News „Epischer Sieg“ für die Netzneutralität in den USA

Bizarrer Randaspekt: Die Pressemeldung wurde in Schreibmaschinen-Optik veröffentlicht und auf den 26. Februar 1934 datiert.

Wie soll man das anders verstehen als einen Hinweis auf die Nationalsozialisten?
https://de.wikipedia.org/wiki/1934

Unfassbar unsachlich. Godwin's Law, anyone?

Dass es den Providern ausschließlich um eigene Gewinne geht, die sie ohne Netzneutralität (durch doppeltes und dreifaches Abkassieren für die gleichen, vorhandenen Kapazitäten, ohne auch nur einen Cent in den Ausbau investieren zu müssen) nicht so einfach realisieren können, sollte jedem einleuchten. Klar sind die fuchsig, dass ihnen so ein Goldesel genommen wird. Sollen sie ruhig meckern, zum Glück hat das Silicon Valley in der Diskussion auch mitzureden.
 
Tja, sogar in den USA läuft mal was richtig. Damit hätten sie die besseren Regelungen als es in der EU gibt bzw. hier angestrebt werden - wenn es die Republikaner nicht schaffen, das wieder zu kippen.
 
Nun bitte auch in Deutschland. Auch wenn die Netzbetreiber und der BND in eine genau andere Richtung gehen...
 
Wow, ein (vorläufiger) Sieg für die Allgemeinheit auf Kosten der Netzbetreiber, dass ich das noch erleben darf. Und dann auch noch in den USA! Es geschehen tatsächlich noch Wunder.

Und Verizon zeigt sich jetzt als ganz schlechter Verlierer. So eine lächerliche Aktion wie diese Pressemeldung habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
 
Es sollte wohl jedem klar sein, dass es hier um viel Geld geht und es deshalb beschlossen wurde. Nichtsdestotrotz ist es wirklich ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings kann ich diese Entwicklung nicht ohne gewisse Bauchschmerzen betrachten, wenn man bedenkt mit welchem Mitteln solche Entscheidungen beeinflusst werden.
 
Stimmt optimistisch, hat sich mal die Gier nicht durchgesetzt
 
Das ist eine gute Nachricht. Hoffentlich zieht Europa bald nach und hoffentlich wird das Thema endlich mal beschlossen und so belassen. Und wieso regen sich Verizon und Co auf? Wem gehört denn das Internet? Sicher nicht den Providern.
 
c137 schrieb:
Tja, sogar in den USA läuft mal was richtig. Damit hätten sie die besseren Regelungen als es in der EU gibt bzw. hier angestrebt werden - wenn es die Republikaner nicht schaffen, das wieder zu kippen.
Alles Blödsinn. Natürlich hast du als Endkunde die eine Sicht auf die Dinge, aber stelle das nicht als die allein richtige Meinung dar. Mit dieser Intoleranz anderer Meinungen gegenüber gab es schon viele falsche Entscheidungen. Ein Politiker muss alle Interessen abwägen und dann entscheiden.

Zum einen muss man sagen, das Internet ist ein Kind der Amerikaner, sie treiben es noch heute mit ihren Unternehmen weltweit erfolgreich voran. Das wird auf absehbare Zeit so bleiben. Das heißt, hier darf die Entwicklung nicht gehemmt werden. Ein schönes Wort, das wir mögen, Regulierung, das verabscheuen die Amerikaner. Freiheit geht vor, und ich denke das war der entscheidene Punkt. Die Datenautobahn muss für jeden vollumfassend zur Verfügung stehen, gegen eine vgl. niedrige "Instandhaltungsgebühr" versteht sich. Analog zum Verkehrsnetz.
Auf der anderen Seite sind die Argumente der Provider, als auch der Netzausbauer begründet. Das Internet ist durch seine Freiheit Marktwirtschaft pur. Sehr hoher Wettbewerb, die Provider haben dort wie auch hierzulande Probleme wie gewünscht das Netz auszubauen, da einige wenige Dienste die Netzauslastung komplett übernehmen, die doofen sind jedoch alle, da es für alle langsamer wird. Daher muss man, in Beibeachtung den Ausbau schneller voran zu brignen ergo höhrere Einnahmen durch die Provider zu erzielen, die Gesetze so anpassen, dass man beide Interessen unter einen Hut bringt. Die anderen Interessen der Provider, so schlecht es für sie ist, muss man auf ein Level auf den klassischen Grundversorgern dezimieren ergo regulieren. Nur so gewährleistet man dauerhafte Freiheit ohne Einschränkungen. Aus meiner Sicht ist dies auch der optimale Weg. Im Gegenzug sehe ich das Angebot, preisorientierte Volumina-Verträge anbieten zu dürfen, als das beste Mittel, um durch die Mehreinnahmen in klassischen Flatrates den Ausbau fairer-geteilt voran bringen zu können. Bin gespannt, ob so etwas in der Art in den Staaten eingeführt wird.
 
Natürlich heulen die großen ISPs in den USA nun rum: Ihr Einkommensmodell geht nun flöten, welches teils an mafiaähnliche Erpressermethoden erinnerte. "Oh, schöner Streamingdienst den sie da haben. Wäre doch schade, wenn keiner mehr auf ihn zugreifen könnte. Aber wir haben da ein Angebot für sie." Das ganze mit der Stimme von Marlon Brando und die kriminelle Energie der Internetkonzerne in den USA, welche fast so viel für Lobbyarbeit ausgeben wie Rüstungs- und Waffenkonzerne, ist praktisch spürbar.

