Physikalischen Server 2003 virtualisieren - scheint unmöglich

aut_alex

Ensign
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Liebe Forengemeinde,

Nach schlaflosen Nächten letzte Woche wende ich mich mit meinem Problem an euch:

Die Ausgangsituation ist eigentlich sehr einfach. Ich administriere ein kleines Firmennetzwerk mit einem Server und 5 Clients. Das ganze habe ich als Bestand übernommen mit folgender Hardware:

Server:
HP ProLiant ML350 G5, Windows Server 2003 Small Business (kein R2!)
darauf läuft ein RAID 5 mit 3 SAS Platten auf einem HP E200i Raid Controller

Darauf läuft ein AD, der Server ist der DC und ich möchte gerne Server 2012 R2 draufwerfen, virtuell natürlich, brauche aber den jetzigen Server als Backup, falls was nicht so läuft wie ich mir das Vorstelle.

Clients:
Alle Win 7, darunter ein Laptop, das soll jetzt aber mal nebensächlich sein.

Zum Problem:

Ich möchte gerne diesen Physikalischen Server Virtualisieren, am besten mittels Hyper-V. Gesagt getan, Microsoft Virtual Machine Converter angeworfen und da war bereits das erste Problem. Der mag nicht so gerne mit Server 2003.
Also hab ichs mittels disk2VHD versucht und siehe da, es geht. Ich besitze also ein VHDX file vom Server.
Das nächste Problem tat sich dann beim starten der Virtuellen Maschine auf(zur Erklärung, ich nutze Momentan meinen Laptop als Testumgebung mit Server 2012 R2 und Hyper-V, darauf möchte ich die VHDX zum laufen bekommen). Das VHDX file wird erkannt und der Server erstellt, beim ersten boot kommt aber sofort "Disk read Error" und es wird nix gebootet.

Hier ist dann die Idee geboren, das ganze per VMWare zu probieren. Also habe ich das VHDX konvertiert in VMDK, aber das Problem bleibt bestehen, "Disk Read Error".

Ich kann mir jetzt einfach nicht erklären, warum er hier nicht booten will. An den Einstellungen der virtuellen Maschine hab ich erstmal nix geändert, weil das nicht mein absolutes Spezialgebiet ist. Liegt hier der Fehler?

Mein Denkansatz stütz sich auf das RAID, weil der Server ja gerne von seinem RAID booten möchte, das aber auf meinem Laptop natürlich nicht vorhanden ist.

Vielleicht kann mir ein Spezialist von euch helfen und sagen wo ich hier die Krücke gebaut hab.

Vielen Dank!

Beste Grüße, Alex
 
Meiner Meinung nach hast du ein ganz anderes Problem. Sowohl das Betriebssystem als auch die Hardware sind völlig veraltet, an professionellen Betrieb ist damit nicht mehr zu denken. Du brauchst neben der 2012 R2 Lizenz also auch noch neue Hardware.
Du könntest also einfach das 2012 R2 System auf einer zweiten Hardware aufsetzen und direkt alles nach deinen Vorstellungen neu machen. Das ist eh immer besser, wenn du das betreiben sollst, im Gegensatz zu was vererbtem.
 
Servus!

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Die Hardware scheint veraltet ja, für unsere Aufgaben ist sie aber noch genug. Es läuft auf dem Server ein einziger Netzwerkshare auf den die 5 User zugreifen müssen, ca 50 GB. Desweiteren läuft ein Warenstandsprogramm, dessen Datenbank 132mb hat - darauf melden sich maximal 3 Clients an.

Mir ist klar, dass ein neuer Server sicher besser wäre, die Kosten-Nutzen Rechnung sieht hier aber wirklich sehr schlecht aus. Ihr wisst ja wie das mit der Argumentation in so kleinen Betrieben läuft.. Schnell mal 2000 Eier für einen Server werden nicht ohne massiven Widerstand lockergemacht ;)

Beste Grüße, Alex
 
Ich kenn die Argumentation leider nur zu gut. Die hat aber immer nur so lange Bestand bis es mal heftig knallt. Das ist immer das gleiche, man sieht das alles nicht ein bis es mal schief geht. 5 User, die ein paar Tage nicht arbeiten können, und eine ganze Firma, die diese paar Tage nichts mehr macht, kosten sehr schnell sehr viel mehr. Es geht nicht um Leistung, sondern um Support. Wenn was kaputt geht, dann ist am nächsten Tag das Ersatzteil da und es geht weiter. Wenns komplexer ist kommt der Techniker vorbei und fixt das Problem. Was würdet ihr machen, wenn der ML350 morgen die Flügel streckt?

Die notwendige Hardware kostet auch nicht 2000 Euro. Mit 600 Euro ist man gut dabei, die Supportverlängerung für jeweils ein weiteres Jahr kostet ca. 200 Euro. Müsste man, je nach Anforderungen, nochmal im Detail drüber schauen, aber so in der Richtung ist was machbar. Nebenbei ist die moderne Hardware deutlich sparsamer, sodass man auch noch bei der Stromrechnung spart. ML350 G5 sind, was das angeht, insbesondere eine Katastrophe.
 
