Halbwegs vernünftige HiFi-Qualität auch für weniger Geld möglich?

@ Zwenner

Was bringt es mir Lautsprecher hinzustellen, wenn diese zwar klein sind (und deswegen für den Raum anscheinend geeigneter sind), aber klanglich nicht ansatzweise meinen Erwartungen entsprechen? Die aktuelle Serie der Audio Physics 20 haben laut dem Händler keinen Seitenbass mehr.
Zwenner schrieb:
PS: Die Nuvero 110 würde für MICH hier sowas von rausfallen... fast unbeschreiblich.
Warum? Was macht sie im Vergleich zu den Audio Physics 20 so viel schlechter, in deinen Augen?
 
Ich habe doch nicht geschrieben, dass du dir LS kaufen "sollst" die dir nicht gefallen?
Auf was möchtest du genau hinaus? Welche LS hast du denn direkt zuhause gehört?

Die Audio Physic Classic 20 hat einen Basslautsprecher der nicht direkt auf der Schallwand sitzt. Er ist seitlich im Gehäuse verbaut. Die Nubert nuVero 110 läuft auch als 3-Wege Box. Sie hat aber anders als die AP, zwei eigenständige Mitteltöner. Diese sind zudem recht weit vom Hochtöner entfernt, auch von den Tieftönern. Das kann auf kurze Abstände akustisch nicht gut funktionieren.

Die Classic 20 ist quasi (vereinfacht) eine 2-Wege Box mit integriertem Subwoofer.

Ich wiederhole mich nochmal, ich sage nicht das diese Nuberts schlecht sind, sondern weniger für kurze Hörabstände entwickelt wurden, dass ist ein gravierender Unterschied.
Ergänzung ()

Seppuku schrieb:
Die aktuelle Serie der Audio Physics 20 haben laut dem Händler keinen Seitenbass mehr.
Die Classic 10 hat keinen separaten Tieftöner, die 20er schon und zwar in der Seite. Toller Händler... (...).

EDIT:
Die Konstruktion (Anzahl und Positionierung der Chassis auf der Schallwand) an sich ist in meinen Augen ungünstiger, dass ist alles. Das die Nubert grundsätzlich schlechter ist, sagte ich nie.

Mein Kritikpunkt ist die Chassianzahl und Anordnung in Verbindung zum Anwendungsbereich.
(Nicht grundsätzlich und Hörabstand relativ klein.)

Hinweise:

Schallwandbreite / möglichst breit, für gleichmäßige Bündelung
Chassiabstände / möglichst dicht aneinander, wg. Summierung der Schallwellen (einfach!)
Asymmetrie in der Schallwand / Für MT/HT idealerweise asymmetrisch, wegen Kantenreflexionen
In der Tiefe versetzt / Kann Sinn machen, wg. Laufzeit und Phase, Winkelabhängig
Länge der Schallwelle / Wellenlänge in Verbindung mit der Übernahmefrequenz als Abhängigkeit

Wenn eine Sängerin vor dir steht, wo kommt die Stimme her?
Aus dem Mund, nicht aus dem Knie. Vielleicht hilft das noch als Nachtrag.
 
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Erstmals Danke für die schnelle Antwort.

Dann habe ich dich falsch verstanden. Bei den 2.0 System haben mir bis jetzt nur die "größeren" (sowohl preislich als auch von den Ausmaßen) Lautsprecher klanglich zugesagt. Verstehe aber deine Bedenken/Kritik bezüglich Chassieabständen und Hörabstand.
Aktuell habe ich noch keine Lautsprecher in diesem Raum gehört, sondern nur im Studio. Dort war der Hörabstand aber ähnlich wie zu Hause (ca. 3 m bei Nubert) oder kürzer ca. 2,5 m bei den Audio Physics/Bowers & Wilkins. Von daher habe ich den Hörabstand weniger kritisch gesehen. Ich habe auch bei der Beratung immer gesagt, dass sie für eine wandnahe Aufstellung (10-20 cm vor der Wand) geeignet sein müssen (und es wurde mir bescheinigt, dass diese LS dafür geeignet sind).

