Pegida - Meinungen und Ursachen

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Lübke

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Es läuft derzeit in allen Medien und ist in der Politik ein umstrittenes Thema: die Gruppierung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", kurz: PEGIDA
Interessant finde ich vor diesem Hintergrund zum einen, was ihr von dieser Gruppierung haltet (einfach brauner Mob oder tatsächlich auch besorgtes Bürgertum?) und welche Ursachen eurer Ansicht nach dazu geführt haben, dass sie derart Aufmerksamkeit und Zulauf erfährt.

Ist unsere mediale Aufbereitung von Themen wie Terror und Islamischer Staat mit eine Ursache für die Ängste der Menschen? Oder haben die Hooligan-Proteste dazu beigetragen, dass Menschen mit einer antiislamischen Gesinnung die Gelegenheit sehen, auf die Straße zu gehen und für ihre Weltanschauung zu kämpfen?

Was kann man gegen PEGIDA tun? Sollte man überhaupt etwas tun oder sollten wir ihre Meinungsfreiheit so anerkennen? Wie sieht der Rest der Welt uns Deutsche, wenn sie PEGIDA wahrnehmen? Fällt das dann auf uns alle zurück?

Wer PEGIDA noch nicht kennt, hier mal ein Spiegelartikel und die Wiki-Beschreibung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Patriotische_Europäer_gegen_die_Islamisierung_des_Abendlandes
http://www.spiegel.de/politik/deuts...ranten-5000-gegendemonstranten-a-1008645.html

Ich für meinen Teil habe den Verdacht, dass die Berichterstattung über Terror und aktuell den Islamischen Staat mit ein Grund dafür sind, dass so viele Menschen hier im Westen ein falsches Bild bekommen haben und den Islamischen Staat mit Moslems gleichsetzen. Tatsächlich haben diese Terroristen mit dem Islam nur bedingt zu tun und bekämpfen friedlichere islamische Gruppierungen ebenso wie Christen und andersgläubige. Haben unsere Medien zu diesem falschen Bild vom Islam geführt? Oder hat die Politik, nicht nur unsere deutsche, sondern auch die anderer Staaten, allem vorran der USA zu dieser falschen Wahrnehmung einer Weltreligion geführt?
 
Zuletzt bearbeitet:
uhhhh, wenn ich da mal anfange zu schreiben, finde ich wohl kein Ende.....ich versuchs dennoch mal knackig kurz!
Ich denke bei PEGIDA sammelen sich Teile alle Gruppen und jeder Gesinnung (sehr links mal ausgenommen) - was eine pauschale Unterstellung, wie von unserer Regierung und der Presse propagiert, erst mal grundsätzlich falsch ist!

Das diese Bewegung derzeit im Osten so stark ist, hängt wohl damit zusammen das Teile der Bevölkerung dort denken man könnte auch den Westen kippen und was neues (altes?) finden, dass es einem noch besser gehen lässt - ist aus meiner Sicht aber eher fragwürdig und die Regierung wird deswegen auch keinesfalls einknicken!

Die Aufbereitung in den Medien ist fragwürdig - wie die Medien die es mehrheitlich aufbereiten auch sind!
Das Hooligan-Proteste zu etwas beitragen halte ich für nahezu unmöglich!

Was kann man gegen Pegida tun? Sollte man was tun? Es ist doch ok, wenn Teile der Bevölkerung sich artikulieren! Völlig normal - meine Antwort also, wer protestieren will, kann das tun, juckt mich nicht und beeinflusst mich nicht da ich anderer Meinung bin!
Das Problem ist, dass so viele offensichtlich aus falschen Gründen protestieren!

Wie uns das Ausland sieht - das sind auch nur die gleichen Medien die es schon hier nicht gebacken bekommen einen vernünftigen Artikel zu schreiben!

Es mag sein, dass einige Leute tatsächlich Angst haben vor einem Islamismus - evtl. die ältere Generation Ü70. Deren Ängste könnte man beheben, wenn man es denn wollte durch eine vernünftige, offene Diskussion - ist aber nicht möglich, da unsere Regierung, wie immer wenn was neues kommt, den Teufel an die Wand malt, auch wenn es nur der eigene Schatten ist!
Bei den Politikern herrscht grundsätzlich Angst das sie ihren Job verlieren bzw. die Partei die Plätze für verdiente Mitglieder!
Kann man auch gut bei der AfD sehen!

