News EU-Ratspapier sieht Datenpriorisierung bei Providern vor

„gleichwertige Arten von Datenverkehr gleich behandelt werden“. Ein häufig überlastetes Netzwerk würde Telekommunikationsanbietern somit eine häufige Bevorzugung von Spezialdiensten erlauben.
Wo is jetzt das Problem? Gleicher Datenverkehr wird gleich behandelt. Somit kann VoD vom Anbieter nicht Netflix komplett ausbremsen. Verschiedener Datenverkehr kann und muss (!) verschieden behandelt werden können wenn Leitungen überbucht und überlastet sind. Im Fachjargon *hust* nennt man das QoS. Da geht jeder VoIP-Traffic in Echtzeit durch und Youtube-Streams werden hinten angereiht. Wer das verbieten will hat den Schuss nicht gehört... QoS kommt auch jetzt schon zum Einsatz, nur verwendet da niemand den Begriff Spezialdienst... :rolleyes:

Leider sind die "Internet-Freiheitskämpfer" in ihrer Argumentation ähnlich schwach wie Politiker, wenn sie über's Internet reden...
 
Im Fachjargon *hust* nennt man das QoS. Da geht jeder VoIP-Traffic in Echtzeit durch und Youtube-Streams werden hinten angereiht. Wer das verbieten will hat den Schuss nicht gehört... QoS kommt auch jetzt schon zum Einsatz, nur verwendet da niemand den Begriff Spezialdienst...

Nur das es den Providern da nicht um QoS geht und sicher nicht dabei enden wird. Persönlich hab ich da wirklich nix dagegen ;p mehr zahlen und bessere Internetleistung kriegen / priorisiert werden ... kein Problem ;p
Nur die GeizistGeil Junkies dürften da das kotzen kriegen!
 
Wenn mir der ISP eine MINIMUM Bandbreite zusichert wäre doch alles ok.
Aber man sieht ja wie das INet in Stosszeiten einbricht weil jeder YOUTUBE schaut oder Saugt bis zum Umfallen.
Dazu kommen noch Providerinterne IP-TV Dienste oder sonstiges.
Das Internet besteht halt schon lange nicht mehr nur aus HTML Seiten und nicht jeder USER blockt sinnlose FlashAnims etc.
Netzausbau ist da das wichtigste.
MINIMUM Bandbreite vertraglich zusichern und dementsprechend Preise anpassen.
 
Es ist ja nicht damit allein geholfen jedes Grundstück mindestens an eine 100/50 MB/S Leitung des Providers anzuschließen. So ist das Telekomnetz z.B. nur unzureichend mit dem Netz verbunden in denen eben Twitch (Twitch server sind über das Netz von Level3 zu erreichen) oder auch YouTube Server stehen.

Der Provider bietet dir erstmal nur Zugang zu seinem Netz, das wiederum ist mit vielen anderen netzen verbunden. Sind die verbindungen aufgrund von Kostenfragen zu klein dann guckst der Nutzer in die Röhre, auch mit dem schnellsten Anschluss ins Providernetz.

Es muss klar sein, das mancher Traffic eben bevorzugt werden muss, wie schon geschrieben ist VoiP-Kommunikation mit Lag eben sinnfrei.
Aber es muss ohne Schlupflöcher festgeschrieben werden, das gleichartiger Traffic Verusacher unabhängig von allen verteilt wird.
Ob ich nun netflix schaue oder AmazonPrime oder T-Entertain.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Zitat entfernt!)
Angeblich gibt es keine Bandbreitenprobleme im Internet selbst.
Glaube eher die Provider wollen ihrerseits Kisten sparen (mit deren Anbindungen ins INET) und deswegen priorisieren.
Habe ich zumindest so gelesen.
 
cbtestarossa schrieb:
Wenn mir der ISP eine MINIMUM Bandbreite zusichert wäre doch alles ok.
Aber man sieht ja wie das INet in Stosszeiten einbricht weil jeder YOUTUBE schaut oder Saugt bis zum Umfallen.
Dazu kommen noch Providerinterne IP-TV Dienste oder sonstiges.
Das Internet besteht halt schon lange nicht mehr nur aus HTML Seiten und nicht jeder USER blockt sinnlose FlashAnims etc.
Netzausbau ist da das wichtigste.
MINIMUM Bandbreite vertraglich zusichern und dementsprechend Preise anpassen.

wenn wir da hin kommen wo schweden ist kein problem. aber wir reden hier von deutschen unternehmen...da wird erst mal wieder der deutsche steuerzahler zur kasse gebeten. dann werden die gelder doch anderst genutzt. dann werden die preise erhöht...diese gelder wieder für was anderes genutzt und dann sind schon paar jahre rum und alle haben es vergessen.
 
