Geld verdienen mit Rechenleistung?

Also wenn Dich der Strom rein gar nichts kostet, schürfe halt Bitcoins oder sowas, jeder Cent der reinkommt ist ja dann Gewinn.

GrooveXT schrieb:
Übrigens würde ich das langjährige anlegen von Geld im Moment nicht als "sichere" Alternative empfehlen.
Es gibt keine sicheren Geldanlage, die als sicher geltenden dt. Staatanleihen bis zu 6 Jahre (Rest-)Laufzeit haben eine negative Rendite, die werden also so teuer gehandelt, dass der Käufer am Ende an Zinsen und Rückzahlung weniger erhlt als er heute bezahlen muss. Warum werden sie trotzdem für den Preis gekauft? Entweder weil der Anleger das muss, wie Versicherungen oder weil man darauf hofft sie noch teurer wieder zu verkaufen und sie eben nicht bis zur Fälligkeit behalten will. Am Anleihemarkt ist der derzeit die größte Anlageblase der Geschichte zu sehen.

GrooveXT schrieb:
Denkst du da an die unglaublichen 1,5 Prozent bei einem Sparkonto auf 10 Jahre
Zwar wurden die Zinsen abgeschafft und werden so bald nicht wieder kommen, aber bei 1,5% wirst Du schon durch die Inflation am Ende ärmer als vorher sein.
GrooveXT schrieb:
oder an die Börsenachterbahn, wo eine Hiobsbotschaft nach der anderen kommt?
Seid Oktober ging es über 40% auswärts und so bald wird es auch nicht wieder abwärts gehen, dafür sucht zu viel Geld nach Rendite und der Kurs-DAX hat sein Hoch aus 2000 gerade einemal ein paar Stunden lang und um ein paar Nachkommastellen übertroffen, der normale DAX ist sowieso Verarschung, weil da die Dividenden eingerechnet sind und schon fast die Hälfte ausmachen. Nach KGV, KBV und Dividendenrendite ist der DAX gerade einmal leicht über dem historischen Mittel bewertet, also bei weitem nicht hoch und nur gut halb so hoch wie vor 15 Jahren, in denen sich die Gewinne und Werte der Unternehmen ja auch gestiegert haben.

Wenn Du Rendite willst, dann kommst Du um Aktien nicht herum, zumindest solange kein Ende der Geldflut der EZB in Sicht ist, werden die Kurse auch nicht großartig fallen, jeder kleiner Rücksetzer wird ja sofort wieder hochgekauft und solange die Putzfrauen auf dem Flur nicht über Aktien reden, ist das Rückschlagrisiko auch gering. Man muss sich halt die richtigen Werte suchen und vor allem breit streue, nie zu viele Eier in ein Nest legen!

GrooveXT schrieb:
Weiß ich nicht, soll jetzt hier keine tiefgreifende Finanzdiskussion werden, aber viel ist das auch nicht. Da sollte ein Bausparer schon mehr bringen oder gleich ne Immobilie auf Pumpe kaufen und vermieten.
Bausparen bringt wie KLV wegen der hohen Kosten fast immer eine negative Rendite, davon kann man nur abraten, die Provisionen bei solchen Produkten sind viel zu hoch, , wie auch dieser Bericht des Handelsblattes über Bausparverträge zeigt.

Das gleich gilt für die ganze KapitalLebensVersicherungen, das sind die wirklichen Zockerprodukte:
Wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass ich Aktien habe, dann werde ich schon mal als Zocker oder Spekulant bezeichnet. Ich persönlich halte Aktien für eines der konservativsten Geschäfte. Ob mir jetzt eine Maschine gehört, die mir ein Zusatzeinkommen verschafft, oder ob mir eine Firma gehört, der diese Maschine gehört, oder ob mir nur ein Teil der Firma gehört, kommt am Ende aufs Gleiche hinaus. Aktien haben den Vorteil, dass man sie schnell veräußern kann, wenn man Geld braucht. Das ist eine gute Sache, denn dadurch sinkt die Hemmschwelle, Aktien zu kaufen, außerdem ist eine Aktiengesellschaft dadurch vitaler, weil sie im Gegensatz zu einer GmbH mit ein, zwei Unternehmern an der Spitze den Tod eines Miteigentümers locker überlebt. Davon profitieren Kunden und Arbeitnehmer gleichermaßen.

Natürlich gibt es Leute, die aus den Kursschwankungen an der Börse Profit versuchen zu schlagen. So einer bin ich nicht. Ich kaufe Aktien, um diese langfristig zu halten. Ich habe Aktien im Portfolio, die ich bereits vor fünf Jahren kaufte. An einen Verkauf denke ich einfach nicht.

