AVRs: Kalibrieren Einmesssystem auf Referenzpegel?

Hi Gamefaq,

ja logisch... weil es bei Stereo keinen LFE gibt.
Der Bassmix aus den Main´s wird nicht verstärkt.


In #18 ist ein Fehler, der LFE (da hier playback-Seite!) MUSS natürlich mit +10dB gain gemessen werden.
Ist wahrscheinlich die Frage, ob das Messsystem den Subwoofer wirklich als reinen LFE-Supporter misst.

FooFighter ich hab´s dann verstanden - was du meinst. ;)

Der AVR misst also nicht für den LFE-Kanal? Sondern für den Bassmix der Main´s?
 
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Moin Zwenner,

Nein, er misst für den LFE und reduziert bei Musik nur. Das war früher auch das Problem der ersten AVR. Mein erster AVR war damals in den 90ern von Yamaha (genauer Typ keine Ahnung mehr, sollte der RX-V395RDS gewesen sein) mit Analogen 5.1 In und der Dolby Digital Decoder war noch im DVD-Player. Da war das Problem das der AVR nicht unterscheiden konnte zwischen Musik und Filmton. Sprich entweder war bei Musik zuviel oder bei Film zuwenig unten rum da.

Durch diese Geräte gab es damals einen MASSIVEN Bruch zwischen den Audiophil veranlagten Musik Liebhabern und der stark wachsenden Zahl der Heimkino Anhänger. Da während der Heimkino Fan sich freute wenn es im Film so richtig wie im Kino "rumst" wenn es die Sene im Film erforderte, verpönte der Audiophile dies und sagte nur das ist nur ein undefiniertes poltern wenn er mit den ersten AVR (und daran angeschlossenem Subwoofer/n) damals versuchte Musik zu hören.

Sprich man musste den Sub immer ruf/runter regeln. Als ich diesen Ende 1999 durch einen Philips FR980 (gebaut von Marantz - damals gehörte Marantz noch zu Philips) ersetzt habe war das Problem von heute auf morgen weg, da dieser AVR damals schon diese Unterscheidung hatte.

Und seit dem tut dies jeder AVR bei Subwoofern so. Was sich aber verändert hat ist das neben der Entfernung der Lautsprecher und Sub zu "dem einen perfekten Messpunkt" = Sitzplatz nun auch das Messsystem deutlich erweitert ist. Da mehr bestimmte Frequenzen die Typisch für Raummoden sind zusätzlich kontrolliert und angepasst werden. Da dies jedoch extrem aufwändig ist und auch Anforderungen an den verbauten Prozessor setzt gibt es speziell bei Audyssey die verschiedenen Stufen:

Audyssey MultiEQ -> Audyssey MultiEQ XT -> Audyssey XT32 -> Audyssey Pro

Diese werden dann je nach Preisklasse des AVR verbaut.

Darin enthalten sind wiederum in verschiedenen Stufen:

MultiEQ - Main Feature von Audyssey
BassXT - Basskorretur für vornehmlich kleine Lautsprecher
VXT - Schutzschaltung die verhindern soll das speziell kleine Lautsprecher zu schnell an ihre Technischen Grenzen gelangen
Dynamic EQ - Klassische Loudness Schaltung die wirklich 1 zu 1 von Stereo AMPs übernommen wurde! (Das beantwortet auch eure Diskussion eine Seite zuvor ob es je weiter man den AVR aufdreht umso weniger eingreift. Denn ja genau so ist es.)
Dynamic Volume - Dynamische Lautstärke Anpassung speziell im Bassbereich um Nachbarn/Mitbewohner zu bestimmten Zeiten zu schonen

Dazu experimentiert Audyssey noch mit weiteren Technischen kniffen die jetzt aber weniger von Relevanz sind.

Der Multi EQ ist das Main Feature von Audyssey. Das sind die vordefinierten Frequenzbänder die kontrolliert werden um Raummoden zu umgehen die (fast) JEDER Raum IMMER hat was auch aus der festen Aufstellung bei 5.1 , 7.1 usw. resultiert. Dazu kommen dann wiederum die Anzahl der Messpunkte. Was bei Audyssey mindestens 3 sind.

Das XT bzw XT32 bietet deutlich mehr Frequenzbänder die kontrolliert werden und nochmals mehr (8) Messpunkte.

Das Audyssey Pro verwendet nicht das Standard Messmikrofon das zum AVR gehört sondern ein geeichtes mit Mikrofon Vorverstärker auf einem Stativ um den Toleranzbereich (Abweichung bei der Messung) einzuschränken. Dazu nochmal deutlich mehr Frequenzbänder die kontrolliert/korrigiert werden können und nochmals mehr möglichen Messpunkten. Außerdem wird auch das Raumvolumen mit in die Berechnung genommen da es ein Unterschied ist ob die Entfernung der Lautsprecher zueinander die Wände dahinter begrenzen oder eben nicht. Da so mehr oder weniger Reflektierter Schall von den Wänden anstatt Direktschall aus den Lautsprechern das Ohr/Mikrofon trifft.

