Windows Server 2008 R2 Datei- und Druckerserver (Eigenbau? Why not?)

Admiral_Awesome

Cadet 4th Year
Registriert
Aug. 2011
Beiträge
127
Hallo Allerseits,

ich möchte unseren alten IBM Server der Modellreihe „xSeries 226“ durch neue Hardware ersetzen. Als Betriebssystem läuft noch Microsoft Windows Server 2003. Für die Rechenleistung sorgt ein Intel Xeon Prozessor mit 3,0 GHz. Diesem stehen 4 GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung. Der Festplattenspeicher setzt sich aus fünf 128 GByte SCSI ULTRA320 Festplatten, die im RAID5-Verbund betrieben werden zusammen. Der hat nur die Rollen Dateiserver und Druckerserver. Zusätzlich sind da die servergespeicherten Benutzerprofile gespeichert.

Die Frage die ich mir nun stelle, ist folgende:

Ein neuer Server kostet ja eine Menge Geld. Kann ich stattdessen nicht ganz normale Desktop-Komponenten nutzen?

Über Eure Erfahrungen und Hinweise würde ich mich freuen

MfG
 
Kann ich stattdessen nicht ganz normale Desktop-Komponenten nutzen?
Natürlich kannst du. Allerdings bekommst du für einen Selbstbauserver wohl keine Serviceverträge. Noch viel schlimmer, niemand kann dir garantieren, dass du in drei, vier oder gar zehn Jahren noch passende Ersatzteile für das System bekommst. Bei einem schlüsselfertigen System von Dell, Fujitsu, Thomas Krenn und wie sie alle noch heißen mögen, sieht das anders aus. Zumal dort auch alle verbauten Komponenten ausgiebig auf Kompatibilität getestet und für bestimmte Betriebssysteme zertifiziert sind.

Für zuhause ist eine eigenbau Lösung ok. Sobald ein Unternehmen dran hängt, solltest du dir das dreimal überlegen. Und wenn es dann doch ein Eigenbau sein soll, dann kauf wenigstens Serverkomponenten (zumindest was Mainboard, Speicher, etc. angeht).

Besteht denn überhaupt die Notwendigkeit des Austauschs?
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar kannst du das, habe ich bei mir Zuhause auch.
Bei mir ist zwar nicht mehr die aktuellste HW Verbaut aber immer noch neuer und performanter als die Krücke von der du da redest :p
Bei mir werkelt folgendes:

- Intel core 2 Quad Q6700
- Gigabyte GA-EP45-DS3P
- 8GB DDR2
- ATI HD 4350
- Ca. 9 TB insgesamt normale Sata Platten
- Windows Server 2012R2 Datacenter

Ich weiß jetzt nicht wie sehr der Server bei dir in der Firma ausgelastet wird, aber nur als Datei und Druckserver sollte eine ähnliche Konfig evtl. mit noch etwas neuerer Hardware völlig ausreichen.

Bei mir Zuhause stellt der Server folgende Dienste bereit:

- Dateiserver
- DHCP Server
- DNS Server
- Domain Controller
- HTTP/FTP Server
- VPN Server
- TS3 Server
- Media Server
- VM Server ( läuft allerdings nur eine VM drauf, im Wohnzimmer habe ich mir aus alter HW sowas wie ein Thinclient gebastelt der auf diese VM (Windows 8.1) zugreift)


Wie gesagt das ist nur bei mir Zuhause mit einer 4 Köpfigen Familie aber der Server reicht sogar für die Virtualisierung einer VM.
 
Reden wir hier über den geschäftlichen Einsatz oder ist das nur privates "Spielzeug"?

Zunächst mal unterscheiden sich echte Server und Desktops nicht so groß von der verwendeten Technik. Aber die Qualität der Teile bzw. der mögliche Support macht den Unterschied aus. Abgesehen von ein paar Design Themen zwischen ATX und 19".

Unternehmen --> Server
Privat --> Desktop

Un nen Server Kostet heute auch nicht mehr die Welt. Da biste auch mit 2-3k € für was Gute dabei.
 
Also es ist für den Einsatz im Unternehmen. Haben 40 Mitarbeiter.

Der momentane Server ist halt schon recht alt, daher würde ich den gerne austauschen. Ich möchte auch weg von LTO3 Magnetbändern und hin zu USB 3.0 Platten für die Datensicherung.

