VOIP Fragen

Petja

Ensign
Registriert
Apr. 2006
Beiträge
170
Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin im richtigen Forum....

Mein Vater ist 92 und hat einen analogen Telekomanschluss (mit einem Hausnotrufgerät).
Falls er zwangsumgestellt wird auf VOIP stellen sich mir folgende Fragen:
- kann man VOIP nutzen ohne einen PC zur Konfiguration?
- kann man bisherige analoge Endgeräte (z.B. Seniorentelefon) weiter nutzen?
- muss er irgendetwas dazulernen oder kann man alles so einrichten, dass sich für ihn nichts ändert?

Vielen Dank!
petja
 
1.) ja
2.) ja
3.) nein + ja

Unterschied ist einfach:

Telefon kommt nicht mehr an die Telefondose/Splitter, sondern an den T-Com Router - der dann auch eine Telefonbuchse hat.

(Läuft quasi dann so wie mit dem Kabelanschlüssen von Unitymedia/Kabeldeutschland)
 
Man benötigt einen PC/Notebook zur Erstkonfiguration. Danach nicht mehr, wenn es keine Störungen mit dem VoIP-Router gibt, Einstellungen im Router geändert werden müssen oder der Router aufgrund eines Defektes getauscht werden muss.

Analoge Telefone können am VoIP-Router angeschlossen werden, dafür sind TAE-Buchsen am Router vorhanden.

Wie gesagt: wenn keine Störungen auftauchen, dann braucht man an der Hardware nichts mehr zu ändern. Aber VoIP ist anfälliger als ein analoger Anschluß, da kann man Störungen nicht ausschließen. Wobei mein VoIP-Anschluß schon seit mehr als einem Jahr störungsfrei läuft. Oft kann man Störungen damit beheben, dass man den VoIP-Router mal kurz stromlos macht (Netzstecker raus und nach 1-2 Minuten wieder rein).

Einzig der Hausnotruf könnte problematisch sein. Da mal beim Betreiber nachfragen, ob der Hausnotruf auch an VoIP-Anschlüssen funktioniert.
 
Hallo Petja,

um es kurz zu machen, es wird sich nichts / kaum etwas ändern!

Du wirst lediglich ein VoiP fähigen Router benötigen, woran du dein analoges Telefon anschließen kannst. In der Routerkonfiguration weißt du die Rufnummer dem analogen Anschluss zu und fertig. Damit die VoiP Rufnummer auch funktioniert, wird natürlich auch ein DSL Anschluss / Einwahl nötig sein.

Sprich:

- VoiP kannst du ohne PC nutzen. Für die Konfiguration des Routers benötigst du aber einen PC.
- Du kannst bisherige analoge Endgeräte weiterhin nutzen
- Er muss nichts weiter dazu lernen

Ganz wichtig! Sollte eine DSL Störung vorhanden sein, ist es nicht mehr möglich die 110 oder 112 anzurufen. Bei einem klassischen Festnetz Anschluss war dies in der Regel immer möglich!
 
bei einem Stromausfall, kann er das Telefon nicht nutzen.

​Du solltest ein Seniorenhandy besorgen...
 
Geanu das mit dem Notruf muss man mit dem Betreiber klären.
Auch ist die Störanfälligkeit da von Bedeutung. Vielleicht ist das auch eiener der Fälle wo man nicht so schnell umgestellt wird oder alternativ ein Mobilfunk-Backup bauen muss. Die Fritzboxen können das und die Speedports mein ich auch.
 
Mir ist nicht bekannt, dass die Speedports ein "Mobilfunk-Backup" haben. Man kann lediglich eine Anrufweiterleitung auf Mobilfunk machen, falls die VoIP-Rufnummer nicht registriert ist (z.B. aufgrund einer Störung). So ist man wenigstens ankommend erreichbar.
 
Sannyboy111985 schrieb:
Geanu das mit dem Notruf muss man mit dem Betreiber klären.QUOTE]

Auf jeden Fall sollte das als Erstes geklärt werden! Vor ein paar Jahren gab es noch Betreiber, deren Anlagen hinter VoIP-Anschlüssen oder auch so genannten NextGen-Anschlüssen nicht (zuverlässig) funktionierten. Ich weiß derzeit nur von den Maltesern, dass deren Notrufsystem auch über Routeranschlüsse funktioniert. In jedem Fall würde ich das als erstes klären, denn das ist das Wichtigste!

Ein normales Seniorenhandy ist im Übrigen kein Ersatz für einen Hausnotruf. Erstens trägt man den Notrufknopf normalerweise um den Hals und zweitens rufen Seniorenhandys normalerweise über den Notrufknopf nur Verwandte, Bekannte und Co in Reihe an, nicht aber einen Notdienst. Dieser ist aber im Notfall deutlich schneller vor Ort und kann geeignete Ersthilfemaßnahmen einleiten, bis der Notarzt bzw. Krankenwagen kommt.
 
