Alternativen für Home Server gesucht

Fresh0razoR

Ensign
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März 2011
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Hallo zusammen,

zur Zeit mache ich alles selbst was Hosting angeht. Eigentlich finde ich die Sache auch ganz nett, denn es bietet mir mehr Sicherheit gegenüber der deutschen Polizei. Ich hatte mal eine Hausdurchsuchung (zu unrecht) und man hatte eben auch meine Mails gelesen. Ich konnte in den Papieren des Anwalts sehen, dass man die ganzen Anbieter angefragt hat und dort gibt es auch ganze Abteilungen für die ("Team Behörden" usw.). Da wurde mir so schlecht, dass ich entschieden habe alles selbst zu hosten. Im Prinzip funktioniert das auch. Problem ist einfach, dass das viel Arbeit verursache und auch Riskant ist: Wenn mein Provider mal streikt, kriege ich keine Mails und ich habe auch manchmal immer schiss, dass mir die Kiste abraucht (ich habe zwar keinen Schrott da drin (beQuiet NT, Asus Board mit 32 GB RAM)), aber mir gefällt es nicht einen Rechner zu Hause laufen zu lassen, wenn ich nicht da bin. Zumindest denke ich wenn ich im Urlaub bin und das Ding nicht erreichbar ist, dass gleich die ganze Bude brennt. Ist einfach eine doofe Begleiterscheinung.
Momentane Struktur:

Windows 7 auf dem Rechner, VM Worksation 9 mit verschiedenen VMs:
- Domain Controller VM
- Exchange VM
- AAR VM
- SQL DB
- SharePoint/OneDrive for Business VM
- Verschiedene VMs zum basteln

Damit sind alle wichtigen Dinge abgedeckt die ich brauche. Ich hoste meine Mails selbst, mein eigenes OneDrive usw. und ich hatte noch überlegt ownCloud oder sowas zu installieren als Bilder-Gallerie (für die Datei-Sync habe ich bislang OneDrive genommen von MS, weil das ownCloud mir damals zu langsam/buggy war). Dachte auch an Gallery-Server Pro oder Gallery3. Hier würde aber auch wieder ein Haufen arbeit auf mich zukommen.

Meine Frage daher wäre: Kennt ihr sichere Cloud-Alternativen, die das alles bieten können und trotzdem sicher sind? Natürlich könnte ich Office365 und sowas benutzen, aber da hab ich wieder bammel, dass man einfach so an die Daten dran kommt. Mir fehlt da der Sicherheitsaspekt...

Alternativ habe ich überlegt, ein Hybrid-Szenario zu fahren: Home Server solange ich zu Hause bin, switchen auf Cloud/Online wenn ich weg bin. Das ist aber glaube zu anstrengend auch dauer.

Hat jemand Ideen? Ich glaube die meisten machen alles über Anbieter und vertrauen darauf. Die NSA ist zu abstrakt und deshalb kein Grund für die meisten zu wechseln (auch mich nicht) und vor den lokalen Behörden möchte man sich meistens nur dann schützen, wenn man mal mit denen konfrontiert war und feststellt, dass die selbst gegen sämtliche Gesetze verstoßen. Aber vielleicht hat jemand da eine coole Idee?

Danke & Gruß
Fresh
 
Eine Idee habe ich jetzt nicht aber dafür eine Frage: ist alles was Du machst auch 100% Legal?
Ich habe da so ein Gefühl dass Du evtl. XXX ins XXXX mit dem Inhalt XXXXXXXXXX xxxxxx´t und jetzt wissen willst wie Du dich absichern kannst.
Habe generell nichts dagegen aber HIER dafür eine Anleitung zu suchen wie man sich absichert?

PS. Kleines Rätsel bei den ganzen "X" wenn man die durch verschiedene Buchstaben ersetzt , kommt man auf die Lösung :D
 
ums kurz zu machen: Ich finde es krass, dass man um legalität gefragt wird, wenn man seine privaten Bilder und Mails nicht bei irgend einer Firma hinterlegen will ohne abgesichert zu sein. Das zeigt wie wenig den Leuten die privatspähre noch wert ist...
 
