Neuverkabelung - wie richtig angehen?

Flebbel

Cadet 3rd Year
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Hallo erstmal,

ich lese schon etwas länger hier in dem Forum, habe auch schon gute Themen gefunden aber zu meinem Problem irgendwie nie eine richtig befriedigende Antwort gefunden.

Naja: Zu gegebenem Anlass (VDSL 100 ab April *freu* nach Jahren und Jahren DSL 2000 :) ) wollte ich mal ein lange vor mir her geschobenes Thema anpacken: Die Telefonkabel/Netzwerkkabel im Haus. Meine Eltern haben mich damit beauftragt, bin zwar schon bastelfreudig, aber als Informatikstudent eher an der theoretischen Seite angesiedelt :cool_alt:

Jetzt habe ich mir mal einen Überblick über die Situation verschafft und Baupläne über Baupläne geschmökert, leider habe ich keinen gefunden, auf dem die Leerrohre verzeichnet waren. Sowas hat man vor 20 Jahren anscheinend noch nicht gemacht ^^ Also habe ich selber durch ziehen und reinrufen rausgefunden, welches Rohr wo hingeht und einen Plan erstellt :) (Das Haus hat natürlich noch mehr Zimmer, aber es sind nur die relevanten eingezeichnet)

Netzwerk.png

Hierzu vielleicht 3 Anmerkungen:
  1. Die hellgrünen (nachträglich etwas krakelig gezeichneten) Umrandungen sind die Lehrrohre
  2. Ja, zum Dachboden gibt es _kein_ Lehrrohr! Das Kabel ist in die Wand betoniert/verputzt
  3. Das Kabel zum Dachboden wurde "missbraucht". 2 Adern gehören dem DSL-Anschluss, der im Dachboden terminiert. 2 andere Adern gehören dem Telefonanschluss, der wieder zurück in den Keller läuft und dort dann umgeklemmt wird auf das Kabel, das vom Keller ins EG läuft und dort im Telefon "endet". Das hab' aber nicht ich gemacht also haltet euch mit Beschimpfungen zurück :D

Alle Kabel bis auf das, das in den Dachboden läuft bzw. das, was ins EG läuft sind unbenutzt und hängen nur "so rum".

Hier mal die Situation im Keller, wo alles zusammenläuft:

5.jpg7.jpg2.jpg

Wie man sieht ist die TAE-Dose unbenutzt und das Kabel, das vom TAL kommt wird entsprechend der Zeichnung mit Klemmen "nach oben geleitet".

Mein Plan war (nach ein wenig einlesen) jetzt fogender:

  • Alle Kabel bis auf das in den Dachboden zu entfernen (kann man aus logischen Gründen auch gar nicht entfernen^^)
  • Die TAE-Dose im Keller wieder zu belegen (mit dem ankommenden TAL aus dem Waschraum) und dort direkt den Speedport anzuschließen (weil es ja dann ein IP Anschluss ist). Splitter, NTBA und Eumex kommen weg.
  • Analog-Telefon entsorgen (hat eh ne miese Sprachquali und der Akku hält kaum 10 Minuten) und neues DECT-Telefon kaufen (Speedphone 10 o.ä.)
  • Das 4-Ader-Kabel in den Dachboden von seinem Missbrauch befreien und im Keller an den Speedport und im Dachboden an das Fax anschließen.

Damit hätte ich schonmal eine schöne, leere Ausgangssituation, in der man bis alles fertig gestellt ist (kann ja leider nur am Wochenende bzw. manchmal Abends dran arbeiten) auf jeden Fall mal telefonieren (mit DECT), oben faxen und mit WLAN surfen kann.

Der nächste Schritt wäre dann die Neuverkabelung. Hier lauert das größte Problem: Die Leerrohre sind allesamt nur 20mm dick (Außendurchmesser!). Man hat anscheinend mit Müh' und Not im Keller 5 4-Ader-Kabel + ein fettes Kabel (das ist die Türklingel) untergebracht. Ob ich das replizieren kann, wage ich zu bezweifeln. Zumal die 4-Ader-Kabel einen Durchmesser von 5mm haben, das "dünnste" Cat5e-Kabel, das ich bisher gefunden habe, hat mindestens 6mm.
Damit blieben für mich die Möglichkeiten:

1. Cat5e Verlegekabel mit möglichst geringem Durchmesser suchen und sukzessive verlegen, beginnend mit der wichtigsten Dose bis zur unwichtigsten. Im Zweifelsfall hat dann halt bspw. das Gästezimmer keinen Anschluss. Hat bis jetzt ja auch niemanden gestört...
(Dass die Kabel im Keller zu einem Patchpanel + anschließendem Switch zusammenlaufen ist mir klar :) )

Vorteil: Cat5e-Kabel ist billig, Cat6-RJ45-Unterputzdosen von Gira kann man noch kaufen, Gigabit möglich, Relativ standard-konform
Nachteil: Möglicherweise (oder ziemlich sicher) nicht alle Anschlüsse versorgt

