Studium Erfahrung gefragt

RaveReview

Cadet 3rd Year
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Hallo Leute!

Ich bin zurzeit 17 Jahre alt, mache in einem Jahr mein Abi und hab noch keine Ahnung was ich studieren soll. Meine Eltern wollen unbedingt dass ich irgendetwas studiere, egal was. Ich habe ein eher gutes Zeugnis (Halbjahresschnitt 1,1) und interessiere mich eher für Naturwissenschaften. Mein Vater möchte eher, dass ich Maschinenbau oder Luftfahrt studiere, da ich ja so gerne Mathematik und Naturwissenschaften mag. Allerdings bin ich handwerklich überhaupt nicht begabt und deshalb kommen für mich diese Studien gar nicht in Frage, da ich überhaupt kein technisches Verständis habe, er denkt allerdings, man braucht nur theoretisches Wissen. (Absoluter Schwachsinn meiner Meinung nach).

Meiner Mutter ist es eher egal, ich wollte sowas wie Medizin oder Pharmazie studieren, allerdings wurde ich extrem abgeschreckt dadurch, dass beide Studium sowas von lange dauern und sehr, sehr schwer machbar sind und nach dem Studium keine guten Verdienstmöglichkeiten hat. Außerdem finde ich Chemie eher etwas trocken und langweilig..

Ich habe keine Ahnung, was ich studieren soll. Informatik oder Physik sind mir auch schon in den Kopf gekommen, aber da ist ja wieder Mathematik und technisches Verständnis im Weg.. Ich weiß einfach nicht weiter, was würdet ihr mir raten? Ich brauche eure Studienerfahrung dafür, was ihr studiert habt, wie ihr es gefunden habt und wie viel Hirn und Anstrengung man dafür braucht. Danke!

LG
 
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Bei Medizin hat man keine guten Verdienstmöglichkeiten?

Was ist für dich ein "guter Verdienst"?!

Also fürs Milliardär werden fällt mir auch kein Kochrezept ein, aber als Arzt hast du auf jeden Fall sehr gute Verdienstmöglichkeiten.

Ich meine sogar, dass du von allen Studiengängen die mir einfallen, du als Arzt die besten Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsaussichten hast. Schau dir mal die Bevölkerung Deutschlands an. Die wird im Durchschnitt sicher nicht jünger.. Klar, das Medizinstudium dauert glaube ich 6 Jahre lang, aber wenn du dann erst mal ein paar Jahre drin bist, kannst du locker ein sechsstelliges Jahresgehalt mit nach Hause nehmen.

Ansonsten, wenn du mehr willst: Lass dir irgendetwas einfallen und gründe ein Unternehmen, oder werde Schauspieler, Sänger, Rapper, oder sonstwas :D
 
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2 Freunde von mir machen gerade ihren Master in Physik. In Mathe sollte man nicht auf den Kopf gefallen sein und sich für interessieren. Dann ist das auch machbar. Technisches Verständnis ist glaube ich eher weniger gefragt. Eher Mathematikkünste ;-) es ist aber rein theoretische Mathematik.
Studier nur das, wozu Du auch Lust hast. Alles andere hat keinen Sinn. Informatik gibt es ja auch in unterschiedliche Richtungen. medieninformatik, Wirtschaftsinformatik, etc
Ist ein sehr weites Feld.
 
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Pardon, da hat man mich vermutlich nicht richtig verstanden. Es ist nicht besonders bekannt, dass Ärzte keinen besonders hohen Verdienst haben (ca. 2000 Netto im Monat ist der Normalfall, ist ja recht viel, aber dieses Gehalt erreicht man erst nach jahrelanger Erfahrung und sehr harter Arbeit, danach wird das Gehalt nicht stark steigen -> die Realität ist sehr verzerrt was die Gehälter angeht. Ich kenne viele Medizinstudenten im Turnus, die mit einem Hungerlohn auskommen müssen. Man hat immer noch eine völlig andere vorstellung, was Ärzte wirklich verdienen. Ja, 2000 ist nicht wenig, aber wenn man das z.B. mit einem Pilotengehalt vergleicht, ist das dann doch eher wieder verblassend.. Und dann streiken die auch noch fast wöchentlich...)

Edit: kingler, da haben wir's. Meine Mutter ist selber Arzt und verdient nicht einmal ein Drittel eines 6-stelligen Jahresgehaltes. (Netto) Dabei hat sie 7 Jahre medizin studiert und arbeitet wöchentlich mit Nachtdiensten um die 50 Stunden herum.
 
