News Mit „Digimarc Guardian“ gegen E-Book-Piraterie

Denk mal kurz darüber nach in welchen Zusammenhängen üblicherweise von "Ausbeuten" gesprochen wird! Es werden auf diesem Planeten viele Menschen tatsächlich ausgebeutet... Konsumenten von Waren die der Unterhaltung dienen gehören definitiv nicht dazu.

Dir ist bewusst, dass sich deine "Logik" auch auf deine Menschenrechte anwenden lässt? Oder etwas weniger dramatisch auf deine Eigentumsrechte, die du nur hast insofern ein Staat existiert der diese Rechte anerkennt und gegenüber anderen durchsetzt, bzw. insofern du fähig bist sie selbst, auch mit Gewalt durchzusetzen, wenn es keinen Staat (oder eine auf bestimmte Weise organisierte Gemeinschaft) geben sollte.

Es gibt hier keine Subjektivität, es gibt ein geltendes Recht, welches dir egal ist. Und die Rechteinhaber sind unfähig ihr Recht durchzusetzen. Das kannst du aber nicht hinnehmen, nein, du musst wie so viele Menschen dein Verhalten rationalisieren.

Aber davon abgesehen... auch aus moralischer Sicht... wie rechtfertigst du deine Ansprüche?

Das du auch einfach auf etwas verzichten kannst ist dir noch nicht in den Sinn gekommen?
 
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calluna schrieb:
Denk mal kurz darüber nach in welchen Zusammenhängen üblicherweise von "Ausbeuten" gesprochen wird! Es werden auf diesem Planeten viele Menschen tatsächlich ausgebeutet... Konsumenten von Waren die der Unterhaltung dienen gehören definitiv nicht dazu.

Ja es gibt wesentlich schlimmeres auf dieser Welt. blabla, blabla. Erinnert an die Mutter, die mit dem Argument "In Indien wo die Kinder verhungern, wären man dankbar überhaupt etwas zu essen zu haben", versucht vom verkochtem Essen abzulenken. Und überhaupt "definitiv" ist es nur weil Du deine eigene Definition als Maßstab nimmst, und von vorneherein als objektiv und allgemeingültig erklärst. Ich kann genauso diesen Satz nutzen und lasse einfach das Wort "nicht" weg, wenn ich dann meine Definition auf den Fall anwende. Aber egal wie rum, es ist blabla, Meinungsäußerungen nichts mehr. So etwas wie Gerechtigkeit oder Moral existiert überhaupt nicht, daher kann man sie mathematisch oder wissenschaftlich nicht erfassen. Man muß einfach eine Position einnehmen und diese als richtig oder falsch definieren. Zwangsläufig wird es immer wieder dazu kommen, daß Menschen konträre Positionen einnehmen, weil sie Faktoren unterschiedlich gewichten bzw bewerten.

calluna schrieb:
Dir ist bewusst, dass sich deine "Logik" auch auf deine Menschenrechte anwenden lässt? Oder etwas weniger dramatisch auf deine Eigentumsrechte, die du nur hast insofern ein Staat existiert der diese Rechte anerkennt und gegenüber anderen durchsetzt, bzw. insofern du fähig bist sie selbst, auch mit Gewalt durchzusetzen, wenn es keinen Staat (oder eine auf bestimmte Weise organisierte Gemeinschaft) geben sollte.

Selbstverständlich. Über Eigentum habe ich mir besonders viele Gedanken gemacht. Nur übernehme ich andere Meinungen nicht automatisch nur weil sie Gesetz sind. Gesetz ist schlicht die niedergeschriebene Meinung der Gruppierung, die in der Lage ist die größte Gewalt in einem Gebiet auszuüben. Ich habe mich entschieden für meine Wertvorstellung Eigentum nicht zwangsläufig anzuerkennen, bzw ein Anspruch auf Eigentum in bestimmten Fällen als Unrecht zu bewerten. Das gilt nicht nur für alles geistige, sondern z.B. für Grund und Boden, jegliche natürliche Ressource und generell für alles das nicht für sondern gegen Menschen verwendet wird. Streng genommen akzeptiere ich als Eigentum nur etwas das der Mensch selbst geschaffen hat mit eigener Arbeit, und das nicht künstlich verknappt wird, also nicht gegen Menschen verwendet wird.

Das diese Vorstellung naiv und in der reellen Welt nicht durchsetzbar ist, ist mir wohl bewußt. Doch ich weigere mich trotzdem standhaft, einem digitalen Don Quichotte gleich, die reelle Welt gut zu heißen und zu akzeptieren.

calluna schrieb:
Es gibt hier keine Subjektivität, es gibt ein geltendes Recht, welches dir egal ist. Und die Rechteinhaber sind unfähig ihr Recht durchzusetzen. Das kannst du aber nicht hinnehmen, nein, du musst wie so viele Menschen dein Verhalten rationalisieren.

