GNOME braucht Unterstützung: Groupons eigenes GNOME, ganz ohne GNOME

_casual_

Lieutenant
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Groupon will die Namensrechte für Gnome für ein tabletbasiertes System nutzen. Wie das aussehen soll: http://investor.groupon.com/releasedetail.cfm?releaseid=848707

via https://gnome.org/groupon
Recently Groupon announced a product with the same product name as GNOME. Groupon’s product is a tablet based point of sale “operating system for merchants to run their entire operation." The GNOME community was shocked that Groupon would use our mark for a product so closely related to the GNOME desktop and technology. It was almost inconceivable to us that Groupon, with over $2.5 billion in annual revenue, a full legal team and a huge engineering staff would not have heard of the GNOME project, found our trademark registration using a casual search, or even found our website, but we nevertheless got in touch with them and asked them to pick another name. Not only did Groupon refuse, but it has now filed even more trademark applications (the full list of applications they filed can be found here, here and here). To use the GNOME name for a proprietary software product that is antithetical to the fundamental ideas of the GNOME community, the free software community and the GNU project is outrageous. Please help us fight this huge company as they try to trade on our goodwill and hard earned reputation.

Problem ist, dass es hier auch darum geht, dass mal eben ein jahrelanges Projekt aufs Korn genommen wird, um auf dem Rücken eines erfolgreichen Names ein anderes Produkt weiter zu reiten. Insgesamt brauchen sie 80.000$. Jeder gibt, was er kann. Je mehr Leute es wissen, umso besser. Weitere Infos auf der GNOME-Seite https://gnome.org/groupon

Man mag von GNOME halten was man will, aber das geht einfach nicht. Alles in allem wäre es auch eine News wert imo, einfach nur der Verbreitung wegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich sehe da in sofern kein Problem als dass es eh nur zwei Lösungen gibt:

1. Es ist rechtlich einwandfrei, dann bringt die Klage nichts
2. Es ist rechtlich nicht einwandfrei und Groupon ändert den Namen

Verstehe nicht, wo das Problem jetzt ist. Groupon bringt keine Linux Oberfläche raus sondern ein Stück Hardware. Es gibt bei uns in Deutschland ein Krankenhausinfosystem mit dem Namen "Nexus". Denkst du, Google hat damit ein Problem? Ich denke, solange es sich um klar andere Produkte handelt gibt das kein großes Dilemma, solange man keines draus macht.

VG,
Mad
 
Mist jemand hat "Nexus" schon erwähnt^^. Es gibt auch "sky Supermärkte" und viele andere Namensgleicheiten.
(zum Beispiel google mal Ubuntu.de)

Solche Namen sollten eh nicht schützbar sein. Apple, Gnome, irgendwelchbe Tiernamen etc. sind Vokabeln und nichts anderes ...andere Firmen denken sich wenigstens noch Gedankenkonstrukte aus.
 
Kausu schrieb:
Solche Namen sollten eh nicht schützbar sein. Apple, Gnome, irgendwelchbe Tiernamen etc. sind Vokabeln und nichts anderes

Falsch. Die Schreibweise "gnome" steht existiert in verschiedenen Sprachen, aber vom deutschen Plural für eine zwergenartige Rasse abgesehen gibt es Gnome nirgends. Die von Groupon avisierte Schreibweise GNOME hingegen steht in keinem Wörterbuch. So etwas kann durchaus in die markenrechliche Betrachtung einfließen.
Unabhängig davon kommt es auch darauf an, ob sich Branche/Anwendungsbereich überschneiden. Würde ich z.B. einen Kompaktstaubsauger "GNOME" heraus bringen, dann wäre hier keine Verwechslungsgefahr und somit keine markenrechliche Relevanz vorhanden. Groupon hingegen bringen aber eine Benutzeroberfläche, man könnte sagen einen Desktop, heraus und nennen sie GNOME.
Schlussendlich geht es natürlich auch immer um die NUTZUNG eines Markennamens. Wenn es seit 5 Jahren keinen aktuellen GNOME Desktop gäbe, das wäre was anderes.


@Madman: Oh, das Problem existiert tatsächlich. Recht haben & Recht bekommen...
Groupon haben enorme finanzielle Mittel, also können die sich problemlos durch alle Instanzen verklagen lassen. Die Gnome Foundation hingegen hat diese Mittel nicht. Die können maximal ne kleine Beschwerde einreichen, aber wenn Groupon nicht einlenken gehts in den Rechtsweg, und der ist schweinemäßig teuer. Selbst wenn die Foundation am Ende gewinnt, sie muss erst einmal in Vorleistung gehen, um ihre Interessen zu schützen.
 
Die Frage bleibt im Raum: Waren die Entscheidungsträger bei Groupon schlichtweg dumm oder dreist? Ich tippe eher auf b, denn IRGEND ein Mitarbeiter aus der IT wird doch da sicher IRGENDWANN mal einen Gnome-Desktop verwendet haben...
Wurde hier also nur Dummfang betrieben? So nach dem Motto: Mal sehen, ob wir nicht ne wirklich starke (und suchmaschinenträchtige) Marke für unsere miesen Zwecke annektieren können? Irgendwie muss ich hier an die Schweinepriester von der Trade Buzzer UG denken...
 
http://www.oxforddictionaries.com/definition/english/gnome
In dict ist es ebenso drin sowie in meinen französischen Wörterbuch. Was soll also dieb Behauptung, dass es dieses Wirt nur hier gäbe.


