Praktikum: "überdurchschnittliche Studienleistungen"?

jonesjunior

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Hallo cb,

ich studiere WIng am KIT und wollte mich demnächst für ein Praktikum bewerben.
Interessant sind für mich 2nd Tier Unternehmensberatungen, Big4 Advisory und Stellen in der Industrie im Bereich Vertrieb, Strategie und Inhouse Consulting (hauptsächlich Automotive).
Bei den Voraussetzungen werden immer überdurchschnittliche Studienleistungen gefordert...Leider bewege ich mich knapp im 3,x Bereich und könnte mich mittelfristig wenn überhaupt der 2,5 annähern..
Damit bin ich etwa im Durchschnitt, was bei dem hohen NC und sehr motivierten Studenten eigentlich ganz ok ist, aber innerhalb der Uni halt nicht "überdurchschnittlich".

Man konkurriert ja oft mit BWLern. Werden die Leistungen wegen WIng und vor allem der Uni (egal ob jetzt KIT, RWTH, TU Darmstadt etc.) relativiert oder sortieren die Unternehmen knallhart nach Note aus??
Mich würden eure Erfahrungen dazu interessieren.

Ehrlich gesagt zweifle ich schon ziemlich stark an meiner Studienwahl. Schwächere Leute aus meiner Schulzeit fahren an FHs oder "normalen" Unis trotz weniger Aufwand Top-Noten ein (BWL).
Deshalb frage ich mich, ob es nicht vielleicht Sinn macht, auf die FH für Wing oder eine Uni für BWL zu wechseln, um die Chance auf anspruchsvolle Praktika und einen besseren Abschluss zu erhöhen?

Mir geht es z.B, um folgendes Szenario: Praktikum bei Porsche. Bewerbung 1,8 von der FH Esslingen, Uni Mainz etc. -> Einladung zum AC. 2,8 vom KIT, RWTH -> abgelehnt. Ihr wisst, was ich meine :D

Danke im Voraus!
Grüße
 
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natürlich hast du mit einem 1er schnitt von der fh bessere chancen. dass das studium auch noch viel weniger aufwendig und leichter ist, ist zusätzlich ein bonus

sowas will hier keiner hören und es wird üble flames geben aber ich hab selbst von einer uni auf eine fh gewechselt und hab, obwohl ich durch den wechsel ein jahr verloren hab, gleichzeitig mit dennen von der uni abgeschlossen und konnte mich im gegensatz zu den ehemaligen kommilitonen durch meinen abschluss mit auszeichnung vor job angeboten kaum retten
 
Hätte immer gedacht, die Unternehmen bevorzugen Uni-Studenten, weil Uni > FH sein soll.

Wobei man das denke ich nicht verallgemeinern kann. Es gibt schwere Unis/FHs und auch leichte Unis/FHs. Und in denen gibts leichte und schwere Studiengänge, leichte und schwere Fächer und leichte und schwere Profs. Hab das schon ein paar mal gehört, dass Studenten, die bei Prof A im selben Fach in einer Prüfung 3x durchgefallen sind (und exmatrikuliert wurden) bei Prof B die Prüfung auf Anhieb mit 1,0 bestanden haben (nach Studiengangswechsel). Deswegen würd ich das eher auf den Prof schieben, und nicht auf die Hochschule.
 
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Zum TE: Gerade bei den Automobilisten wird knallhart und teilweise auch automatisiert gesiebt. Als ich auf Jobsuche wurden Bewerbungen über ein Onlineportal abgegeben, da musste man unter anderem auch den Notenschnitt eintragen. Passte dieser nicht zu dem entsprechenden Filter auf die Stelle wurde die Bewerbung direkt aussortiert. Viel geändert haben wird sich da nicht.
Gerade die großen Firmen im Automotive-Bereich können hinsichtlich der Bewerber aus dem vollen schöpfen. Mit deinen Noten wird das zumindest alles andere als einfach.

kingler schrieb:
Hätte immer gedacht, die Unternehmen bevorzugen Uni-Studenten, weil Uni > FH sein soll.

...leichte und schwere Fächer und leichte und schwere Profs. Hab das schon ein paar mal gehört, dass Studenten, die bei Prof A im selben Fach in einer Prüfung 3x durchgefallen sind (und exmatrikuliert wurden) bei Prof B die Prüfung auf Anhieb mit 1,0 bestanden haben

So sieht es leider sehr oft aus. Hab auch die ein oder andere Klausur im Studium erlebt wo es nacher hieß:
"Ich habe die Klausur um 2 Noten abgewertet, wäre sonst viel zu gut ausgefallen." oder
"Wenn es keinen NC für den Studiengang gibt mache ich das halt. Sollte mich wundern wenn mehr als 10% von euch die Klausur bestehen."
 