USA und falsche Wahrnehmung, ich gehöre ja zu denen, die gerne mal den USA die Schuld für dies und das geben, aber das wäre doch wohl zu kurzsichtig in diesem Falle! Natürlich haben alle, auch die USA irgendwo eine Mitschuld, aber das Problem ist doch, dass man die Leute nicht aufklärt!

Würde man offen diskutieren, müssten die Pegida-Fans (oder andere) nicht auf irgendwelche Rechten oder Linken Vollpfosten hören!
Allerdings, wäre die Bevölkerung aufgeklärt, würden sie auch nicht auf die Politiker hören die alles so dummdreist schlecht reden, dass jeder sofort merkt das es falsch ist was uns erzählt wird!

Wer ist also Schuld?
In meiner Ansicht in absteigender Schuldfähigkeit:
- die fehlende Offenheit
- Politiker
- die Presse
- Menschen die gern Politiker wären und ihre Meinung verbreiten möchten
- Extremisten die ihren Hass auf andere übertragen wollen
- rechte / linke Interessengruppen die immer nur blind ihre Meinung vertreten und auf jedes Thema eingehen
- Angehörige des Islam (ja, auch von denen erwarte ich mehr als nur ein gelegentliches Bekenntnis zu unserem Staat)
- nicht oder schlecht informierte Menschen in unserem Land
- Du und ich und viele andere.....
 
Puh, schwieriges Thema hast du dir da rausgesucht :D

Im Endeffekt empfinde ich, dass die Medien es sich oft viel zu einfach machen und diese Proteste in die dunkel braune Ecke schieben, gerade obwohl viele Menschen „aus der Mitte“ damit sympathisieren. Das hat man ja bei der Sarrazin Debatte auch schon sehr gut gesehen.
Die Menschen haben einfach Angst. Angst vor dem Islam und den rückständigen Muslimen und das wird ja gerade von den Medien so befeuert. Ob die Angst gerechtfertigt ist? Keine Ahnung, aber sie ist definitiv da. Wenn ich mir so manche Stadtteile in NRW anschaue, kann ich auch verstehen, dass die Leute Angst haben nur noch von Ausländern umgeben zu sein.

€dit
Das größtenteils ü70 für PEGIDA sind, bezweifle ich an dieser Stelle ganz stark ;)
 
@death
Wie Frau Schwan am Sonntag beim Quizonkel richtigerweise festgestellt hat, ist die soziale Mitte nicht automatisch deckungsgleich mit der demokratischen Mitte. Nur weil dort Menschen aus dem Mittelstand mitlaufen, heißt das nicht, dass diese sich nicht in der "braunen Ecke" wohlfühlen können - ohne damit sagen zu wollen, dass alle die sich an PEGIDA beteiligen tatsächlich braune Irrläufer sind. Aber der bloße Verweis darauf, dass dort nicht nur sozial benachteiligte Menschen dabei sind, sagt noch nichts über die politische Ausrichtung aus.
 
Zumindest zu den Ursachen kann ich dir etwas sagen:
Was außerhalb von Sachsen kaum einer weiß, und natürlich von den links-liberalen Medien auch gern verschwiegen wird: Sachsens Anteil an Asylanten sind weitestgehend Menschen, die eigentlich gar keinen Anspruch an Asyl haben sollten. Nach Sachsen werden vornehmlich junge, allein reisende (und -stehende) Männer zwischen 18 & 25 aus Nordafrika, vornehmlich Tunesien, verfrachtet.
Jetzt soll mir mal jemand erklären, vor was ein Tunesier so dringend fliehen muss. Waren nicht letztens erst demokratische Wahlen in Tunesien, bei denen die UN noch applaudiert hat? Fahren wir nicht nach Tunesien in den Urlaub? Hat dort der Arabische Frühling nicht wunderbar demokratische Blüten getrieben?

