Berufszweig Informatik und mehr das richtige?

Eben. Im Studium lernt man vor Allem Informatik. Darunter verstehe ich u.A. das Programmieren, das Herumrechnen in Binär/Hex, das Bauen von logischen Schaltungen, etc... Also die Theorie, auf der man aufbauen kann, wenn man in dem Bereich weiter macht.
Das ist hauptsächlich Mathematik.

In der Ausbildung lernt man viel mehr das Technische, das praktisch Anwendbare. Soll heißen, vom Aufsetzen eines PCs bis zum Konfigurieren einer Netzwerkinfrastruktur mit Inbetriebnahme von diversen Servern und Windows-Domänen.
Hier wird kaum Mathematik gebraucht.

Nochmal: So ist es jedenfalls bei uns in Österreich. Ich gehe aber davon aus, dass es in DE sehr ähnlich ist.
 
Ich spreche hier von Ausbildung. Alle Informatiker die ich kenne (also absolute Kerninformatiker) müssen programmieren können. Haben also auch Mathe. So ist es jedenfalls in Bayern. Verstehe auch nicht was ein Informatiker sonst machen sollte. Rechner zusammenbauen und Tinten auswechseln machen die Supporter bzw. 0815 ITler..
 
Komme auch aus Bayern (München) und Programmieren tun wir alle in der Schule (ist ja auch eine BS für Informatik). Egal ob Informatiker oder wie ich IT-Systemkaufmann. Rechnen oder Umrechnen in Hex, Dez, oder Binär machen wir natürlich auch. Genauso wie das Rechnen beim Subnetting. Ich meinte nur das es von Betrieb zu Betrieb bzw. Abteilung zu Abteilung unterschiedlich ist ob man Mathe oder Programmieren oder whatever anwendet oder nicht.
 
Ich habe sowohl eine weiterführende Schule (HTL, drei Jahre) in dem Bereich gemacht als auch die Lehre/Ausbildung. Und eins kannst du mir glauben: Das, was einem in der Berufsschule verklickert wird ist nur absolute Basics und hat mit dem Niveau "echter" Informatik-Mathematik in weiterführenden Schulen/ im Studium nichts zu tun.
 
MusicJunkie666 schrieb:
Eben. Im Studium lernt man vor Allem Informatik. Darunter verstehe ich u.A. das Programmieren, das Herumrechnen in Binär/Hex, das Bauen von logischen Schaltungen, etc... Also die Theorie, auf der man aufbauen kann, wenn man in dem Bereich weiter macht.

Die oben genannten Themen werden am Anfang des ersten Semesters behandelt. Ein Informatiker lernt viel über Datenstrukturen (Arrays, Listen, Bäume, Maps, etc), Laufzeitkomplexität und Algorithmen (und die Beweisbarkeit jener). Hinzu kommen Module über die lineare Algebra, Analysis, Logik und Stochastik. Sofern der Informatiker später normale Software in der Industrie entwickelt wird er einen Großteil dieser Mathematik Kenntnisse nie benötigen, aber es schult wohl das logische Denken. In höheren Semestern beschäftigt man sich dann zunehmend Betriebssystemen (Speicherverwaltung, Prozessscheduling, Dateisysteme, etc), Datenbanken und Softwaretechnik (Vorgehensmodelle, Modellierung, Entwurfsmuster, etc).

@TE: Falls du dich für ein Studium entscheidest, wirst du speziell in den ersten Semestern ziemlich viel Mathematik pauken müssen. Irgendwann hat man ein Grundverständnis für diese aufgebaut und es wird dir leichter fallen. Aber die ersten Semester in Informatik sind hart. Falls du eher praktisch orientiert bist (also Installieren, Einrichten, Bereitstellen von Lösungen) dann ist eine Ausbildung das richtige für dich.
 
