News US-Handelsministerium: Strafen auf Export von Verschlüsselungssoftware

Die Strafsumme ist aber auch lächerlich. Solch eine Software ist bestimmt mit höherem Gewinn verkauft worden. Die Selbstanzeige sichert ab, dass die Strafe niedriger ausfällt. Mit sicherheit alles genau durchgerechnet so wie bei den lächerlichen Strafzahlungen für Preisabsprachen hier in Deutschland.
 
Colonel Decker schrieb:
Bei manchen Leuten ist es mit dem Textverständnis nicht weit her. Hier wurden lediglich keine Genehmigungen eingeholt, die aber hätten eingeholt werden müssen.

Natürlich tragen Überschriften auf Bild-Niveau auch nicht gerade dazu bei, dass hier sinnvolle Kommentare geschrieben werden. Aber okay, Cb muss ja auch irgendwie Geld verdienen.
Genau so sieht es aus.
Also noch zur Info: Sehr sehr viele Produkte des täglichen Bedarfs dürfen ach hier bei uns nicht ohne Genehmigung exportiert werden. Das wurde in diesem Fall "vergessen"; daher gibt es eine Strafe.
 
@[F]L4SH

SHA ist eine Umsetzung eine kryptologischen Hashverfahrens und AES ist ein Verschlüsselungsverfahren. Bei Hashverfahren geht es darum, dass sich eineindeutige "Fingerabdrücke" erstellen lassen jedoch die Daten die zu diesem "Fingerabdruck" nicht zurück gewinnen lassen. AES hingegen ist dazu Nutzdaten zu verschlüsseln und in Konsequenz auch entschlüsseln zu können.
Entsprechend wird SHA vor allem eingesetzt um Hashs von Passwörtern und sonstigen Authentifizierungsschlüsseln zu bilden. Entsprechend immer nur kleine Datenmengen, die im Rahem typischer Anwendungsszenarios von Privatleuten problemlos in Software verarbeitet werden können.
Eine Befehlserweiterung die SHA beschleunigt wird entsprechen erst interessant, wenn eine Masse an solch Abfragen zusammen kommt. Also beispielsweise Server auf denen eine hohe Anzahl an Passwortchecks durchgeführt werden. Wobei Server die derart frequentiert werden, dass die Authentifizierung der Nutzer über SHA sich irgendwie bemerkbar macht keine CPUs der Klasse Celeron, Pentium und Core einsetzen. In solchen Regionen sind Mehrsockelsysteme mit Xeon Bestückung üblich und ein (oder mehr) XeonPhi sinnvoll einsetzbar.


OnTopic:

Wenn die Amis wirklich einen "War on Crypto" anfangen haben sie ein Problem. Sichere Algorithmen die wahrscheinlich noch 5-10 Jahre halten sind in der Welt. Bevor Exportbeschränkungen also für deren Nachfolger greifen hat die restliche Welt ein bequemes Zeitfenster eigene Crypto zu etablieren.
Mal abgesehen davon, dass das die Strafzahlung sich auf Formalitäten begründet und nicht direkt auf Exportverbote.



Anmerkung: Post mit STARKER Vereinfachung, bevor hier der nächste klug geschissen kommt :)
 
Nein, die US-Regierung hatte sicherlich nichts mit der Einstellung von TrueCrypt zu tun ;)

Wenn man daran denkt, dass PGP einst als Buch aus den USA exportiert werden musste, dann fällt es irgendwie schon schwer zu glauben, dass keine Backdoors in BitLocker und ähnliche Software mit Exportgenehmigung der US-Regierung existieren.
 
Worüber echauffiert ihr euch? Das ist in Deutschland nicht anders. Hier darf kein Laptop oder Computer in andere kritische Länder verkauft werden, ohne das dis vorher genehmigt ist. Irgendwo könnte ja sonst ein IS Kämpfer mit dem vom Systemhaus Müller ausgelieferten Laptop eine Flugabwehrrakete steuern.
 
„Ich habe die Strafe genehmigt, weil die Rechtsverletzungen über mehrere Jahre anhielten“, äußert sich David W. Mills, Assistant Secretary des BIS. Die Strafe solle Firmen daran erinnern, ihre Kunden entsprechend der geltenden Regularien auszuwählen.
Bin ich der einzige, der dabei an "kauft nicht beim Juden" denken muß? Auf den fettgedruckten Teil bezogen. Denn ich denke, an solche Regularien muß man sich nicht halten.
 