Technisch macht das Antimode im Baassbereich oder die eingebauten Antimodes (Frequenz DSP´s) in diversen Subwoofern ab ca 1000€ aufwärts das gleiche wie der MultiEQ nur das das MultiEQ nicht auf die Bassfrequenzen spezialisiert ist. Zu beachten ist auch hier das jeder Raum individuell ist und es ein deutlicher Unterschied ist welche bzw. wie viele Frequenzbänder der jeweilige DSP korrigieren kann. So das das Antimode oft die deutlich bessere Wahl ist da es wesentlich mehr Frequenzbänder bzw. andere korrigieren kann. Wer ein Antimode besitzt sollte zuerst das Antimode sich einmessen lassen und erst dann das System (Audyssey, YPAO, MCACC) seines AVR.
 
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Hi,

das sind ja mal GUTE, zusätzliche Informationen. Danke. Mir scheint, du bis hier nicht der schlechteste Ansprechpartner... daher mal noch ein paar andere Fragen:

MultiEQ ist für alle Quellen aktiv? USB, Analog-Inputs, BT, W-Lan?
Kann man zwei Presets setzen und einfach wären des Hörens zwischen beiden umschalten?
(Zum Beispiel: Automatische-Messung vs korrigiert/angepasst)
BassXT - Basskorretur für vornehmlich kleine Lautsprecher?

MfG
Zwenner

EDIT: Wie gesagt, mein Bruder hat den 2000er Denon, ich habe mir da mal die Korrektur angeschaut und in der Tat, das kleine Audyssey macht hier schon eine anständige Arbeit. Die Front-LS stehen aktuell relativ Wandnah... der MultiEQ zieht hier kräftig den Bass (glaube zwischen 70Hz - 150Hz) nach unten. Es wird als die Überhöhung seitens der LS und oder der Raumakustik HIER HÖRBAR verbessert.
 
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Moin Ihr beiden,

Gamefaq schrieb:
Nein, er misst für den LFE und reduziert bei Musik nur.

Technisch wird das ganze immer exakt anders dokumentiert. Siehe Zwenners Bassmanagement-Schaubild. Bassmix aus dem Bassmanagement bekommt +10dBS sobald das Signal vom LFE kommt.

Macht in meinen Augen auch Sinn. Warum sollten alle Vollbereichskanäle mit einem "Referenzeinmesspegel" von 75dB eingemessen werden und der LFE dann mit 85dB? Alle mir bekannten Dokumentationen sprechen von einem Offset +10dBS bei Verwendung des LFE (eine "Reduzierung" des BM´s wird so nicht erwähnt).


Gamefaq schrieb:
Wer ein Antimode besitzt sollte zuerst das Antimode sich einmessen lassen und erst dann das System (Audyssey, YPAO, MCACC) seines AVR.

Richtig. Hintergrund ist, d. die AVR-Einmessung zwar das Antimode nicht direkt "erkennt", jedoch die Laufzeit- und Korrekturen am Frequenzgang ermitteln kann.

Ein AM bringt eine Laufzeitverzögerung mit sich. Diese wird dann wieder von der AVR-Einmessung berücksichtigt (insbesondere bei eingemessenem AM werden/sollten die Distanzen abweichen).
 
Zwenner schrieb:
daher mal noch ein paar andere Fragen:

MultiEQ ist für alle Quellen aktiv? USB, Analog-Inputs, BT, W-Lan?

Ja. Ich bin hier die Onkyo AVR´s mit Audyssey gewohnt. Dort kann es bei jeder Quelle separat deaktiviert werden. Bei dem Denon deines Bruders einfach mal ausprobieren. Bei Onkyo musst du während eine Quelle aktiv ist die SetUp Taste der Fernbedienung drücken (vorher die "Receiver" Taste drücken wegen der System-Fernbedienung von Onkyo da ein wechsel der Quelle auch die Fernbedienung auf Steuerung dieser Quelle umschaltet wodurch diese Taste sonnst nur das SetUp Menü der jeweiligen Quelle öffnen würde.) Dann kann man sich die aktuellen Einstellungen für Audio/Video/Display anzeigen lassen und explizit für die jeweilige Quelle modifizieren wo unter anderem auch Audyssey an/aus schalten dabei ist.

Zwenner schrieb:
Kann man zwei Presets setzen und einfach wären des Hörens zwischen beiden umschalten?
(Zum Beispiel: Automatische-Messung vs korrigiert/angepasst)

Nein, Bei Audyssey Pro ja, dort wird es am angeschlossenen PC/Laptop (der die Berechnungen übernimmt) über seine Software angeboten bevor es final auf dem AVR abgespeichert wird. Am Ende gibt es auch Ausdrucke der Frequenzgangkurven der Messungen & korrigiert.

Zwenner schrieb:
BassXT - Basskorretur für vornehmlich kleine Lautsprecher?

The ability of a speaker to reproduce content at low frequencies is determined by the dimensions of the driver, the size of the speaker enclosure and the power amplification available. BassXT™ is a patented technology that enables low frequency drivers to play deeper bass without audible distortion while also increasing efficiency.

Unlike simple bass boost methods, BassXT intelligently monitors incoming audio signals and adaptively extends driver performance to its maximum capability at all volume levels. It achieves this by creating a DSP algorithm that is customized to the industrial design constraints of the manufacturer. With a BassXT-enabled system, small speakers sound big, and big woofers sound bigger.

Das ganze wird primär benutzt bei Lautsprechern die mit dem AVR geliefert werden und vom gleichen Hersteller sind so das Audyssey die Technischen Spezifikationen genau kennt. Man kann sagen ein "Sounding" ab Werk durch DSP. Also das da: http://www.de.onkyo.com/de/pakete-311.html
 
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