Kann ich aus auch so bestätigen.
Beispiel:
Wenn ich meiner Frau ein Jil Sander Kleid schenken will:
A. Gehe ich in den Laden kaufe ein Jil Sander Kleid zahle 750 Euro und alle sind glücklich
B. Gehe ich in den Laden kaufe ein Jil Sander Kleid, das aber eine Kopie war, zahle 750 Euro und niemand ist glücklich:
Jil Sander, da sie kein Geld und ich da ich kein Original bekommen habe.
Dann und ausschließlich nur in diesem Fall haben das Unternehmen und ich einen Schaden erlitten der zu Recht verfolgt wird.
C. Habe ich keine 750 Euro und gehe zum Vietnamesen meines Vertrauens und kaufe eine Kopie des Kleides, wieder sind Alle glücklich:
Jil Sander da ihr eben kein Schaden entstanden ist, ich, da ich dafür wofür ich bezahlt habe auch bekommen habe.
In Anlehnung an ein reales Beispiel aus der chinesischen Modewelt:
Auf die rhetorische Frage einer deutschen Fernsehreporterin wie sie zu dem Problem stehe, daß ihre Waren schamlos kopiert würden, lächelt die Shanghaier Modedesignerin nur und sagte, daß sie sich sehr über die Kopien ihrer Entwürfe freuen würde, da es ihr zeige wie beliebt und erfolgreich ihre Entwürfe sind.
Nun war unsere Reporterin bereits auf 150 und konnte es sich nicht verkneifen ihr die natürlich völlig haltlosen Vorhaltungen zu machen, wie groß doch ihr finanzieller Verlust wegen der nachgemachten Kleidungsstücke sein muß, und daß sie dies doch nicht einfach ignorieren könne.
Darauf lächelte unsere chinesische Unternehmerin wieder nur freundlich und meinte ihr würde überhaupt kein finanzieller Schaden durch die nachgemachten Produkte entstehen, da ihre Kunden ja eine gänzlich andere Klientel sei: Diejenigen die es sich leisten könnten so viel Geld für ihre Kleidung auszugeben würden ja in ihren Geschäften einkaufen gehen und diejenigen die eben leider dazu nicht in der Lage seien würden die Kopien kaufen, so daß ihr überhaupt kein Schaden dadurch entsteht.
Zu guter Letzt meinte sie noch, wieder mit einem Lächeln, daß die Menschen die heute die günstigen Kopien kaufen sicher später einmal, wenn sie denn das Glück hätten und über ausreichend Geld verfügen, natürlich auch viel lieber das Original bei ihr kaufen würden.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, da es sich ebenso wie auf dem Modemarkt mit Software oder jedem beliebigen andern Produkt verhält.
Oder aus eigener Erfahrung, vor vielen Jahren, auf einer meiner ersten Asienreisen, habe ich ebenso verblendet von den Märchen über die angeblichen Schäden die die Kopien verursachen, wie die oben angeführte Reporterin in einem riesigen Einkaufscenter in Asien wo inmitten einer Heerschar von Ständen mit Kopien der kleine Laden mit Originalsoftware wie der Fels in der Brandung hervorstach, ein ähnliches Gespräch mit dem Besitzer geführt und dieselben Antworten wie die von der Modeschöpferin erhalten.
Ach ja, den Laden gibt es übrigens heute noch genauso wie die Stände um ihn herum.
@stonhee
Die Zeiten in denen KLF, die Kopyright Liberation Front, also die Befreiungsfront zur Abschaffung des Urheberrechts , aus Protest gegen den ganzen Kommerz 1 Million britische Pfund in einem Lagerfeuer in Schottland verbrannt haben sind wohl vorbei und nein hier geht es nicht darum wieviel Elend dieser Welt mit den umgerechnet kaufkraftbereinigten Millionen von Euros damit hätten gemildert werden können, sondern um eine grundlegendere Systemkritik am Irrsinn im Musikgeschäft an sich. Nachzulesen in ihrem "The Manual (How to Have a Number One – The Easy Way)".
In diesem Sinne:
Eine Nulltoleranzstrategie ist das einzig adäquate Mittel gegen diese Verkommung jeglichen Wertverständnisses.
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