Was da tatsächlich "geflüchtet" ist, sind zu weiten Teilen sehr fragwürdige Gestalten. Dresden hat einen deutlich spürbaren Zuwachs bei der Bandenkriminalität zu verzeichnen, und zwar nachweislich durch Nordafrikaner.
- Erst kürzlich haben sich am Hauptbahnhof ~40 Leute einer Routekontrolle widersetzt (Polizisten mit Flaschen beworfen & mit abgebrochenen Flaschen bedroht) und wurden vorübergehend festgenommen... Darauf bezog sich auch das am Montag geschwenkte Plakat "Ali Baba und die 40 Dealer", denn die meisten der Festgenommenen sind mutmaßliche Drogendealer und nordafrikanischem Ursprungs.
- Im Herbst gab es eine Welle von Auto-Einbrüchen. Innerhalb einer Woche wurden einige Dutzend Kofferräume ausgeraubt. Der letzte Ermittlungsstand dazu verweist auf tunesische Banden aus dem Dresdner Süden
- In unserem Büro-Gebäude wurde im Herbst mehrfach eingebrochen, auch in unserem Büro selbst haben sie's versucht. Ein paar Tage vorher haben wir den mutmaßlichen "Scout" der Einbrecher vor unserem Büro gesehen. Der Typ verhielt sich verdammt verdächtig und sah definitiv nach Nordafrika aus.
- In der Umgebung eines umstrittenen Asylantenheims neben einer Schule wurde den Eltern geraten, ihre Töchter bitte "züchtig" anzuziehen: geschlossene Haare, lange Röcke, keine Schminke,...
- Bei einem Heim bei mir in der Nähe sind die Cops alle paar Nächte, um für Ruhe zu sorgen. Leider ist der Anfahrtsweg, mangels Nachtbesatzung in der nächsten Wache, bei ca. 30km. Wenn da WIRKLICH mal was passiert, dann ist Polen offen. Wenn du bei uns nachts die Cops rufst, dann darfst du selbst bei nem Mord ne halbe Stunde warten.

Und das sind nur einige der Punkte, die hier von den links-liberalen Medien gern verschwiegen werden.

Nein, PEGIDA ist keine Nazi-Bewegung. Ja, die NPD missbraucht PEGIDA als Plattform. Aber von einigen Hundert NPD-Anhängern auf die restlichen 15.000 PEGIDA-Demonstranten zu schließen, das allein lässt doch durchblicken, wessen Kind die Massenmedien hier sind.

Ist ja auch viel einfacher, einfach aufkommende Probleme mit der NAZI-Keule tot zu kloppen, anstatt sich ihnen zu stellen. Es könnte ja am Ende tatsächlich etwas dran sein, und die amtierende Regierung müsste tatsächlich Fehler eingestehen.

Die Blockparteien haben eigentlich nur ein Glück im Unglück: die Wahlen sind durch. Wenn PEGIDA vor der Landtagwahl in Sachsen aufgekommen wäre, die AfD hätte wohl problemlos sowohl mit CDU als auch SPD den Boden gewischt, denn aktuell ist die AfD die einzige Partei, die tatsächlich auf die Sorgen der Menschen ein geht.
 
@Daaron
In deinem Post hast du hauptsächlich dargelegt, dass du selbst Ängste teilst. Ob diese berechtigt sind oder nicht, lässt sich aber nicht sagen, da du konkrete Einzelfälle und persönliche Erfahrungen schilderst, von denen keiner weiß, ob sie statistische Relevanz besitzen. Kannst du die angesprochenen "Nachweise" zu gestiegenen Kriminalität nachliefern?

Zur politischen Einordnung:
Im Namen trägt PEGIDA die vermeintliche Islamisierung des Abendlandes. Darum scheint es ja offensichtlich nur am Rande zu gehen. Also muss man sich auch an anderen Dingen, z.Bsp. der eigenen Sprache messen lassen. Du schreibst selbst gleich zu Beginn deines zweiten Absatzes über eine Gruppe von Menschen als "was". Wenn du dich genötigt siehst, dieser Gruppe gleichsam verbal die Menschlichkeit abszusprechen, dann kannst du mir nicht verübeln, dass ich hinter deinen Ausführungen auch ein schlichtes Ressentiment gegen Fremde vermute.
 
Bei diesen Demos marschieren auch Neonazis und Rassisten mit, teilweise in der ersten Reihe. Die freuen sich wahrscheinlich sehr, dass sie bei dem Thema auf so viel Zustimmung stoßen. Dass Fremdenfeindlichkeit in sämtlichen Bevölkerungsschichten verankert ist, stellt nun auch kein Geheimnis dar. Nun stellt sich nur die Frage, warum dort auch "normale Bürger" mitmarschieren, die mit Nazis eigentlich nichts zu tun haben wollen.