Die Classic 10 haben mir bei einem Lied von Andreas Kümmert sehr gut gefallen (da waren die B&W CM8 einfach zu basslastig), während bei diesem Lied die Classic 10 deutlich weniger Spass gemacht haben. Erst die Classic 20 haben auch die Filmmusik für meinen Geschmack ordentlich abgespielt (das Kümmert Lied hat auch Spass gemacht zu hören). Da wäre eben der direkte Vergleich mit den Nuberts interessant gewesen. So weit ich mich erinnere, waren diese bei der Filmmusik sehr gut (nuVero 110 und nuLine 284) während bei Kümmert oder Adele die NuVeros mehr Spass machten (deswegen Tendenz zu den nuVeros). Gefallen haben mir ehrlich gesagt beide: nuVero und die Classic 20.
Ich habe jetzt Läden in der Umgebung gefunden, die auch die p4 NEXT führen, dafür aber keine Audio Physics oder B&W.

In dem Laden wurde von einer Verwendung eines AV-Receivers unter 1000€ abgeraten (vernünftige kosten laut ihm ca. 3000€). Es wurde mindestens ein Marantz P11 6005 besser noch 7005 empfohlen. Wobei er sogar eher zu einem Rotel RA-1570 tendiert hat. Wie siehst du das?

Bitte nicht falsch verstehen: Bin für jede Kritik und jeden Hinweis dankbar. Nur so lernt man etwas ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das so, dass ein HiFi-Händler in erster Linie Geld verdienen möchte, weil er muss - daher verständlich. Das beste was einem da passieren kann (sorry) ist ein potentieller Kunde, mit verhältnismäßig wenig Ahnung. Bei welchem Händler warst du?

Man kann alle genanten LS bedenkenlos mit einem kleinen Denon-AVR betreiben, ohne wenn und aber - aber frag ihn mal, was ein teurerer Verstärker, klanglich so bringt. Bzw. warum es seiner Meinung nach ein Stereo-AMP seien müsste.

Weiterhin sehe ich das so, dass man in einen Verstärker auch viel Geld investieren kann. Allerdings ist es so, dass man da vorher andere wichtigere Prioritäten/Parameter checken sollte... Raumakustik, Lautsprecher, Musikmaterial (Qualität), Zuspieler.

Zum Verständnis:

Zwenner schrieb:
Nahfeldmonitoren sollten ein recht breites Abstrahlverhalten zeigen, dass ist richtig - ob das allerdings immer der Fall sein muss, ist eine andere Frage... (…).

Zur Entfernung. Habe die LS ein recht breites Abstrahlverhalten ist das für das hören mit steigender Entfernung natürlich ungünstig. Da mit steigender Entfernung und dem breitem Abstrahlverhalten natürlich der Charakter des Raums, z.B. Moden und Reflexionen, stärker mit einbezogen wird. Daher haben Midfield/Mainmonitore i.d.R. auch einen kleineren Abstrahlwinkel, bündeln also stärker.

Lausprecher mit einem eher breitem Abstrahlverhalten vergrößern im allgemeinen zwar die Stereo-Hörfläche, das geht gerade in kleinen Räumen (wg. Reflexionen) aber auch auf Kosten der Lokalisationsschärfe.



Wenn man einen LS nahe an eine Begrenzungsfläche (wand) stellt, erhöht sich der Schalldruck. Hier gilt i.d.R. je kleiner das Gehäuse ist, desto größer die Eckfrequenz. Welche Frequenzen, wie stark verstärkt werden ist von ein paar weiteren Faktoren abhängig. (Den Anstieg bezeichnet man als "akustische Aufladung". Er besitzt eine Kenngröße 1. Ordnung.) Wichtig ist der erste Satz.

Für Subwoofer gilt das natürlich auch, mit der Ausnahme, dass sich der Pegel im gesamten Durchlassbereich erhöht. Aufgrund der beschränkten Bandbreite der Subwoofer besitzt die Aufladung keine spezielle Form. In diesem Fall sollte man den Pegel des Subwoofers mit dem Pegelregler verringern. Normalerweise sind 4 bis 6dB notwendig, wenn ein Subwoofer in der Nähe der Wand steht. Steht der Subwoofer in der Ecke, muss er natürlich noch stärker bedämpft werden. 

Eine weitere Ursache exzessiver Bässe sind starke Resonanzen. Sie entstehen normalerweise durch parallele Wände, parallele Böden/Decken, mangelhafte akustische Dämpfung des Raums, unbedämpfte Hohlräume und/oder unbedämpfte Lüftungsschächte.