Ok hmm ihr bestätigt meine Vermutung und jetzt bin ich noch unsicherer...
Ein paar ältere Studenten, die ich hier kenne, sind auch schon aus dem gleichen Grund auf die lokale FH (HsKa) gewechselt.

Andere haben sich vorgenommen, es trotzdem durchzuziehen. Meistens war es dann ein schwacher Bachelor und ein besserer Master.
Jeder hat hier dazu eine völlig andere Meinung wodurch ich nicht wirklich weiß, was im Endeffekt besser ist.
Ein Hochschulwechsel zu rechtfertigen und ein Jahr zu verlieren ist auch nicht sooo cool, wobei es im Endeffekt nicht auf das Jahr ankommt.
Auf die HsKa für Wing wechseln?

Meine Kommilitonen beziehen sich oft auf diese Umfragen:
http://www.wiwo.de/erfolg/campus-mb...as-sind-deutschlands-beste-unis/10076006.html

bzw. Tatsachen.:
http://www.spiegel.de/unispiegel/st...nds-top-manager-studiert-haben-a-1017751.html

Sozusagen (Zitat!) eine einmalige Chance, an so eine renommierten Uni studieren zu dürfen, dessen NC zeitweise sogar bei knapp 1,3 war. Demnach ein großer Fehler, es "wegzuwerfen".
Auf der anderen Seite habe ich halt konkrete Vorstellungen meiner beruflichen Laufbahn und will diese möglichst gut realisieren können. Mit einem Notenfilter, wie es Necrol schon erwähnte, wird es so sicherlich ganz schwer.

Da gibt es noch eine Sache, die ich nicht ganz verstehe. Es soll jetzt auch bitte nicht arrogant herüberkommen, aber ich hatte auf dem Gymnasium eines der besten Abschlüsse von 150 Leuten. Wenn ich trotz aktuell noch größerer Bemühungen trotzdem kaum Chancen bei Konzernen habe, was machen dann bitte die anderen Abiturienten?? Alle zu Mittelständlern/KMUs oder einen "klügeren" Weg gewählt?

Sorry Leute, aber ich bin echt unsicher, wie ich meinen Zielen näher komme :D
 
Ja, ich finds auch schade, wenn Klausuren als Druckmittel gegen Studenten missbraucht werden. Aber wenn die ganze Belegschaft der Professoren sich das so ausgemacht ist, hat man als Student eben keine Chance.

Was erhoffst du dir denn von einem großen Konzern? Ein hohes Gehalt? Eine erfüllende Tätigkeit, Aufmerksamkeit und Aufstiegschancen? Oft helfen auch Beziehungen da rein zu kommen.

Und bei der Noteninflation, wo selbst schon mittelmäßige Studenten an anderen Hochschulen einen Schnitt von 1,x haben und sehr schlechte dann einen von 2,x (ist jetzt bei meinem Studiengang so), könnte dein 3,x Schnitt vielleicht auch abschreckend sein. Nach irgendeinem Kritierium müssen die ja filtern, da sie vermutlich mehr Bewerbungen als offene Stellen haben und Zahlen kann man eben gut sortieren (in diesem Fall aufsteigend).

Du hattest also in der Schule Glück bei den Noten und im Studium weniger Glück, bei mir war es andersherum.
 
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jonesjunior schrieb:
Da gibt es noch eine Sache, die ich nicht ganz verstehe. (...) ich hatte auf dem Gymnasium eines der besten Abschlüsse von 150 Leuten. Wenn ich trotz aktuell noch größerer Bemühungen trotzdem kaum Chancen bei Konzernen habe, was machen dann bitte die anderen Abiturienten??

Deine Studienleistungen sind halt leider momentan eher unterdurchschnittlich. Von den anderen Abiturienten dürften einige sehr viel besser unterwegs sein.
 
bastis schrieb:
Deine Studienleistungen sind halt leider momentan eher unterdurchschnittlich. Von den anderen Abiturienten dürften einige sehr viel besser unterwegs sein.

Sehr viel besser anhand der Noten, richtig. Davon aber keiner an einer Target Uni in den jeweiligen Bereichen :D

Ich habe mal aus Interesse bei ein paar Konzernen angerufen. Die bestätigten mir, dass man sich jede Bewerbung richtig anschaut und nicht filtert.
Darüber hinaus sei denen natürlich bekannt, dass der Anspruch in ingenieurwissenschaftlichen Fächern generell höher ist. Zu den Unis durfte man weniger Auskunft geben, aber Andeutungen wurden in die Richtung gemacht.