Was Ersatzteile betrifft, kann man ja ein bisschen was in reserve kaufen. Also beispielsweise zwei zusätzliche HDDs. Wenn MB oder CPU ausfallen sollten, kauft man das dann halt neu. Aber wann passiert das schon. Die MTBF ist ja in der Regel relativ gering, wenn man gute Hardware kauft die sich in Tests bewährt hat.
 
An deiner Stelle würde ich von der Stange kaufen (Dell, Hp, etc.) mit einem CarePack.
Sollte es wichtig sein, und das ist es (mir) bei einem Unternehmen, würde ich Spielchen mit Eigenbau, etc. lassen und lieber etwas mehr ins Budget investieren für ordentliche Qualität.
 
Du musst dir halt im klaren sein wie wichtig der Server für die Firma ist, wenn auf dem Dateiserver nun alle 40 Mitarbeiter auf einem Netzpfad ihre Arbeit speichern und er dann mal ausfällt und kein Ersatzteil da ist, dann sitzen 40 Mitarbeiter da und schaffen nichts.
Wenn du Ersatzteile kaufst, würde ich mindestens eine Ersatz HDD da haben und ein Netzteil.
CPU und Mobo fallen eigentlich nicht aus aber es KANN passieren und dann ist die Kacke am dampfen.
Ram sollte mit mindestens 2 Riegeln bestückt sein, da wenn dann nur einer kaputt geht und nicht direkt beide.

Dennoch würde ich dem Chef das so verklickern das wenn wirklich was ist und der Server down ist, 40 Mitarbeiter nicht machen können (insofern der Server so wichtig ist) und ihm sagen das er bei Dell, HP etc. kaufen soll wo es auch einen Support gibt.
 
Naja wenn der aktuelle Server ausfällt, ist auch keine Ersatzhardware vorhanden. Ein Servicevertrag besteht auch nicht. Und das war schon so, bevor ich angefangen habe. Ist also auch der Chefetage bekannt.

Es gibt auch noch einen anderen normalen PC wo eine Datenbank drauf läuft (Lexware).. die wird nichtmal gesichert. Also Sicherheit von Daten ist bei der Firmenleitung nicht so das Thema scheinbar.

Ein Servicevertrag kostet auch wieder extra Geld und wenn das Netzteil ausfällt oder ne Festplatte, kann ich das auch selber auswechseln.

Problematisch würde es halt werden, bei CPU, Mainboard, HDD wenn kein Ersatz vorhanden ist...hmmpf..

Was Festplatten angeht, würde ich auf WD RED setzen, die haben ne viel höhere MTBF, glaub 36%, dazu ein gutes ASUS MB, nen I3, 4GB RAM, BeQuiet NT und nen RaidController von Adaptec oder LSI.

Und wenn das Teil ausfällt, kann man mit der Datensicherung, die daten solange auf einem anderen PC zur Verfügung stellen.


Aber ihr habt recht, ein Risiko besteht so oder so immer.
 
Sowas ist leider bekannt und ohne "Zwischenfälle" auch nur schwer beim Management druchzubringen.

Wenn man sowas macht, sollte man zumindest für eine gute Datensicherung sorgen, damit die Daten nur nicht mehr zugreifbar sind und nicht verloren gehen.

Aber sei dir sicher, egal was passiert, du warst/bist verantwortlich für den Ausfall und musst dich dann rechtfertigen.
 
Habt ihr nur diesen einen Server? Kein Active Directory, kein DHCP? Kann ich mir bei 40 Mitarbeitern kaum vorstellen. Wenn deinen Anforderungen aber tatsächlich so gering sind, würde ich mir an deiner Stelle zwei identische, gebrauchte Markenserver für kleines Geld kaufen. Im Fehlerfall steckst du einfach die Platten in den anderen Server und kannst weiterarbeiten (es sei denn, das RAID ist hinüber, da hast du dann hoffentlich einen guten Plan fürs Disaster Recovery).
 
Moin,

ich kenne das Problem, sowas wird alles erst interessant, wenn wirklich mal was passiert ist und die Leute ein paar Tage nix machen konnten....dann ist das geschrei Groß.