Jede normaler LS, der an der Wand steht oder sehr nah an Begrenzungsflächen wird im eigentlichem Charakter immer verfälscht (Verfärbung des Direktschalls), da IMMER ein bestimmter Bassbereich verstärkt wird (Physik), teils massiv. Grund hierfür... Bass (tiefe Frequenzen) breitet sich nicht "gerichtet" aus, sondern kugelförmig.

Heraus kommt dann i.d.R. (!) eine nicht echte, matschige (auch eine oft deutlich zu präsente) Basswiedergabe, bedingt durch die angeregte Raummoden. Und wie umschrieben, wird es mit einer Abhörposition, die sich ebenfalls nahe an einer Begrenzungsfläche bewegt, noch schlimmer.

Eine Händler der scheinbar recht hochwertige Komponenten vertreibt, sollte das Besuchern mit auf dem Weg geben, wenigstens dann - wenn ein echtes Kaufinteresse vorhanden ist. (Ja ich weiß, die Welt ist nicht Disneyland.)

EDIT:
Und für die Beurteilung des Direktschalls eines LS kann man maximal noch die diffusen Bodenreflexionen mit einbeziehen, sind sie doch eigentlich ein unumgänglicher Bestandteil so mancher Konstruktion.

So strahlt die Audio Physic Classic 20 doch bewusst Tieftonenergie auf den Boden ab, Herr Diestertich (aber auch andere Entwickler/Manufakturen) hat das bei seiner Konstruktion mit Sicherheit bewusst so realisiert.

"Das Bassgehäuse läuft unten V-förmig zu, der Bass sitzt auf einer der Schrägen."
"Der Tieftöner arbeitet auf ein Reflexgehäuse, die entsprechende Öffnung strahlt nach unten ab."

Die Frage zum HiFi-Fachgeschäft ist geklärt.

1.
Lautsprecher kauft man nie nach dem Bass, vor allem dann nicht, wenn man sie nicht zuhause gehört hat. Eine im Studio zu bassschwache Box, kann zuhause ausreichend wirken. Ein LS der im Hörstudio vom Bass ausreichend/angenehm erscheint, kann den Wohnraum später hoffnungslos überladen... ergo zu viel des Guten - was auf Dauer echt nerven kann.

2.
Die Preise von LS sind eigentlich irrelevant, es gibt viele günstige(re) LS die in bestimmten Räumen super funktionieren, der Klang gut ist. Will sagen - bestimmte LS nicht anzuhören, nur weil sie "günstig" sind, kann sehr falsch sein.

3.
Eine wandnahe Aufstellung kann fehlenden Bass kompensieren... ja, ist aber für gewöhnlich nicht sinnvoll, diese Herangehensweise.

4.
Für Krawumms bei Tieftoncontent (sauber und mit Nachdruck) empfiehlt sich hier vielleicht doch ein DSPeaker und ein Subwoofer. http://www.ak-soundservices.de/produkte.html Hätte auch noch den Vorteil das man den AVR und die Frontspeaker entlastet, sie vom Bass - mittels BMS befreit.

Bei welchen Pegel hörst ihr eigentlich so? Eventuell kann hier die Verwendung des Audyssey Dynamic EQs auch sinnvoll werden, hier kann sich Mickey Mouse vielleicht nochmal melden, wäre schön.


Entschuldigt den Satzbau und die Wortwahl... bin eigentlich durch für heute. :) ;)

BMS? = http://www.surround-lab.com/surround/bassmgmt.html
Ergänzung ()

Sound-Fuzzy schrieb:
Aufgrund der geringeren bewegten Masse kann das Chassis trockener spielen.
So allgemein? Aus Grimms Märchen und oder deren Fortsetzung, bzw. "Fachwissen" aus Sekundärliteratur.
Was soll trockener eigentlich genau heißen? Sauberer? Impulsgenauer?

