Neues Billignetzteil zickt in uraltem PIII 450 Rechner bei Tausch von Festplatte

Queediab

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Hallo,
wir haben einen richtig alten Rechner an einer Messanlage hängen. Es handelt sich um einen Pentium III 450 mit 256 MB Ram und einer TNT2 Grafikkarte. Es sind zwei Festplatten installiert: eine 20 GB Quantum Platte mit Windows 2000 und eine 200 GB Maxtor Festplatte für Daten. Ich habe nun von Ebay eine neuere 120 GB IDE Festplatte gekauft und darauf die 20 GB Platte geklont (aus Angst, dass die 20 GB Quantum Platte bald den Geist aufgeben könnte - sie wurde immerhin 1999 gebaut...).
Dann habe ich die 20 GB Platte ausgebaut und die "neue" 120 GB Platte eingebaut.
Nun das seltsame: mit der neuen Festplatte will der Rechner nicht immer hochfahren. Die Lüfter gehen meist kurz an und das wars. Klemme ich die neue Festplatte ab oder hänge die 20 GB Quantum HDD wieder dran ist alles normal.
Ich habe das Netzteil in Verdacht - das es nicht in der Lage ist die nötigen Spannungen zu liefern damit der Rechner normal hochfährt. Allerdings ist das Netzteil von 2012 und hat 480 Watt. Es handelt sich allerdings um ein Billig-NT das gleich mit dem Gehäuse kam. Ich dachte, dass ein modernes NT in der Lage sein sollte 15 Jahre alte Hardware zu betreiben (was es ja auch tut solange ich die neue Festplatte nicht einbaue...).
Kann jemand meinen Verdacht bestätigen, dass das NT Schrott ist?
MfG

P.S. Bitte keine schlagt mir nicht vor, dass ich die olle Kiste austauschen soll. Wir haben den Rechner noch am Laufen weil das Motherboard native ISA-Slots hat und die werden zwingend benötigt um mit der Messanlage zu kommunizieren. Moderne Rechner haben leider keine ISA-Slots mehr.
 
Entweder ist die neue Platte defekt oder du schaust mal im BIOS nach einer Option "delay for HDD" oder so ähnlich und setzt da einen Wert in Sekunden, damit das BIOS länger wartet bis die Platte sich meldet.
 
Oder die 120er Platte ist defekt (Kurzschluss o.Ä.).

Auch wenn der PC schon älter ist, sollte man, da es für Industrieumgebung ist bzw. für den produktiven Einsatz, kein Billig-NT nehmen und auch keine gebrauchte Festplatte, wo man nicht weiß, was der Vorbesitzer mit gemacht hat (Betriebsstunden, Temperatur...).

Da holt man sich lieber eine neue SSD, gibt es auch für Industrie-Anwendungen.
Code:
http://geizhals.de/transcend-industrial-psd330-32gb-ts32gpsd330-a898987.html?hloc=at&hloc=de
(Link als Code eingebettet, da sonst die Forensoftware den Link manipuliert und über potentiell mit Malware infizierte Adserver umleitet)
 
Nur wird er eine SSD nicht in die alte Kiste einbauen können auch nicht per sata Steckkarte da das MB nur ISA evtl. n VESA und ggf. noch ein PCI Port haben wird. Und auch nur IDE auf dem MB.
 
Hi,
das Netzteil ist ein "Logisys PS480D": http://www.newegg.com/Product/Product.aspx?Item=N82E16817170014. Die neue Festplatte ist von Ebay, war ovp mit einjähriger Garantie vom Verkäufer. Die Platte ist leider OEM und sagt nur "WL120PATA272". Ich habe baugleiche Platten schon in anderen Rechnern verbaut und keine Probleme gehabt. Auch wenn das NT nicht viel taugt sollte es doch nen Rechner der vielleicht unter Last 50 - 60 Watt zieht locker betreiben können. Ich checke mal die Betriebsspannungen.
MfG
 
Ich kann mich irren, aber war das nicht so das ein neues Netzteil inkompatibel zu einem alten Mainboard war, weil eine bestimmte Leitung nicht besetzt ist auf dem Stecker (-5 oder +5 Volt)?
 
Die Jumper auf der neuen Platte hast du richtig gesetzt?

Ansonsten wär's natürlich hilfreich, wenn man die Festplatte irgendwo anders (USB-Adapter etc.) testen könnte.
 