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Ich erzähl mal was zur nformatik, da das mein Studienfach ist.
Programmier mal etwas und guck es dir Spass macht, klar ein paar Zeilen Code sind nichts besonderes, aber wenn es dir Spass macht dann währe es einen Gedanken wert. Google einfach mal nach Java, C,C++, Tutorials und fang an. :)

Außerdem solltest du dir dann auch Gedanken machen, dass du recht viel Mathe haben wirst, mindestens Analysis 1 und 2 , Lineare Algebra 1 Numerik oder Stochastik und noch etwas, für jemanden mit Mathe Nebenfach kommt mehr Spass dazu :)

Pharmazie kann ich auch etwas erzählen da bei uns im Verein einer das studiert.
Es ist alles irgendwie aber nichts richtig, mehr kann ich nicht sagen. Das sagt er öfters, Ich habe das und dies und das.

Zu Mathe:
Vergiss Schulmathe in der Uni, das heißt da beweisen und beweisen lernen, wenn der Prof. einen guten Tag hat, kommt auch mal etwas gerechne dran, Mathe ist finde ich sehr viele Auswendiglernen.


Für die sich auf meinen Post beziehen: Das ist meine Erfahrung und was ich erlebt habe, es weicht von anderen Unis vielleicht ab. :)
 
2000 Netto im Monat als Arzt? Ja, das ist in der Tat wenig. Aber für einen Studenten dennoch ziemlich viel, oder meinst du welche mit abgeschlossenem Medizinstudium (approbierte Ärzte)?

Und das Gehalt bezog sich auf brutto. Um Netto 100.000€ zu verdienen.. nein, das ist selbst für Ärzte eher die Ausnahme.

Und sagen wir mal, deine Mutter verdient 30.000€ Netto im Jahr. Weisst du, wieviel Brutto das ist? Findest du das wenig?

Nenne bitte mal deine konkrete Gehaltsvorstellung, das würde mich dann doch interessieren :D

Alternativ kannst ja in die Schweiz gehen..! Da verdient selbst ein ungelernter Kassierer beim Aldi 3700 CHF (= 3480€) (Quelle) im Monat. Was glaubst du, was da Andere verdienen.
 
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Und dann relativiert man das ganze und sieht sich die Lebensunterhaltungskosten in der Schweiz noch mal an.

Studiere das, was dir zusagt und lass dich nicht zu irgendetwas drängen, nur weil deine Eltern es so haben wollen. Ansonsten kann es sehr gut sein, dass du 5 oder sogar mehr Jahre studiert hast, ein wenig arbeitest und merkst, dass es dich doch ankotzt. Ganz nebenbei bemerkt ist ein Ingenieur ohne technisches Verständnis nutzlos.

Wäre denn Medizintechnik vielleicht etwas für dich? Oder Bioinformatik oder oder oder... Eine Studienberatung wäre bestimmt nicht verkehrt.
 
Bedenke auch, dass du in den Naturwissenschaften (Chemie, Bio auf jeden Fall), wenn du vernünftig verdienen willst, zwingend noch nen Doktor dranhängen musst. Damit hast, selbst du wenn voll durchziehst und dich beeilst 8 Jahre Studium vor dir (in der Realität 9-10). Das will auch gut überlegt sein, als Doktorand verdient man zwar ein bisschen, aber bei weitem weniger als "gleichaltrige" Mitschüler, die viell. BWL studiert haben.

Insofern relativiert sich da ein bisschen die lange Studienzeit in Pharmazie und Medizin.
 
Bei BWL gibts wirklich jede Menge Absolventen. Klar, man kann als BWLer sicher dick Kohle verdienen, aber bei der Masse an Absolventen ist ein Abschluss in BWL mitnichten eine 100%-Garantie auf irgendeinen Job als Topmanager.
 
BWL und Jura machen sehr viele, weil sie einfach irgendwas machen wollen und gerne aufgetakelt zur Uni stapfen. Sei keiner von denen.
 
Müs Lee schrieb:
BWL und Jura machen sehr viele, weil sie einfach irgendwas machen wollen und gerne aufgetakelt zur Uni stapfen. Sei keiner von denen.

Es gibt auch einige, die einfach Lust haben, später im Beruf richtig abzusahnen, um es mal salopp auszudrücken.Wenn einem das Ganze halbwegs liegt kann man mit solchen Studienfächern hoch dotierte Berufe ausüben - klar, dass da viele Leute mitziehen wollen die nicht wissen, was sie studieren sollen.
 