Zipfelklatscher schrieb:
Oft kann man Störungen damit beheben, dass man den VoIP-Router mal kurz stromlos macht (Netzstecker raus und nach 1-2 Minuten wieder rein).

Das Problem hatte ich neulich auch. Eine VoIP Störung, und ich habe es erst gemerkt, als ich mal wieder telefonieren musste (Was eher selten ist). Wer weiß wie lange mein Anschluss offline war... Für ein Notsystem ist das so nicht geeignet. Da wäre ein Zweitkanal über Mobilfunk sicherer.
Bei gewöhnlichen Anforderungen sollte man zumindest eine Meldung bekommen, dass der Anschluss ausgefallen ist, oder noch besser müsste die Fritzbox versuchen das ohne Neustart zu beheben. Ich habe da bislang noch nichts passendes gefunden um die Verfügbarkeit automatisiert zu prüfen und sicherzustellen. Eigentlich würde ich sowas in der Firmware erwarten.
 
Für mich liest es sich so als ob der Vater nur einen Telefonanschluss hat, also nix mit DSL und Co. Gilt für diese die Umstellung auf VOIP auch?
 
Ja. Bis 2018 sollen alle analogen und ISDN-Anschlüsse auf VoIP umgestellt sein.
 
Das heisst also das man ab 2018 gezwungen ist einen Router zu nutzen wenn man telefonieren will? Auch wenn man nichts mit Internet am Hut hat, heisst man muss einen Internetanschluss beantragen, Router kaufen um telefonieren zu können? Tolle Aussichten.
 
Nö, dann wird es eine Lösung geben, dass für solche Kunden in der Technik eine Adapterkarte von VoIP auf POTS (quasi "alte" Technik) eingebaut wird, so dass direkt beim Kunden keine Änderung notwendig ist. Der Kunde kann dann sein Telefon in der TAE belassen. Die Umsetzung erfolgt dann im Multifunktionsgehäuse der Telekom.
 
Und die Aussage ist verbindlich? Meine Schwiegereltern (Ü80) werden wohl auch vor dem selben Problem stehen, momentan haben sie eine Anlage vom DRK Notruf in Gebrauch, das Teil ist schon grottenschlecht mit den alten Telefonen zu händeln. Nun wurde eine neue Gigasetanlage gekauft und es ist etwas besser geworden. In dem Alter ist man aber total damit überfordert und ist froh wenn man noch telefonieren kann. Das Problem sehe ich aber das die nicht zugeben, das sie damit nicht klarkommen und darum kaum noch telefonieren bzw nicht erreichbar sind. Sie haben einfach Angst das sie immer einen Notruf auslösen, was ja oft genug passiert, wir bekommen es ja mit weil der Notruf zuerst hier anruft um Bescheid zu sagen.
 
So habe ich es zumindest erfahren. Ist halt für solche Fälle gedacht, bei denen der Kunde absolut nichts ändern möchte bzw. kein Internet benötigt. Eine verbindliche Aussage kann ich hier natürlich nicht geben. Aber es ist so angedacht.
 
Und warum tut man das dann nicht bereits jetzt so? Wenn man einen 92 Jahre alten Mann unbedingt auf VoIP umstellen will, wäre das doch JETZT eine adäquate Lösung! Es ist ziemlich sinnfrei, jetzt jedem einen Router in die Bude zu klatschen, wenn man die ab 2018 dann wieder rausschmeißt? Wenn jemand keinen Internetanschluss hat, ergibt eine Umstellung auf VoIP absolut keinen Sinn - abgesehen von evtl. höherem Monatspreis inkl. DSL...

@TE: Hak unbedingt mal bei der Telekom nach! Ich bezweifle, dass die Umstellung wirklich erfolgen muss. Falls doch, dann lass dir schriftlich versichern, dass das Nottelefon trotzdem funktioniert - zB über analog-Fallback. Zumindest bei meiner VoIP-Umstellung vor ca. einem Jahr konnte ich für ein paar € extra analog als Fallback behalten - der Speedport sollte dann bei Internetstörung auf den herkömmlichen Anschluss zurückgreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
abgesehen von evtl. höherem Monatspreis inkl. DSL...
Finde es schon sehr teuer, wenn man im Monat knappe 18 € fürs Telefon zahlt und dann mind. das Doppelte + Routermiete zahlen muss, obwohl man Internet nie nutzen würde.
 
Das ist aber das Problem von der Telekom. Ich bin mir nicht sicher inwiefern Kunden überhaupt zu einem VoIP-Wechsel gezwungen werden können, wenn sie zB gar keinen Internetanschluss haben! Wie gesagt, der TE sollte sich da unbedingt schlau machen und den Telekomikern mächtig auf die Füsse treten.
 
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