Wenn man dann genauer nachforscht, stößt man auf Politikverdrossenheit, Unsicherheit, verlorene Werte in der Gesellschaft, Zukunftsangst und Ähnliches. Das sind alles völlig legitime und verständliche Dinge, gegen die es auch aufzustehen gilt. Mag auch diese Bundeskanzlerin dazu beigetragen haben, die wichtige Belange gerne aussitzt, andere, fragwürdige, als Alternativlosigkeit hinstellte und wenn weiteres, wie schon ihr Vorgänger, vorbei an den Wählern entscheidet. Dass Merkel, im Sinne ihres Machterhalts, die konservativen Werte der Union über den Haufen geworfen hat, öffnete die Tür für die AfD.
Auch die Medien mögen eine Rolle spielen, die inzwischen geschlossener denje nur noch in die gleiche Flöte pusten.
Die Probleme, vom "war on terror" über die Ukrainekrise, die Finanzkrise, die Schuldenkrisen, die Steuerflucht/vermeidung bis zu den neoliberalen Reformen, inklusive der gewollten Abstiegsangst, sind ebenso nur schwer zu leugnen.

Das ändert aber nichts daran, dass es Rattenfängerei ist, die Probleme des Landes und seiner Bürger, von denen es wahrlich genug gibt (!), auf Einwanderer (noch viel schlimmer: auf Asylsuchende) zu projezieren. Die sind nicht Schuld an den Kriegen oder dem wirtschaftlichen Elend, dem sie entkommen wollen. Genauer gesagt: Das ist eine perfide Methode der Problemvereinfachung. Man nehme sich einen schwachen Sündenbock und der ist Schuld an allem, anders haben es die Nazis auch nicht gemacht.

Gefährlich sind die Pegida-Demos deswegen, weil sie die Leute aufwiegeln. Von denen die dort jetzt noch "friedlich demonstrieren", könnten morgen schon welche bei einem Brandanschlag zuschauen.. und sie würden jubeln.
 
Woods schrieb:
Kannst du die angesprochenen "Nachweise" zu gestiegenen Kriminalität nachliefern?
Ließen sich sicher finden, wenn man die Statistiken durchsucht. Aber die große Masse an Nordafrikanern ist erst seit ca. einem Jahr hier, von daher fehlt der Jahresbericht noch als Vergleichswert. Der Kriminalitätsbericht 2014 wird erst ca. im März 2015 zur Verfügung stehen.

Es geht aber nicht nur um Sicherheit in Zahlen, sondern um die gefühlte Sicherheit... und die hat massiv nachgelassen in den letzten Jahren.

Im Namen trägt PEGIDA die vermeintliche Islamisierung des Abendlandes. Darum scheint es ja offensichtlich nur am Rande zu gehen.
Der Name ist genau so eine unpassende Wahl wie bei JavaScript, dass jeder jetzt in einen Topf mit Java wirft. Die PEGIDA-Bewegung umfasst inzwischen weit mehr als die diffuse Angst vor der Islamisierung, wobei auch die eben eine Rolle spielt. Muss sich ein Land an seine Einwanderer anpassen? Oder müssen sich nicht viel mehr diese in das Land integrieren? Muss man Parallelgesellschaften dulden, oder sollte man Integration erzwingen? Muss man sich inzwischen dafür entschuldigen, wenn man jemanden in Deutschland auf Deutsch statt auf Farsi anspricht? Muss man sich jetzt wirklich entschuldigen, dass man dem Bau des Minaretts nicht zustimmt, weil es das historische Stadtbild versaut?

Und was meine Ressentiments angeht, die tun hier nichts zur Sache. Du kannst die Fakten nicht leugnen:
- Die gefühlte Sicherheit in Sachsen, vor allem in/um Dresden, ist massiv gesunken.
- Tunesier haben nichts, vor dem sie flüchten müssten. Ist es so undenkbar, dass während des Arabischen Frühlings allerhand Verbrecher aus dem Justizvollzug geflüchtet sind und sich jetzt der Strafverfolgung entziehen, indem sie in Europa "Asyl" beantragen?
- Wie kommt ein Tunesier überhaupt nach Deutschland, um hier nach Asyl zu schreien? Liegt Deutschland neuerdings am Mittelmeer? Wie war das mit den Herkunftsländern?

Wenn die Probleme von mir so konstruiert sind, warum findet man genau zu der Problematik allerhand Material? Auch in der Schweiz werden GENAU solche Argumentationen laut, die haben da oftmals genau dieselben Probleme wie Sachsen. Ist vielleicht tatsächlich etwas dran, pber das man reden sollte, anstatt gleich die Nazi-Keule zu schwingen, um jegliche Diskussion im Keim zu ersticken?
 