Jetzt denke ich wieder, dass es doch besser sei, es einfach durchzuziehen. Man man man.
 
Wenn ich ehrlich bin, habe ich die Erfahrung gemacht, dass was du bereits gemacht hast und das Anschreiben mehr gewichten als "nur" überdurchschnittliche Noten. (hab trotz durchschnittlichen Bachelornoten relativ viele Werkstudentenangebote von Konzernen bekommen. Man muss aber auch sagen, dass meine Masternoten überdurchschnittlich sind..)
 
jonesjunior schrieb:
Sehr viel besser anhand der Noten, richtig. Davon aber keiner an einer Target Uni in den jeweiligen Bereichen

Target Uni/Elite Uni was auch immer, nur dummes Geschwätz, da sich das meistens eh auf die Forschung bezieht und nicht auf die Lehre.
Erstaunlich wie viele sich immer noch auf überdurchschnittliche Unis Berufen, die nicht mal unter den Top 10 der Weltrangliste steht.

Ganz ehrlich: Es kommt auf deine Leistungen an. Du kannst Top Noten haben, wenn du im Job nichts taugst bist du schneller weg als du zusehen kannst. Dass deine Uni dir sämtliche Türen zum Himmel öffnet glaubst du doch hoffentlich selbst nicht oder? Wenn du es nötig hast auf deine Uni, statt auf deine eigenen Leistungen zu verweisen ist auch etwas nicht stimmig.

Fakt ist: Jede Uni kocht mit Wasser. Ja Ingenieurswissenschaften sind nicht immer ganz einfach und auch nicht gerade am Anfang. Aber entweder hat man den Arsch in der Hose etwas durchzuziehen oder lässt es. Später wird dir auch keiner deine Sachen nachtragen.
 
Lass ihn doch. Wenn er meint, er sei elitär, dann verdirb ihm nicht den Spaß ;). Im Endeffekt kommts, wie du bereits gesagt hast, auf die Leistungen im Job an. Und da heutzutage für jede Pipifax-Stelle mindestens ein Bachelor verlangt wird, wird man mit seinem Mathematik-oderwasauchimmer-Wissen ohnehin nicht punkten können.
 
Natürlich kommt es auf die Leistungen im Job an, aber dorthin muss man erstmal kommen. Mir geht es gerade lediglich um Einladungen zu guten Unternehmen, die da schon knallhart selektieren.

Der ganze Sinn dieses Threads bestand lediglich darin herauszufinden, ob es Sinn macht, die Uni zu wechseln um mit besseren Noten mehr Einladungen zu bekommen. Mehr nicht.
Und wenn man, im Gegensatz zu vielen Studenten, ziemlich genau weiß wo man hin will, ist es ein belastendes Thema.

Dass deine Uni dir sämtliche Türen zum Himmel öffnet glaubst du doch hoffentlich selbst nicht oder?
Nö, aber soll schön zur Kompensation von Noten beitragen. Macht Sinn und wäre fair. :)

Dass IB/UB wirklich nur von bestimmten Unis selektieren ist übrigens kein Schwachsinn, nur ist es anscheinend in der Industrie noch nicht so weit. Da gebe ich dir natürlich recht.
 
jonesjunior schrieb:
Nö, aber soll schön zur Kompensation von Noten beitragen. Macht Sinn und wäre fair. :)

Wenn es tatsächlich so ist, dass an anderen Hochschulen generell bessere Noten vergeben werden und/oder die Prüfungen einfacher sind, dann hast du Recht.

Ausserdem: Wenn du einen Master machst, dann spielen die Noten vom Bachelor keine Rolle mehr (ausser zur Zulassung). Sollten die Unternehmen tatsächlich nach Noten aussortieren, dann kannst du ja den Bachelor mit 3,3 abschließen und den Master mit 1,3. Ich vermute allerdings, dass diese dann stutzig werden.

Das ist ohnehin alles ein fragwürdiges Thema: Ist jetzt ein Bachelor von einer Elite-Uni mit 4,0 besser als ein Bachelor von einer Wald-und-Wiesen FH mit 1,0? Ist ein Abitur mit 4,0 besser als eine Fachhochschulreife mit 1,0? Siehs mal so: Mit einem FH-Bachelor hast du kaum Chancen, zu einem Uni-Master Studium zugelassen zu werden, da Unis sich eben als höherwertiger als FHs erachten. (Bei der AHR/FHR-Sache ist das sogar gesetzlich so geregelt). Wenn du jetzt mit einem 4,0-Uni-Master promovieren möchtest, dann geht das eventuell, mit einem FH-Master hast du allerdings kaum Chancen, da FHs kein Promotionsrecht besitzen (bezogen auf Deutschland).

