Flugzeugticket - wird damit der komplette Flug bezahlt?

Tekpoint

Admiral
Registriert
Juni 2007
Beiträge
9.338
Hallo liebe Gemeinde :)

Hat sich schon mal jemand gefragt ob sein Flugticket die laufenden Betriebskosten und alles Zusätzliche eigentlich bezahlt? Den die A 380 von Airbus hat 60.000 Euro Betriebskosten pro Stunde.

Habe mit ein bei uns in der Feuerwehr geredet der Nebenbei auf ein klein Flugplatz arbeitet als Lotse in ein Tower. Ihm bleibt aber auch ein Geheimnis verbergt, wie sich Fluggesellschaften so finanzieren. Den er weis was auf so ein Flugplatz oder größen Flugplätzen an Ladekosten, Stellplatzkosten, Kerosin kosten etc. zusammen kommt.

Bei der Bahn und U-Bahn etc. gibt es ja Steuergeld pro Sitzplatz dazu. Also die Tickets da decken gerade mal die Laufendenkosten. Aber in der Flugfahrt?
 
Ich will ja nicht unken, aber mit den 60.000€ Betriebskosten stimmt irgendwas nicht, wenn Boeing seine 747 mit Betriebskosten pro Stunde von 17.000 US$ angibt und der A380 ~ 13% günstiger sein soll in den Betriebskosten/Stunde, dann kommen da eher ~15.000 US$ hin.

In einem schlauen Büchlein über die Lufthansa A380 werden ca. 100.000 USD fuel costs für 140t block fuel FRA-NRT genant. Dies wären somit ca. 720 USD pro Tonne Kerosin. Nimmt man den Standardwert her, dass 60% der operational costs der Treibstoff ausmachen, kommt man somit auf ca. 165.000 USD für genannten Flug. Bei 11h Flugzeit sind es somit 15.000 USD pro Stunde. Passt ganz gut mit den Informationen über die Betriebskosten einer LH Boeing 747-400 von etwa 17.000 USD und den Berichten über 13% Kosteneinsparung der A380 ggü. der B747 zusammen.

Quelle


Und wenn dazu noch von den 555 Sitzen des A380 nur 232 Sitze verkauft sein müssen, um in die schwarzen Zahlen zu fliegen, dann glaub ich nicht wirklich, dass hier mit Steuergeldern subventioniert werden muss. Reicht doch auch, wenn das Kerosin steuerfrei ist, das ist doch schon Subvention genug.

Und bei den Charterumbauten auf 800 Sitzplätze dürfte sich das Teil dann allemal lohnen.

Rentabilität: Von den 555 Sitzen des A 380 müssen 232 verkauft sein, um auf einer Strecke in die schwarzen Zahlen zu fliegen.

Bei dem momentan größten Passagierflugzeug, der 747-400 von Boeing, müssen 290 der 416 Sitze an den zahlenden Passagier gebracht werden.

Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
@Antimon: Ok danke dir erste mal für die Antwort und den Quellen. Aber wenn ich eine Boeing 747-8L nehmen (aktuelles Modell) mit 242.470 Liter Tankvolumen und ein aktuellen Preis des Kerosin 1,51 dann kommt schon eine höhere Summe zusammen. Plus eben wie gesagt Standgebühren, Ladegebühren, Personalkosten, Frachtkosten, etc.
 
Flugzeuge werden aber nie voll betankt sondern nur entsprechend soviel wie auch für die Strecke benötigt wird. Sonst würde ja Kerosin verbraucht werden um Kerosin zum nächsten Flughafen zu transportieren wo man wieder Kerosin tanken könnte ... somit kannst du nicht das Fassungsvermögen mit tatsächlicher Tankleistung gleichsetzen.

Neben den reinen Flugtickets gibt es noch weitere Erlösquellen:
-> Logistik
-> Technik
-> Catering
-> IT-Service*

*mal aus dem Geschäftsbericht der Lufthansa entnommen.
 
Tekpoint schrieb:
242.470 Liter Tankvolumen und ein aktuellen Preis des Kerosin 1,51...

Wenn du schon Liter schreibst dann schreib auch dazu das die 1,51 Gallonen sind und Dollar... ;)
 
Bei der Bahn gibt es im Fernverkehr auch keine Steuergelder als Subvention, und im Gegensatz zum Flieger beim Kerosin hat die Bahn keine Steuerfreiheit beim Strom.

Sind Flugtickets nicht auch gleich MWSt-Befreit, sobald Start oder Ziel im Ausland liegen? Muessen die Airlines CO2-Zertifikate zahlen? Muss die Bahn fuer ihre Energiekosten CO2-Zertifikate zahlen?

Da sieht man mal wieder deutlich, welche Lobby am laengeren Hebel sitzt... :-(
 
Die Bahn hat keine "Steuerfreiheit"?
Nur mal so als Einwurf. Die Bahn ist weitestgehend von der EEG Umlage befreit und hat 2012 8,75 Cent/kWh bezahlt.
Gemittelt hat im selben Zeitraum der Industriestrom 13 Cent/kWh gekostet.
 
Stimmt, die EEG Umlage ist für die Bahn reduziert. Dafür sind Strom- und Ökosteuer zu zahlen. Luftfahrtunternehmen müssen derzeit in Deutschland auf ihr Kerosin weder Kerosin- oder Ökosteuer entrichten.
 
Mal ganz unmathematisch gefragt: wo soll das Geld herkommen wenn nicht vom Kunden?

Wenn du kürzlich ein Flug gebucht hast, schau dir mal die Rechnung genau an. Wenn du ein günstiges Ticket hast zahlst du mehr an Steuern und Gebühren an Staat und Flughafen als an die Fluglinie. Das war bei mir auf die verrücktestens Kostenpunkte, z.B. Zoll und Passkontrolle, runtergebrochen.
 
Kommt natürlich auch auf die Fluglinie an. Bei Qatar zB bezweifle ich stark, dass die durch den Ticketverkauf ihre Kosten decken können. Ansonsten gibts mit Sicherheit auch eine Querfinanzierung und natürlich auch Synergien, wie bei Star Alliance etc.
 
Hab mal von einem Bekannten gehört, der so Flugzeug Controlling macht, dass da schon Gewinn rausspringt, es aber definitiv nicht 100.000 EUR pro Flug sind. Das rechnet sich dann meist dadurch, dass die Kisten ja fast nonstop unterwegs sind und durch die Menge. Wie da aber die genaue Gewinn Marge ist, kann ich dir aber auch nicht sagen.
 
Was ich mir überlegt habe noch ist das man auch was vergessen in der Betrachtung der Passagiermaschinen :) Und zwar hat man ja ein Frachtraum und da ist ja meist auch nicht nur Gepäck der Reisenden an Board auch noch Fracht von Güterwaren.
Killy spricht es auch an das ja so getankt wird wie lang die Strecke ist plus 10 % mehr wegen unerwartet Zwischenfall. Aber eben nie ganz voll. Bei Ken Jebsen war vor kurzen ein Ehemaliger Lufthansa Flugkapitän der dort gesprochen hat informativ über die Flugzeugwelt :)
 
Zurück
Oben