Edit
Jetzt habe ich erst verstanden, was du meinst. Ja. Ich habe ja nicht geschrieben, dass es nicht geht. Ich weiß, was dieses Wort bedeutet, aber ich würde es gut finden, wenn allgemeine Namen/Vokabeln nicht schützbar wären. So wars gemeint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gebräuchliche Begriffe sind auch in der Regel nicht schützbar.
Hier muss man aber unterschieden zwischen Firmennamen wie Apple, Intel (gebräuchlich als Militärkürzel für intelligence, also Aufklärung),... und Produktbezeichnungen. Kein Bauer hätte sich "Apfel" schützen lassen können für eine besondere Obstform.

Tatsächlich ist "GNOME" in Deutschland sogar eine seit 2011 geschützte Wortmarke von Nestle. Es besteht aber keine Verwechslungsgefahr zum GNOME Desktop, anders als eben bei den Plänen von Groupon.

Oder ein anderes hübsches Beispiel: Für "Passat" existiert gleich ein ganzes Rudel Einträge in verschiedenen Nizza-Klassen. Ein Passat ist Schnaps, ein anderer scheinbar ein Fahrrad, Procter & Gamble haben seit Mitte des 20. Jh. n Schutz auf n Duftwasser oder sowas ...und dann ist da natürlich noch Volkswagen.
 
Hi,

Tatsächlich ist "GNOME" in Deutschland sogar eine seit 2011 geschützte Wortmarke von Nestle. Es besteht aber keine Verwechslungsgefahr zum GNOME Desktop, anders als eben bei den Plänen von Groupon.

Also ich muss ehrlich sagen, ich sehe auch bei "Gnome: Linux Desktop" und "Gnome: Hardware von Groupon" keine massive Verwechslungsgefahr.

VG,
Mad
 
Dann hast du da was anders gelesen als ich...
Groupon’s product is a tablet based point of sale “operating system for merchants to run their entire operation."

Ein OS ist schon deutlich näher an einer DE, zumal die GNOME DE nicht nur auf Linux beschränkt ist.
 
Hi,

zunächst lese ich hier von einem Tablet:

Groupon today announced Gnome, a new tablet-based platform that will provide sophisticated tools to local merchants to run their businesses more effectively and understand their customers better. The tablet will let merchants instantly recognize their Groupon customers as they enter their business

Für mich ist das kein OS im eigentlichen Sinne, sondern eine komplette Plattform mit Hardware. "Operating System" ist hier glaube ich weniger im Sinne von "Betriebssystem" zu verstehen und meint mehr ein "Werkzeug".

Abgesehen davon scheint das Thema eh schon vom Tisch zu sein.

VG,
Mad
 
@Madman1209
"Die Schnäppchen-Site Groupon hatte im Mai ein Gnome genanntes Kassensystem für das iPad vorgestellt." Ist von deinem Link und beschreibt es sogar auf deutsch das es sich um eine Software Plattform handelt, da du es auf englisch anscheinend falsch interpretiert hast ;)
 
Hi,

der erste Link inklusive Zitat ist von der Groupon Seite selbst, das Wort "iPad" kommt auf der Seite nicht vor, ergo: falsch interpretiert habe ich da nichts.

VG,
Mad
 
Aber auch wenn es um ein vollstädniges Rechnersystenm mit Hard- und Software und nic ht nur um Spoftware ginge, wäre die Produktnähe iho immernoch zu groß. Wenn ich einen Computer, egal ob Tablet oder Großschreibtischling, auf den Markt bri9nge, den ich Internet Explorer nenne, werde ich mit absoluter Sicherheit binnen kürzesteer zeit 1. Post von microsoft bekommen und 2. bei Unterlassung einer Namensänderung den Klagebescheid lesen müssen.

@ "Vokalbeln sollten nicht schützbar sein"

Dann wäre nichts schützbar, da jeder mögliche Name, der noch irgendwie sinnvoll ist, bestehende Vokabeln variiert, um sie in neue Kontexte zu rücken. Selbst wenn ich mir wahllos Phone ausspinne, die ich in ein lateinisches Schriftbild übertrage, hab ich mit gewisser Wahrscheinlichkeit doch irgendetwas getroffen, das in irgendeiner Sprache irgendetwas bedeutet - es sei denn, die Phonekombination bricht jedem irdischen Menschen die Zunge, womit die Marke aber auch unsinnig wäre. Mir fallen mal als Marken in meinem Schrank ein: Duckstein, Sauschneider, Kraftmalz, oder aus der IT-Branche: Western Digital, Seagate (Meerestor), Intel(ligence), Advanced Micro Devcices, Oracle, Microsoft (simpel geklipptes aus "microchip software" oä.) - alles ist ziemlich trivial (simpel) auf Vokabelön rückführbar.
 
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