Weiß ich, diese Fragestellung kommt aber immer wieder in diesem Zusammenhang, egal von wem. Das zeigt mir einfach, wie sehr sich alles verschoben hat. Man hat sich schlichtweg an die Situation "gewöhnt". Früher wäre man nie auf den Gedanken gekommen, seine Post von anderes lesen zu lassen. Heute gibt dies Dienstleister die sogar das übernehmen. Nur wenn man (wie ich) mal dann in eine falsche Mühle gerät (Hausdurchsuchung) und dann erlebt wie krass sowas ist, dann gehen die Alarmglocken an...
 
Ich würde mir bei einem Hoster einen Dedicated Server mieten (oder ein eigenes System per Colocation hinstellen) und den dann komplett verschlüsseln. Das was du machst, ist mit Kanonen auf Spatzen schießen.
 
Evil E-Lex schrieb:
Das was du machst, ist mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Und was so manch anderer einfacher Anwender macht, ist grob fahrlässig und untergräbt unser aller Privatsphäre! Darauf sollte es Abstrafungen nach chinesichem Vorbild geben mit anschließender Rechnung an die, die solche Inzucht ins iNet / an den PC lassen!!

Empfinde die Vermutungen hier auch als äußerst pervers!

@TE:
Die viele Arbeit wird Dir leider niemand bei unterschiedlichen Lösungen abnehmen können. Zumindest nicht prof. und kostenlos;-/. Für die Bastelgeschichte würde ich nen gut ausgestatteten Heim-PC nutzen. Das reicht wohl aus.

Für den Rest würde ich mir einen echten Server in den Keller / ins Büro stellen. Die gibt es refurbished für kleines Geld und bei viel Glück auch in leise. Dazu ne gute Hausratversicherung in der der Betrieb explizit aufgezählt wird! Denn nur so kannst Du im Brandfall davon ausgehen, das die Versicherung auch zahlt! Habe ich auch so umgesetzt, nach dem Palaver des ersten Wohnungsbrandes, der aber auch nicht vom 24/7 Server ausging, aber die Versicherung dies, natürlich, zum Anlass nehmen wollte, die Zahlung zu verweigern! War dann eben noch teurer für diese Zangengeburten!

Hosting: Da wird Dich IMMER dieses flaue Gefühl begleiten, welches es auszumerzen gilt! Auch die haben etra Abteilungen, die sich um nichts anderes kümmern, als DEINE Daten an die Staatsorgane weiter zu leiten! Unverschlüsselt und in allen Einzelheiten!!!

Ptrivatsphäre wirst Du nur erreichen, wenn Du die entsprechende Hardware selbst in griffweite hast, verschlüsselst was das Zeug hält und somit JEDERZEIT Herr über DEINE DATEN bist! Alles andere ist SCHMU und spielt denen in die Hände!!

Egal, welchen Zweck womit auch immer, bei was auch immer, mit wem auch immer, wann auch immer DU damit verfolgst!!
 
Und was so manch anderer einfacher Anwender macht, ist grob fahrlässig und untergräbt unser aller Privatsphäre! Darauf sollte es Abstrafungen nach chinesichem Vorbild geben mit anschließender Rechnung an die, die solche Inzucht ins iNet / an den PC lassen!!

gehts noch?

und btw: 100% lassen sich NUR durch offline gehen erreichen. Ich glaube wenn Mr.Schneemann ( aka stranger in Moscow ) alle Infos in Welt lassen würde, hättet Ihr wieder einmal den Puls auf 180
 