Schätze mal du hast ATA Platten? Was hast du noch an Laufwerken, und wie hast du das Master-Slave mäßig eingerichtet? Wenn der Zustand undefiniert ist kann das Mainboard halt auch nur undefiniert hochfahren, mal klappts und mal nicht.
Ergänzung ()

Edit: Ähm ja überlesen IDE(=ATA). Frage bleibt bestehen.
 
Jumper an der Festplatte sind richtig gesetzt. In 1 von 10 Fällen fährt der Rechner ja mit der neuen Platte hoch und wenn er läuft dann läuft er. Das System zickt rum selbst wenn ich die zweite Festplatte (ist als Slave gejumpert) und das CD Laufwerk (sitzt am anderen IDE Strang) abklemme. Die Grafikkarte (AGP) habe ich auch schon gewechselt - an der liegts nicht.
Ich bastel nun schon seit bald 20 Jahren an Rechnern rum - habe also ein wenig Erfahrung (auch wenn ich von neuen Systemen nicht mehr viel Ahnung habe, mangels Zeit). Von daher dachte ich, ich würde mich mit dieser alten Hardware auskennen, aber sowas ist mir noch nicht untergekommen...
MfG
 
af4 schrieb:
Nur wird er eine SSD nicht in die alte Kiste einbauen können auch nicht per sata Steckkarte da das MB nur ISA evtl. n VESA und ggf. noch ein PCI Port haben wird. Und auch nur IDE auf dem MB.
Es gibt SSDs mit IDE-Anschluss und wenn Du meinen Link geöffnet hättest, dann hättest Du es auch gesehen.
Übrigens ist die SSD dann auch klein genug, dass es keine Probleme bezüglich Größe gibt, ältere Controller können nämlich nicht mehr als 120GB ansprechen (Edit: Bei noch älteren Systemen gab es auch Grenzen bei 512MB, 8GB oder 32GB).

Und MB mit "nur ISA evtl. n VESA und ggf. noch ein PCI Port" gab es beim P3 längst nicht mehr, höchstens bei 486er (selbst da gab es dann schon welche mit PCI/ISA und kein VLB mehr) oder erste Pentiums. Das Board von meinem 233er MMX hat 4 PCI und 3 ISA, aber nichts mit VLB (VLB wurde schließlich durch PCI abgelöst).
Sogar das Board von meinem ersten PC (Pentium 90) hatte 3 PCI und 4 ISA, aber auch kein VLB.
 
Zuletzt bearbeitet:
Update: Mittlerweile zickt der Rechner auch mit der alten Festplatte rum. Ich werde heute abend mal das Netzteil wechseln. Vielleicht stirbt ja auch das Motherboard so langsam (wer könnte es verdenken nach 15 Jahren...).
Es hat nix mit der HDD zu tun - also kein Grund hier auf ne SSD zu wechseln.
ISA Slots kamen etwa 2003 - 2004 endgültig aus der Mode. Motherboards für Pentium 2&3 von ~2000 haben üblicherweise nen AGP 2x/4x Slot für die Grafikkarte, 4-6 PCI Slots (32 bit) und 0-3 ISA Slots.
Vesa Local Bus war ne Totgeburt von Mitte der 90iger und gabs afaik nur in 486er Rechnern - war obsolet mit Einführung von PCI (was etwa zur selben Zeit war).
MfG
 
Aus Interesse: Wozu brauchst du den Rechner/Was für eine Karte hat er verbaut, dass du zwingend ihn brauchst? Ich frage das, weil es Softwaremäßig schon viel gute Virtualisierung gibt, und Hardwaremäßig auch fast alles noch mit Kniffen unterstützt wird.
 
Der Rechner befeuert eine alte aber noch einwandfrei funktionierende HPLC von 1993. Der Computer kommuniziert über eine 16bit ISA-Karte mit der HPLC. Da ist mit Virtualisierung leider nix zu holen. Es braucht einen nativen ISA Slot. Ich bin nicht in der Industrie - da wäre das Ding schon vor Jahrzehnten eingemottet worden, aber im akademischen Bereich (Uni) nutzt man halt die Dinge bis sie wirklich nicht mehr gehen (üblicherweise aus chronischem Geldmangel). Upgrades für das Gerät gibt es natürlich noch, aber der Hersteller verlangt für die kleinste Schraube 2000 $ aufwärts - schließlich sollen wir ja gefälligst eine neue HPLC kaufen (ca. 40000 $ das Basismodell) bei ihm... :-).
MfG
 
Hmm dann wohl entweder wie esinger schrieb einen gebrauchten kaufen, kost ja nix nur viel Zeit das Ding aufzusetzen, und hoffen dass es läuft, oder neuer, bzw. anderer existierender Rechner + http://arstech.com/install/ecom-prodshow/usb2isar.html
Da du aber wohl eine Virtuelle Maschine brauchst(denke mal für deine Software brauchst du DOS oder Win9x?) würde ich mich mal vorher schlau machen ob du eine ISA Karte überhaupt einbinden kannst, da bin ich auch überfragt.
Wäre aber wesentlich eleganter, denn mit der Karte bist du den Ärger los 20 Jahre alte Rechner zu betreuen.
 