Primäre Vorteile:
Schlanke Bauform, i.d.R. hohe Grenzdynamik bei gutem Tiefgang, kostengünstig... (OEM).
Ergänzung ()

Sound-Fuzzy schrieb:
Um mal ein Beispiel zu nennen, nehme ich die Mivoc Standpunkt klick, wo vier 4"-Chassis einen Bassbereich abdecken, von dem manche Standbox mit doppeltem Volumen nur träumen kann...
? Naja... http://www.hifitest.de/test/bildergalerie/lautsprecher_stereo/nubert-nubox_383_9986/5 ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
gintoki schrieb:
Hörabstand! Grobe Daumenregel: Je mehr Chassis, desto größer muss der Hörabstand sein. Bei Standlautsprechern würde ich von vorneherein >= 2 m Hörabstand und ~1 m Wandabstand einplanen, bei solchen Materialschlachten wesentlich mehr.

So allgemein ist das irreführend. Ortbar sind hauptsächlich Mittel- und Hochtöner, und die zwei Mitteltöner der Nuvero haben gerade den Zweck, dass Mittel- und Hochton aus derselben Richtung kommen. 2 m Hörabstand sollten unproblematisch sein, und von größeren Wandabständen profitieren Kompaktboxen nicht weniger.
 
Ich sehe das teils anders. Es gibt viele Nahfeld-Abhörmonitore, da empfiehlt sich schon ein Hörabstand von circa 2m. Bei der Nubert nuVero 110 gesellen sich eben zwei Mitteltöner zum HT. Sie sind auch bewusst jeweils über- und unter dem HT angeordnet.

Mit Sicherheit hat Nubert hier auch die Weiche entsprechend gestaltet. Ändern aber nichts daran, dass man bei der Entwicklung einer derartigen Konstruktion irgendwo ein sinnvolles Verhältnis finden muss. Eine derartige Konstruktion "Nahfeld-tauglich" zu machen, ist nahezu unmöglich.

Ich habe die nuVero 110 noch nicht gehört, aber viele andere Mehr-Wege-Lautsprecher. Wenn Seppuku am Ende mit dem Klangbild zufrieden ist, klärt sich die Sache von allein. Hier empfiehlt sich aber doch, ein Konkurrenzprodukt direkt im Vergleich zu hören.

Ich versuche es nochmal einfach: Alle LS können folgendes akustisches Problem zeigen, wenn der Hörabstand nicht stimmt. Bei der Musikwiedergabe kann man bestimmte Frequenzbänder den unterschiedlichen Chassis zuordnen und das während der Wiedergabe von komplexen, breitbandigen Material. Sitzt man (auf Achse) zu nah an einer 2-Wege Konstruktion hört man eben den Hochdöner auch zu stark. Kann jeden ausprobieren. Die akustische Trennung funktioniert eben nicht mehr richtig, selbst wenn die elektrische vorbildlich seien mag.

Der Klang entsteht empfunden nicht aus einem Guss, sondern hörbar aus getrennten Quellen.

Die Defizite eine Mehrwege-Box, müssen sich nicht sofort bemerkbar machen.
Für eine nuVero 110 würde ich wohl 3m+ ansetzen, 3m Abstand zu den LS... sind eigentlich nicht viel.
1m mehr kann aber gravierende Auswirkungen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
man muss sich überlegen, warum man zu einem bestimmten Lautsprecher greift!
entgegen der allgemeinen Meinung ist eben NICHT so, dass das teurere oder größere Modell automatisch besser ist.

ich gehe mal fest davon aus, dass Nubert bei der 110 die zwei Mitteltöner in erster Linie deshalb verbaut hat, um bei der schlanken Bauform die hohe Belastbarkeit und den gewünschten maximalen Schalldruck erreichen zu können.

aus einem Audio Test:
Mit einem ähnlichen Materialmix wartet auch der ab 400 Hertz einsetzende Mitteltöner auf, der wie im großen Modell nuVero 14 in einer Doppelan-ordnung (Mitteltöner/Hochtöner/Mitteltöner) spielt. Damit es hier nicht zu unangenehmen Auslöschungen im Präsenzbereich kommt, ist die obere Trennfrequenz mit 2000 Hertz sehr niedrig und der Durchmesser der Mitteltöner mit 7,5 Zentimetern sehr klein gewählt. Die Kalotte muss dann aber sehr steil von Frequenzen befreit werden, die für sie zu tief sind.

man schafft sich also selber zusätzliche Probleme um die anderen Ziele erreichen zu können. Und dann stellt sich halt die Frage, ob die "anderen Ziele" für einen selber denn überhaupt sinnvoll/nötig sind?!?
Das ist in etwa so, als ob man jeden Tag mit einem VW Bus stundenlang einen passenden Parkplatz sucht, obwohl man noch nie mit mehr als 4 Personen darin gesessen hat. Der VW Bus ist kein schlechtes Auto, wenn man häufiger mit 7 Leuten unterwegs ist. Braucht man das nicht, ist man mit einem kleineren Auto viel besser unterwegs, obwohl es günstiger ist.
 