Knusperfloete schrieb:
Und was so manch anderer einfacher Anwender macht, ist grob fahrlässig und untergräbt unser aller Privatsphäre!
Sollen sich sich jetzt alle "einfachen Anwender" ne komplette Domäne (mit Exchange, SharePoint und allen bells and whistles) in den Keller stellen, nur um ihre Privatsphäre zu schützen? Ich glaube kaum. Die wenigsten Leute haben die Kompetenz ein solches System sicher zu betreiben. Dazu kommt noch, dass ich garantiert nicht auf Software setzen würde, die closed Source und aus den USA kommt, wo die Firmen unter Umständen gezwungen werden, Hintertüren in ihre Produkte einzubauen. Sinnvolle Verschlüsslung und die Überlegung welche Dateien man überhaupt vorhält, reichen zum Schutz der Privatsphäre aus. Zumal es dem TE ja auch darum geht, die Daten im Falle einer erneuten HD vor neugierigen Blicken zu schützen. Etwas anderes als Verschlüsselung hilft in diesem Szenario nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In wie fern ist ein eigener Server in den eigenen vier Wänden vor eine Hausdurchsuchung sicherer? Genaugenommen trifft genau das Gegenteil ein und die Behörden hätten doch alles mit einem Zuschlag?
 
Tronix schrieb:
In wie fern ist ein eigener Server in den eigenen vier Wänden vor eine Hausdurchsuchung sicherer? Genaugenommen trifft genau das Gegenteil ein und die Behörden hätten doch alles mit einem Zuschlag?

Nicht, wenn es richtig "installiert" wurde! Ein kleiner Schalter und schwups...Oh mein Gott! Daten? Was bitte sind DATEN?

Zudem kann ich dann wirklich überprüfen, was los ist und muss mich nicht auf eventuell vorgegaukeltes einlassen! Und ich muss mir im Knast keine Gedanken machen, wenn es soweit sein sollte, wen ich dafür zur Rechenschaft heranziehen muss! Die Zeit nach einem Schuldigen zu suchen, kann ich dann stattdessen in Ausbruchsplanungen investieren! Jederzeit physischer Zugriff! Aktuellste Versionen wenn sie erscheinen, nicht wenn jemand gewillt ist, diese, eventuell noch gegen Aufpreis, überhaupt zu installieren! Konfigurationsmöglichkeiten! Anpassungen wenn ich sie brauche jederzeit möglich!

Also, MIR fallen da ne Menge Gründe ein! Und das war schon vor Edward so! Aber es ist natürlich viel bequemer, sich von all den Lobbyisten und dem Marketingfritzen verarschen zu lassen, als das eigene Hirn mal in Gang zu bringen;-/. Seh ich natürlich ein...irgendwann, wenn die Dosis angepasst wurde!
 
Welcher Schalter? Format C? Vorschlaghammer? Überspannung rein jagen? Just in dem Moment in dem die Polizei mit dem Durchsuchungsbefehl vor der Tür steht? :rolleyes:

Wenn die Daten so hochsensibel sind, ist es wahrscheinlich weit sicherer diese hochverschlüsselt auf russischen oder chinesischen Servern zu lagern als sie physikalisch in den eigenen 4 Wänden herumliegen zu haben. Die Chance das diese „schwarzen“ Dienstleister mit deutschen Behörden kooperiert ist weit geringer, als die Daten auszulesen die man bereit in den Händen hat…

Naja wie dem auch sei, ich bleib dabei. Ein Homeserver als Sicherheit gegen eine Hausdurchsuchung ist für mich Humbug...
 
Disk Encryption sagt dir aber schon was oder? Mit dem Kommentar bzgl. Russischer Seiten hast du aber wahrscheinlich recht.
 
Hallo,

also ich finde die hier vorgestellten Szenarien vollkommen unverhältnismäßig. Zu Hause eine verschlüsselte NAS haben, ok seh ich noch ein.

Aber alles selber hosten zu wollen zu Hause, um ein Sicherheitsgefühl zu haben, ist zwecklos da ja bekannt ist, das teilweise der gesamte Traffic mitverfolgt wird und man halt dann an die Informationen kommt. Und selbst wenn dies nicht geschieht kann man sich immer noch Zugriff auf den Server selbst schaffen durch einen Einbruch und diesen evtl. infizieren, wenn man mal das Thema weiter spinnt.

