Thema Maturaarbeit

Koolboy

Lieutenant
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Hallo zusammen

Nächstes Jahr schreibe ich meine Maturaarbeit (vergleichbar mit dem Abi) - allerdings stehe ich momentan eher ideenlos dar, und dies obwohl die Betreuer weggehen wie warme Brötchen. Mein bisheriger Favorit wäre: "Die wirtschaftliche Ausbeutung der Medizin" - dies allerdings nur als grobes Thema, die genaue Fragestellung hätte ich noch nicht. Da ich bereits in diesem Bereich gelandet bin, kam mir als nächste Idee "Motivationsgründe für ein Medizinstudium" in den Sinn. Beides eigentlich spannende Themen. Allerdings befürchte ich, dass man in beiden Fällen kaum Quellen findet. Beim ersten Thema bin ich bisher nur über Zeitungsartikel gestolpert, was meiner Meinung nach als Quelle unzureichend ist. Und einen Arzt direkt befragen, ob er seine Patienten ausbeutet und Patientenhandel betreibt, kann man wohl kaum machen :freak:

1. Ist bei diesen Themen die Quellenauswahl wirklich ein Problem, oder fällt jemandem Fachliteratur dazu ein?

2. Hätte jemand evtl. noch weitere Ideen? Mich interessieren vor allem wirtschaftliche, medizinische und geschichtliche Bereiche und Themen. So wäre Plan B ein geschichtliches Thema à la "Die Rolle der UNO / NATO während des Balkankrieges" etc.

MfG
 
Hm das Thema muss dich ach interessieren, machst du ein Arzt Studium?
Was auch noch interessant ist: Der zustand in den Altenheimen... ( da spiele ich jetzt auf die Wallraff Sendung an)
 
bedenke, dass eine maturaarbeit vlg. eine sehr kleine arbeit von vllt. 15-20 seiten ist. du musst das thema schon stark eingrenzen. was du bis jetzt hier im groben vorgeschlagen hast, sprengt den rahmen in mehrfacher hinsicht. lies dich in themen ein, dann erkennst du, was man daraus machen könnte und vor allem, sprich mit deinem bekannten und freundeskreis. die kennen dich am besten und haben bestimmt eine idee. auf ideen aus dem forum würde ich, was nachvollziehbar ist, nicht gross hoffen.

persönlich rate ich dir, die von dir vorgeschlagenen themen beiseite zu legen. ersteres ist ein paar nummern zu gross, abgesehen von der quellenfrage, und zweiteres ist sehr allgemein gehalten. was ist deine fragestellung? welchen erkenntnisgewinn möchtest du präsentieren? bei geschichte würde ich mich auf lokalgeschichte beschränken. da lässt sich häufig was machen und hat auch einen stark persönlichen bezug. da lässt sich immer was machen. aber achtung, je nach alter deiner quellen musst du auch handschriften lesen können, sprich kurrentschrift. und last but not least, es muss einen lehrer geben, der bereit ist, das zu betreuen. das beste thema nützt nichts, wenns keinen lehrer dafür gibt. sprich auch mit den lehrern. nicht nur, ob sie bereit wären, dein thema zu betreuen, sondern meistens sind sie bereit, zumindest eine grobe richtung vorzuschlagen.
 
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1. @Toby-cj
Alle oben genannten Themen interessieren mich sehr. Mein Plan nach der Matura ist in der Tat ein Medizinstudium.

2. @speedyjoe
Eine kleine Arbeit? Vielleicht an anderen Schulen, an meinem Gymnasium werden 40 Seiten (ohne Quellen- und Inhaltsverzeichnis) als Minimum verlangt. 20 Seiten lang waren unsere Lesetagebücher zu den verschiedenen Büchern, welche wir behandelten - aber doch keine Maturaarbeit.
Die Eingrenzung, welche ja meistens mit der genauen Fragestellung daherkommt, ist natürlich sehr wichtig. Aber meiner Meinung nach wäre es wichtiger, ersteinmal überhaupt das Thema zu finden.
Der Freundeskreis ist keine allzu grosse Hilfe, da 99% davon noch selber keine Ahnung haben, welches Thema sie behandeln möchten.

Die Lehrerfrage: das ist das kleinste Problem, da der Lehrer zusagen muss, sobald es sich um seinen Fachbereich handelt. Unsere Lehrerschaft darf keine Absagen erteilen, nur weil ihnen eines der Themen nicht gefällt.
 
Was wäre denn mit einem Thema, zu dem sich schier unendlich viele Quellen finden, sogar Arztserien im Fernsehen und Haufenweise im Net etc.?

