Boah, tut das Video weh! Diese Argumentationsketten tun aber mal sowas von weh. Ich habe seine Argumente im folgenden unterstrichen.
1. Sein Argument: "
Linux läuft auf tausenden Webservern, die so nicht gehackt werden und es sich ja aber richtig lohnen würde."
Ich kann doch nicht ein Serversystem mit einem Desktop-System bei Viren vergleichen. Viren verbreiten sich unter Windows durch Phishingmails, infizierte Werbebanner, Download von Warez, etc.
Das sind alles Sachen, die man mit einem Linuxserver nicht macht.
Für Linuxsysteme gibt es genauso Zerodayexploits wie für Windows Server. Haue ich einen Windowsserver oder einen Linuxserver ins Netz, ohne das größere Dienste laufen, sind beide sozusagen sicher. Spiele ich bei beiden keine Updates ein, sind beide angreifbar.
2. Für Linux zieht auch nur bedingt das Argument, dass der OpenSourceStatus zu mehr Sicherheit führt, weil viele Augen rübergucken können. Wer macht das denn bitte? Das sind Milliardenzeilen von Code und es schlummern dann auf einmal Bugs in den Zeilen. War doch bei einer Sicherheitslücke von vor einem Jahr, dass der Programmierer, der für den Bug sozusagen verantwortlich war, den vor 3 Jahren eingereicht hat und der wurde erst letzes Jahr entdeckt (war eine der großen Sicherheitslücken). Was ist den mit den ganzen Meldungen über OpenSSL und seinen Bugs...würde sich wirklich mehrere Leute auch wirklich den gesamten Quellcode anschauen, würde man auch mehr Bugs finden bzw. es würden keinen 10 Jahre alten Lücken auftauchen. Das OpenSource-Argument zieht aber beispielsweise für den Fix von Sicherheitslücken. Ist eine bekannt, kann sich jeder ransetzen und die fixen. Hier ist die Community aber grundsätzlich schneller.
Linux ist als Desktop-System für den Endnutzer im Prinzip sicherer wegen des Verbreitungsgrades. Will ich als Programmierer Geld machen mit Viren, schaue ich, wo ich eine große Zielgruppe habe. Die liegt nun mal bei Windows-Usern.
3.Dann fängt er damit an, dass Microsoft immer auf den Windows-Rechner zugreifen kann. Können sie vllt., aber machen tun sie es bestimmt nicht. Würden sie es machen und das rauskommen, wäre der Imageschaden riesig. Nicht unbedingt ein Grund, um extra auf Linux als Privatanwender auszuweichen.
4.Dann noch der Punkt, dass Office was kostet. Ja. Es kostet was. Ja. OpenOffice ist kostenlos. Im gewissen Rahmen kann man OpenOffice und Co. gut verwenden. Wird es allerdings komplexer mit den Tabellen, kommt nichts an Excel heran.
5.Sein Argument, dass kostenlose Antivirenprogramme nichts bringen: Die Leute, die dort die Programmentwicklung machen, würden das ja nie kostenlos machen und er kann sich nicht erklären, wie sich sowas finanziert. Ganz einfach: es gibt immer noch eine Premiumvariante mit netten Erweiterungen oder es gibt extra eine Variante für Firmen. Das kostenlose Antivirenprogramm, was einfach nichts bringt, ist ClamAV, da die Signaturdatenbank einfach winzig ist.
6.Minute 10 erzählt er dann, dass tausende Leute weltweit den Quellcode einsehen. Die würde ich gerne kennen lernen. Ich habe es oben schon ausgeführt. Dann hätte man die Bugs, die Jahre alt sind, auch eher entdeckt, meine ich. Weiterhin schaut sich der Großteil der Linuxer denke ich mal nicht den Quellcode an, sondern trägt wenn dann selbst was zum Quellcode bei.
http://www.heise.de/open/meldung/Li...n-Hobby-Entwicklern-ruecklaeufig-2553616.html
11.800 Entwickler arbeiten am Linuxkernel. 12% von denen sind Hobbyentwickler. Und die werden auch hauptsächlich programmieren. Jeder von denen wird sich natürlich auch seinen Code prüfen, aber Fehler bleiben trotzdem.
7.Nächstes Argument: Windows hat nicht mehr das Gamingmonopol, sondern Linux wird auch zum Spiele-OS. Es sind mehrere Hundert Spiele verfügbar und es würden noch tausende hinzukommen. Nur spielt nicht jeder Indiegames. Mit Wime lassen sich viele ältere Spiele gut spielen, aber je aktueller und komplexer der Titel, umso schwieriger wird es.
8.In seinem Fazit sagt, er dass Windows anfällig für Viren sei, von Zeit zu Zeit langsamer wird, das unzuverlässig sei, das nur Probleme macht und es sei ein Faß ohne Boden. Für mich sind seine Behauptungen der reinste Blödsinn....
Meine Kritik ist jetzt nicht super strukturiert, aber ich hoffe ich kann meine Gedanken aufzeigen, wieso er meiner Ansicht nach nur Blödsinn redet...da bringen ihm seine Linuxhandbücher auch nichts.
Zu mir: ich nutze Windows seit 20 Jahren und Linuxderivate seit 7 Jahren. Jedes hat seinen Einsatzzweck und sein Video ist einfach nur für die Tonne.
Sollte ich irgendwo was falsches behaupten, bitte korrigieren ;-)