Nun selbst wenn ich das Recht auf geistiges Eigentum akzeptieren würde, würde ich niemals die Veräußerungsmöglichkeit oder die Abtretbarkeit dieses akzeptieren, die in der Realität zu Monopolsbildung führt. Tatsächlich ist es meistens so, daß die eigentlichen Urheber selten auch die wahren Nutznießer ihrer Arbeit sind. Der Erfinder von PacMan z.B. wurde mit 5000$ Bonuszahlung entlohnt, reich wurden andere. Es mag sein daß es ein paar kleine uneigennützige Verlage gibt, die zum Wohl der Autoren handeln, doch das sind nur Ausnahmen, und zugegeben ja vielleicht Kollateralschaden erleiden. Doch die Regel sieht sehr anders aus. Hier agieren Weltkonzerne die einzig und allein die Profite von Anlegern im Sinn haben. Denen ist Kunst, Literatur, Unterhaltung einerlei. Das Gesetz auch, es wird nur als Hindernis angesehen, daß man mit Hilfe eines Heers von Staranwälten mit allen Mitteln versucht zu umgehen. Siehe Amazon. Die stellen völlig unverfroren einem privaten Nutzer von Amazon Prime keine Rechnung mit ausgewiesener MwSt aus, weil ein privater Nutzer ja das eh nicht absetzten kann (ungelogen offizielle Begründung nach Nachfrage meinerseits). Hier werden Millionen und Milliarden Steuer an dem Staat vorbeigeführt und niemand tut was dagegen. Aber dann vom kleinen Mann verlangen, er soll die Rechte anderer akzeptieren, ja echt witzig.

calluna schrieb:
Das du auch einfach auf etwas verzichten kannst ist dir noch nicht in den Sinn gekommen?

Ist lustig wenn immer wieder Menschen die viel haben, von Menschen die wenig haben fordern Verzicht zu üben. Und ist Dir in den Sinn gekommen, daß ein digitales, virtuelles, künstlich verknapptes Gut nicht gleichzusetzen ist mit einem physisch vorhandenem, reell knappem Gut?
 
@BlackWidowmaker: Was ich bei deiner Argumentation überhaupt nicht verstehe ist, wieso du Eigentum allerhöchstens dann anerkennst, wenn es etwas ist, das der Mensch "selbst geschaffen hat" und vor allem wieso du dann bei geistigem Eigentum davon doch unterscheidest. Wenn zwei Leute arbeiten, der eine baut ein Haus, der andere schreibt ein Buch darüber, wie man Häuser am besten baut (Dieses Beispiel, damit auch das geistige Eigentum einen Nutzen für die Gesellschaft hat und nicht direkt unter "Luxus" fällt), wieso darf der Hausbauer sein Haus dann besitzen, der Buchschreiber soll aber an seinem Werk nicht festhalten dürfen?

Entweder verstehe ich dich bisher völlig falsch oder die völlige Aberkennung von geistigem Eigentum hieße doch, dass jeder, der "nur" geistige Arbeit leistet, dafür keinen Lohn verdient? Wie sollen diese Leute dann leben? Ohne Lohn können sie ja nicht einmal physisches Eigentum erwerben.
 
@BlackwidowMaker

Das mit der "Ausbeutung" hast du missverstanden. Bei diesem Punkt kritisiere ich deinen in meinen Augen unangemessenen Sprachgebrauch, wie z.B. eben die Rede von Ausbeutung im Zusammenhang mit Waren zu bloßen Unterhaltung, ebenso wie das Wort "Contentmafia".

Das Wort "Ausbeutung" kann in Situationen, in denen eine Notlage vorliegt bzw. die Zwangslage einer Person ausgenutzt wird, nicht das gleiche bedeuten wie bei diesem Thema hier.

Der Erfinder von PacMan z.B. wurde mit 5000$ Bonuszahlung entlohnt, reich wurden andere.

Es war also sein Job.

Ich sehe immer noch nicht, warum es dir (bzw. jedem Menschen) zustehen sollte, sich Bücher kostenlos oder zu einem Preis den du angemessen findest herunterzuladen.

Ist lustig wenn immer wieder Menschen die viel haben, von Menschen die wenig haben fordern Verzicht zu üben.

Wir reden hier doch von Waren, die niemand zum Leben braucht, auch nicht für ein glückliches Leben? Ich sage nicht, dass du z.B. auf Bildung verzichten solltst. Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind aber auch überwiegend für jeden kostenlos zugänglich.
 
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