Ich würde daher so etwas machen wie: Schönheitswahn - Die Qual der Wahl der Ärzte

Und dann darauf hinweisen, dass Ärzte in dem Bereich vor dem Dilemma stehen, "Wenn ich es nicht mache, dann gehen die Leute zu nem anderen Arzt und lassen es da machen." Dabei kommt nämlich auch die Psychologische Seite der Patienten, die das zum einen freiwillig machen, dann welche, die das machen lassen müssen, und die Seite der Ärzte, die in dem Bereich viel verdienen, aber auch unnötige Operationen und Eingriffe machen, weil das Ideal der Menschen sich auch im Laufe der Zeit verändert und immer extremer wird. Da gab es schon Dr. House Folgen und auch ich glaube meine Frau guckt das immer... (google befrag) "Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis". Denn selbst nach Aufklärung wollen die Menschen sich operieren lassen. Es bietet ein weit gefächertes Spektrum mit der Möglichkeit immer wieder Dinge einzufügen, kann aber auch gekürzt werden auf einen bestimmten Bereich (vielleicht wird das psychologische weggelassen mit dem Hinweis, dass dafür eine eigenständige Arbeit notwendig wäre; vielleicht der chirurgische weil es sehr komplexe Methoden gibt, vielleicht das ethische, weil das eine Ausführung über den hippokratischen Eid [wird ja gebrochen, da es zwar für den Patienten eine psychologische Wirkung hat, aber den Körper sozusagen verunstaltet], dann die Ethik was generell das Geschäftemachen von solchen Ärzten und Praxen angeht, etc. etc.)

Auf einer Seite dann klar definieren WAS man nun behandelt und dann eben durchziehen.

Wäre mein Vorschlag.
 
Da es bei der Maturaarbeit (Spezialgebiet oder Fachbereichsarbeit?) ohnehin um nicht viel geht, empfehle ich dir: Mach dir das Leben leicht!!

Nimm ein Thema, das klar abgesteckt und gut beschrieben ist. (die ersten 5 Sekunden des Universums (Physik), Neuseelands Maori Heute (Englisch), Der Umgang mit und die Möglichkeiten nach Ärztpfusch (Wirtschaftskunde??), 5 größten Fortschritte der Medizin in den letzten 5 Jahren, Erste Hilfe im Lauf der Jahrzehnte, ....)

Vor gut einem Jahrzehnt war es bei mir noch so: Spezialgebiet: <15 Seiten. (in jedem mündlichen Fach eines)
Fachbereichsarbeit: ~40 Seiten.

EDIT: sorry, zum Themenkomplex Medizin fällt mir nicht so viel ein. In welches Schulfach soll das reinpassen? Wenn ich mich recht erinnere, sollte zwischen FBA-Thema und dem Schulfach in dem du die Arbeit "verteidigst" ein Zusammenhang bestehen.
 
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Die besten Arbeiten entstehen wenn man sich ein kleines stark abgegrenztes Thema wählt und dann nach seinen Kompetenzen ausbaut. Also wenig Pflicht und viel Kür.
Ich habe Dissertationen zum Thema Modellation eines Kühlschranks gelesen(gut überflogen). Da denkt man erst mal WTF? Und tatsächlich sind die Grundlagen in ein paar Seiten gelegt. Dann hat sich der Autor aber ein paar echt geniale Gedanken gemacht, Analogien zu anderen Systemen gefunden und tatsächlich ein gutes Werk abgeliefert.

Also lieber sowas wie: Lohnt sich eine Landarztpraxis? Das kannst du mit 2,3 Quellen zusammentragen. Dazu kannst du soviele Beispiele und Nebenbetrachtungen anstellen wie du willst, die Kritiken einfallen lassen zu gegebenen Modellen, also wo sie versagen, undVorschläge für neue Wege liefern. Das kommt wesentlich besser als 40 Seiten zu brauchen um das Thema überhaupt angemessen zu erläutern.
 
1. Vielen Dank @Onkelhitman, ein sehr nützlicher und informativer Beitrag.

Sherman123 schrieb:
Da es bei der Maturaarbeit (Spezialgebiet oder Fachbereichsarbeit?) ohnehin um nicht viel geht, empfehle ich dir: Mach dir das Leben leicht!!

Nimm ein Thema, das klar abgesteckt und gut beschrieben ist. (die ersten 5 Sekunden des Universums (Physik), Neuseelands Maori Heute (Englisch), Der Umgang mit und die Möglichkeiten nach Ärztpfusch (Wirtschaftskunde??), 5 größten Fortschritte der Medizin in den letzten 5 Jahren, Erste Hilfe im Lauf der Jahrzehnte, ....)

Vor gut einem Jahrzehnt war es bei mir noch so: Spezialgebiet: <15 Seiten. (in jedem mündlichen Fach eines)
Fachbereichsarbeit: ~40 Seiten.

