Telefonkabel zur 1.TAE durchtrennt

Koron

Cadet 4th Year
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Jan. 2011
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Hallo zusammen,

ich ziehe demnächst von meiner Wohnung im EG ins OG und möchte natürlich auch dort den Router etc. anschließen. Das Problem ist nur, dass die obere Wohnung keinerlei Verbindung zum APL im Keller hat.

Am APL angefangen geht das angelegte Telefonkabel (J-YY, Bild) zurzeit in die EG-Wohnung direkt in einen Splitter auf die AMT-Kontakte, wo ich meine FritzBox angeschlossen habe. Im Zuge der Renovierung habe ich mich ein bisschen über die 1. TAE-Dose und die Hausverkabelung schlau gemacht. Demnach sollte hinter jedem APL nur die 1. TAE sitzen, die noch der Telekom gehört und ab dort dann der Kundenbereich beginnt (mit Splitter, NTBA oder whatever).

Das ist zurzeit ja nun klar nicht der Fall, idealerweise sitzt die 1. TAE aber im OG im Flur. An diese ist per F-Stecker eine Art kleiner Verteilerkasten angeschlossen (Dose ohne Buchsen, mit Platine), von dem zwei Kabel in die Wände verschwinden. Eines geht zu einer TAE-Dose im Wohnzimmer, das andere zu einer TAE-Dose im Arbeitszimmer. Dort würde ich gern die Fritzbox anschließen. Das Telefonkabel zwischen der 1. TAE im OG-Flur und dem APL unten im Keller ist aber etwa 5m vor dem APL in der Wand durchtrennt worden und hat somit gar keine Verbindung zur TAL. Wie schon erklärt geht ein anderes Telefonkabel vom APL direkt in den Splitter in die EG-Wohnung.

Jetzt wollte ich die 1. TAE wieder mit dem APL verbinden und dafür die Verbindung zum Splitter im EG auflösen. Dann hätte ich das Kabel zum APL auf der einen Seite und das Kabel zur ersten TAE auf der anderen Seite und müsste sie im Keller nur noch verbinden. Wie geht das am besten und ohne große Qualitätsverluste?

Eine zusätzliche Dose kann ich unten ja nicht setzen, dann wäre das ja die 1. TAE. Lüsterklemmen? Löten? Verdrillen?

Gruß Ceal
 
Löten wäre ideal, ich habe meine Leitung aber auch nur verdrillt und mit Schrumpfschlauch gegen Oxidation gesichert.
 
Gibt zwei sehr saubere Lösungen, die auch dauerhaft keine Probleme bereiten.

Die Kabelenden ca. 10mm abisolieren ,mit einander verdrillen. Dann das Verdrillte noch verlöten. Vor dem Verdrillen ein Stück Schrumpfschlauch drüberziehen. Am Schluss die verlötete Stellen auf das Kabel biegen, Schrumpfschluch drüber und fertig.
  • + sieht sauber aus
  • + braucht keinen Platz
  • + sehr geringer Widerstand
  • + auf Dauer korrosionsfrei
  • - sehr (zeit-) aufwendig

Die andere Lösung ist die Kabelenden hiermit zu verbinden.

  • + saubere Verbindung
  • + geht sehr schnell (ohne besonderes Werkzeug)
  • + korrosionsfrei, da die Kapsel mit einem Fett befüllt ist
  • - braucht halt ein bisserl mehr Platz als Verlöten

Ich würde mit den Quetschklammen arbeiten.

Von Lüsterklemmen, etc. würde ich abraten. Auf Dauer korrodieren diese Stellen und der Leitungswiderstand erhöht sich. Nix gut für schnelles Internet.
 
Danke für eure Rückmeldungen! Wie sieht es denn mit dem Widerstand bei solchen Einzeladerverbindern aus?

Scotchlok besser als eine Wago-Steckklemme?
 
Ceal schrieb:
Wie sieht es denn mit dem Widerstand bei solchen Einzeladerverbindern aus?
Ich würde sagen die passen, zumal Telefondraht nicht übermäßig empfindlich ist.
Ich hab die schon bei direkt bei Installationen, die direkt durch die Telekom bzw. noch Post durchgeführt wurden, gesehen. Die sollten wissen, was sie tun.
 
Ich habe selber schon die von mir oben verlinkten Quetsch- Klemmen verwendet. Kannst Du ganz beruhigt nehmen. Durch den Korrosionsschutz bekommst Du auch keine "schleichenden" Probleme.
 
Ich habe sowas genommen
http://www.delock.de/produkte/G_86243/merkmale.html
Gibt es auch mit LSA+-Montage falls du das Auflegewerkzeug hast am 70 Cent oder so.

Bei VDSL-Telefonkabeln würde ich nur noch mit Netzwerkkabeltehnik arbeiten (Sternvierer-Telekomleitungen auch ungeschirmt sind geeignet).