Eine Studienberatung muss nicht immer direkt heißen, dass man sich mit Termin in die Sprechstunde einer fremden Person setzen muss (was mich persönlich damals abgeschreckt hätte). Es gibt eine ganze Menge Onlinetests zur Selbsteinschätzung. Schau dich da doch mal um und finde heraus, was dir gefallen könnte. Hier noch zwei Links:

BORAKEL der Ruhr Uni Bochum. Der Test hat deutschlandweit einen ganz guten Ruf und hilft, auch ohne dass man in Bochum studieren will.

Hochschulkompass (hier der Studieninteressentest ist eine Seite, die allerlei Studiengänge kennt und auflistet. Hier habe ich vor Beginn meines Studiums viel Zeit verbracht. Den Test selbst kenne ich aber nicht.

Edit: Selbst wenn Medizin 6 Jahre dauert: Jeder beliebige andere Studiengang dauert mit Bachelor und Master mindestens 5 Jahre, in der Realität kommt gern mal das ein oder andere Semester dazu. So viel Unterschied ist das also nicht.
 
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JuanC schrieb:
Es gibt auch einige, die einfach Lust haben, später im Beruf richtig abzusahnen, um es mal salopp auszudrücken.Wenn einem das Ganze halbwegs liegt kann man mit solchen Studienfächern hoch dotierte Berufe ausüben - klar, dass da viele Leute mitziehen wollen die nicht wissen, was sie studieren sollen.

Ja, mit den beiden KANN man gute Jobs bzw. gutes Geld bekommen, aber schau dir alleine mal an, was ein Jurist im Durchschnitt verdient.
Die wenigstens fangen bei einer großen Kanzlei an und haben ihre €100.000+
Wenn's ums Geld geht, würde ich eher was mit Mathe, Chemie oder Physik machen.
Dann hast du z.B en dicken Chemie-Tarifvertrag mit ner 37,5h Stunden Woche +Urlaubsgeld, + 13/14 Gehalt etc.
Die Chemikerin bei uns im Freundeskreis steckt die Volljuristen sowas von in die Tasche (abgesehen von dem einen, der wirklich bei ner großen Kanzlei ist).
Aber der Jurist hat nicht nur ganz andere Arbeitszeiten, sondern auch wesentlich mehr Druck etc. pp.

Aber tu dir selbst ein Gefallen und mach das wozu du Lust hast und nicht das was deine Eltern gerne hätten. Immerhin musst du für die Klausuren lernen, dich motivieren etc.
 
Also als erstes muss ich dir sagen: Mach das was du möchtest und nicht was deine Eltern möchten. Du hast nichts davon wenn du etwas studierst was deine Eltern wollen, dich aber "unglücklich" macht oder dir einfach nicht gefällt.

Ich bin in gewisser Weise auch nur studieren gegangen weil mein Vater es besser fand. Das hat er mir zwar nie direkt gesagt, hat es aber immer "zwischen den Zeilen gesagt" wenn man über Zukunftspläne geredet hat. Ich sitze zwar mittlerweile an meiner Bachelorarbeit, hatte aber immer wieder Phasen in denen ich mich mit meinem Studiengang (Informationstechnik) null identifizieren konnte.

Was verstehst du genau unter technischem Verständnis bzw. was glaubst du was du in ein Maschinenbaustudium nicht hinbekommst?

Möchtest du denn selber überhaupt studieren gehen oder lieber erst eine Ausbildung machen und etwas Geld verdienen?
 
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Moin.
1. Überleg dir was dich interessieren könnte.
2. Such Dir Leute die so etwas machen und red mit denen über deren Arbeitsalltag.
3. Mach ggf. ein Praktikum
4. Zieh dein Ding durch.
5. Glück ist wichtiger als Geld.
 
Also ich würde die sache mal so sehen:

1. Die Medizin ist definitiv auch sehr oft ein handwerklicher Beruf. Da kommt man nur in sehr wenigen Fächer ohne manuelles Geschick aus.
2. Medizin ist ein Beruf mit Menschen. Wer das nicht kann, der braucht nicht anfangen.
3. Was spricht gegen 6 Jahre studieren?! Wenn man mit 17/18 von der Schule kommt. Mal im Ernst, da fängst du mit 23/24 an zu arbeiten. Also noch mindestens 45(!) Jahre.
4. Studieren bedeutet Spaß Spaß Spaß! Klar ist das lernen für Klausuren stressig, aber das macht bestensfalls die Hälfte des Semesters aus.
5. Das Durchschnittseinkommen in Dtld beträgt für 2015 (geschätzt) 35T€ BRUTTO
6. Das TV-Entgeld für Assistenzärzte im ersten Jahr liegt bei ca 4200€ pm (also knapp 50T€ pa). Kommt auf den Arbeitgeber an. + Zulagen (für Dienste etc). 40-42 Wochenstunden. Heißt man kommt pm auf sicher 4400€ wodurch sicher 2500€ netto bleiben sollten. Wenig finde ich das nicht.
7. 2000€ erreicht man erst nach langer Arbeit? Für fachärzte (also wenn man seine Ausbildung nach 4-7 Jahren beendet hat) liegt das Grundgehalt bei ca 5500€ pm. Mit Zulagen etc düftest du netto bei bald 3500€ rauskommen. Außerdem hast du den Facharzt erst in der Tasche kannst du prinzipiell in fast jedes Land gehen und dort Arbeiten. Amerika ist oft schwieriger, aber England, Schweiz, SA oder Australien sind idR kein Problem.
8. Je nach Abteilung werden auch die zusätzlichen Einnahmen durch Privatpatienten an alle Beschaftigten weitergegeben.
9. Die Zeit der elenden Schuffterei sind in der Medizin vorbei. Erstens gibt es einen deutlichen Ärztemangel, zweitens ist die Hierarchie deutlich flacher geworden. Überstunden müssen bezahlt oder als Freizeitausgleich gewährt werden, die wenigsten sind bereit anderes hinzunehmen. Stellen gibt es zuhauf, wenn man nicht etwas sehr spezielles sucht.
10. Den Doktor bekommt man in der Medizin leichter als in anderen Studienfächern. Wobei aber auch schlicht nicht vorgesehen ist, dass approbierte Ärzte länger dem Krankenhaus fern bleiben, weil man sie dort braucht.
11. Ich kann nur für Dtld sprechen. Turnusarzt ist ja glaube ich Österreich. Das AiP wurde in Dtld abgeschafft. Interns, wie es sie im anglo-amerikanischen gibt, haben je nach Land recht unterschiedliche Einkommen also va in relation zur Arbeitszeit.
 
Du solltest die Entscheidung echt nicht vom zu erwartenden Gehalt abhängig machen!
Wichtig ist, dass dich das Studium und die sich dadurch eröffnenden Karierewege ansprechen. In den meisten Fächern legst du dich mit dem Studium nicht auf einen Job fest. Dadurch kannst du später immer wieder entscheiden in welche Richtung du gehen willst. Da gibt's dann auch genügend Möglichkeiten sich für mehr Geld, mehr Freiheiten, mehr Freizeit... zu entscheiden.

Kleines Bespiel:
Ich habe 6,5 Jahre Physik studiert. Nach dem Diplom promoviere ich nun in der Mikroelektronik. Die Entscheidung dazu waren rationale Gründe. Physik ist ein tolles Studienfach, wenn man Mathe mag. Allerdings sind die Möglichkeiten wirklich als Physiker zu arbeiten häufig eingeschränkt. Festkörperphysik geht ganz gut, Hochenergiephysik hingegen gibt es nur an Unis oder Forschungsinstituten. Eine Laufbahn an der Uni ist aber hart und es packen nur die wenigsten, da es so gut wie keine Stellen im Mittelbau mehr gibt. Ich habe einige Fälle gesehen, die nach 9 Jahren Post-Doc in die Industrie gewechselt sind, weil es einfach keine Stellen an den Unis gibt.
Das tolle an Physik ist, dass es unheimlich viele Türen öffnet. Wenn du hinterher ein Aktienfond managed oder in einer Unternehmensberatung arbeiten willst, verdienst du mehr als du ausgeben kannst. Liegt dann aber auch daran, dass du wenig Freizeit hast.
Gehst du in den öffentlichen Dienst (z.B. bei Fraunhofer) bekommst du EG13 (Einstieg mit ca. 3500€ brutto) und hast nur 39h/Woche. Dazwischen ist alles möglich, sowohl beim Verdienst als auch bei dem Feld in dem man tätig ist.

Das alles bringt einem aber nichts, wenn man das Studium blöd findet. Deshalb nochmal: Mach nicht den Fehler und schiele nur auf die Verdienstmöglichkeiten! Auch was deine Eltern sagen, sollte keine Rolle spielen! Es geht nur darum, was dich interesiert, denn wie auch schon andere geschrieben habe: Du musst es hinterher ausbaden.