Luxuspur schrieb:
Nur das es den Providern da nicht um QoS geht und sicher nicht dabei enden wird.
Das is eine ganz andere Sache wie eine gesetzliche Formulierung. Wenn man quasi gesetzlich verankert, dass jeder Traffic gleich behandelt wird, wäre das das Ende von QoS. Sowas zu fordern is schlicht und ergreifend ein Zeichen von Inkompetenz.
Die hier vorgeschlagene Gleichstellung von Traffic gleicher Art ist eine sehr gut gewählte Formulierung. Somit sind alle Streaming-Dienste gleichberechtigt, alle VoIP Dienste gleichberechtigt und alle Spiele gleichberechtigt.
Gerade in Zeiten von LTE wo Gespräche nun auch über das Datennetz abgewickelt werden sollte einleuchten, dass der Traffic Vorrang hat. Vor allem anderen. Ergo kann ich nur wiederholen, was ich schon erwähnt habe: Absolute Gleichstellung ist -genauso wie die Forderung danach- Schwachsinn.

Das Problem bei diesem Ratspapier ist ein altbekanntes: Vieles is schwammig formuliert. So oder so werden aber einige Dinge ziemlich klar definiert. Nichtzuletzt ganz am Schluss:
Providers of internet access services shall make available, at the request of the national
regulatory authority, information about how their network traffic and capacity are managed,
as well as justifications for any traffic management measures applied.


Das is meiner Meinung nach insofern ein sehr wichtiger Paragraph, da hier die Beweislast beim Provider liegt. => Der Provider hat Rechenschaft abzulegen warum und wieso irgendwo was langsamer ist als es sein sollte.

Providers of internet access services may implement traffic management measures. Such
measures shall be transparent, non-discriminatory, proportionate and shall not constitute anticompetitive
behaviour.
In the implementation of these measures, providers of internet access
services shall not block, slow down, alter, degrade or discriminate against specific content,
applications or services or specific classes of traffic,
except as necessary, and only for as long
as necessary, to:
a) implement a legislative provision or an order by a court or other public authority vested
with relevant enforcement powers under national and/or Union law;
b) preserve the integrity and security of the network, services provided via this network,
and the end-users' terminal equipment;
c) prevent imminent network congestion and mitigate the effects of exceptional network
congestion, provided that equivalent types of traffic are treated equally;
d) comply with an explicit request from the end-user, including but not limited to, in order
to prevent transmission of unsolicited communication and to implement parental control
measures.

Gemäß des weiter oben zitierten Absatz müssen die Provider Rechenschaft ablegen für angewendete "Traffic Management Measures". Damit ist der Willkür ein Riegel vorgeschoben, speziell hinsichtlich Punkt b, der wohl vorrangig auf Botnets abzielt. Punkt c ist insofern kein großes Problem, da hier exceptional congestion steht. D.h. nicht der tägliche Traffic-Peak am Abend. Und selbst da müssen gleiche Traffic Arten gleich behandelt werden. Punkt d is eine Ausnahmeregelung um dem Provider das Recht zu geben auf explizites (!) Verlangen des User Traffic zu sperren oder andere Maßnahmen zu setzen -wie zB Priorisierung von VoD wenn man ein Streaming-Paket dazubestellt und nicht im Buffering enden will, wenn der Sohn gerade die Steam-Library updated.

National regulatory authorities shall closely monitor and ensure compliance with Article [23],
and shall promote the continued availability of internet access services at levels of quality that
reflects advances in technology. For those purposes national regulatory authorities may
impose technical characteristics and minimum quality of service requirements.

Auch das is ein sehr wichtiger Punkt, da hier im Wesentlichen der Behörde aufgetragen wird zeitgemäße Internetzugänge zu fördern und ggf. Mindeststandards festzusetzen.

So oder so lässt dieses Papier wichtige Aspekte des Internets und der Internetkommunikation außen vor. So ist zB immer nur die Rede von "qualitativ" und nirgendwo quantitativ. Schon alleine qualitativ ist mehr als schwammig. Bedeuted qualitativ, dass Webseiten, Spiele und VoIP flüssig laufen und der Ping niedrig ist oder dass ich mindestens 720p schauen kann nicht auf 240p streamen muss? Qualität hat in letzterem Fall sehr viel mit Quantität bei der Bandbreite zu tun. Womit wir beim üblichen Problem wären: Auslegungssache. Und genau damit steht und fällt der ganze Wisch. Wichtige Punkte werden außerdem auf die nationalen Behörden abgeschoben. Allen voran die Definition eines Mindeststandards. Was wäre so schwer gewesen hier zu verankern, dass mindestens x% der Bandbreite an x% des Tages zur Verfügung zu stehen haben? Damit hätte man das Problem der Pseudo-Breitband/Papiertiger-Anschlüsse eliminiert. Ebenso ab wann ein Internetzugang als defekt/offline gilt wäre mal eine Definition wert. Gelegentlicher Packetloss oder dergleichen machen einen Internetzugang zT unbenutzbar.
In Summe hat man zwar so manche Unklarheit beseitigt, aber die wirklichen Probleme lässt man außen vor...
 