Update: Habe das Netzteil gewechselt - nun laeuft der Rechner wieder problemlos. Das 480 W Netzteil hat es also nicht mehr gepackt nen 15 Jahre Rechner der vielleicht bei typischer Belastung 1/10 der Leistung des NTs benoetigt, ordentlich zu versorgen. Ich finde das ziemlich krass. Ich lasse mir das eine Lehre sein - naemlich das Chinaboellerschrott auch fuer die einfachsten Office-Aufgaben nichts taugt (davon bin ich bislang ausgegangen...).
MfG
 
Gerade bei alten Systemen ist die Idle-Last kaum niedriger als die Load-Last. Liegt daran das ein Pentium III noch keine Energiesparfunktionen besitzt und somit auch im Leerlauf viel Energie verheizt.

Zudem kann es wichtig sein die ATX Norm zu beachten. Es wurde irgendwann die -5V Versorgung entfernt. Besitzt man ein altes Board welches auf diese noch angewiesen ist -> Funktionsstörungen.

Im Weiteren sind diese älteren Systeme oft noch sehr lastig auf 3.3V und 5V. Das kann bei heutigen billig Netzteilen ohne DC-DC Module dazu führen, dass die hohe Last auf 3,3V und 5V die 12V Schiene zu erheblicher Überspannung bringt, da der Regler nur alle drei Schienen zusammen regeln kann.
 
Queediab schrieb:
Das 480 W Netzteil hat es also nicht mehr gepackt nen 15 Jahre Rechner der vielleicht bei typischer Belastung 1/10 der Leistung des NTs benoetigt ordentlich zu versorgen. Ich finde das ziemlich krass. Ich lasse mir das eine Lehre sein - naemlich das Chinaboellerschrott auch fuer die einfachsten Office-Aufgaben nichts taugt (davon bin ich bislang ausgegangen...).
MfG

Candy_Cloud schrieb:
Gerade bei alten Systemen ist die Idle-Last kaum niedriger als die Load-Last. Liegt daran das ein Pentium III noch keine Energiesparfunktionen besitzt und somit auch im Leerlauf viel Energie verheizt.

Zudem kann es wichtig sein die ATX Norm zu beachten. Es wurde irgendwann die -5V Versorgung entfernt. Besitzt man ein altes Board welches auf diese noch angewiesen ist -> Funktionsstörungen.

Im Weiteren sind diese älteren Systeme oft noch sehr lastig auf 3.3V und 5V. Das kann bei heutigen billig Netzteilen ohne DC-DC Module dazu führen, dass die hohe Last auf 3,3V und 5V die 12V Schiene zu erheblicher Überspannung bringt, da der Regler nur alle drei Schienen zusammen regeln kann.

Eben, hat erstmal nichts damit zu tun, dass das ein 480W Netzteil ist und deshalb ausreichen müsste, sondern das die alten P2/P3 Rechner noch ganz viel 3,3V und 5V brauchen.
Eventuell hätte es da auch mit einem ganz neuen Markennetzteil Probleme geben können.

Für so einen Zweck hätte ich ein älteres Enermax 365 besorgt, die sind auch auf 3,3V und 5V stabil und kosten gebraucht 5€.
 
Ältere Rechner verursachen ihre Hauptlast nicht auf der 12V Schiene wie moderne Rechner, sondern noch auf der 3,3/5V Schiene (bin mir nicht mehr sicher, welche genau). Wenn das Billignetzteil da nur Murks liefert läiuft die Kiste halt instabil. Bei einem neuen Rechner würde man das vielleicht gar nicht bemerken.

In so einem Fall sind auch moderne Qualitätsnetzteile eigentlich nicht richtig ausgelegt, sollten aber wenigstens keine Probleme mit der Versorgung der Hardware haben.

[Edit]
Zu langsam. Aber ja, ältere gebrauchte Netzteile könnten da besser passen. Ich habe sogar noch das besagte Enermax 365 im Einsatz. Läuft immer noch, wird aber seit langer Zeit so gut wie nicht mehr verwendet.
 
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