SSD plötzlich "weg", System stürzt ab. Crucial MX100 512GB, Mac Mini 2012

LordB

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Hallo zusammen,

ich habe heute zum 3, Mal innerhalb von 3,5 Monaten einen Systemabsturz meines Mac Mini erleben müssen, weil die SSD plötzlich "weg" ist. Heißt, sie scheint sich abzuschalten, denn meine Systemüberwachung zeigt dann auch plötzlich den Füllstand der SSD ausgegraut und "leer" an.

Der Mac läuft noch eine weile, bleibt aber zunehmens hängen, Programme können nicht mehr geöffnet werden und er macht irgendwann dann einen Neustart. Er startet dann allerdings von der Rettungspartition, welche auf der externen Time Machine HDD liegt. Dort angekommen kann ich das Festplattendienstprogramm öffnen und sehe keine "Macintosh HD", geschweige denn die Cruicial SSD selbst. Sie ist einfach "weg".

Wenn ich den Mac dann herunter fahre und neu starte ist alles wieder okay und die SSD sofort wieder erreichbar, als wäre nichts gewesen.

Im Systemprotokoll steht leider auch nichts, denn wenn die SSD weg ist, kann ja auch nichts darauf geschrieben werden:

Feb 22 15:25:38 Mini.xxx.xxx Final Cut Pro[884]: GVA warning: addNewReferenceEntry_MMCO mmcoFunc1_field pic 55 not found, cur = 57
Feb 22 15:31:39 localhost bootlog[0]: BOOT_TIME 1424615499 0

Lose Kabelverbindung kann ich ausschließen, das ist im Mac Mini nicht möglich. Ich habe zudem auch die Funktion "Wenn möglich, Ruhezustand für HDDs aktivieren" nicht angehakt. Meine externen HDDs machen das von selbst, wenn sie meinen.

Die HDD Überprüfung ergab nichts, ebenso eine Rechte-Reparatur, die allerdings mit einem, von Apple als unkritisch eingestuften Fehler einhergeht, durchläuft.
System/Library/CoreServices/RemoteManagement/ARDAgent.app/Contents/MacOS/ARDAgent" has been modified and will not be repaired.
Den Fehler gibt es seit Leopard und ist bis heute nicht ausgerottet.

Was könnte die Ursache sein? Ist evtl. meine SSD defekt?

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Dann ist da noch eine weitere Merkwürdigkeit, die mir Kopfschmerzen macht, aber eher in die Kategorie: Nervig, aber nicht Lebensbedrohlich gehört. Vielleicht aber auch mit eine Ursache?

Ich nutze zwei 4-Port USB 3.0 Hubs von Transcent. An einem sind meine beiden externen HDDs angeschlossen. Zuerst zwei 2TB WD Green in NoName Gehäusen. Eine DATEN, eine Time Machine.
Wenn ich den Mac hochgefahren habe, kam es immer wieder dazu, dass die DATEN HDD nicht auf dem Schreibtisch/im Finder erscheint und auch nicht von Anwendungen angesprochen werden kann.
Schaue ich dann im Festplattendienstprogramm nach, ist die Partition aber da und auch aktiviert (gemounted).

Anhang anzeigen 476623

Es reicht die Partition einmal zu deaktivieren und wieder zu aktivieren, schon ist der Zugriff wieder möglich.

Zunächst habe ich das Problem auf das Hub in Verbindung mit dem Gehäuse geschoben, denn direkt verbunden tauchte es nicht auf!

Dann habe ich mir neue HDDs gekauft. Eine 3TB WD MyBook und eine 4TB WD MyBook. Die 3TB als DATEN die 4TB als Time Machine HDD eingerichtet. Beide hängen wieder am Hub. Und was soll ich sagen? Keine Probleme! Alles lief. Für 3 Wochen!
Seit ein Paar Tagen ist das Problem nun auch mit der neuen WD 3TB HDD wieder präsent.
Also von einem Tag auf den anderen, dabei hat es 3 Wochen fehlerfrei funktioniert, was mich zu dem Schluss bringt, dass nicht das HUB an sich Schuld sein kann, sondern irgend was anderes im Zusammenhang mit der Partition (und dem HUB?) die Ursache sein muss. Nur was? Irgend etwas muss passiert sein ... ich hab nur keine Idee, was. Die Time Machine 4 TB HDD ist davon nicht betroffen, sie hangt am gleichen HUB. Bin echt Ratlos. Alle Partitionen sind HFS+ Journaled formatiert, ich nutze die GUID Tabelle und Benutzerrechte sind auch eingeschaltet.