Es gibt natürlich auch Fächer, da ist von vornherein klar, dass es schwierig wird einen Job zu finden. Als Archäologe, Philosoph oder Historiker musst du hinterher schon sehr flexibel sein bei der Berufswahl. Es hilft sich darüber im Klaren zu sein. Das sollte einen aber nicht abschrecken, so etwas zu studieren, wenn einen das interessiert!
 
@RaveReview:

Nur dass ich das richtig verstehe, du magst Mathematik und Naturwissenschaften, findest aber Chemie trocken und langweilig? Und bei Physik ist dir Mathematik und technisches Verständnis im Weg? Dass es dir an technischem Verständnis fehlt, leuchtet mir ja noch ein, aber wie kann dir Mathematik im Weg sein, wenn du Mathematik doch so magst?

Zu Physik: ich habe selber Physik studiert, ist aber schon etwas länger her (2004 mein Diplom gemacht, das war vor der allgemeinen Umstellung auf Bachelor/Master). Technisches Verständnis braucht man da eigentlich nicht unbedingt, zumindest weit weniger als in einem Ingenieursstudiengang. Wenn man in die Experimentalphysik geht, vielleicht etwas mehr, allerdings muss man auch da Messgeräte nur benutzen können, und sie nicht konstruieren. Man sollte Schaltpläne lesen können - und wenn dein technisches Verständnis selbst dafür nicht reicht, dann frage ich mich ernsthaft, wie du Naturwissenschaften mögen können kannst.

Ich selber hatte es mit Experimentalphysik auch nicht so und habe meine Diplomarbeit dann in Theoretischer Physik gemacht, allerdings mit stark numerischem Bezug, so dass ich mich da auch im Programieren üben konnte. Da ich schon seit dem Informatikunterricht auf der Schule (im 9. Schuljahr) gerne programmierte, war das besonders interessant für mich. Lange Zeit wollte ich immer in die öffentliche Forschung gehen und dafür nach dem Diplom promovieren, hab mich dann aber kurz vor Studienende umorientiert und bin dann in die freie Wirtschaft gegangen, als Softwareentwickler, was sich wegen meiner Programmiererfahrungen anbot. Dabei habe ich als Nische in der Softwareentwicklung ein Gebiet mit stark technischem Bezug ausgewählt, da zählte dann schon eher technischen Verständnis, weil ich da auch Elektrotechnik-Ingenieure als Kollegen hatte (bzw. aktuell auch habe).

Zum Thema Promovieren: nach allem was ich hörte ist es bei den Chemikern nach wie vor so, dass die zu üner 90% promovieren. In Physik war es zumindest zu meiner Studienzeit so, dass eine Promotion eigentlich nur dann erforderlich (und auch nützlich) war, wenn man in die öffentliche Forschung gehen wollte, sei es an einer Uni oder an einem öffentlichen Forschungsinstitut (z.B. Max-Planck). Wollte man in die freie Wirtschaft gehen, war eine Promotion nur bedingt von Vorteil. Ich selbst habe mich dann dagegen entschieden, weil ich fand dass sich der Aufwand nicht gelohnt hätte. Ich kenne Ex-Studienkollegen von mir, die haben promoviert, bzw. waren damit dran, als ich sie das letzte Mal sah. Das waren aber alles solche, die an der Uni bleiben wollten, oder noch nicht so recht wussten, was sie machen wollten.
 
Also wenn du wirklich absolut keinen Plan hast, was du machen willst, dann solltest du meiner Meinung nach mit nem 1,1 Abitur Medizin studieren. Es gibt ne Menge Leute, die ewig lange Warten und alles dafür geben würden, Medizin studieren zu können und die Berufsaussichten, Verdienst(möglichkeiten) und die Wertschätzung des Berufes sind im Vergleich mit allen anderen Berufen sicherlich unter den Top 3.
 
Kleiner Tipp am Rande: studier Medizin.
Es ist ein extrem zukunftssicherer Job und mit etwas Glück schaffst du es in die Schweiz (was gar nichtmal so unwahrscheinlich ist). Und der Ärztelohn ist hier enorm. Bereits im 1. Jahr nach dem Studium verdient man gute 8'000€ Netto...

Aber auch falls du in Deutschland bleibst: der Lohn ist gar nicht so gering, wie von vielen behauptet. Gerne stelle ich dir da einige Quellen und Daten zusammen, falls Interesse besteht.
 
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