Meine absolut ernstgemeinte Meinung ist, dass hier der Gang zu einem Therapeuten sinnvoll wäre um dieses Erlebnis der Hausdurchsuchung zu verarbeiten. Offenbar hat es ja doch erhebliche Spuren hinterlassen und beeinträchtigt das Leben des TEs so sehr, dass man selbst im Urlaub über diese Dinge nachdenkt.

Ach ja und wegen Cloud etc.: Es gibt nichts sicheres. Punkt.

Bis denne!
 
Meine absolut ernstgemeinte Meinung ist, dass hier der Gang zu einem Therapeuten sinnvoll wäre um dieses Erlebnis der Hausdurchsuchung zu verarbeiten. Offenbar hat es ja doch erhebliche Spuren hinterlassen und beeinträchtigt das Leben des TEs so sehr, dass man selbst im Urlaub über diese Dinge nachdenkt.

LOL , hart aber ehrlich !
 
Naja ist doch aber so...

Finde es traurig das mittlerweile es Überall als hart gilt, wenn man das Kind / die Fakten beim Namen nennt. Da danach sich nix mehr tat hab ich wohl auch einen wunden Punkt getroffen... O.O
 
Naja, eskommt halt auch immer daruaf an, wovor man sich schützen will:
- Sich gegen einen geziehlten Angriff der NSA zu schützen dürfte unmöglich sein.
- Wenn man nur nicht will, dass der Inhalt der eigenen elektronischen Kommunikation standardmäßig nach Schlüsselwörten abgefischt und gespeichert wird, dann dürfte schon eine vernünftige End-To-End Verschlüsselung reichen (sicher nicht ganz trivial umzusetzten)
- Wenn man nicht möchte, dass irgendwelche Privatfirmen ein Persönlichkeitsprofil von einem erstellen können muss man wohl tatsächlich auf SelfHosting umsteigen.
- Und wennn ich meine Daten vor der Strafverfolgungsbehörde schützen will und nicht gerade wegen KiPo angeklagt bin ist (in DE) die Kombination aus Homeserver und Full Disk Encryption auf allen Geräten wahrscheinlich garnicht so verkehrt. Mit dem Bundestrojaner scheinen sie ja nicht so richtig voran zukommen und ich bezweifle auch stark, dass sich das LKA dann bei der NSA oder auch nur dem BND anrufen und nach meinem Passwort fragen.

Mir is es ehrlich gesagt zimelich egal, ob irgendwelche Polizisten im Zweifelsfall meine Mails lesen können (nachdem sie sich einen Durchsuchungsbeschluss besorgt haben), von daher wäre es mir zuviel Aufwand, aber wenn das jemand anders sieht und spaß am Basteln hat finde ich das jetzt nicht soo lächerlich.
 
Das große Problem bei einer Hausdurchsuchung ist doch, dass die Daten auf jeden Fall erstmal weg sind. Der Homeserver wird einkassiert, ganz egal, ob da eine Verschlüsslung drauf ist oder nicht. Bis man die Kiste zurückbekommt, kann es durchaus ein Jahr oder länger dauern. Ein vollständig verschlüsseltes Cloudbackup sollte man da schon noch haben (oder halt einen zweiten Homeserver bei einem Dritten).
 
Knusperfloete schrieb:
Nicht, wenn es richtig "installiert" wurde! Ein kleiner Schalter und schwups...Oh mein Gott! Daten? Was bitte sind DATEN?

Zudem kann ich dann wirklich überprüfen, was los ist und muss mich nicht auf eventuell vorgegaukeltes einlassen! Und ich muss mir im Knast keine Gedanken machen, wenn es soweit sein sollte, wen

ich dafür zur Rechenschaft heranziehen muss! Die Zeit nach einem Schuldigen zu suchen, kann ich dann stattdessen in Ausbruchsplanungen investieren! Jederzeit physischer Zugriff! Aktuellste

Versionen wenn sie erscheinen, nicht wenn jemand gewillt ist, diese, eventuell noch gegen Aufpreis, überhaupt zu installieren! Konfigurationsmöglichkeiten! Anpassungen wenn ich sie brauche

jederzeit möglich!