Mit einem schlechten Uni-Master hast du also dennoch mehr Anschlussmöglichkeiten. Analog dazu: Wahrscheinlich wird ein Betrieb lieber einen Azubi mit 1,0-FHR einstellen, als jemanden mit einer 4,0-AHR. Allerdings kann sich der mit FHR auf den Kopf stellen, er darf an einer Uni nicht studieren ;).

Der Begriff "überdurchschnittliche Studienleistung" ist ohnehin wenig aussagekräftig. Welcher Durchschnitt ist denn gemeint? Der deines Semesters? Der von allen, die bisher ein Studium am KIT abgeschlossen haben? Auf ganz Deutschland bezogen? Besser als 2,5?
 
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kingler schrieb:
Mit einem FH-Bachelor hast du kaum Chancen, zu einem Uni-Master Studium zugelassen zu werden, da Unis sich eben als höherwertiger als FHs erachten. (Bei der AHR/FHR-Sache ist das sogar gesetzlich so geregelt).

stimmt nicht, ich kenn ein dutzend leute die auf verschiedenste unis gehen/gingen die genau das gemacht haben

und egal was die leute hier sagen, mit einem 3er schnitt von der uni haste definitv sehr viel schlechtere chancen als mit einem <1,5er schnitt von der fh.
ich sehe es ja gerade selbst, meine ehemaligen uni kommilitonen mussten und müssen schon ziemlich viel suchen und viele bewerbungen schreiben während ich es mir frei aussuchen konnte, wo ich hin möchte
 
sayhi schrieb:
und egal was die leute hier sagen, mit einem 3er schnitt von der uni haste definitv sehr viel schlechtere chancen als mit einem <1,5er schnitt von der fh.

Ein 3er Schnitt in einer Ingenieursdisziplin ist halt auch alles andere als glorreich - auch nicht an einer Exzellenzuni oder der ehemaligen (!) Exzellenzuni KIT. In dem was früher das Vordiplom war (je nachdem wie weit hinter der 3) würde ich es als durchschnittlich bis mäßig ansehen.

Und noch was zum Thema: das ist zwar schon ein paar Semester her, als ich ein Praktikum bei einem süddeutschen Automobilhersteller gemacht habe, aber damals war die Hürde für ein Praktikum dort nicht sonderlich hoch. Und am Ende entscheidet sowieso die Fachabteilung über eine Einladung. Da kommts dann drauf an, ob der Betreuer auf gute Noten steht, Leute für der Uni für praxisuntaugliche Theoretiker hält oder keine Dünnbrettbohrer von der FH mag.
 
sayhi schrieb:
stimmt nicht, ich kenn ein dutzend leute die auf verschiedenste unis gehen/gingen die genau das gemacht haben

Stimmt ggf. schon. Vor allem wenn die Uni Bedingungen definiert, die ein FH-ler niemals erfüllen kann, da er nicht genügend Leistungspunkte in einem bestimmten Bereich vorweisen kann.
An manchen Unis gibt es wiederum Auflagen (z.B. Siebfächer aus dem Bachelor) wenn man aufgenommen werden möchte.
Aber ja es gibt auch Unis, die machen da keinen Mucks und akzeptieren die Bewerbung
 
Naja, wenn ich mir Erstsemesterklausuren einiger Unis ansehe, kann ich bestätigen, dass die Prüfungen bei mir an der FH eine Ecke einfacher waren ;). Mathe macht jetzt allerdings glaube ich ein anderer Prof, wie es da aussieht, weiss ich nicht.

Denke aber auch nicht, dass durch die Bank, alle Klausuren schwieriger sind. Bei so Sachen wie Mathe und theoretischer Informatik sind die Uni-Prüfungen schwieriger, aber bei Projektmanagement, Software-Engineering, Rechnernetze oder so wirds wahrscheinlich auf das Selbe hinauslaufen.

Habt ihr denn nicht solche Soft-Skill-Prüfungen und ab und zu mal ne Projektarbeit? Da sollte es doch selbst an einer Elite-Uni möglich sein, eine gute Note zu ergattern.

Aber muss irgendein Schmalspur-Informatiker (wie ich), der im Beruf später mal ein paar UML-Diagramme erstellt, Webseiten designt oder in Java Code runtertippt wirklich höchste Ansprüche erfüllen? Denke nicht.
 
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