Ganz neu ist die Situation ja nicht.

Erinnert sich noch jemand wo z.B. bestimmte Teile diverser Linuxdistributionen auf Servern außerhalb von USA gehostet werden musste?

Damals gab es die kuriose Praxis, gedruckt auf Papier war der Export im Rahmen von Rede- und Meinungsfreiheit gedeckt, als Download oder auf Datenträger verboten.

Keine Ahnung ob die Amerikaner paranoid genug sein werden um deswegen ein Guantanamo 2.0 aufzumachen mit Gratisflügen der CIA aber momentan bewerte ich die Aktion als ein Versuch der Wiedergutmachung für die amerikanische IT Industrie. Seht her, es landet nicht alles gleich bei NSA.
 
Ja rate mal ;-)

Die Verschlüsselung ist problemlos von Geheimdiensten zu umgehen, darum.
 
Forum-Fraggle schrieb:
Bin ich der einzige, der dabei an "kauft nicht beim Juden" denken muß? Auf den fettgedruckten Teil bezogen. Denn ich denke, an solche Regularien muß man sich nicht halten.

Sry, aber das ist nicht dein ernst oder? Es gibt aus guten Gründen Exportbeschränkungen in einige Länder dieser Erde, das hat nichts aber auch gar nichts mit Volksverhetzung gemein.
Allerdings wird hier auch keines der Länder näher genannt in welches exportiert wurde, insofern kann man schlecht abschätzen ob es gerechtfertigt wäre oder nicht.
Obwohl ich glaube das es sich hierbei tatsächlich um nichts anderes als eine Wirtschaftsstrafe handelt wie sie bei uns auch vorkommen könnte, ist das Thema natürlich brisant, insbesondere in den USA.

Mfg
PaWel
 
Forum-Fraggle schrieb:
Bin ich der einzige, der dabei an "kauft nicht beim Juden" denken muß? Auf den fettgedruckten Teil bezogen. Denn ich denke, an solche Regularien muß man sich nicht halten.
Hah, wenigstens bin ich nicht der einzige, dem dieser Gedanke kam.
Das traurige daran ist nur, dass das wohl sonst nur wenigen auffällt, oder es nur wenige kümmert - ganz analog zu der Aussage "ich habe ja nichts zu verbergen", aber das ist ein anderes paar Stiefel.

@Topic:
Ich weiß auch nicht so recht was ich von vielen Kommentaren hier halten soll.
Das alte Problem des "hab die Überschrift gelesen und weiß daher, was im Artikel steht" ist auch hier wieder zu finden.

Um diesen Vorfall also nochmal auf den Punkt zu bringen:
Die Strafzahlung wurde aufgrund einer nicht eingeholten Erlaubnis verhängt und nicht weil der Export grundsätzlich verboten ist.

@CB-Team:
Wenn die Überschriften präziser gewählt werden sehe ich die Möglichkeit, dass nicht für jede News das "manuelle Freischalten" aktiviert werden muss. Das ist mittlerweile nämlich schon ziemlich lächerlich geworden.
Man könnte fast meinen unliebsame Meinungen würden hier ausgesperrt...
 
Tjo, die letzten seufzer eines untergehenden Imperiums. Die Storys von Übersee, werden auch von Tag zu Tag lustiger oder trauriger. Je nachdem wie man es sehen will xD

Wird Zeit das wir mal selber mehr in die Entwicklung von Software und Hardware stecken um uns mal von dem Zombie dadrüben loszureißen.
 
Piktogramm schrieb:
Wenn die Amis wirklich einen "War on Crypto" anfangen haben sie ein Problem. Sichere Algorithmen die wahrscheinlich noch 5-10 Jahre halten sind in der Welt. Bevor Exportbeschränkungen also für deren Nachfolger greifen hat die restliche Welt ein bequemes Zeitfenster eigene Crypto zu etablieren.
Mal abgesehen davon, dass das die Strafzahlung sich auf Formalitäten begründet und nicht direkt auf Exportverbote

Man bedenke hierbei noch, dass der derzeitige Standard AES aus Belgien stammt und nur von einem Amerikanischen Institut zum DES-Nachfolger bestimmt wurde.
 