@ deathscythemk2
Das größtenteils ü70 für PEGIDA sind, bezweifle ich an dieser Stelle ganz stark
das hat niemand geschrieben - ich bezog mich auf den Anteil aus der Pegida-Gruppe die evtl. Angst vor Islamismus haben!
Ich unterstelle somit der Mehrzahl und vor allem den Jüngeren andere Gründe!
 
Ich glaube um rechts oder links gehts da nur bedingt. Es ist eher eine "Form" unmut zu zeigen. Und die aktuelle Debatte machts nur noch schlimmer.

Stell dir vor du lebst in einer Demokratie und hast Ängste, manche trivial und manche ernst. Dein Leben wird bestimmt von Wirtschaftskrisen, die in anderen Ländern oder Kontinenten ihren Ursprung haben. Die EU Verbietet dir Glühbirnen und mengt sich überall ein. Vielleicht hast du nen Job, kannst aber kaum davon leben. Ob du dir dein Auto leisten kannst bestimmt der Ölpreis und nicht dein Fleiß. Und ja: Vielleicht gabs auch schon stress mit "Ausländern" aber auf jeden Fall siehst du die Bedrohung durch ISIS, Al Quaida und Konsorten in den Medien. Du selber ackerst und kommst nicht vorwärts.

Im wesentlichen gehts drumm: "Bin nichtmehr selbst für mich verantwortlich!".

Und die deutsche Politik? Völlig egal ob du rot, grün, linke, gelb oder schwarz wählst. De fakto ändert sich nix. Andere Fassade gleiches Gebäude. Unverfängliches Beispiel: Steuerrecht! Wir haben mit das kompliziertest Steuerrecht der Welt. Aber nicht für den Bürger. Für den ist die Steuererklärung nicht aufwändiger als anderswo auch. Im Gegenteil. Warum ist das Buch also so dick? Ausnahmen für Unternehmen oder andere Interessensgruppen (wie's dazu kommt kann ich gerne in nem anderen Tread erklären. Und nein. Keine wilde Verschwörung. Viel trivialer und völlig legal).
Wir haben eine Demokratie, die sich zur Interessensvertretung für alles entwickelt hat, nur nicht für den Bürger. Der ist nurnoch Stimmvieh zu Legitimierung der Fassade.

Du als Bürger kannst meckern und machen was du willst. Es ändert sich nix. Es hört dir niemand zu. Und bei einigen Themen wie Ängste vor Fremden, wirst du sogar Mundtot gemacht. Sagst du nur einen leisen Ton stehen Politiker, Presse, Verbände... vor dir und diffamieren dich.

Und jetzt passiert das Fatale:
Das rechte (ggf. auch extreme) Milieu bietet dir was du an der Demokratie vermisst. Ausgerechnet bei den rechten (die es ja auch nicht so mit Meinungsfreihet haben) darfst du deine Ängste aussprechen. Man hört dir mit deinen Sorgen zu und du findest dich sogar in einer Gruppe wieder.
Die Leute verlieren den glauben an die Demokratie. Hier gehts um viel mehr wie "nur" um ein paar Asylanten.
Im Moment treiben wir die Menschen mit Knüppeln aus der demokratischen Mitte und sogar aus der linken Ecke im Strumlauf nach rechts.
 
Schrammler schrieb:
Bei diesen Demos marschieren auch Neonazis und Rassisten mit, teilweise in der ersten Reihe.
Ja, aber da musst du halt auf die Zahlen gucken... Lass es 500 Nazis sein. Lass es meinetwegen sogar 1000 sein, was ich nicht glaube. Es waren diese Woche 15.000 auf der Straße. Was sagt das über die Quoten aus?

Das ändert aber nichts daran, dass es Rattenfängerei ist, die Probleme des Landes und seiner Bürger, von denen es wahrlich genug gibt (!), auf Einwanderer (noch viel schlimmer: auf Asylsuchende) zu projezieren. Die sind nicht Schuld an den Kriegen oder dem wirtschaftlichen Elend, dem sie entkommen wollen.
Dann muss die Politik aber auch diese Fragen mal akzeptieren...
Können & sollten wir Asylanten aufnehmen, solange wie in Deutschland noch Kinder unter der Armutsgrenze leben und arbeitende Menschen zum Amt rennen? Sollten wir die Kassen der Kommunen für potentiell illegale Immigranten plündern, während die Straßen sich in schweizer Käse verwandeln, die Schulen verfallen, die Bibliothek geschlossen wird,...

