Lebensdauer von Festplatten (X-Tausend Stunden)

Caoscrischen

Lt. Junior Grade
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Juli 2009
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Moin!
Ich habe in meinem Rechner zwei inzwischen etwas betagte Festplatten verbaut und habe etwas Angst, dass diese sich mal spontan verabschieden könnten. Daher frage ich mich grade wieviele Betriebsstunden so eine Festplatte hält ohne das man sich größere Sorgen machen muss. Via CrystalDiskInfo habe ich ausgelesen das meine Systemplatte jetzt 14.681 Betriebsstunden bei 2654 Einschaltungen hat. Meine zweite Platte hat 10.181 Betriebsstunden bei 3711 Einschaltungen. Bin ich da bereits in einem Bereich in dem ich mir Gedanken über neue Festplatten machen sollte?
 
1.) Jede Platte kann sich mal spontan verabschieden, deshalb macht man ja auch immer regelmäßig Backups um dabei keinen Datenverlust zu erleiden!

2.) 15.000 Stunden sind nicht viel, aber man kann auch nie vorhersagen wie viele Stunden eine Platte nun wirklich erreichen wird.

Poste doch mal die Screenshots von CrystalDiskInfo (die Portable Standard Edition reicht und ist frei von Werbung) für beide Platten, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind.
 
Hiho,

Naja, das spielen bisschen mehr Faktoren eine Rolle.

Mach einfach ein Backup und dann kann es dir ja egal sein, wann sie ausfallen. Wenns dumm läuft, ist sie gleich morgen kaputt ^^

Peace
 
CitroenDsVier schrieb:
Die MTBF (Mean Time Between Failure) liegt im Durchschnitt bei 1.000.000 h. Kein Grund zur Sorge ;)
Die MTBF wird zwar in Stunden angegeben, ist aber eine Ausfallwahrscheinlichkeit und kann keineswegs in Betriebsstunden umgerechnet werden. Die bezieht sich ja auch nur auf einen bestimmten Zeitraum und der umfasst nur die mittlere Zeit der Badwannenfunktion der Ausfallrate technischer Geräte. Diese neigen dazu am Anfang besonders häufig auszufallen. Dann fällt die Ausfallrate aber steil ab und bleibt für eine Zeit, die der geplanten Betriebsdauer entspricht, auf einem geringen Niveau stabil und genau für diese Zeit gilt auch nur die MTBF. Gegen Lebensende (Wear-Out Phase) steigt sie dann wieder deutlich an. Schon diese Definition auf einen beschränkten Zeitraum verbietet jede Umrechnung in eine Betriebszeit.
Obendrein ist es theoretisch errechneter Wert der auch nur unter ganz genau definierten Bedingungen (Temperatur, Nutzung, etc.) gültig ist und praktisch keine Bedeutung hat, erst recht wenn diese Bedingungen nicht genannt sind und nicht eingehalten werden können.

Plextor gibt sogar an, wie man die eigene Angabe ermittelt hat:



400 SSDs werden 500 Stunden lange getestet und mit einem wunderbaren Faktor 12 der vom Statistikerhimmel fällt, kommt man dann satt auf 200.000 eben auf 2.400.000 Stunden.

Zu Intels 520er Reihe gibt es bei legitreviews aber immerhin diese Information bzgl. MTBF und Nutzung:
Bei halber Menge an geschriebenen Daten pro Tag gibt es dann also die doppelte MTBF. Frag doch mal den Hersteller Deiner SSD, welche Vorraussetzungen er für die Berechnungen unterstellt hat.
 
Die Platten sind doch mal gerade eingefahren. ;)

Hier sind als Backup-HDDs HDDs im Einsatz die zuvor als Datenlager im Einsatz waren und die haben so zwischen 48K bis 52K an Betriebsstunden auf dem Zähler.

Festplatten können nach 3 Stunden ihren Dienst versagen, nach 3 Tagen, nach 3 Wochen, nach 3 Monaten aber auch erst nach 3 Jahren.

Ein Backup der Daten sollte vorhanden sein und schon braucht man sich auch keinerlei Gedanken über die Haltbarkeit und das mögliche ableben der/ einer HDD machen.
 
Da schreibt Seagate auch schon etwas mehr zu den Bedignungen unter denen die Ausfalraten (bzw. MTBF) gelten:
The failure rate does not include drive returns with "no trouble found", excessive shock failure, or handling damage.
Find specifications for reliability, operational shock and vibration by searching for your drive's Product Manual.