Wenn ich mich nach dem hochfahren das Mac beeile und anmelde, sobald das Anmeldefenster erscheint, klappt es an und wann, und die Partition ist vorhanden und erreichbar. ist aber ein Glücksspiel. Warte ich einige Sekunden, taucht sie mit 100%iger Sicherheit nicht auf und ich muss das Festplattendienstprogramm bemühen.

Vielleicht hat dazu auch noch jemand eine Idee?

Danke fürs Lesen und eure Antworten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich hatte das gleiche bei meinem Windows 8.1 System.
System startet eigenständig neu und ich lande im UEFI, keine SSD vorhanden.
Nachdem ich das System vom Strom geklemmt habe und wieder angeschlossen habe, war alles wieder normal.
Ich habe eine Neuinstallation vorgenommen und den Intel RST weggelassen (nutze jetzt den Windows AHCI-Treiber), bisher läut Alles ohne Probleme.

MfG
 
Hatte mal das gleiche Problem, ebenfalls Windows, UEFI-Installation und SSD. Bis heute weiß ich nicht, was bzw. ob was defekt ist. RAM und SSD sind überprüft worden, auch an einem anderen Rechner, Kabel getauscht, Netzteil gewechselt usw.

Allerdings tritt der Fehler nur auf, wenn die SSD am SATA-6-Port hängt, an einem der langsameren SATA-3-Ports scheint es ohne Abstürze/Bluescreens bzw. verlorene SSD zu gehen. Mit einer normalen Festplatte tritt das Problem ebenfalls nicht auf.

Mittlerweile tippe ich auf Inkompatibilitäten zwischen dem Controller und manchen(?) SSDs. Intels RST habe ich nie genutzt.
 
Zwar habe ich keine Ahnung von angebissenen Äpfeln, aber ein Blick auf die S.M.A.R.T. Werte (CrystalDiskInfo in der Portable Standard Edition unter Windows oder smartctl -A /dev/sdx unter Linux und zu der Familie gehört ja auch OSX) wäre mal das erste was man bei allen Problemen mit Platten macht.

Das Problem mit den alten 2TB WD MyBooks hört sich sehr nach dem bekannten USB3 Problem aufgrund unterschiedlicher Energieparzustände bei xHCI 0.96 und xHCI 1.0 an. Schau mal hier rein, da sind auch ein paar mögliche Lösungsansätze aufgezeigt und dazu gehört auch einen Hub zu verwenden. Die neuen Gehäuse unterstützen vermutlich schon xHCI 1.0 und wenn der Rest das auch unterstützt, gibt es keine Probleme.

Beachte nur bei den externen WD Platten, dass es dort im Gehäuse nicht selten eine Datenverschlüsselung gibt, die man nicht sieht, nicht aktivieren muss, die aber trotzdem alle Daten auf der Platte verschlüsselt und da mit jedem Fertigungslos ein anderer Schlüssel verwendet wird, kommt man bei einem Ausfall des Gehäuses (das ist ja nicht so selten) dann praktisch nicht mehr an die Daten und das ist dann dummerweise der Moment, wann die meisten User das mit der Verschlüsselung überhaupt erst merken. Achte also besonders gut darauf regelmäßig Backups der wichtigen Daten auf Deinen externen Platten zu ziehen!
 
Ich schließe mich dem Vorschlag mit Crystal Disk an. Auch wenn die SSD noch so neu ist, manchmal kann sich bei dieser "relativ" neuen Technik ein Fehler einschleichen, der dir alles versauen kann. So geschehen mit meinen eigentlich neuen Gaming-PC, der dann erstmal eine nigelnagelneue SSD hatte, die sofort in die Garantie geschickt werden musste.

Zu deiner externen HDD: Schonmal das Kabel geprüft/ das Ding an einen anderen Stellplatz gehängt?

Und außerdem: Apple kann auch schlechte Tage haben. sollte das alles irgendwie nicht funzten und die SSD vielleicht noch mehr spinnen, würde ich mal eine Computerwerkstatt aufsuchen (außer du traust dir wirklich zu deinen Mac selbst zu öffnen).
 
Danke für all eure Antworten.