Sollten wir nicht lieber erst einmal unseren eigenen Dreck wegkehren und die eigene Bevölkerung stärken, bevor wir uns als Weltverbesserer aufspielen?

Und wann wird endlich mal die notwendige Grenze zwischen "Kriegsflüchtling, dem wir helfen müssen" und "Wirtschftsflüchtlingen & Kriminellen" gezogen? Wann werden die, die offensichtlich nicht asylberechtigt sind, endlich stehenenden Fußes zurück ins Mittelmeer geschmissen?
Auch dieser Punkt steht auf dem Plan bei PEGIDA. Es geht nicht um "Nie wieder Asyl", sondern um "Asyl nur für die, die es wirklich brauchen".

Gefährlich sind die Pegida-Demos deswegen, weil sie die Leute aufwiegeln. Von denen die dort jetzt noch "friedlich demonstrieren", könnten morgen schon welche bei einem Brandanschlag zuschauen.. und sie würden jubeln.
Blöd nur, dass die ach so friedlichen und weltverbesserlichen Gegendemonstranten (Pro-Asyl etc.) sich bisher eher als ein Hort der Gewalt und antidemokratischer Handlungsweisen heraus gestellt hat.

Wer hat bisher Krawall geschlagen? Die linksradikalen Teilnehmer (man nennt sie auch "Zecken") des Sternmarschs. Das ging bis hin zum Steineschmeißen...
Wer hat eine öffentlich genehmigte Kundgebung blockiert & gestört und somit gegen die Versammlungsfreiheit verstoßen? Die Gegendemonstranten.
Wen hab ich gestern erst vermummt in den TV-Aufzeichnungen gesehen? Die Gegendemonstranten.

Bloß, über das Gewaltpotential des linken Flügels darf ja keiner berichten.
Ergänzung ()

gaunt schrieb:
Du als Bürger kannst meckern und machen was du willst. Es ändert sich nix. Es hört dir niemand zu. Und bei einigen Themen wie Ängste vor Fremden, wirst du sogar Mundtot gemacht. Sagst du nur einen leisen Ton stehen Politiker, Presse, Verbände... vor dir und diffamieren dich.
Eben das!
Ich will mich nciht als Nazi beschimpfen lassen, bloß weil ich bei der Flüchtlingspolitik des "immer rein, immer rein, sind ja nur Steuergelder" nicht mitspielen will.

Das rechte (ggf. auch extreme) Milieu bietet dir was du an der Demokratie vermisst.
Ha, von wegen "rechtes Milieu"...
Die AfD ist z.B. jetzt da, wo die CDU vor 20-30 Jahren war. Die CDU ist da, wo die SPD vor 20 Jahren war. Und die SPD? Die ist nur Hilfsmotor für die ansonsten lebens- und regierungsunfähigen Radikalen wie B90 oder die Linke.

Ich bin immer wieder überrascht, wie die CDU/CSU (und viele deren Wähler) sich gegen die AfD sträuben. Wahrt nicht die AfD inzwischen genau die Werte, für die die CDU früher stand?
Oder anders gefragt: wie können sich CHRISTdemokraten so FÜR die Entchristianisierung Deutschlands aussprechen? Wo läuft da was falsch?
 
Gefühlte Ängste sagen nichts über eine tatsächliche Bedrohung aus.

Die von dir angeführten Fragen werden doch schon längst diskutiert! Das ist doch wahrlich nichts, was PEGIDA auf die Agenda gesetzt hat.
Aber nochmal, der Ton macht die Musik. Wer in Angesicht von über 3000 toten Flüchtlingen im Jahr 2014 davon spricht, Menschen "stehenden Fußes"wieder ins Meer zu schmeißen, disqualifiziert sich in meinen Augen für die Diskussion und darf sich nicht wundern, wenn er von Medien und Politik nicht mit Samthandschuhen angefasst wird.

Das Abendland bedroht sehen, wenn 2% Muslime in der Stadt wohnen und von einer Entchristianisierung Deutschlands sprechen, gleichzeitig aber den europäsischen Humanismus, europäische Werte und Errungenschaften verdammen. Wie das zusammengeht, kann ich schlicht nicht begreifen.
 
Woods schrieb:
Gefühlte Ängste sagen nichts über eine tatsächliche Bedrohung aus.
Gefühlte Sicherheit spielt durchaus eine Rolle. Der "Polizist an jeder Straßenecke" erhöht die gefühlte Sicherheit der Bevölkerung, selbst wenn trotzdem zwischen den Ecken der Taschendiebstahl flouriert.