Here is an example excerpt from a Product Manual, in this case for the Barracuda ES.2 Near-Line Serial ATA drive:

The product shall achieve an Annualized Failure Rate - AFR - of 0.73% (Mean Time Between Failures - MTBF - of 1.2 Million hrs) when operated in an environment that ensures the HDA case temperatures do not exceed 40°C. Operation at case temperatures outside the specifications in Section 2.9 may increase the product Annualized Failure Rate (decrease MTBF). AFR and MTBF are population statistics that are not relevant to individual units.
AFR and MTBF specifications are based on the following assumptions for business critical storage system environments:

8,760 power-on-hours per year.
250 average motor start/stop cycles per year.
Operations at nominal voltages.
Systems will provide adequate cooling to ensure the case temperatures do not exceed 40°C. Temperatures outside the specifications in Section 2.9 will increase the product AFR and decrease MTBF.
So kann man mit den Angaben mehr anfangen, aber sie gelten eben auch nur, wenn die dort beschriebenen Bedingungen, zu denen übrigens auch immer der Workload gehört, eingehalten werden, was gerade bzgl. der Temperatur für Heimanwender oft nicht so leicht ist. Trotzdem bleibt es dabei, dass die MTBF nur über einen bestimmten Zeitraum, eben den der vorgesehenen Nutzungsdauer von meist 5 bis 7 Jahren, gültig ist.
 
Es wird aber zum ersten Mal interessant, im Bezug auf die Lebensdauer von HDD`s.

Ich weiß nicht wie ihr das macht bzw. gemacht habt, aber früher hat man doch oft die HDD gewechselt. Die Kapazität, und noch wichtiger, die Geschwindigkeit(Datendurchsatz) stiegen stetig.

Aber ich finde irgendwie haben wir eine Grenze erreicht, sowohl an Kapazität (1TB/2TB genügt sehr vielen Leuten völlig), wie auch bei der "Technik".

Ob jetzt 100MB/s oder 150MB/s macht spürbar kaum einen Unterschied bei einer HDD. Spürbar schneller wirds durch eine SSD.

Und wie gesagt ich brauche keine 8TB, mir genügen 2TB völlig. Aber die Platte hat jetzt 16k Stunden auf dem Buckel, und wird aus den genannten Gründen weiter benutzt.

Früher wurden HDD`s bei mir nicht so alt. Einfach neuinstalliert, später geklont. Die alten Platten lagern teilweise heute noch bei mir, im Vergleich zu den heutigen Betriebsstunden "neuwertig" ;)

Mal gespannt wie lange meine HDD noch hält.

Habt ihr andere Erfahrungen?
 
Caoscrischen schrieb:
Meine zweite Platte hat 10.181 Betriebsstunden bei 3711 Einschaltungen. Bin ich da bereits in einem Bereich in dem ich mir Gedanken über neue Festplatten machen sollte?

Es wurde ja schon alles wichtige geschrieben, meiner Meinung nach das allerwichtigste ist die Temperatur, besonders Temperaturschwankungen. Wenn Du eine Platte relativ gleichmäßig kühl betreibst, wirst Du in den meisten Fällen das maximal Mögliche rausholen.

Ich schau gleich mal hier nach:

Model Family: Western Digital Caviar SE family
Device Model: WDC WD3200JB-00KFA0
...
Power_On_Hours 0x0032 011 011 000 Old_age Always - 65674
Temperature_Celsius 0x0022 120 100 000 Old_age Always - 30
...
 
Festplatten koennen Ewigkeiten halten

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Eben, damalige HDDs können heute noch leben, ob heutige HDDs nach so viele Jahren noch überlebt haben werden, wir die Zeit zeigen.
 
Caoscrischen schrieb:
Ich habe in meinem Rechner zwei inzwischen etwas betagte Festplatten verbaut und habe etwas Angst, dass diese sich mal spontan verabschieden könnten.
Festplatten können sich jederzeit spontan verabschieden. Die Ausfallwahrscheinlichkeit variiert zwar etwas über die Lebensdauer (Badewannenkurve), aber ist niemals Null.

Die Auslegungsbetriebsdauer von Consumer-Festplatten sind 5 Jahre Betrieb (50.000 Betriebsstunden). Natürlich liegt die MTBF um Größenordnungen höher, sonst würde ja jede Festplatte garantiert nach 50.000 h ausfallen und solchen Schrott würden nicht mal Endverbraucher kaufen. Gegen Ende der Lebensdauer steigt das Ausfallrisiko rapide an.
 
Das hatte ich zwar auch oben in #5 geschrieben, aber es hat wohl nicht jeder gelesen bzw. verstanden, also noch mal zum Einprägen:

Die MTBF wird zwar in Stunden angegeben, ist aber eine Ausfallwahrscheinlichkeit und kann keineswegs in Betriebsstunden umgerechnet werden. Die bezieht sich ja auch nur auf einen bestimmten Zeitraum und der umfasst nur die mittlere Zeit der Badwannenfunktion der Ausfallrate technischer Geräte. Diese neigen dazu am Anfang besonders häufig auszufallen. Dann fällt die Ausfallrate aber steil ab und bleibt für eine Zeit, die der geplanten Betriebsdauer entspricht, auf einem geringen Niveau stabil und genau für diese Zeit gilt auch nur die MTBF. Gegen Lebensende (Wear-Out Phase) steigt sie dann wieder deutlich an. Schon diese Definition auf einen beschränkten Zeitraum verbietet jede Umrechnung in eine Betriebszeit.