Jetzt muss nur noch der Vodafone Mitarbeiterin des Jahres, Mutti Merkel, Einhalt geboten werden und die Netzneutralität kann ruhig schlafen.
 
Die Nachricht war schon gestern bekannt... für eine Internetseite und angesichts der heftigen Kontroversen die um das Thema geschlagen wurden und werden, finde ich die späte Veröffentlichung ziemlich schwach.
Auch dass die Nachricht schon fast 2 Stunden alt ist und es eigentlich beste Uhrzeit zum Internetsurfen ist, spricht Bände. In News wo es um das drohende 2-Klassen-Internet geht, ist sonst doch immer gleich die Hölle los.. hier grade mal 7 läppische Kommentare. Gute News eignen sich halt nicht zum trollen und Weltuntergang heraufbeschwören.

Gut dass die FCC jetzt vorgelegt hat. Man kann nur hoffen, dass es jetzt auch politisch in Zukunft bestand haben wird.
 
epic =| episch
epic = epochal
Bitte bei Gelegenheit einfach mal ändern. Die Überschrift liest sich dann irgendwie besser...
VG
PE-tag
 
gandalf100 schrieb:
Stimmt optimistisch, hat sich mal die Gier nicht durchgesetzt

Was die Betreiber nun alles an Geld verlieren, müssen sie auf anderem Wege wieder gut machen.
Das ist eine Firma wie jede andere auch, und das heißt sie muss Geld erwirtschaften.

Ich glaube eher das die Wege und Mittel die den Betreibern nun aufgezwungen werden noch um einiges schlimmer für den Verbraucher sein werden als die bisherigen "Ungerechtigkeiten".
 
eXtra schrieb:
Wow, ein (vorläufiger) Sieg für die Allgemeinheit auf Kosten der Netzbetreiber

gandalf100 schrieb:
hat sich mal die Gier nicht durchgesetzt

Auch wenn man sich jetzt freut: Die Allgemeinheit war auch bei dieser Entscheidung natürlich wieder nur Statist. Man darf nicht vergessen, dass diese Entscheidung ohne den massiven Protest von Google, Facebook, Netflix und co. niemals so ausgefallen wäre.

In diesem Fall war es nur Glück für die Verbraucher, dass sich ihre Interessen mit denen der Unternehmen gedeckt haben, die sich am Ende gegen die Provider (und Republikaner *hust*) durchsetzen konnten.

Siehe dazu z.B.:
ComputerBase schrieb:
Für die Kehrtwende der FCC wird unter anderem die politische Lobby-Arbeit aus dem Silicon Valley vermutet.
[...]
Dem FCC-Vorsitzenden Wheeler, früher selbst Lobbyist der Telekommunikationsbranche, war das Thema Netzneutralität ursprünglich nicht sonderlich wichtig. Erst der verstärkte Druck der Öffentlichkeit sorgte zuletzt für das Umdenken innerhalb der Federal Communications Commission.
https://www.computerbase.de/2015-02/us-internetanbieter-sollen-zu-versorgungsdienstleistern-werden/
 
Nach meiner persönlichen Erfahrung, rennen sie in Europa dem "amerikanischen Vorbild" auch hier mal wieder hinterher, anstatt eigene Signale zu setzen, bzw. gesetzt zu haben.

Wie man bei dem bloßen Nennen eines Datums vor 1945 immer gleich auf Nationalsozialismus kommen muss verstehe ich nicht.
26.2.1934 - Die Vereinigten Staaten von Amerika werden von schweren Schneestürmen heimgesucht.

Was Varizon wirklich dazu bewegt hat dieses seltsame Datum zu wählen soll ihr eigenes Geheimnis bleiben.
Ich fände es schlicht geschmacklos, wenn es auch nur in Ansätzen etwas mit Nazis oder ähnlichem zu tun hätte.



Viele unterschätzen die langfristige Wirkung, die die nun eingeschlagene Richtung mit sich bringt.
Ein zwei und sicher später auch drei und vier Klassen Internet hätte das Internet selbst auf lange sicht zu einer Randerscheinung gemacht.
Andere Kommunikationswege wären erschlossen worden und über kurz oder lang wären daraufhin Verizon und Co. selbst dem Untergang geweiht gewesen. Die neu getroffene Erscheinung rettet Schlussendlich Unternehmen wie Verizon vor dem Selbstmord durch Profitgier.
Könnte man es vielleicht auch so sehen?
 
euch ist schon klar das die fcc sich nicht für verbraucher einsetzt, oder? willkommen zu: internet 2.0 wo für keine werbung gezahlt wird...
 
Was ist daran gut?

Breitbandanbieter dürfen nicht den Zugang zu legalen Inhalten, Anwendungen, Diensten und „unbedenklichen“ Geräten blockieren. Bei solchen Geräten handelt es sich etwa um Router und Switches.?

Klingt für mich eher wie die übliche amerikanische Pseudo-Freiheit. Oder ist irgendwo eindeutig definiert was "legal" und "unbedenklich" ist? Unter dem Deckmantel der Terrorabwehr machen die Amis doch heute schon was sie wollen. Oder um bei einem unserer liebsten Themen zu bleiben: Braucht nur wieder irgendein Verrückter irgendwo rumzuballern der vorher einen Egoshooter gespielt hat. Schon ist alles was auch nur annähernd damit zu tun hat ganz sicher nicht mehr "unbedenklich".

Also ich sehe den Punkt zum Freuen da absolut nicht.
 
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