Sehe ich auch so... Man ist chef von seinem EIGENEN Zeug. Wie es früher jeder übrigens gewohnt war. Privates gehörte schon immer nicht im fremde hände. Hat sich halt gelockert, aufgrund der Faulheit bzw. erhöhten Komplexität.

Tronix schrieb:
Welcher Schalter? Format C? Vorschlaghammer? Überspannung rein jagen? Just in dem Moment in dem die Polizei mit dem Durchsuchungsbefehl vor der Tür steht?

Wenn die Daten so hochsensibel sind, ist es wahrscheinlich weit sicherer diese hochverschlüsselt auf russischen oder chinesischen Servern zu lagern als sie physikalisch in den eigenen 4 Wänden

herumliegen zu haben. Die Chance das diese „schwarzen“ Dienstleister mit deutschen Behörden kooperiert ist weit geringer, als die Daten auszulesen die man bereit in den Händen hat…

Naja wie dem auch sei, ich bleib dabei. Ein Homeserver als Sicherheit gegen eine Hausdurchsuchung ist für mich Humbug...

Wie schon von Miuwa erwähnt, gibt es Festplattenverschlüsselung, die bei mir ja auch eingesetzt wird (momentan noch TC, was ich aber ändern muss zukünftig, da das Projekt ja tot ist).

Wanderer101 schrieb:
Hallo,

also ich finde die hier vorgestellten Szenarien vollkommen unverhältnismäßig. Zu Hause eine verschlüsselte NAS haben, ok seh ich noch ein.

Aber alles selber hosten zu wollen zu Hause, um ein Sicherheitsgefühl zu haben, ist zwecklos da ja bekannt ist, das teilweise der gesamte Traffic mitverfolgt wird und man halt dann an die

Informationen kommt. Und selbst wenn dies nicht geschieht kann man sich immer noch Zugriff auf den Server selbst schaffen durch einen Einbruch und diesen evtl. infizieren, wenn man mal das Thema

weiter spinnt.

Meine absolut ernstgemeinte Meinung ist, dass hier der Gang zu einem Therapeuten sinnvoll wäre um dieses Erlebnis der Hausdurchsuchung zu verarbeiten. Offenbar hat es ja doch erhebliche Spuren

hinterlassen und beeinträchtigt das Leben des TEs so sehr, dass man selbst im Urlaub über diese Dinge nachdenkt.

Ach ja und wegen Cloud etc.: Es gibt nichts sicheres. Punkt.

Bis denne!

Schlimm genug, oder? Was soll der Therapeut denn machen? Ich habe nichts getan und es wurde dennoch massiv in meine Privatsphäre eingegriffen. Sas ist schlichtweg ein politisches Problem und nicht ein bei mir persönlich psychisches. Für dich bin ich etwas paranoid, naja früher hätte man andere eher als leichtstinnige bezeichnet. Außerdem: Wir erinnern uns daran, dass von den ganzen Stars die schönen Bilder alle aus der Wolke runter gefallen sind? :) Sicher kann man sagen, das ich nicht das primäre ziel bin von Hackern. Trotzdem: Ich möchte Szenarien wie das bei der HD einfach künftig vermeiden. Und das mit dem abhören der Daten: Also seit der HD weiß ich ungefähr wie die Behörden ticken bzw. vorgehen. Die sind nicht kompeltt doof, aber auch nach wie vor keine Experten. Die tun 1. die Provider anschreiben (GMX & Co.), deren Behörden-Teams (ausführlich, weiß ich aus den Akten!) Auskunft geben. Die tun 2. die bei mir eingesackten Festplatten durchsuchen (was ewig dauert). Wenn diese Verschlüsselt sind (was bei mir der Fall ist), dann haben die geringe Chancen. Mein Bedrohungsfaktor hier ist nicht die NSA primär, sondern die deutsche Landeskriminalpolizei. Um die geht es, da die für mich eine spürbare Bedrohung gewesen sind. Ob die eine SSL-Verbindung einfach so abhören können ist fraglich. Die NSA kein mir ein root Zertifikat unterschieben, aber nicht die deutsche KriPo ohne Weiteres. So zumindest mein aktueller Wissensstand.