Obendrein ist es theoretisch errechneter Wert der auch nur unter ganz genau definierten Bedingungen (Temperatur, Nutzung, etc.) gültig ist und praktisch keine Bedeutung hat, erst recht wenn diese Bedingungen nicht genannt sind und nicht eingehalten werden können.

Plextor gibt sogar an, wie man die eigene Angabe ermittelt hat:



400 SSDs werden 500 Stunden lange getestet und mit einem wunderbaren Faktor 12 der vom Statistikerhimmel fällt, kommt man dann satt auf 200.000 eben auf 2.400.000 Stunden.

Zu Intels 520er Reihe gibt es bei legitreviews aber immerhin diese Information bzgl. MTBF und Nutzung:
Bei halber Menge an geschriebenen Daten pro Tag gibt es dann also die doppelte MTBF. Frag doch mal den Hersteller Deiner SSD, welche Vorraussetzungen er für die Berechnungen unterstellt hat.

Hier wurde es schon 2008 mal recht gut erklärt, inklusive dem Hinweis auf das Verhältnis zur Nutzungdauer:
Wobei ich aber an der Aussage "Daher greifen die Festplattenhersteller gerne auf die Mittellung im ersten Jahr zurück, welche anfangs dieses Textes beschrieben wurde", so meine Zweifel habe, denn alleine die Ausfallraten wie man sie z.B. bei hardware.fr immer mal wieder findet, korrelieren nicht mit den MTBF Angaben und auch kein Hersteller korrigiert diese Angaben nachdem die Platten länger am Markt ist und damit Rückmeldungen vorliegen. Ein krasses Beispiel waren die OCZ Octance S2 und OCZ Petrol, deren MTBF sich mal jeder selbst ergooglen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch auf die Gefahr hin dass ich mich wiederhole
Ausfallschwahrscheinlichkeiten sind für Privatpersonen schlicht nicht relevant bzw. das falsche Maß.
Weder hat eine Privatperson (idR) eine Wirtschsftlichkeitsbetrachtung die sie anstellen kann, noch geht nur ein Teil der Daten verloren noch ist die Gesamtzahl der Festplatten ausreichend hoch, dass diese dumme Ausfallwahrscheinlichkeit überhaupt verwendet werden kann.
Stattdessen sollten Privatleute eine Value@Risk überlegung anstellen, also eher der Frage nachgehen inwiefern man mit Datenverlust leben kann oder nicht.
Relevant ist also nmehr die Frage "was kostet mich die Datenwiederherstellung" vs "Datensicherung".
Ich kann es fast nicht, da ich alle Dokumente digitalisiere und viele innerhalb von zwei Jahren vernichte.
Insofern betreibe ich relativ viel Aufwand im Bezuf auf Datensicherheit (und Verfügbarkeit).
 
Eben, man sollte sich zu allen Daten fragen, ob man mit deren Verlust leben kann und wenn nicht, dann muss man davon eine Sicherung anlegen. Die Frage ob die Datenwiederherstellung im Zweifel billiger sein könnte als die Daten zu sichern ist allerdings etwas unsinnig, da diese unterstellt, dass eine Wiederherstellung möglich wäre, was aber nicht immer der Fall ist, selbst wenn es technisch ginge, wäre ein 4-stelliger Betrag für viele User dann doch zu viel. Daher würde ich diese Überlegung nicht anstellen und lieber einfach alles sichern, was nicht verloren gehen soll.
 
Wieso unsinnig? Ich weiss was ich schreibe.
Wenn die Daten nicht wiederherstellbar sind dann gehen die Kosten in dem oben genannten Modell gegen unendlich.
Damit dürfte klar sein was dies für ein Backup heißt...

Viel unssiniger sind diese endlosen Aussage zu Ausfallwahrscheinlichkeiten, die einfach oft (so wie hier) der falsche Maßstab sind.
Begreift nur fast niemand.
 
Natürlich sind Ausfallwahrscheinlichkeiten für Heimanwender mit einer Handvoll HDDs egal, aber alle Daten die nicht gesichert, also auf einer anderen Platte ebenfalls in Kopie vorhanden, sind, können immer verloren gehen. Neben den Ausfällen, die bei alle HDDs und auch bei allen SSDs passieren können, bedrohen ja eben auch andere Gefahren die Daten. Die Wiederherstellung kann nicht immer garantiert werden oder sehr teuer sein. Daher sollte die Frage einfach sein, ob man die Daten den nicht verlieren möchte, dann ist die Datensicherung der einzig gangbare Weg das zu verhindern, oder ob einen der Verlust nicht schmerzt, dann braucht man sie auch nicht zu sichern und könnte sie im Grund auch gleich direkt löschen.

Wer aber meint, Platten für Backups würde ihn z.B. 200€ pro Jahr kosten, aber eine Datenrettung beim Profi für 1000€ würde er vielleicht nur alle 10 Jahren brauchen, womit es dann wirtschaftlicher wäre auf Backups zu verzichten, der fällt auf die Nase wenn er doch öfter die Hilfe des Profis und erst recht, wenn der dann auch nichts retten konnte. Aber das muss jeder selbst wissen.
 
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