Der SMART Bericht schaut sauber aus:

Anhang anzeigen 476700

@Holt: Danke für Deinen Versuch zu helfen, nur habe ich den Eindruck, dass Du meine Frage nicht komplett gelesen, sondern höchstens halb überflogen hast.
Der Lösungsansatz die HDDs an ein Hub zu hängen ist in sofern Sinnlos weil sie a) bereits daran hängen, es b) auch mit den neuen MyBook HDDs plötzlich nach 3 Wochen fehlerfreiem Betrieb von einem Tag auf den anderen auftauchte.
Und ich erwähnte, dass die 2TB keine MyBooks waren. Was Du bez. der Verschlüsselung meinst ist WD Security und muss Aktiv vom User eingerichtet werden, was nicht der Fall ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht nicht nur um die SSD selbst, man kann daran auch Probleme bei der Datenkommunikation sehen. Wenn ich das hier richtig sehe, hat auch der Mac Mini SATA Kabel, wenn auch keine gewöhnlichen. Aber die Flachkabel die ja nur eingesteckt sind, können auch mal defekt oder lose sein.
 
Das das Kabel sich löst wird aktiv durch ein verschraubtes Kunststoffteil der Lüftung verhindert, das auf den Stecker drückt.
Wäre das Kabel defekt, was natürlich nicht zu 100% auszuschließen ist, müsste das nicht zu deutlich öfteren Fehlern führen, als 1x Monat bei täglicher Nutzung?
 
Poste doch die S.M.A.R.T. Werte, dann sieht man ob es da Probleme gibt und ob es überhaupt ein Problem mit der SSD gibt. Alles andere ist Spekulation und die S.M.A.R.T. Werte sind ja gerade dazu da den Zustand einer Platte bewerten zu können.
 
Anhang anzeigen 476734

Anhang anzeigen 476735

Anhang anzeigen 476736
 
Das Ausleseprogramm kennt die SSD und die Namen der Attribute offenbar nicht, weshalb ich auch CrystalDiskInfo bevorzugen, denn das wird sehr regelmäßig gepflegt und kennt die meisten SSDs. Hier die Liste der korrekten Namen:
1 1 Raw-read error rate
5 5 Reallocated NAND block count
9 9 Power-on hours count
12 C Device power-cycle count
171 AB Program fail count
172 AC Erase fail count
173 AD Average block-erase count
174 AE Unexpected power-loss count
180 B4 Unused reserve (spare) NAND blocks
183 B7 SATA interface downshift
184 B8 Error correction count
187 BB Reported uncorrectable errors
194 C2 Enclosure temperature
196 C4 Reallocation event count
197 C5 Current pending sector count
198 C6 SMART offline-scan uncorrectable sector count
199 C7 Ultra-DMA CRC error count
202 CA Percent lifetime used
206 CE Write error rate (errors/MB)
210 D2 Successful RAIN recovery count
246 F6 Total host sector writes
247 F7 Contact factory (Host Program Page Count)
248 F8 Contact factory (FTL Program Page Count)

Wie Du siehst gibt es keine Fehler, die SSD ist also in Ordnung und da es auch keine Ultra-DMA CRC Fehler gibt, ist auch die Kommunikation zwischen dem Host Controller und der SSD problemlos. Das Problem wirst Du wohl auf der SW-Seite suchen müssen, zumal wenn es erst mit einem SW-/OS-Update angefangen hat.
 
Danke für Deine Antworten.

Das genutzte Tool ist eine grafische Oberfläche für smartctl, in sofern wird da wohl nichts weiter heraus zu bekommen sein.
Ich werde was die SSD angeht mal einen Call bei Crucial auf machen. Vielleicht wissen die noch was.

Edit: ggf sollte ich auf Attribut 174 ein Auge haben! Unexpected Power-loss. Das dürfte ggf. noch Aufschluss geben.


Das Problem mit dem Mount ohne Mount wäre auch interessant zu lösen, wüsste nur keinerlei Ansatz dazu, denn das Systemprotokoll sagt absolut nichts. Außer natürlich ich deaktiviere und aktiviere die Partition wieder. Und das es drei Wochen ohne Probleme funktionierte und nun der identische Fehler auf der neuen HDD auftritt, aber niemals an der TM HDD macht mich so stutzig. Muss also definitiv auch auf der Software Seite zu suchen sein. Nur wo?
 
Zuletzt bearbeitet:
Holt schrieb:
Das Ausleseprogramm kennt die SSD und die Namen der Attribute offenbar nicht, weshalb ich auch CrystalDiskInfo bevorzugen, denn das wird sehr regelmäßig gepflegt und kennt die meisten SSDs.

