geht das echt ins Geld.
Hinzu kommt: Es gibt keine Familien-Versicherung wie bei den GKVs, man zahlt für jedes Familienmitglied.
Ist mir alles bekannt, die Vorteile überwiegen (für mich) dennoch.
 

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