EDIT: sorry, zum Themenkomplex Medizin fällt mir nicht so viel ein. In welches Schulfach soll das reinpassen? Wenn ich mich recht erinnere, sollte zwischen FBA-Thema und dem Schulfach in dem du die Arbeit "verteidigst" ein Zusammenhang bestehen.
Ich weiss ja nicht, welches Gymnasium du besucht hattest und wie es bei euch gehandhabt wurde - bei uns macht die Maturaarbeit + Präsentation aber rund 1/4 der Matura aus. Falls man dort also nicht allzu gut ist, kann man sehr leicht in den negativen Bereich fallen und die Matura somit nicht bestehen. Aus diesem Grund würde ich die Maturaarbeit nicht allzu leicht und "unwichtig" betrachten.
Die Maturaarbeit ist eher einer Fachbereichsarbeit zuzuordnen, da man sie aufgrund des gewählten Themas von den zugehörigen Lehrern betreuen und bewerten lässt. Meine erste Idee (Ausbeutung der Medizin), hätte ich also von einem Wirtschaftslehrer betreuen lassen.
Bei uns lautet die Mindestanforderung an die Maturaarbeit: mind. 40 Seiten (bei einer wissenschaftlichen Arbeit), oder aber mind. 10 Seiten (produktive Arbeit, entspricht dann mehr einem Protokoll über die Produktion (Film etc.))

marco_f schrieb:
Die besten Arbeiten entstehen wenn man sich ein kleines stark abgegrenztes Thema wählt und dann nach seinen Kompetenzen ausbaut. Also wenig Pflicht und viel Kür.
Ich habe Dissertationen zum Thema Modellation eines Kühlschranks gelesen(gut überflogen). Da denkt man erst mal WTF? Und tatsächlich sind die Grundlagen in ein paar Seiten gelegt. Dann hat sich der Autor aber ein paar echt geniale Gedanken gemacht, Analogien zu anderen Systemen gefunden und tatsächlich ein gutes Werk abgeliefert.

Also lieber sowas wie: Lohnt sich eine Landarztpraxis? Das kannst du mit 2,3 Quellen zusammentragen. Dazu kannst du soviele Beispiele und Nebenbetrachtungen anstellen wie du willst, die Kritiken einfallen lassen zu gegebenen Modellen, also wo sie versagen, undVorschläge für neue Wege liefern. Das kommt wesentlich besser als 40 Seiten zu brauchen um das Thema überhaupt angemessen zu erläutern.
Vielen Dank für den Input, ich werde mir diesbezüglich auf jeden Fall Gedanken machen - aber die Diss. über die Modellation der Kühlschränke lässt mich irgendwie nicht los :D
 
Ich weiss ja nicht, welches Gymnasium du besucht hattest und wie es bei euch gehandhabt wurde - bei uns macht die Maturaarbeit + Präsentation aber rund 1/4 der Matura aus.
Servus - ich denke du hast mich falsch verstanden. Anders ausgedrückt: Wenn du dir ein hochkomplexes Thema aussuchst, ist das vergeudete Liebesmühe. Übernächsten Sommer wird das niemand mehr honorieren. (nicht mal du selbst)
Alle hier im Thema raten dir dazu das Themenfeld klar abzustecken. In der Regel werden klar abgesteckte Arbeiten, bei denen sich ein Roter Faden durchzieht inhaltlich auch besser benotet, als eine weitumspannende Arbeit über "Die wirtschaftliche Ausbeutung der Medizin".

Sieh dir mal meinen Anhang an: Da hat jemand ein exzellentes 16-seitiges wissenschaftliches Paper über den Begriff "Teebutter" geschrieben. Das ist auch schwer zu glauben, dass der Begriff Teebutter 16 Seiten hergibt, oder? (ist auch per Google zu finden - Institut Slavistik, Uni Wien :D)

EDIT: Alles Gute auf deinem Weg. :schluck:
 

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Das klare Abstecken ist das A & O - und das ist mir auch klar. Allerdings brauche ich überhaupt erstmal ein grobes Thema, welches ich dann genauer definieren und eingrenzen kann. Der Vorschlag mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der Medizin ist und bleibt nur ein Vorschlag - in der Form hätte ich die Arbeit nie geschrieben, sondern das Thema erstmal genau eingegrenzt und mich dann nur z.B. mit der Chirurgie befasst.

Die Arbeit zur "Teebutter" werde ich definitiv mal anschauen - Möglich ist natürlich alles, aber 16 Seiten sind einfach viel zu wenig bei unserer Arbeit. Daher sollte es schon ein etwas umfassenderes Thema sein.
 
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