Benji18 schrieb:
Weil MS einen "Masterschlüssel" besitzt damit ist die Verschlüsselung knackbar. Deswegen darf Bitlocker auch nicht in China verwendet werden.

Das stimmt so nicht. Meine ex Firma ist in China tätig und auf den Notebooks ist Verschlüsselung Pflicht. Vor allem wenn man ins Ausland fliegt.
Ab Windows 7 ist Bitlocker eingesetzt worden, davor gab es eine andere Software.
Wenn man nach China wollte, musste man paar Dokumente bezüglich des Notebooks unterschreiben und ein paar Gesetze akzeptieren und das wars
 
Ich weiß nicht, wieso hier Artikel freigeschaltet werden müssen, wenn doch trotzdem das Microsoft-Gebashe wegen Bitlocker durchkommt.

Sollen doch die entsprechenden einfach mal eine vertrauenswürdige Quelle posten, wo eine Backdoor aufgedeckt wurde.

Bis dahin gilt: Microsoft-Entwickler wurden von der Heimatschutz und dem FBI inoffiziell unter Druck gesetzt, eine Backdoor einzubauen und haben das abgelehnt.

Microsoft geht ebenfalls gegen Unterstellungen gerichtlich vor (siehe http://www.netzwerktotal.de/windows...g-warnen-vor-nsa-hintertuer-in-windows-8.html).
 
Taube Nuss schrieb:
Nenn mal bitte eine seriöse Quelle für deine Behauptung...

Es gibt keine Quelle dafür - allerdings wäre es heutzutage sehr naiv, zu glauben, dass die Behörden der USA keine Hintertür für Bitlocker haben. Die machen ja schließlich sonst alles, was man früher für paranoide Spinnereien hielt (s. Snowden Dokumente), weshalb sollten sie also stillschweigend akzeptieren, dass sie keine Hintertür zu Bitlocker haben?


Forum-Fraggle schrieb:
Bin ich der einzige, der dabei an "kauft nicht beim Juden" denken muß? Auf den fettgedruckten Teil bezogen. Denn ich denke, an solche Regularien muß man sich nicht halten.

Ich finde es schon okay, dass man beispielsweise keine Zutaten für Chemiewaffen an Nordkorea liefern darf. Das hat nichts mit Rassismus zu tun - dieses Verbot richtet sich ja nicht gegen die Nordkoreaner, weil wir sie nicht leiden können, sondern es ist eine rein politische Entscheidung, einem verrückten Diktator keine Zutaten für Waffen zu liefern.
 
Krethi & Plethi schrieb:
Warum darf MS dann Windows noch exportieren?
BitLocker fällt ja immerhin auch unter Verschlüsselungssoftware!

Bitlocker? Haha. Guter Witz. Wenn die Software eine Backdoor für die Regierung hat kannst du sie exportieren wohin du willst. Kein Problem.
Die USA behalten gerne die Kontrolle und wollen nicht das sich jemand ihrem allsehenden Auge entzieht.
Deswegen ist Bitlocker kein Problem, TrueCrypt aber schon.
Fakt ist nunmal das die USA jede verschlüsselung die sie nicht ohne weiteres umgehen können als Bedrohung sehen und eine solche Software stärker reglementiert ist als der Waffenbesitz.
 
@wazzup: So gefährlich können sie Verschlüsselungssoftware nicht einstufen, wenn es reicht einen einfachen Antrag zu stellen um sie exportieren zu dürfen und die entsprechende Strafzahlung bei Missachtung wohl kaum mehr als eine Verwaltungsstrafe ist. Bitlocker darf exportiert werden, da Microsoft wohl schlau genug war nen einfachen Antrag mit Daten zu befüllen und der entsprechenden Behörde zukommen zu lassen.
Das man seit der NSA-Affäre auch wirklich hinter jeder Aktion der Amerikaner eine Verschwörung sehen muss...
 
Tja, damit sagen die USA folgendes aus:

- Die LavaBit, TrueCrypt, .. Entwickler wurden erpresst
- Security Software von US Unternehmen ist gar keine, sonst gäbe es diese Unternehmen nicht

Spätestens ab jetzt ist es fahrlässig US Software zu nutzen.
 
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