WAGO-Steckklemmen nehme ich nur noch für Klingeldrähte (Türsprechstelle etc.).

Bei Hochfrequenzbauteilen gibt es den sog. Wellenwiderstand. Wenn der sich ändert (durch Kabelverbindungen, Änderung der Verseilung etc.) wird das Signal an der Stelle reflektiert, stört und schwächt also das Nutzsignal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hagen_67 schrieb:
Die andere Lösung ist die Kabelenden hiermit zu verbinden.

  • + saubere Verbindung
  • + geht sehr schnell (ohne besonderes Werkzeug)
  • + korrosionsfrei, da die Kapsel mit einem Fett befüllt ist
  • - braucht halt ein bisserl mehr Platz als Verlöten
Den Punkt saubere Verbindung würde ich schon einmal gleich abhaken, die Dinger werden nicht ohne Grund bei der Telekom auch "Pfuscherperlen" genannt. Es sind Notlösungen, mehr nicht.
Korrisionsfrei kann ich ebenfalls nicht bestätigen, ich habe schon mehr als genügend weggefaulte gesehen, trotz Füllfett.
Ohne besonderes Werfkzeug? Es gibt dafür spezielle Zangen. Kombizangen sind als Notbehelf zugelassen, Spitzzangen, Seitenschneider u.Ä. sind dafür gar in den Arbeitsanweisungen der Telekom generell untersagt.
Und dann kommt noch ein Nachteil dazu: die allermeisten dieser Verbinder haben nur eine Schneidleiste. Das schafft keine sichere Verbindung, da die Kabeladern zu viel Spiel haben, gerade beim für Innenleitungen typischen Querschnitt von 0,6mm. Es gibt ein paar wenige und deutlich teurere Quetschverbinder mit 2 oder gar 3 Schneidleisten, das sind die einzigen, die sichere Verbindungen herstellen.
Ich habe mehr als genug Störungen bearbeitet, bei denen allein ein solcher Verbinder schon eine Unsymmetrie von bis zu 5nF verursacht hat. Was das für hochbitratige DSL Anschlüsse für Folgen hat, kann sich jeder Fachkundige ausmalen.
Einzig sichere Methoden sind entweder Verteiler mit LSA+ Klemmen oder Verdrallen+Löten+Schrumpfschlauch, das DSL Signal dankt es.

Aber es stellt sich die generelle Frage an den TE, willst Du mit der Aktion auch gleich Deinen Umzug erledigen? Dan lasse Dir gesagt sein, daß Du Dich da auf rechtlich sehr dünnem Eis bewegst. Ich weiß nicht, wie es deutschlandweit ist, aber zumindest hier in der Region sind die Standorte der meisten TAEs erfaßt. Da wird man als Techniker bei einer Störungsmeldung schnell hellhörig, wenn das nicht übereinstimmt, bis zum unbefugten Eingriff in das Netz der Telekom ist es dann nicht mehr weit. Also besser Umzugsservice beauftragen, die defekte Endleitung mit erwähnen, dann wird es fachmännisch von einem Techniker erledigt.
 
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Ich möchte in erster Linie den genormten Standardzustand wiederherstellen, also die Verbindung 1. TAE - APL reparieren. Diese liegt ja wie erwähnt im Zuständigkeitsbereich der Telekom und noch nicht im Bereich des Kunden. Die Ausgangsfrage für diesen Thread war daher für mich, wie ich die Verbindung möglichst fachmännisch verbinden kann und entsprechende Techniker-Kosten vermeiden kann.

Falls weder die Höhe der Kosten noch die Qualität der Leitung nach dem Verbinden zufriedenstellend ist, werde ich mir zum jetzigen Zeitpunkt mit einem 30m-LAN-Kabel vom Splitter (EG) zur FritzBox (OG) helfen und lasse dann später einen Techniker die Drähte "Telekom-konform" reparieren. Schöner wäre es natürlich gewesen, die gegebene Infrastruktur im OG nutzen zu können.

Wenn tatsächlich keiner der Steckverbinder ohne Einbußen kommt, könnte ich stattdessen im Keller auch an der Stelle, wo beide Kabelenden aufeinander treffen, eine TAE-Dose setzen und das Signal einfach an die 1. TAE weiterleiten. In puncto Qualitätseinbußen wahrscheinlich die beste Lösung, LSA+-Auflegewerkzeug wäre auch da. Die Frage wäre, fällt diese zusätzliche Dose z.B. bei einer Leitungsmessung bei der Telekom auf?
 
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Guck mal unter TAE passiver Prüfabschluss nach. Es gibt TAE-Dosen mit passiven Prüfabschluss (nur über Telekom erhältlich) und welche ohne. Zwei mit in Reihe geschaltet fällt garantiert bei einer Leitungsprüfung auf.

2. Zwei TAE in Reihe sind übelst für die Qualität deines VDSL-Signals.
 
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