Miuwa schrieb:
Naja, eskommt halt auch immer daruaf an, wovor man sich schützen will:
- Sich gegen einen geziehlten Angriff der NSA zu schützen dürfte unmöglich sein.
- Wenn man nur nicht will, dass der Inhalt der eigenen elektronischen Kommunikation standardmäßig nach Schlüsselwörten abgefischt und gespeichert wird, dann dürfte schon eine vernünftige End-To-

End Verschlüsselung reichen (sicher nicht ganz trivial umzusetzten)
- Wenn man nicht möchte, dass irgendwelche Privatfirmen ein Persönlichkeitsprofil von einem erstellen können muss man wohl tatsächlich auf SelfHosting umsteigen.
- Und wennn ich meine Daten vor der Strafverfolgungsbehörde schützen will und nicht gerade wegen KiPo angeklagt bin ist (in DE) die Kombination aus Homeserver und Full Disk Encryption auf allen

Geräten wahrscheinlich garnicht so verkehrt. Mit dem Bundestrojaner scheinen sie ja nicht so richtig voran zukommen und ich bezweifle auch stark, dass sich das LKA dann bei der NSA oder auch nur

dem BND anrufen und nach meinem Passwort fragen.

Mir is es ehrlich gesagt zimelich egal, ob irgendwelche Polizisten im Zweifelsfall meine Mails lesen können (nachdem sie sich einen Durchsuchungsbeschluss besorgt haben), von daher wäre es mir

zuviel Aufwand, aber wenn das jemand anders sieht und spaß am Basteln hat finde ich das jetzt nicht soo lächerlich.

So hab ich vor meiner HD auch noch gedacht. Bis dann die Polizisten meine Mails gelesen haben und mich darauf angesprochen haben. Die gucken meinen Kontoauszug an und dann kommen Sätze wie "Sie scheinen ja Geld zu brauchen", oder "Ist das Ihre Freundin die da schreibt? Läuft ja nicht so gut gerade, oder?". Es ging um ein Wirtschaftsdelikt und ich muss mir so entwürdigendes Zeug von fremden anhören. Glaub mir, du würdest deine Meinung schnell ändern, wenn du eine HD durchmachen musst. Für mich ist der Rechtsstaat in dem Moment gestorben.

Evil E-Lex schrieb:
Das große Problem bei einer Hausdurchsuchung ist doch, dass die Daten auf jeden Fall erstmal weg sind. Der Homeserver wird einkassiert, ganz egal, ob da eine Verschlüsslung drauf ist oder nicht.

Bis man die Kiste zurückbekommt, kann es durchaus ein Jahr oder länger dauern. Ein vollständig verschlüsseltes Cloudbackup sollte man da schon noch haben (oder halt einen zweiten Homeserver bei

einem Dritten).

Das ist absolut korrekt. Bei mir hat es ca. 1 Jahr gedauert, bis ich die Sachen zurück gekriet habe.