Luxuspur schrieb:
Nur das es den Providern da nicht um QoS geht und sicher nicht dabei enden wird. Persönlich hab ich da wirklich nix dagegen ;p mehr zahlen und bessere Internetleistung kriegen / priorisiert werden ... kein Problem ;p
Nur die GeizistGeil Junkies dürften da das kotzen kriegen!

Der erste Anbieter der Fastpath zurück bringt, bekommt nen neuen Kunden! 5-10€/Monat ist mir das Wert :>
 
cbtestarossa schrieb:
Wenn mir der ISP eine MINIMUM Bandbreite zusichert wäre doch alles ok.

Hier geht es aber nicht um dich als Abnehmer eines Internetanschlusses, hier geht es darum das Internetprovider Internetdienstleister abkassieren duerfen um ihren Traffic zu priorisieren.
Du als Anschlussinhaber hast absolut keine Kontrolle darueber ob sich das nun auf deinen Anschluss auswirkt. Angenommen Youtube zahlt fuer hoehere Priorisierung und Netflix nicht, dann hast du als Anschlussinhaber nur was davon wenn du nur YT schaust.

Aber HighTech-Freak hat da schon recht, solange es reguliert wird das gleicher Traffic gleich behandelt wird und ein Internetdienstleister nicht durch kuenstliches drosseln dazu gezwungen wird fuer besseren Traffic zu bezahlen ist das doch was die Netzaktivisten fordern oder steh ich da jetzt auf dem schlauch?
 
Was da letzten Endes steht, ist doch Schall und Rauch. Es geht ja nicht um die Technik an sich - QoS ist wahrlich nichts Neues und natürlich auch sinnvoll - sondern es geht einzig um die Monetarisierung der Prioritäten.

Unterm Strich wird vermutlich folgendes dabei herauskommen: Die Provider verbinden sämtlichen Traffic der Internetanbieter (da bleibts sicher nicht "nur" bei Streaming oder VoIP) mit SLAs und kassieren mehr ein als vorher, denn um was anderes geht es nicht. Darunter leiden wird in irgendeiner Weise der, der weniger umsatzträchtig ist. Letzterer wird wohl häufig der Endverbraucher sein.

Es wäre viel sinnvoller, wir würden einfach von der kurzsichtigen Idee wegkommen, jeden Mist digitalisieren zu wollen. Allein die Tatsache, dass es diese politische Diskussion überhaupt gibt, lässt mich nur mit dem Kopf schütteln.
 
SHIVAno1 schrieb:
Was da letzten Endes steht, ist doch Schall und Rauch. Es geht ja nicht um die Technik an sich - QoS ist wahrlich nichts Neues und natürlich auch sinnvoll - sondern es geht einzig um die Monetarisierung der Prioritäten.
Schon heute werden Daten verworfen und priorisiert bspw. bei PING/ICMP.
 
HighTech-Freak schrieb:
Wo is jetzt das Problem? Gleicher Datenverkehr wird gleich behandelt. Somit kann VoD vom Anbieter nicht Netflix komplett ausbremsen.

Leider sind die "Internet-Freiheitskämpfer" in ihrer Argumentation ähnlich schwach wie Politiker, wenn sie über's Internet reden...

Und du hast keine Ahnung von der technischen Seite und wie diese dann legal definiert wird. Netflix hat sein eigenes Protokoll das inkompatibel mit allem anderen ist: es funktioniert eben nur mit dem Netflix Client. Der ISP nimmt jetzt ein anderes Protokoll, oder auch nur ein Standard mit DRM drangepappt, und SCHWUPPS: es ist ein anderes Protokoll und anderer Datenverkehr. Netflix 1000kbit/s, ISP Protokoll voller 100MBit/s Downstream. Hurra!

Die Löcher in diesem Gesetzesvorschlag sind so riesig da kann ein ISP nicht nur einen Güterzug durchbrausen lassen sondern ein Dutzend parallel.
 
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