Wer in Angesicht von über 3000 toten Flüchtlingen im Jahr 2014 davon spricht, Menschen "stehenden Fußes"wieder ins Meer zu schmeißen, disqualifiziert sich in meinen Augen für die Diskussion
Wie viele von diesen 3000 Flüchtlingen kamen denn aus eigentlich sicheren Ländern? Wie? Keiner?
Niemand redet von Kriegsflüchtlingen aus Syrien. Niemand redet von tatsächlich politisch Verfolgten. Aber muss der Filterprozess denn in Deutschland ablaufen? Muss er sich vor allem über Monate und Jahre hin ziehen?

Weißt du, was die Lösung dieser Wohlstandsflüchtlinge ist? Die "verlieren" ihren Ausweis einfach. Plötzlich sind sie keine Tunesier mehr. Auf einmal sind sie Achmed aus Syrien...

Das Abendland bedroht sehen, wenn 2% Muslime in der Stadt wohnen und von einer Entchristianisierung Deutschlands sprechen...
Es muss dir nicht schmecken, aber auf der anderen Seite sollte man mal mit den Leuten REDEN, statt sie direkt zu diffamieren. Ist es denn kein valider Kritikpunkt, dass man als Christ quasi vom Staat aufgefordert wird, sich selbst zurück zu halten und die religiösen Befindlichkeiten der Immigranten über die eigenen zu stellen?

Im Nachbarort wurde z.B. ein alter Gasthof als potentielles Heim geprüft. Das Kaff liegt am Arsch der Welt, >6km durchs Gebirge bis zum nächsten Hausarzt, kein DSL, die Straßen ne Zumutung, die Polizei braucht am Tag wenigstens 20 Minuten, nachts eher so 40 mangels Nachtwache. Das Gebäude selbst ist denkmalgeschützt und hat keine Fluchttreppe etc.
Als dann aber in ner offenen Runde mal die Bürger befragt wurden, ob sie denn noch Sorgen und Probleme hätten, wurde direkt jeder als Rechtsradikaler beschimpft, der sich gerade wegen dem Punkt "Was, wenn doch etwas passiert? Die Polizei ist ja nicht da!" Sorgen gemacht hat. Nein, nein, nein. Diese ganzen allein reisenden jungen Testosteronbomben aus Nordafrika sind alle ganz, ganz lieb. Da passiert garantiert nichts, ihr braucht keine Polizei. Wers glaubt...
 
Es leben 80 Millionen Menschen in Deutschland davon ca. 4 Millionen Muslime von denen 95% integeriert sind und friedlich sich an die Gesetze halten und leben.

Kann mir einer mal die Angst der Bevölkuerung jetzt erklären?
 
Gefühlte Sicherheit spielt eine Rolle, sagt dennoch nichts über eine tatsächliche Bedrohung aus. Daher ist es zentral bei der Wahl einer Reaktion gefühlte von tatsächlicher Unsicherheit zu unterscheiden.

Bei der Diskussion über PEGIDA geht es doch darum, ob die Anhänger berechtigte Anliegen haben und fälschlicherweise in die Rechte Ecke gestellt werden oder ob es sich tatsächlich um braune Irrläufer handelt. Wenn dann in der Diskussion mit einem offensichtlichen Anhänger Menschen zu Dingen gemacht werden und davon gesprochen wird, Flüchtlinge ins Meer zu werfen, dann hat sich die Frage für mich selbst beantwortet.

Ich stelle sicher niemanden unter Nazi-Verdacht, der sachlich über Asylfragen diskutieren will. Wer über Asylfragen etc. diskutieren will, ohne ins "Rechte Eck" gestellt zu werden, soll dann aber auch sachlich bleiben und seine Sprache und Bilder entsprechend wählen.
 
