Weitwinkel-Vorsatz-Linse: effektive Lichtstärke?

AndrewPoison

Admiral
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Es geht um folgende Vorsatzlinse:

http://www.ebay.de/itm/0-35x-52mm-F...0-/261377936347?ssPageName=ADME:X:AAQ:DE:1123


Mich würde interessieren welchen Einfluss das Vorsatzobjektiv nicht nur auf die Brennweite (Faktor 0,35 eben!) hat, sondern auch welcher Einfluss sich auf die Lichtstärke ergibt?
So ist bekannt, dass Telekonverter mit Faktor 1,4 effektiv eine Blendenstufe an Licht schlucken, Telekonverter mit Faktor 2 zwei Blendenstufen. Aus einem 100mm f/4-Objektiv wird ein 140mm f/5.6 bzw. ein 200mm f/8-Objektiv.

Wenn ich das Vorsatzobjektiv nun an ein 50mm f/1.8-Objektiv schraube, bekomme ich ein Objektiv mit 18mm und einer Lichtstärke von... ja, was denn eigentlich? Denn Lichtstärke gewinnen wird es ja entgegen obiger Logik offenbar nicht.


Um es vorweg zu nehmen: ich habe ein gescheites 10-20mm-Ultraweitwinkel, allerdings mit 3.5er Blende. Das kommt auch zu 95% für die Weitwinkelaufnahmen zum einsatz, aber wenn ich ein 18mm f/1.8-Objektiv hätte indem ich die Vorsatzlinse an mein 50/1.8 schraube, wäre das ein Traum. Nur weiß ich, das man sich in der Fotografie alles mit irgendwas anderes erkauft. Die miese Bildqualität jetzt mal bei Seite: wie viel bleibt effektiv noch an Licht über?
 
Bevor man klugscheißt, mal die Kategorie ansehen in der wir uns befinden :D

(aber ja, ich kenne das Problem, man kommt von der Startseite auf nen Thread und dann hats nichts mit PCs zu tun... ^^)
 
Google hilft. ;)

Ich habe selbst nie mit solchen Dingern gearbeitet, fasse aber mal zusammen was in dem obigen Link steht und wie ich das verstehe.

Einen Lichtverlust gibt es quasi nicht. Du bekommst aber eine mehr oder weniger starke Verschlechterung der Abbildungsleistung des Objektivs. Um das zu kompensieren, musst du wieder Abblenden und verlierst somit effektiv doch an Lichtstärke. Ein Fokusieren auf unendlich ist nicht möglich.

Zitat aus der obigen Webseite:

Grundsätzliches zum Gebrauch von Vorsatzlinsen

Nahlinsen bewirken unweigerlich einen Verlust an Abbildungsqualität. Um den Verlust im Rahmen zu halten und brauchbare Ergebnisse zu bekommen, sollte man folgendes beachten:

- Immer möglichst weit abblenden, Blende 8 oder kleiner. Je größer die Blendenöffnung, desto stärker der Qualitätsverlust durch die Vorsatzlinse.
- Je stärker eine Vorsatzlinse ist, umso größer ist die dadurch bedingte Verschlechterung der Bildqualität. Also immer die schwächste verwenden, mit der der benötigte Abbildungsmaßstab noch erzielt werden kann.
- Wenn der benötigte Abbildungsmaßstab auch mit einer einzelnen Vorsatzlinse erreicht werden kann, Kombination vermeiden. Wenn sich die Kombination nicht vermeiden lässt, die stärkere Vorsatzlinse auf das Objektiv, die schwächere auf die stärkere Vorsatzlinse aufsetzen.
- Nie mehr als zwei Vorsatzlinsen miteinander kombinieren, die Verluste addieren sich.
- Je kürzer die Brennweite des Objektivs ist, umso größer die Veränderung im möglichen Mindestabstand durch die Vorsatzlinse. Andererseits gilt: Je länger die Brennweite, umso größer die Veränderung im Abbildungsmaßstab durch Einsatz einer Vorsatzlinse. Meistens ist eine Vorsatzlinse auf dem Teleobjektiv sinnvoller als zwei auf den Normalobjektiv. Gleichzeitig wird die Aufnahme leichter, weil der Motivabstand größer ist und dadurch z. B. kleine Tiere nicht so erschreckt werden.
- Der Einsatz von Vorsatzlinsen auf langbrennweitigen Teleobjektiven mit Brennweiten über 135 mm ist meist nicht sinnvoll, da diese Objektive sehr große Mindestabstände haben.
- Bei den geringen Motivabständen mit Vorsatzlinsen ist die Schärfentiefe bereits sehr klein. Bei Aufnahmen aus der Hand ist das präzise Scharfstellen durch das Wackeln der Kamera oft schwierig, das Wackeln reicht unter Umständen bereits aus, um den Schärfebereich zu verlassen. Wenn möglich, empfiehlt sich daher die Verwendung eines Stativs mit Drahtauslöser.


Da ich noch nie selbst solche Linsen genutzt habe, ist das hier ohne Gewehr & Peng Peng. ;-)
 
Ohne Fokus auf unendlich (oder nur durch entsprechend hohe Blende) ists natürlich wieder dumm. Wie gesagt, die Abbildungs"leistung" mit Vorsatzlinse ist natürlich unterirdisch bei Offenblende, aber wäre für mein Szenario mehr oder minder egal. Da zählt nur: weitwinklig und lichtstark, und das für 5% der Bilder die ich mache - die sind allerdings wiederrum zu 80% im Unendlichen. Wollte daher kein Geld in die Hand nehmen um mir ein "echtes" 30/1.4 oder 16/2.0 zu holen... die kosten nämlich in der Variante ohne Autofokus noch immer mehr als das 10-fache der Vorsatzlinse, Top-Optiken aus dem Bereich auch gerne das 50-fache.
 
Was fotografierst du eigentlich? Evtl. gibt es dort ja auch eine andere Lösung.
 
Das geht in Richtung Astrofotografie. Natürlich gibt es da auch Nachführeinrichtungen um dann mit entsprechender Belichtunngszeit hantieren zu können, aber grundsätzlich ist auch da alles was einiger maßen gescheit ist genauso teuer wie ein gescheites lichtstarkes Weitwinkelobjektiv - was ich dafür aber auch in anderen Bereichen nutzen kann. Ich will ja nicht Andromeda in meinen Bildern sehen, aber etwas mehr als was mit den Standardmitteln so drin ist, wär halt toll ;)
 
Verständlich, dass du etwas mehr auf deinen Bildern zeigen möchtest als man normal sieht. Wenn ich mir die Beispielbilder auf der verlinkten Webseite anschaue, kommst du mit solch einer Vorsatzlinse nicht weit. Gerade bei der Astrofotografie hast du ja sehr kleine Objekte, die möglichst fehlerfrei abgebildet werden sollen. Ein Stern soll nach Möglichkeit ein heller, farbiger Punkt sein und nicht ein verwaschenes etwas.
 

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