Ich würde einen Selbstbau vermeiden.
Für wenig Geld bekommst du schon ordentliche NAS Systeme oder z.B. die HP Microserver. Schau auch mal beim Hersteller Supermicro vorbei. Thomas Krenn bietet die System auch an soweit ich weis. Dazu einen kleinen Servicevertrag. Platten solltest du eh liegen haben.

Eine Domänenstruktur wäre bei 40 Leuten schon sinnvoll, sonst ist man nurnoch am rumlaufen. Diese Anforderungen würde z.B auch ein Synology NAS übernehmen können. Zumal die Kisten Idiotensicher zu administrieren sind.

Das Thema Datensicherung ist dann nochmal gesondert zu betrachten.
Du kannst eigentlich nurnochmal schrifltich an die Geschäftsleitung appelieren und auf die Folgen im Worst Case hinweisen. Auch wenn das nicht gern gehört wird....wenn zum Schluss 40 Leute nichts machen können bist nämlich du schuld.

Grüße
 
Von fertigen Servern mit irgendeinem Wartungsvertrag halte ich mittlerweile ziemlich wenig. Was bedeutet denn so ein Zettel der da am Serverschrank klebt? Er bedeutet, dass ein Techniker in x Stunden auf der Matte steht und reinguckt. Der sagt nicht, dass der Server innerhalb von x Stunden wieder läuft! Wenn der das Teil nicht mit hat? Pech gehabt. Wenn der das erst bestellen muss? Schon wieder Pech gehabt. Bei uns hat der HP T1200 geschlagene 5 Werktage defekt rumgestanden, weil insgesamt 3 Teile getauscht werden mussten die nur nacheinander zu bestellen sind, weil HP den Supportern keine Lagerhaltung erlaubt. Die dürfen nur bestellen und gegenrechnen was wirklich kaputt ist.
Und das liefe beim Server ähnlich.

Dazu kommt, das gilt nur für Hardware. Und was ist mit der Software? HP will mittlerweile Geld für Firmwareupdates.
Die Treiber die ich letztes Wochenende installiert habe, haben sich mit dem HP Network Utility geprügelt, das Teaming und danach die gesamte 4fach Netzwerkkarte lahm gelegt. Zertifiziert ohne Netzwerk, klasse Leistung!

Was der Zettel wert ist? Für dich im Alltag ziemlich wenig. Der hilft dir keinen mm weiter wenn du nur einen Server hast, der dann trotzdem defekt rumsteht. Wie erklärt man das dem Chef? Ich würd´s mal mit panisch lachen probieren.

Wie ich den Vorschlag mit Eigenbau mittlerweile finde? Besser, billiger, variabler, stressfreier. Unser selbst zusammengestellter SuperMicro Server läuft völlig beschwerdefrei. Die Komponenten sind einfach zu beziehen und benötigen nicht wie bei HP oder IBM "nur zertifizierte von uns umgelabelte Hardware und wenn was anderes im Server steckt sagen wir ätschibätsch. Auch beim Support mit Carepack".
Und auch mein DesktopServer hat seinen Nutzen. Man muss das Potenzial nur nutzen.
Man nehme sich 2-3 billigere von mir aus vollwertige SuperMicro Server und packe Hyper-V drauf und 32GB RAM und von mir aus SSDs. Einer kaputt? ja dann Cold Backup was Hyper-V unterstützt. Absehbar kaputt? Virtuelle Maschinen schnell umziehen lassen und den defekten warten.

Der reine Druckerserver kann auch kostenfrei als Hyper-V mit Veeam gesichert werden, spart man sich teure Backupkosten. Nur für den Dateiserver müsste mans ich was überlegen, ginge aber auch Veeam. Zusätzlich kann man Späße wie Powershell-Robocopy-Skripte mit der Windows Aufgabenplanung agieren lassen, die z.B. alle Daten auf ein NAS kopieren.
 
Wir haben noch einen zweiten IBM Server, der Support wird durch einen externen Service Provider geregelt. Da läuft dann auch Active Directory, DNS, DHCP und Exchange.

Naja, mal sehen wie ich mich am Ende entscheide. Dell und IBM haben auch schon mehrfach angerufen und wollen wissen, ob wir für nächstes Jahr Investitionen planen.

Vielen Dank an Euch. Erfahrungswerte kann man nie oft genug teilen :)


MfG
 
Zurück
Oben