JMP $FCE2 schrieb:
So allgemein ist das irreführend.
Dann präzisiere ich: Für jedes Chassis, dass nicht steilflankig bei maximal 80 Hz getrennt ist sollte man den Hörabstand vergrößern. Man kann sicherlich alle passiven Konstruktionen die darunter fallen aufzählen, die Liste wird kurz. Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit steht die NuVero nicht auf dieser Liste.

JMP $FCE2 schrieb:
[...]die zwei Mitteltöner der Nuvero haben gerade den Zweck, dass Mittel- und Hochton aus derselben Richtung kommen. [...] von größeren Wandabständen profitieren Kompaktboxen nicht weniger.
Die (echte?) D'Appolito Anordnung der NuVero 110 führt lediglich zu einer Bündelung in vertikaler Richtung, aber selbst bei guter Ausführung kann man die TMT ab einer gewissen Entfernung einzeln wahrnehmen. Im Prinzip ist das aber völlig egal, da noch 3 weitere Chassis verbaut sind, die sicherlich nicht tief genug getrennt sind.

Zwenner schrieb:
Schallwandbreite / möglichst breit, für gleichmäßige Bündelung[...]
Asymmetrie in der Schallwand / Für MT/HT idealerweise asymmetrisch, wegen Kantenreflexionen
Oder eine Schallführung, passende Fasen und als letzte Alternative, kein Gehäuse. Für Tief-, Tiefmittel- oder Mitteltöner spielt Kantendiffraktion allerdings meist keine Rolle.

Zwenner schrieb:
4.
Für Krawumms bei Tieftoncontent (sauber und mit Nachdruck) empfiehlt sich hier vielleicht doch ein DSPeaker und ein Subwoofer. http://www.ak-soundservices.de/produkte.html
Oder noch sinnvoller: mehrere passend aufgestellte und abgestimmte Subwoofer.

Mickey Mouse schrieb:
man schafft sich also selber zusätzliche Probleme um die anderen Ziele erreichen zu können.
... und hat die Ziele noch nicht einmal erreicht. Eine richtige D'Appolito ist die NuVero 11 nicht, die Abstände sind dank riesiger Frontplatte, zu großer Abstände zwischen den Chassis und breitem Korbrand zu weit auseinander.


Mein Tipp: Hör dir die Lautsprecher daheim an und entscheide selbst.
 
Zwenner schrieb:
Ich sehe das teils anders. Es gibt viele Nahfeld-Abhörmonitore, da empfiehlt sich schon ein Hörabstand von circa 2m.

[...]

Sitzt man (auf Achse) zu nah an einer 2-Wege Konstruktion hört man eben den Hochdöner auch zu stark. Kann jeden ausprobieren. Die akustische Trennung funktioniert eben nicht mehr richtig, selbst wenn die elektrische vorbildlich seien mag.

Der Klang entsteht empfunden nicht aus einem Guss, sondern hörbar aus getrennten Quellen.

Das ist bei Zweiwegern mit großen TMT (wie der Behringer B2031) eher schlimmer, weil beide Chassis ähnlich laut spielen. Der Bass einer Dreiwegebox ist nach meinem Empfinden meist unauffällig, weil MT und HT die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich hatte schon Dreiweger mit 25er-Bass und 800 Hz Trennfrequenz am PC stehen (<1 m Hörabstand), die da mehr aus einem Guss klangen als besagte Behringer.

gintoki schrieb:
Dann präzisiere ich: Für jedes Chassis, dass nicht steilflankig bei maximal 80 Hz getrennt ist sollte man den Hörabstand vergrößern.