Ich sehe ja auch ein, dass das sehr Aufwändig ist alles. Aber was ist die Alternative? Eine Sache die ich überlegt habe jetzt:
Für E-Mails, Dateien etc: Office 365, Archivmails und Daten mit zusätzlichen Tools (Steganos, Cloudfogger, Boxcryptor, usw.) verschlüsseln. Bei Dateien kein Problem, bei Mails wird schwierig. Auch ist fraglich, ob die Tools das Zeug nativ unterstützen. Vielleicht muss ich einfach selbst einen kleinen Safe erstellen (z.B. mit Steganos) und da rein die wichtigsten Daten packen. Aber das ist irgendwie nicht so befriedigend. Fakt ist, dass alle Cloud-Anbieter klar sagen: Wenn die Polizei die Daten will, kriegt sie die. Punkt. Damit ist für mich eine Grenze überschritten. Es gibt Dinge die sind und bleiben privat. Bei der HD haben die Jungs teilweise in Bildern geblättert, obwohl es um ein Wirtschaftsdelikt ging. Warum bitte blättert man da gemütlich während der andere mit mir spricht in Bildern? Also die sind da viel zu weit gegangen und wenn man nun mal private Bilder hat, dann will ich nicht, dass irgendein Typ da bei der Landespolizei meine Platte durchsucht und sich ne kleine Kopie macht. Hat es alles gegeben und wird es alles geben.

Also über Hausratsversicherung hab ich auch schon nachgedacht. Wäre sicher eine Variante. Momentan am schönsten finde ich die Variante beim Provider dedicated server hosten und den encrypten. Hat das jemand schon gemacht und Erfahrungen damit? Dann könnte man ein paar Cloud-Vorteile nutzen und trotzdem Sicherheit haben.

Im Grunde geht es doch darum: Ich will die Hardware von der Backe haben (physische Sicherheit), aber die Software unter meiner Kontrolle (logische Sicherheit). Die einzigen Varianten die ich dafür gerade sehe sind:

- Office 365 plus Tools zum Verschlüsseln (schwache Lösung, wenig Arbeit, günstig)
- Dedicated Server plus Verschlüsselung (stärkere Lösung, mehr arbeit, teuer)
- Vielleicht ein Mix davon mit einem NAS (z.B. Synology). Finde die Software aber nicht sooo ausgereift...

Gruß
Fresh
 
Fresh0razoR schrieb:
So hab ich vor meiner HD auch noch gedacht. Bis dann die Polizisten meine Mails gelesen haben und mich darauf angesprochen haben. Die gucken meinen Kontoauszug an und dann kommen Sätze wie "Sie scheinen ja Geld zu brauchen", oder "Ist das Ihre Freundin die da schreibt? Läuft ja nicht so gut gerade, oder?". Es ging um ein Wirtschaftsdelikt und ich muss mir so entwürdigendes Zeug von fremden anhören. Glaub mir, du würdest deine Meinung schnell ändern, wenn du eine HD durchmachen musst. Für mich ist der Rechtsstaat in dem Moment gestorben.
War das während der HD oder danach? Falls es während der HD war, ist das absolut normal. Die wollen dich provozieren ,damit du erzählst. Hast du das Ganze ohne Anwalt oder Zeugen gemacht?

Bei der HD haben die Jungs teilweise in Bildern geblättert, obwohl es um ein Wirtschaftsdelikt ging. Warum bitte blättert man da gemütlich während der andere mit mir spricht in Bildern? Also die sind da viel zu weit gegangen und wenn man nun mal private Bilder hat, dann will ich nicht, dass irgendein Typ da bei der Landespolizei meine Platte durchsucht und sich ne kleine Kopie macht. Hat es alles gegeben und wird es alles geben.
Das Durchsuchen der Bilder lässt sich einfach begründen: Die haben nach Personen gesucht, die mit der vermuteten Straftat in Verbindung stehen. Fotoalben werden während einer HD auch routinemäßig durchsucht. Ich weiß nicht, warum das auf einem Rechner anders sein sollte.

Nen Dedicated Server hatte ich ja schon vorgeschlagen, als Spiegelung für deine lokalen Daten. Beide Datenbestände verschlüsseln und du hast vor neugierigen Blicken der Ermittlungsbehörden Ruhe. Solange das Passwort nicht bekannt ist, fasst die Polizei keine verschlüsselten Festplatten oder Container an. Die Mühe lohnt sich nicht.
 
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