Wer das mit Windows 95 eingeführte (und danach auch von vielen anderen Benutzeroberflächen nachgeahmte) Startmenü nicht zu schätzen weiß, der musste vorher wohl nie mit dem Murks von Windows 3.X und älter zurecht kommen.
Himmel war das damals grottig!
Das Startmenü war dabei nur eine der vielen grundlegenden
Verbesserungen (also nicht nur
Veränderungen) der Windows95-Benutzeroberfläche.
Windows 3.X und älter hatte z.B. einen ekelhaften Bruch, in der Unterscheidung zwischen Programmen und Dateien (respektive Programm- und Dateimanager), der sich quer durch die Benutzeroberfläche zog. Mit dieser Verirrung hat Windows 95 aufgeräumt. Da war endlich alles aus einem Guss.
Das zeigte, dass Microsoft dazu lernen konnte. (Zwar spät im Vergleich mit anderen GUIs dieser Zeit, aber immerhin.
)
Um so größer war meine Verblüffung, als Windows 8 wieder genau so einen hässlichen, verwirrenden Bruch in der GUI gebracht hat. Diesmal zwischen normalen Windows-Anwendungen und den ModernUI-"Apps", inklusive dem Start-Bildschirm. Es wirkt wie ein Frankensteinmonster, bei dem grob zusammengenäht wurde, was einfach nicht zusammen gehört. Dann noch die Beschränkung der ModernUI-Apps auf bildschirmfüllende Kacheln.... Das führt uns sogar zurück in finstere Windows 1.X-Zeiten.
Als alter Windows-Hase hatte ich bei Windows 8 spontan das Gefühl, dass Microsoft irgendwann nach Windows 7 das komplette Entwicklerteam von Windows gefeuert hat und damit alle Erfahrungen in den Wind geschossen, die zuvor sie in Jahrzehnten kontinuierlicher Verbesserung gesammelt hatten, um nochmal bei Null ganz neu anzufangen.
Was für eine Schnappsidee!
Allein dieser Treppenwitz der Geschichte, dass mit Windows 8.1 zwar der "Start-Knopf" wieder zurück gebracht wurde, aber nicht die dahinter liegende Funktionalität, zeigt nur, dass MS nicht den Hauch einer Idee hatte, um was sie die Kritik der Anwender an Win8 drehte.
Ich hoffe mal, dass Windows 10 das wieder ausbügeln wird.
Aber auf jeden Fall Danke für die schöne Übersicht der "Evolution des Startmenüs". Das weckt wirklich Erinnerungen.
Win Me sieht übrigens, trotz des komplett anderen Unterbaus, nicht nur zufällig fast genauso aus wie Windows 2000. Schließlich musste es damals kurzfristig als Ersatz für die eingestampfte Home-Version von Win2K einspringen.
Der sehnlichst erwartete Wechsel der Consumer-Versionen auf den NT-Unterbau kam dann doch erst mit XP. Vielleicht liegt auch darin (neben den anfangs oft schlechten Treibern) ein Grund für die Unzufriedenheit vieler Benutzer mit ME. Es war einfach nicht das, was man erwartet hatte. Aber nichts desto trotz war es ein solides Upgrade von Windows 98.