Übertriebene Panikmache, die Übergänge sind fließend. Ich hatte einen Versuchsaufbau mit Zweiwegesatellit und 38er-Bass (!) darunter, mit frei durchstimmbarer Aktivweiche. Bis 200 Hz war der Bass selbst im direkten Nahfeld nicht ortbar. Bei 500 Hz Trennfrequenz störte er hauptsächlich bei eher obertonarmen Klassikstücken, bei 2 m Abstand wäre aber selbst das nicht der Rede wert gewesen.

gintoki schrieb:
Mein Tipp: Hör dir die Lautsprecher daheim an und entscheide selbst.

Auf jeden Fall.

Nebenbei: Nubert hat neuerdings einen kompakten Dreiweger mit durchaus beeindruckendem Tiefgang.
 
gintoki schrieb:
Dann präzisiere ich: Für jedes Chassis, dass nicht steilflankig bei maximal 80 Hz getrennt ist sollte man den Hörabstand vergrößern.

Das ist absoluter Quatsch, solange die Raumverhältnisse nicht bekannt sind. Evtl. ist gerade ein kleiner Hörabstand die beste Position (Raummoden!)... ;)
 
Er meinte, dass alles was steilflankig bei 80Hz getrennt wird, keine Richtungsinformation mehr trägt und somit keine Lokalisation mehr möglich ist. Beispiel wäre hier ein 2,5-Wege Teilaktiv-Konzept. Oben eine klassische 2-Wege Kombination, untenrum je zwei Subwoofer (gerne als Sockel) die tief getrennt werden... ganz toll sowas.

EDIT: Oder sowas wie die AP Classic 20.
Sound-Fuzzy schrieb:
Da hätte ich eher bedanken, wenn man zwei... sagen wir potente Stand-LS an die Wand stellen muss und sich die Abhörposition nicht auf dem letzten drittel, sondern auch eher nah einer Begrenzungsfläche bewegt. Da wird die 110er wahrscheinlich richtig losbollern..
Sound-Fuzzy schrieb:
Evtl. ist gerade ein kleiner Hörabstand die beste Position.
Für einen klassischen 3-Wege-Aufbau, ist das sehr unwahrscheinlich.
Auch wenn man im Nahfeld hören möchte und der Raum eigentlich groß wäre.

Ich würde hier eventuell auch die Elac FS 197 hören, ebenfalls ein guter LS. Nicht zu groß, guter Kennschalldruckpegel, super Tiefgang, hervorragendes Rundstahlverhalten. Und wie ich finde sehen die noch richtig super aus. (Gehört habe ich sie auch schon: Top.)

(Sollte aber auch eher weg von der Wand.)

Am Rand: Bei den "großen" Elac´s macht man was ganz feines:
"Der VX-JET-Koax-Treiber kann in seiner Abstrahlcharakteristik an die Raumgegebenheiten oder den eigenen Hörgeschmack angepasst werden und entsprechend stärker oder schwächer bündeln"

:) ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktuell stehen die nuVero 110 und die Audio physic classic 20 hoch im Kurs, da sie zumindest im Studio mich sehr überzeugt haben. Laut Nubert Hotline stellt der Hörabstand von ca. 3 m und auch die wandnahe Aufstellung (es gibt eine Einstellung "Reduziert" für wandnahe Aufstellungen) kein Problem dar.

Leider scheinen die Audio Physics nicht extrem weit verbreitet zu sein, was einen direkten Vergleich mit anderen Lautsprechern schwierig macht. Könnte mal schauen, ob wer diese und andere Elacs anbietet. Aber letztendlich gibt es nur 2 Möglichkeiten: Entweder sie entsprechen nicht meinem Geschmack oder eben doch. Dann stehen mangels direkten Vergleich 3 LS zur Debatte...
Ich glaube ich komme an einem Test in den eigenen 4 Wänden nicht vorbei. Die Überlegung ist, welchem LS gibt man die erste Chance...
 
JMP $FCE2 schrieb:
Übertriebene Panikmache, die Übergänge sind fließend. Ich hatte einen Versuchsaufbau mit Zweiwegesatellit und 38er-Bass (!) darunter, mit frei durchstimmbarer Aktivweiche. Bis 200 Hz war der Bass selbst im direkten Nahfeld nicht ortbar. Bei 500 Hz Trennfrequenz störte er hauptsächlich bei eher obertonarmen Klassikstücken, bei 2 m Abstand wäre aber selbst das nicht der Rede wert gewesen.
Das sehe, bzw. besser höre ich anders, vielleicht bin ich hier einfach nur sensibel?