2. Prinzipiell das selbe wie 1. aber schwächer geschirmte Patchkabel oder Flachbandkabel nehmen und Enden abschneiden

Vorteil: Auch nicht sonderlich teuer, Unterputzdosen, So können wsl. alle Anschlüsse belegt werden
Nachteil: Durch fehlende Isolierung evtl. kein Gigabit möglich, Kabel können wsl. leichter kaputt gehen in der Wand

3. LC/LC Multimode LWL-Kabel nehmen + Medienkonverter und SFP-Modul auf Ethernet an jedem Anschluss
Z.B.: Modul: http://www.amazon.de/dp/B001800S6M und Konverter: http://www.amazon.de/dp/B001GQDRWK

Vorteil: LWL-Kabel sind dünn, Zukunftssicher(?), bessere Reichweite (auch wenn das bei der Hausverkabelung wohl eher zweitrangig ist)
Nachteil: Jede Dose braucht aktive (stromverbrauchende) Komponente, im Keller brauch' ich gleich 5 Medienkonverter, und ich habe bisher keine LC-Unterputzdosen von Gira gefunden..., außerdem viel teurer als 1. und 2....
Außerdem finde ich keine LWL-Verlegekabel, sondern nur LC-Kabel mit dem Anschluss bereits dran. Und dann können die Kabel noch so dünn sein, ich muss ja erstmal den Anschluss durchbringen...

Hoffe ihr könnt mir da etwas mit Rat beiseite stehen. Danke :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mal aufgemalt wie ich es versuchen würde zu bauen, kenne natürlich nicht alle deine Gegebenheiten.

Von Idee 3 das mit LWL zu machen würde ich eher Abstand nehmen, da sehr kostenintensiv, und überall aktive Komponenten.

Idee 1,2 klingen gut, würde aber versuchen mind. Cat6 zu nehmen, wenn nicht sogar Cat6a (was dann auch zukunftsfähig 10Gbit bieten würde). Sonst fängst du dann nämlich wieder an. Es sei denn du schließt das aus das ihr das jemals brauchen werdet.

Wobei zu erwähnen ist das mit "Router" die Heimgeräte gemeint sind die alles können(WLAN, Routing, Switching, evtl. sogar DECT etc). Ist in der Zeichnung etwas unschön geschrieben von mir.
 

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    Netzwerk (1).png
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Möglichkeit 1 ist die sympathischste weil so ähm, regelkonform wie möglich. Aber ggf. mit der Modifizierung den Speedport nicht im Keller, sondern im EG anzuschließen. Sofern die VDSL-Leitung das hergibt. Noch mal drüber nachdenken...
So sparst du dir das Eingequetsche von 5 Verlegekabeln in ein Leerrohr.
Von der TAE im EG ausgehend würde mann dann auf die verschiedenen Zimmer mit Verlegekabel gehen. Wobei das ggf. etwas interessant aussehen wird.

Möglichkeit 2 ist Pfusch; gar nicht erst dran denken.

Möglichkeit 3 ist teuer, umständlich & ggf. unmöglich. LWL ist nicht so einfach zu konfektionieren/terminieren wie Kupfer.
 
Zu Post 1:

Danke schonmal. Die Idee mit dem 2. Switch finde ich gar nicht schlecht. So würde 1 zusätzliches Kabel nach oben reichen und dann könnte ich natürlich auch das dickere Cat6(A) nehmen. Allerdings sollte in den Flur im 1. OG eher kein Switch, das würde nicht so dolle aussehen. Das geht aber auch, wenn der im Büro steht von daher funktioniert das mal genauso.

Naja das mit der Zukunftsfähigkeit ist so ne Sache... Für diese Lösung habe ich jetzt auch eine aktive Komponente, die irgendwo rumstehen muss. Im Büro stört das keinen, aber sollten wir das Haus jemals verkaufen, wer weiß, ob die Nachkäufer den Raum auch als Büro nutzen möchten... Aber im Endeffekt wird das die beste Möglichkeit sein.
Weil die bisherige Verkabelung ist ja noch größerer Mist... Ich glaube kaum, dass jemand noch ein Haus kaufen will, das mit 4-Ader-Fernmeldekabel ausgestattet ist :D

Die Rohre sind einfach zu klein. Bis LWL heimtauglich ist wird es wohl sowieso keine zufriedenstellende Möglichkeit geben, bei der alle Dosen versorgt werden und zusätzlich alle Switches im Keller bleiben können.

Zu Post 2:

Das mit dem Speedport ins EG finde erstmal gar keine so schlechte Idee. So könnte/müsste ich mir das Patchpanel im Keller sparen. Dann bräuchte ich aber eine Unterputzdose mit 3x RJ45 im EG wenn ich das so richtig sehe: 1x für DSL-Kabel vom TAL (Keller), 1x für Cat6 nach oben ins 1. OG, 1x für das 4-Ader-Kabel nach oben ins Dachgeschoss.