Kann mir einer mal die Angst der Bevölkuerung jetzt erklären?
genau das ist hier die preisfrage ;)
ich tippe unter anderem auf medien und dass eben einzelne, die auf der straße leute anpöbeln einem eher im gedächtnis bleiben als die, die sich vernünftig verhalten und unauffällig mit uns leben. dadurch ergibt sich einfach ein verzerrtes bild.

imho war die idee, straftäter schneller abzuschieben, dafür grundsätzlich ausländer auch schneller ins land zu lassen ein guter ansatz. wenn bei mir zu hause ein gast an der tür klingelt, bitte ich ihn herein. wenn ein gast mich aber bedroht, beklaut oder verprügelt fliegt er raus. so würde ich es auch mit den gästen unseres landes halten wollen; sie freundlich hereinbitten, aber wer (wiederholt?) gewaltstraftaten oder schwerwiegende eigentumsdelikte begeht, muss wieder gehen. wobei ich auch die deutschen gewaltstraftäter (von denen es nicht weniger gibt, braune und salsfisten nehmen sich da nix) gern rauswerfen würde, aber ich fürchte das funktioniert so nicht ^_^
 
Daaron schrieb:
Dann muss die Politik aber auch diese Fragen mal akzeptieren...
Können & sollten wir Asylanten aufnehmen, solange wie in Deutschland noch Kinder unter der Armutsgrenze leben und arbeitende Menschen zum Amt rennen? Sollten wir die Kassen der Kommunen für potentiell illegale Immigranten plündern, während die Straßen sich in schweizer Käse verwandeln, die Schulen verfallen, die Bibliothek geschlossen wird,...


Das ist's, so sieht sie aus, die Rattenfängerei.
Schau dir einmal ganz genau an, wofür in Deutschland wieviel Geld ausgegeben wird. Mache dir vielleicht auch noch klar, dass sich die Staatsverschuldung durch die Finanzkrise verdoppelt hat (!) Schaue dir die Kosten der Einheit, der Kriegseinsätze der Bundeswehr, des Konjunkturprogramms und die entgangenen Steuereinnahmen durch legale Steuervermeidung an. Anschließend kannst du immer noch glauben, dass Flüchtlinge für marode Brücken, vergammelte Schulen, hungernde ALG-Bezieher verantwortlich sind, ernst nehmen kann man dich damit aber nicht.

Geld verschwindet nicht, das wechselt nur den Besitzer. Flüchtlinge, Asylanten, bekommen hier noch nicht einmal einen Haufen Krümel vom Kuchen.
 
Hat er evtl mit der Neuverschuldung 'verwechselt', die ist naemlich nach 2008 mal deutlich gestiegen. Weicht jetzt aber etwas vom Thema ab.

bund_neuschulden.gif
 
Schrammler schrieb:
Bei diesen Demos marschieren auch Neonazis und Rassisten mit, teilweise in der ersten Reihe.
CDU/SPD haben nach dem 2. Weltkrieg NSDAP Mitglieder aufgenommen. Einige wurden Bundeskanzler. Ich denke da sollte man demokratisch zugelassene Parteien anerkennen oder verbieten. Aktuell ist die NPD zugelassen, also warum sollte man die mehr verurteilen als die CDU?

Daaron schrieb:
Ja, aber da musst du halt auf die Zahlen gucken... Lass es 500 Nazis sein. Lass es meinetwegen sogar 1000 sein, was ich nicht glaube. Es waren diese Woche 15.000 auf der Straße. Was sagt das über die Quoten aus?
Wer davon freiwillig, wer bezahlt? Die Gegendemonstration soll evtl. bezahlt gewesen sein. Was sagt uns das über die Deutschland?

Dann muss die Politik aber auch diese Fragen mal akzeptieren...
Können & sollten wir Asylanten aufnehmen, solange wie in Deutschland noch Kinder unter der Armutsgrenze leben und arbeitende Menschen zum Amt rennen? Sollten wir die Kassen der Kommunen für potentiell illegale Immigranten plündern, während die Straßen sich in schweizer Käse verwandeln, die Schulen verfallen, die Bibliothek geschlossen wird,...
Ein Problem ist die 1000 jährige Erbschuld. Da gibt es keine Frage des könnens, es muss sein. Wir könnten es womöglich. Wenn man es besser angeht als aktuell. Aktuell gibt es keine Integration für Asylanten, es gibt nur Arbeitsverbote und lange Bearbeitungszeiten. Egal ob man Asylanten will oder nicht, aber diese in Heime zu stecken, wo sie nichts tun sollen ist einfach nur bescheuert.

Lübke schrieb:
hast du dafür eine quelle? billionen von euro nur für die finanzkriese halte ich doch für äußerst unwahrscheinlich...
So denken Viele und wählen weiter alternativlose Parteien. Target 2 liegt bei 460 Milliarden. Keine der regiernden Parteien hat sich bisher gegen die Krise ausgesprochen, d.h. wir steuern weiter auf die nächste zu.
 
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