Ich bin mir dessen vollkommen im Klaren, aber mit der Ersatzteilversorgung schauts für den ML350 G5 momentan noch recht ordentlich aus. Vor ca. 5 Monaten war das Netzteil defekt, war binnen 24 Stunden da. Hardware tausche ich sowieso selbst, darin sind meine Kenntnisse deutlich fundierter als in der Virtualisierung ;)

Welchen Server krieg ich denn für 600€? das würd mich schon interessieren
 
Für ca. 600 Euro gibts einen ML310e Gen8 v2 und wenns wieder ein ML350 sein soll gibt es einen ML350e Gen8 v2 ab ca. 900 Euro.

Und für das ganz kleine Budget für ganz kleine Buden gäbs noch die Gen8 Microserver ab ca. 200 Euro, sogar der würde womöglich reichen.
 
An die Gen 8 hab ich garnicht gedacht, danke für den Hinweis! Da wirds am Montag heisse Diskussionen geben ;)

Vielen Dank nochmal für die Hilfe
 
Ich hatte vor Jahren das gleiche Problem mit einem SBS 2003 R2 und VMware, damals gab es keine sinvollen Migrationstools für VMs. Ich habe es mit Acronis Universal Restore gelöst. Image vom physischen Server gezogen und in eine VM mit IDE Platten wiederhergestellt, nach unzähligen Reboots (wegen der geänderten Controller und Netzwerkkarten) und stundenlangen Konfigurationsafwand ging es aber problemfrei. Das gleiche müsste auch mit Hyper-V gehen, du muss daraf achten das die VM mit einen einfachen IDE Controller konfiguriert ist - nicht mit dem SATA oder SCSI Quatsch und klassischen BIOS. Der SBS sollte dann booten. Anschliessend kannst du bei Bedarf die SCSI Treiber für die VM Nachinstallieren und nochmals migrieren.

Der Aufwand für ein Backup wäre mit heute aber zu hoch, ein einfaches Image als Backup für die alte Hardware sollte reichen. Falls du es doch machst - Achtung: niemals Snapshots von der DC VM im Live-Betrieb machen und vor dem Umzug alle Clients ausschalten.
 
Servus free-sky,

Danke für die Antwort. Das Image wurde am WE gemacht, es war keiner der Clients online und auch sonst war am Server nix aktiv. Gibts einen Grund warum du vermutest, dass der iSCSI Controller hier der Übeltät ist, oder ist das einfach der Erfahrung geschuldet?

Eine Frage hätt ich hier noch, welche Version von Acronis Universal Restore hast du denn verwendet?

Bei genauerer Betrachtung ist mir jetzt noch aufgefallen, dass möglicherweise das Image, welches ich verwende, garnicht richtig funktioniert. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob disk2VHD ein valides und funktionierendes erstellt hat.

Kann man das prüfen?
 
aut_alex schrieb:
Eine Frage hätt ich hier noch, welche Version von Acronis Universal Restore hast du denn verwendet?

Bei genauerer Betrachtung ist mir jetzt noch aufgefallen, dass möglicherweise das Image, welches ich verwende, garnicht richtig funktioniert. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob disk2VHD ein valides und funktionierendes erstellt hat.

Kann man das prüfen?

Das war True Image Echo Enterprise Server Universal Restore aus 2008. Ich habe nur mit der Boot-CD gearbeitet und nicht das Acronis selbst auf dem DC installiert.

Zum testen der VHD: Einhängen und dann chkdsk /f

http://www.windowspro.de/tipp/vhd-als-festplatte-anhaengen-oder-trennen
 
Hast du mal probiert, statt einer VHDX nur eine VHD zu erzeugen?

Ganz wichtig: Unbedingt eine Generation 1 VM anlegen und die VHD unter dem IDE-Controller anhängen.
 
Servus Leute,

Danke für die zahlreichen Tips! Ich hab das Problem gestern nach Geschäftsschluss angegangen und erfolgreich gelöst.


Der physikalische Server wurde per vmWare vCenter Converter konvertiert. (hier lag das erste Problem, das Image das disk2VHD erzeugt hat ist schlicht und ergreifend Käse gewesen)

Dann habe ich das image über einen Zwischenrschritt zu VHD und dann zu VHDX konvertiert und schon lies sich die geschichte schön starten. Dann noch alle HP Software aus der VM löschen und das ganze läuft super.

Netterweise ist im ML350 G5 dann noch eine Platte ausm RAID 5 abgeraucht (10k 146GB 3Gb/sec, kostet mittlerweile das Schnäppchen von 150€ - die sind alle Wahnsinnig) die ich jetzt einfach nicht ersetzte (Backup erfolgt auf eine externe Platte). Verabschiedet sich dann das Raid komplett, wird ein gänzlich neuer Server angeschafft und fertig. Anders hab ich das mit dem Chef leider nicht ausverhandeln können ;)

Danke nochmal für die Hilfe!
 
Du solltest dich und deinen Chef vor die Frage stellen was ein Ausfall des Servers an Arbeitszeit und damit Geld kostet wenn Anzahl x an Angestellten nicht arbeiten kann. Und du wirst auch nicht 24/7/365 verfügbar sein.
 
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