Die wahren Zocker sind aber in meinen Augen ganz andere:

Inhaber von Kapitallebensversicherungspolicen
Riestersparer
Bausparer

Der KLV-Sparer ist der Zocker schlechthin. Er glaubt zu jenen 13 % zu gehören, die eine Kapitallebensversicherung bis zum Ende durchhalten. Dann wettet er auch noch, dass es Jahrzehnte während seiner Ansparphase kaum Inflation gibt. Wer gleich zwei solcher Wetten abschließt, ist einfach ein Zocker.

Der Riestersparer packt ja noch eine Wette obendrauf. Er wettet nicht nur, dass er den Vertrag bis zum Ende durchhält und dass seine Ansprüche nicht weginflationiert werden, sondern geht auch noch bei der Wette mit, 95 Jahre oder älter zu werden. Und der Bausparer ist ein Spieler in einem Schneeballsystem. Er muss hoffen, dass seine Bausparkasse genug andere Idioten findet, die ihm das Baudarlehen finanzieren.

Und ja, diese Wetten und die Mentalität, die vermeintlich risikofreie Geldanlage zu wählen, führte geradezu in den Abgrund. Anstatt in solide Dividendenzahler zu investieren, landete das Geld bei Versicherungen, Bausparkassen und Banken, die Produkte anboten, die Sicherheit suggerierten. Damit übergaben sie das Geld den Zockern in den Banken, die mit Hochfrequenzhandel, Daytrading und Derivaten für Verwerfungen auf den Märkten sorgten.

Aktien, die man kauft und hält, hält man vom Hochfrequenzhandel fern. Wer die Unbill an den Finanzmärkten nicht mag, sollte nicht lamentieren, sondern einfach Aktien kaufen und halten.
Das könnte glatt von mir sein, ist es aber nicht! Man sollte noch hinzufügen, dass die meisten Geld der KLV in Anleihen gehen müssen, weil der Gesetzgeber es so vorschreibt.

Bei Immobilien hast Du auch gewaltige Transaktionskosten, bis zu 6.5% Grunderwerbssteuer, Notargebühren und dann wieder ein Klumpenrisiko, oder kannst Du Dir mehrere Immobilien an verschiedenen Standorten leisten? Wenn nicht, dann pokerst Du auf die Entwicklung der Region wo Deine Immobilie steht und schau Dir viele ländliche Räume, Ostdeutschland, große Teile des Ruhrgebietes oder Salzgitter an, haben fallen selbst heute noch die Preise weil keine Sau da Arbeit findet und daher die Jungend wegzieht.

Breit gestreut hat über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren beim DAX keiner Verluste gemacht, egal wann er ge- und verkauft hat. Die erzählen aber alle nur die Geschichten der Looseraktien und vergessen, dass man eben immer streuen muss, weil keine die Entwicklung einzelner Titel vorhersagen kann und selbst die des ganzen Marktes schwer vorhersagbar ist. Aber auch wenn die Hausse schon 6 Jahre dauert und ich nun auch schon 6 Jahren voll drin bin, gebe ich nichts aber, weil es einmal keine Alternative zu der Dividendenrendite gibt, Aktien Sachwerte sind die auch eine Währungsreform überstehen (falls der Euro wirklich zerbricht), Aktien keineswegs so hoch bewertet sind wie dieres Botox-DAX es glauben macht und eine Trendwende nicht in Sicht ist, nicht solange die Zinsen abgeschafft sind und die EZB die Märkte mit Geld flutet.
GrooveXT schrieb:
Da ist fluides rumliegende Kapital auf jeden Fall besser aufgehoben als es 15 Jahre lang in sowas zu binden.
Aktien sind doch hoch liquide, die kann man börsentäglich handeln und teils sogar außerbörslich rund um die Uhr, liquider geht es doch gar nicht.
GrooveXT schrieb:
gerade mal genug Geld zu verdienen um die Inflation auszugleichen.
Das ist nicht gewollt, denn die Schulden des einen sind das Geld des anderen und um die Schuldner, vor allem die Staaten, zu entschulden müssen die Sparer Geld verlieren, bekommen also weniger Zinsen als die Inflation oder eben mit einem Haircut die Rechnung auf einmal, was die Politik aber möglichst vermeidet, weil es dann auch der allerdümmste Sparer merkt.
 
Ein sehr informativer Beitrag, danke Holt.
Schade dass es in Sammeldiskussionen so chaotisch zugeht, immerhin passt es hier zur Frage des TE, welcher ja mit X Geld verdienen möchte.

mfg,
Max
 
Gut. Der TE will allerdings keine Invest-Beratung, sondern etwas sinnvolles mit seiner übrigen Rechenzeit anstellen. Aber vielleicht können wir ja etwas aus Holts Beitrag verwenden.