Sound-Fuzzy schrieb:
Das ist absoluter Quatsch, solange die Raumverhältnisse nicht bekannt sind. Evtl. ist gerade ein kleiner Hörabstand die beste Position (Raummoden!)... ;)
Deine Aussage widerspricht meiner in keinster Weise.
Wir sind uns sicherlich einig, dass ein auseinanderfallendes Klangbild aufgrund zu kleinen Hörabstandes zu vermeiden ist. Vergrößert man den Abstand zwischen den Schallquellen muss der Hörabstand vergrößert werden (meine Aussage). Ist eine Verkleinerung oder Vergrößerung des Hörabstandes kontraproduktiv (Raummoden, Zerfall des Klangbilds), bzw, unmöglich (Wand im Rücken) ist es schlicht und ergreifend der falsche Lautsprecher für den Raum.
Genau in diese Richtung gehen die Bedenken von Zwenner und mir.


Seppuku, im Optimalfall bestellst du alle gleichzeitig.
 
gintoki schrieb:
Das sehe, bzw. besser höre ich anders, vielleicht bin ich hier einfach nur sensibel?

Das wird es sein. Du hast ja auch Lautsprecher ausgesucht, die in diesem Punkt konsequent optimiert sind.

Diese Sensibilität scheint aber selbst in Profikreisen längst nicht jeder zu haben, sonst würden diese oft gelobten Midfieldmonitore nicht vom Hersteller für Hörabstände ab 1,5 m empfohlen:

http://www.neumann-kh-line.com/neumann-kh/home_de.nsf/root/prof-monitoring_studio-monitors_midfield-monitors_KH420

Die Trennfrequenzen sind 570 Hz und 2 kHz.
 
Jo... da finden wird aber einen Kalottenmitteltöner (3") und zwei Waveguides und da wird auch aktiv mit 24dB pro Oktave getrennt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dachte es geht eher mehr darum welche und wieviele Chassis sich auf der Schallwand befinden.
Und selbstverständlich muss dann auch über die Art und die Trennung sprechen, nicht?

Und da für´s Nahfled bei einer Mehrwege-Standbox auch das Abstrahlverhalten wichtig ist, wird die Diskussion noch komplexer und ein Waveguide... beeinflusst nun mal das Abstrahlverhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Waveguide verringert den Diffusschallanteil und verbessert die Ortung, was sich bei getrennt ortbaren Chassis eher ungünstig auswirken dürfte. Und die Trennfrequenzen und Flankensteilheiten der Nuvero-Weiche sind mir nicht bekannt.
 
Nubert baut ja für gewöhnlich Bauteilegräber, weshalb ich Weichen 4. Ordnung annehmen würde.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Ein Waveguide verringert den Diffusschallanteil...
Ja und wie? ;) Dadurch das es Einfluss auf das Abstrahlverhalten, die Bündelung hat.

Ein WG sorgt u.a. für eine optimierte Bündelung zwischen dem normalerweise breit abstrahlenden HT und dem zu hohen Frequenzen hin stärker bündelnden TMT. Dadurch erreicht man eine homogene Klangeinheit, welche eine gleichmäßige Fokussierung mit sich bringt.

Soweit ich weiß, trennen die (Nubert) mit einer 18dB/Flanke, also passive Filter 3.Ordnung. Sind das bei Nubert eigentlich serielle Weichen? Zum Abstand: Grundsätzlich sind wir uns hier wahrscheinlich alle einig, dass ein möglichst kleiner (so klein wie möglich) Chassiabstand für das hören - für kurze Abstände sinnvoller ist?

Und man kann fast grundsätzlich sagen, das umso mehr Chassis sich auf der Schallwand befinden, der Hörabstand auch vergrößert werden muss, speziell bei klassischen, passiven 3- oder mehr Wege Konstruktionen.

EDIT:
Bei aktiven LS sieht das ein bisschen anders aus, hier habe ich zahlreiche Möglichkeiten zur direkten Anpassung, Feinjustierung an die Bedingungen. Allpassfilter, Phasenkorrektur, Zeitversatz (digital Delay/DSP).
 
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