Das ist leider ein Problem unter OSX - ich habe dafür auf dem Mac bei der Arbeit extra eine VM mit Win8.1 installiert, damit ich wenigstens externe Platten mit CDI checken kann. Die Systemplatte von OSX bekommt man damit dann aber leider auch nicht angezeigt.
Apple unterbindet in OSX selbst ja sogar die Anzeige von SMART Werte von externen Platten - interne Platten können mit smartctl oder entsprechenden GUIs dafür angezeigt werden, aber USB Platten werden nur als "not supported" angezeigt. Trotzdem geht es dann in der VM unter Windows, es liegt also nicht an der Hardware...
 
pcpanik schrieb:
Edit: ggf sollte ich auf Attribut 174 ein Auge haben! Unexpected Power-loss. Das dürfte ggf. noch Aufschluss geben.
Das kommt immer mal vor, wenn der Rechner abstürzt oder hart ausgeschaltet wird. Die sind im Prinzip bei der MX100 aber ungefährlich, die hat ja Stützkondensatoren und geht deshalb nicht kaputt, auch wenn es nur eine Client-Lösung ist, also die Daten im Schreibcache nicht schützen kann.


pcpanik schrieb:
Bei den Energiespareinstellungen, aber frag mich nicht ob wenn ja wo Apple diese Einstellungen versteckt hat.
 
Holt schrieb:
Bei den Energiespareinstellungen, aber frag mich nicht ob wenn ja wo Apple diese Einstellungen versteckt hat.

Du hast meinen Eingangsbeitrag definitiv nur überflogen...

Ich habe zudem auch die Funktion "Wenn möglich, Ruhezustand für HDDs aktivieren" nicht angehakt. Meine externen HDDs machen das von selbst, wenn sie meinen.

Ich denke schon, dass Unexpected Power Loss mir Auskunft geben könnte. Steigt der Zähler nach so einem plötzlichen "SSD Ausfall" wäre das eine mögliche Ursache. Der Mac macht nämlich einen kontrollierten Neustart.
 
Nein den haben ich nicht nur überflogen, zumal es auch gerade Energiespareinstellungen (USB3 UX-States) sein dürften, die Deine Probleme mit den alten USB3 Platten verursachen. Für SATA gibt es da auch einiges, wie LPM und die führen eben auch mal gerne zu Problemen, auch wenn solche bei der MX100 bisher nicht bekannt (oder vielleicht auch nur erkannt?) sind. Von DevSleep will ich mal nicht reden, es gibt wie Du sieht mehr als eine Möglichkeit wie Energie gespart werden kann und was sich dem hinter "Ruhezustand für HDDs" verbirgt, weiß ich nicht.
 
Ich hatte so den Eindruck. Will Dir da auch nicht unrecht tun!

Ich möchte aber Rückmeldung geben, was Crucial auf meine Anfrage mitgeteilt hat:

The behavior you are describing is consistent with deleted cells not being cleaned from your drive. This can result in reduced performance or even complete lack of response from the SSD.

There is a feature built into our SSDs called Active Garbage Collection. Letting Active Garbage Collection run on the drive for an extended period will clean these cells and restore the SSD to a healthy state.

To do this on your Mac, you will need to let the SSD idle for an extended period, ideally overnight. You can press the Options key while powering on to enter the Startup Manager screen. Leaving the Mac on that screen provides the SSD with power but keeps it in an idle state so Garbage Collection can function. Following this process, your drives functionality and performance should be restored.


Mit anderen Worten, da OS X kein TRIM bei anderen als ihren eigenen Apple Label SSDs zulässt, ist man auf die AGC Funtion der SSD selbst angewiesen. Das war mir bewusst und ich habe vor dem Kauf extra recherchiert ob die MX100 das selbstständig macht.
Offenbar bleibt aber nicht genug Idle Time damit sie das mal komplett ausführt.
Somit lasse ich es jetzt mal wie beschrieben eine Nacht im OS-Startbildschirm stehen.
Ich berichte dann wieder, ob es hilft.
 
Hat die SSD denn beim normalen Betrieb so viel zu tun, dass sie keine Pause für die Idle-GC hat? Die Idle-GC haben ja alle modernen SSDs und die sollte auch reichen. Ohne TRIM und wenn die SSD schon mal sehr voll war, wäre es natürlich hilfreich wenn man am Anfang einen Teil der Kapazität gleich unpartitioniert gelassen (also Overprovisioning gemacht) hätte, aber jetzt ist es dafür zu spät. Berichte mal ob es geholfen hat.
 
Ähnlicher Fehler hier bei einem Windows 8.1 System (Intel z77 Chipsatz), das erst vor 2 Wochen installiert wurde:

In einer mehrminütigen Arbeitspause plötzlicher Systemneustart und dann wurde kein Boot-device gefunden. Reset half nicht. Nach Ausschalten war wieder ein normaler Systemstart möglich. Ich war noch nicht am PC, um Ereignis-Log und Smartwerte zu prüfen...

Aber von solchen Problemen mit der mx100 gibt es gehäuft Berichte in Crucials Forum!
 
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