Thema Streuung: Bitcoins sind abgegrast, aber es gibt ja noch unzählige weitere Kryptowährungen. Der TE könnte also einfach alle aktuell verfügbaren Kryptowährungen minen und sicherlich wird eine von denen im Laufe der nächsten Monate einen kleinen Kurssprung machen, den der TE dann abschöpfen kann.
 
Also Bitcoins kannst du mit ein bis 2 PC's schonmal komplett vergessen. Die Difficulty ist so hoch, dass sogar Altcoinmining ( BTC - Abklatsch) nicht rentabel ist. Es gibt div. Coins die einzig und allein darauf ausgelegt sind von CPU's geschürft zu werden, da könntest du mal ansetzen, jedoch konnte sich von diesen neben BTC keiner so recht etablieren. SHA256 - vergiss es - Da sind ein Haufen Asicminer am Start die mehrere Petahash Rechenleistung stemmen und die Blöcke errechnen.

Wenn du allerdings günstig Strom beziehen kannst, biete doch deine Location via Hosting an, wobei ich nicht glaube dass du in Deutschland damit erfolgreich sein kannst, wenn du in der Szene noch nicht bekannt und vertrauenswürdig bist.

Gruß Killa
 
Darius M, ich habe doch geschrieben: Wenn er 0 Kosten hat, ist doch jeder geschürfte Cent Gewinn. Wenn er aber ein paar Tausend Euro hat die er gegen die Inflation schützen will, dann wird er da auf dem Wege wohl nicht schaffen, schon gar nicht wenn er sich auch nich mehr Rechner kauft.

Man sollte auch eine nicht vergessen: Befürworter von Kryptowährung argumentieren gerne, dass dem normalen FIAT-Geld kein sachlicher Gegenwert gegenüber steht, seid die Golddeckung abgeschafft wurde. Nur ist das bei den Kryptowährungen ja nicht anders, aber während hinter dem FIAT Geld Notenbanken stehen sind es bei den Kryptowährungen nur eine handvoll Leute die daran glauben. Man kann ja die aufwändig errechneten Bits und Bytes nicht wieder in Strom zurück konvertieren.

Und es gibt zwar diverse Kryptowährungen, aber was nutzt es ein Guthaben in einer Kryptowährung zu haben, die dann für nichts gut ist weil man weder etwas sinnvolles damit bezahlen kann noch diese in normale Währungen tauschen kann?
 
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Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat ausgerechnet, dass die Herstellung eines PCs etwa 3.000 Kilowattstunden Energie kostet. Soviel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in einem ganzen Jahr verbraucht. Ein PC mit 150 Watt Stromverbrauch kann mit dieser Energiemenge mehr als sechs Jahre acht Stunden täglich laufen. Nur die wenigsten Computer sind aber so lange und so viel im Einsatz. Den Großteil ereilt schon weit früher das Schicksal durch Ausmusterung. Somit ist die Herstellung in der Gesamtbilanz weitaus umweltschädlicher als der Betrieb

http://www.netzwelt.de/news/75691-herstellung-entsorgung-computers.html (Jahr 2007)

http://rehab-republic.org/energieschluckende-produktion/

Ist halt ganz cool den PC im leerlauf zu betreiben. Die Frage wie man die Rechenpower sinnvoll nutzen bzw. zu Geld machen kann hat schon einen kleinen shitstorm entfacht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
can320 schrieb:
Die Frage wie man die Rechenpower sinnvoll nutzen bzw. zu Geld machen kann hat schon einen kleinen shitstorm entfacht.
Und wieso fängst du dann schon wieder damit an, obwohl hier zuletzt niemand dazu etwas gesagt hatte?

Die 3.000 kWh die der PC bei mir dann verbraucht muss ich trotzdem zahlen und das sind aktuell immerhin knapp 900€. Und ein PC braucht unter Volllast immer noch sehr viel mehr als nur im Leerlauf. Die Frage ist dann noch: Will ich das meiner CPU für ein paar Euro im Monat antun? 24/7 Volllast ist bestimmt nicht gerade gut für die Lebenszeit einer CPU. Und dann kommt ja auch noch der Lärm der Lüfter und die Wärme (der Sommer kommt).

Wer ein halbwegs aktuelles (vielleicht 1-2 Jahre) altes System mit Intel CPU hat, wird unter Last wohl um die 150 kWh verbrauchen, wenn er keine dedizierte GPU verwendet. Beim aktuellen Strompreis von 29 Cent / kWh sind das 4,35 Cent pro Stunde, ~1€ pro Tag und 31,32€ in 30 Tagen. Ich würde mit meinem OC Q6600 wohl locker auf 50-60€ kommen.

Wer sich dafür entscheidet und mehr als ein paar Cent / kWh zahlen muss, sollte sich ersteinmal ein Messgerät (~10€) besorgen und schauen, ob es der Gewinn wert ist.
 
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