Ich denke, so kann ich das tatsächlich machen. DSL-Kabel ins EG, dort dann den Speedport platzieren und von dem aus dann 1x Cat6 nach oben ins 1. OG an einen Switch und einmal ans 4-Ader-Kabel für das Fax im Dachgeschoss. :)

Ich versuche das ganze mal nochmal aufzuzeichnen, um es deutlicher zu machen ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du im Keller sowieso kein Netzwerk brauchst könntest du wie t-6 schon empfohlen hat das Speedport/Fritzbox ins EG stellen und sparst dir somit einen Switch + du kannst das WLAN des Speedport/Fritzbox besser nutzen, da du nicht noch die dicke Kellerdecke dazwischen hast.

Du kannst froh sein das du überhaupt Leerrohre hast. Wir mussten für die Verlegung extra stemmen, weil beim Hausbau keiner an Leerrohre gedacht hat ;)

Und es gibt genug Häuser die haben gar keine Verkabelung. Die haben an einer zentralen Stelle (meist WoZi) ihre Speedport/Fritzbox stehen und machen den Rest über WLAN.
 
TheSir schrieb:
Wenn du im Keller sowieso kein Netzwerk brauchst könntest du wie t-6 schon empfohlen hat das Speedport/Fritzbox ins EG stellen und sparst dir somit einen Switch + du kannst das WLAN des Speedport/Fritzbox besser nutzen, da du nicht noch die dicke Kellerdecke dazwischen hast.

Du kannst froh sein das du überhaupt Leerrohre hast. Wir mussten für die Verlegung extra stemmen, weil beim Hausbau keiner an Leerrohre gedacht hat ;)

Und es gibt genug Häuser die haben gar keine Verkabelung. Die haben an einer zentralen Stelle (meist WoZi) ihre Speedport/Fritzbox stehen und machen den Rest über WLAN.

Ok, das klingt ja schonmal beruhigend :)

Ich hab es jetzt mal neu gezeichnet. Die Lösung gefällt mir eigentlich ziemlich gut. So habe ich zu keiner Zeit mehr als 2x Cat6 Kabel in den Rohren. Das Schlafzimmer geht in dem Fall leer aus (außer ich finde eine Unterputzdose mit 4x RJ45...). Aber da sind die Dosen eh ziemlich ungünstig plaziert (neben dem Nachttisch), weil sie ursprünglich ja dafür gedacht waren, einen Telefonanschluss zu haben. Wenn man jetzt mal IP-TV oder sowas dort haben wollte müsste man das Kabel eh nochmal um den halben Raum spannen und für Streaming reicht dann ja auch PowerLAN oder WLAN AC.

Jetzt muss ich eigentlich nur noch eine Unterputzdose mit 3x RJ45 finden :D

Achja, da käme ja noch eine Frage auf: Kann ich vom Keller ins EG auch Cat6 nehmen (also einfach 2 Adern des Cat6-Kabels nehmen) und dafür so ein Verlängerungsmodul benutzen: http://www.amazon.de/dp/B002TD4Z0M ? Hätte ich da durch die bessere Schirmung einen Vorteil gegenüber der Variante, wo ich einfach das bisherige 4-Ader-Kabel nehme?

Edit: Da hab ich meine wunderschöne Zeichnung doch glatt vergessen :)

Netzwerk Neu (draw.io).png
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht gut aus. Wobei zu überlegen ist ob nicht doch ein Switch im Flur Sinn macht, dann würdest du dir die "Schlaufe" sparen. Wenn du aber sagst das es dir egal ist/Es nicht möglich ist, würde ich es so machen. Dachgeschoss könntest du mit DLan versorgen, sollte für die meisten Aufgaben reichen und das Set hast du ja sowieso schon.

3xRJ45 gibt es bei Conrad.

Denke nicht, dass sich das Cat6 lohnt für den letzten Abschnitt. Wenn du aber sowieso die paar Meter überhast würde ich es legen.
 
Ne, im Flur ist in der Nähe der Dose kein Stromanschluss, d.h. ich müsste den Switch auf die Kommode, die ein paar Meter entfernt steht, stellen und dann 3 Kabel da hin führen, das sieht m.E. nicht so schön aus, da die Dose leider etwas "offen" im Raum platziert wurde. Aber das mit der Schlaufe geht schon in Ordnung. 2x Cat6 werde ich durch die Rohre schon durchbringen :)
Ich darf nur nicht vergessen, das ordentlich zu dokumentieren, damit man in ein paar Jahren noch weiß, wie das funktioniert :D

Und naja, die 3xRJ45 hab ich schon mal ein paar Mal gesehen ich muss aber auch noch welche finden, die auf das Gira Standard System passen. Das könnte sich noch als Herausforderung entpuppen ;)

Was mir noch als letztes einfällt: Wie sieht das mit dem PPA aus? Muss ich den noch irgendwo dranmachen? Oder ist das wurscht. Ich glaube im Moment ist der ja auch nirgends ("1." TAE Dose ist ja unbesetzt) und es funktioniert prima ;)
 
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