In einer Ausbildung zum Fach Informatiker hat man an sich gar kein Mathe.
Wenn man also schlecht in Mathe ist, dann eher eine Ausbildung machen. Im Studium wird es teilweise so heftig das selbst Leute die vorher gut waren in Mathe scheitern.

Wenn man eher in Richtung Programmierung gehen will, dann sollte man logisch denken können. Wenn man 4-5 in Mathe hat, deutet das eher auf das Gegenteil hin.
Da sollte man eher in eine andere Richtung gehen.
Alles kaufmännische ist aber auch mit Mathe verbunden.
 
Kaufmännisches Mathe ist aber bei weitem kein technisches Mathe...
 
Mathe brauchst Du ein wenig, aber Mathe auf Abi-Niveau langt schon mehr als aus für jeden Informatik-Ausbildungsberuf. Außerdem musst Du ja nicht in einem Betrieb arbeiten, der z.B. Software entwickelt, die im Bau-Wesen oder ähnliches verwendet wird. Dass da die Arbeit dann mathelastiger ist, kann man sich ja denken. Aber in einem Softwarehaus für Rechnungswesen z.B., langen halt solide Grundkenntnisse.

Wichtiger ist halt, dass Du Dir schon mal solide-gute Kenntnisse einer Programmiersprache aneignester und auch ein paar kleinere Projekte entwickelst. Sowas macht sich dann später beim Bewerben echt gut. Das muss nichts wahnsinnig kompliziertes sein.
EIn Kochbuch zum Verwalten von Rezepten oder ein Programm zum Verwalten von Schulnoten oder dergleichen. Wenn sowas komplett alleine auf die Beine stellst, dann zeigst Du dem potentiellen Arbeitgeber zwei unglaublich wichtige Eigenschaften: Durchhaltevermögen und Verständnis für Informatik.
 
Spätestens für die Laufzeitkomplexität muss man aber Ahnung von Mathe haben, sonst weiß man ja nicht, was z.B. log(n) für das Programm bedeutet...

agl schrieb:
Kaufmännisches Mathe ist aber bei weitem kein technisches Mathe...
Mathe ist, egal für welche Anwendung, eine Kombination aus logischem Denken und der Fähigkeit, Probleme zu abstrahieren und als elementare Algorithmen zu formulieren.
Dasselbe gilt für Anwendungsentwicklung. "Programmierer" will man nicht sein. Programmierer sind dressierte Affen, die einen vorgegebenen Programm-Ablauf in der ihnen vertrauten Sprache stur runter tippen. Entwickler muss man sein, der Typ, der den Ablauf erst plant, der die Algorithmen entwirft.

Praktisches Beispiel: Sortiere eine Reihe von Zahlen
Ein Programmierer wird im Zweifel auf Naive Sort kommen. Ist zielführend, aber unsinnig langsam.
Ein Entwickler kommt zwar auf Naive Sort, erkennt aber dessen Fehler und landet aber nach etwas Grübeln bei Quicksort oder Mergesort.
 
Daaron schrieb:
Spätestens für die Laufzeitkomplexität muss man aber Ahnung von Mathe haben, sonst weiß man ja nicht, was z.B. log(n) für das Programm bedeutet...


Mathe ist, egal für welche Anwendung, eine Kombination aus logischem Denken und der Fähigkeit, Probleme zu abstrahieren und als elementare Algorithmen zu formulieren.



Naja, das technische Mathe ist schon deutlich komplexer als das kaufmännische.
Als Kaufmann greift man eher auf bestehende Mathematik zurück und leitet nichts her oder entwickelt.

Technisches Mathematik ist doch eher sehr viel umfangreicher und viel Entwicklungsfreundiger.
Für mich persönlich auch viel zu abstrakt. Konnte mir teilweise nie vorstellen was genau das jetzt für einen Sinn hat bestimmte Sachen zu rechnen..aufstellen..usw.

Beim kaufmännischen finde ich den Zusammenhang oft leichter und eindeutiger..

Den restlichen Teil deines Posts würde ich unterschreiben..
 
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