Fragen zum Kabelquerschnitt [allgemeine Elektronik Frage]

cpujunkie

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Hallo Leute,

ich bin etwas verwirrt, da ich mir früher oft Kabel und Zuleitungen für PC Teile (Lüfter etc.) aus allen möglichen Kabeln gebaut habe. Das Thema Kabelquerschnitt, Strom- oder Lautstärkekabel war mir dabei nie ein Begriff, ging auch alles gut und die Bude ist noch nicht abgefackelt.

Nun aber meine allgemeine technische, elektonische Frage. Ein Standard PC Netzteil hat in der Regel ein Stromkabel mit 3x 0,75mm² Zuleitungen. Nun liest man ja immer, dass Lautsprecherkabel nicht für die Übertragung von Strom geeignet ist, aber warum denn eigentlich, klaro kommen dann immer Argumente wie, dass Stromkabel aus einem fetten Stück Kupfer sind und nicht wie Lautsprecherkabel aus vielen kleinen Kupferdrähten, dafür haben Lautsprecherkabel aber auch viel mehr Querschnitt.

Ich hatte mal als Notlösung für meine Deckenlampe (Energiesparlampe mit 23W) ein 1,5mm² Lautsprecherkabel benutzt und als dann mein Elektriker da war ist dieser natürlich fast ausgeflippt und hat es mit einem Standard 0,75mm² Querschnitt CCA Kabel ersetzt, zu CCA sagt Google, dass es noch nicht mal richtige Kupferkabel sind. Klaro haben richtige Stromkabel noch das Dritte Kabel als Schutz, aber meine Lampen benötigten bisher immer noch Leiter und Nichtleiter.

Ich würde einfach nur gerne mal verstehen, wo nun der GENAUE Unterschied liegt, ein PC Netzteil kann ja auch bis zu 1200W benötigen, die ein Standardstromkabel mit den kleinen Querschnitt von 0,75mm² stämmen kann.

Vielleicht könnt ihr etwas "Erleuchtung" in meinen Fall bringen...

Vielen Dank!
 
Lautsprecherkabel weisen keine ausreichende Isolation auf, d.h. sie sind in der Regel nich für 230V Spannung gemacht.

Stromkabel zum Anschluss des PC sind übrigens auch aus vielen kleinen Kupferdrähten aufgebaut.

Nur festverlegte Kabel (Verlegekabel) sind aus einem einzelnen starren Leiter, das aber auch nur bis 6 mm² (glaube ich).
 
Stromkabel zum Anschluss des PC sind übrigens auch aus vielen kleinen Kupferdrähten aufgebaut.
- macht die Leitung flexibel

Nur festverlegte Kabel (Verlegekabel) sind aus einem einzelnen starren Leiter, das aber auch nur bis 6 mm² (glaube ich).
- geht auch deutlich dicker, je nach Leistungsbedarf & Verwendungszweck
 
Man nimmt Lautsprecherkabel einfach nicht als Stromleiter da kein normaler Mensch vermutet dass da 230V drauf liegen.
Wenn also irgendwo aus einer Ecke ein Lautsprecherkabel raus schaut dann würde ich auch nicht erwarten dass da 230V drauf liegen ;)

Überhaupt auf die Idee zu kommen halte ich schon für ziemlich verrückt. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
kisser schrieb:
Nur festverlegte Kabel (Verlegekabel) sind aus einem einzelnen starren Leiter, das aber auch nur bis 6 mm² (glaube ich).

NYM ist bis 10² starr, NYY bis einschließlich 16².

Ansonsten stimmt das mit der Isolieren. Zur Veranschaulichung mal ein paar Datenblätter:

Lautsprecherkabel: Nennspannung 75V
http://www.faberkabel.de/upload/datenblaetter/Datenblaetter/DE/DBL_YFAZ.PDF

"Das dünne Stromkabel": Nennspannung 300V
http://www.faberkabel.de/upload/datenblaetter/Datenblaetter/DE/DBL_H03VV.PDF

Es kommt auch noch auch die mechanische Beanspruchung und auf die, bei 230V geforderte, Doppelte Isolierung an.

mfg. Virus
 
Ich würde einfach nur gerne mal verstehen, wo nun der GENAUE Unterschied liegt, ein PC Netzteil kann ja auch bis zu 1200W benötigen, die ein Standardstromkabel mit den kleinen Querschnitt von 0,75mm² stämmen kann.


Das geht, weil durch die "dünnen" Kabel der Netzteilzuleitung nicht sehr viel Strom fließen muß, damit auf der anderen Seite, der Seite, an die die PC- Komponenten angeschlossen werden, ein sehr hoher Strom fließen kann (Leistung=Spannung mal Strom (P=UxI))!
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast da einen Denkfehler drin. Es geht beim Kabelquerschnitt um Ampere, nicht um Watt.
Entweder rechnet man sich das slebst aus was man gerade braucht oder nimmt behelfsmäßig so eine Tabelle die einem Arbeit abnimmt: http://www.drahtwerk-waidhaus.de/dt/th/th_strom.htm
Wie man hier erkennen kann: 0,75mm² sind für 15A ok. 15A*230V = 3,5kW. Also in etwa das, was eine heute Haushaltsübliche Sicherung so ab kann (16A).

Zum Unterschied 2 oder 3 Leitungen: Ergibt sich daraus, ob das zu verwendende Gerät Schutzisoliert ist. Vgl. Eurostecker/Schukostecker ("Schuko" = Schutzkontakt)

Spillunke schrieb:
geht auch deutlich dicker, je nach Leistungsbedarf & Verwendungszweck
Da hab ich auch welche von, allerdings hat da jeder Kupferdraht 6mm² :D (davon etwa ein dutzend pro Phase :freak: )
 
Okay, die Antworten befriedigen mich schon etwas mehr ;) Das mit der Isolation kann ich nachvollziehen, da ein 3-adriges Kabel von der Isolation einmal pro Ader und dann noch einmal global isoliert ist. Das man bei einem Lautsprecherkabel keine 230V kann ich auch nachvollziehen, aber wenn man ein solches Kabel "verarbeitet" für LEDs oder so liegt es ja nicht auf dem Boden rum.

Trotzdem scheint es ja so zu sein, dass sie Kabel technisch keinen Unterschied haben, was mehr oder weniger meine Ausgangsfrage war.

Und keine Angst, meine Wohnung hab ich nicht mit Lautsprecherkabel verkabelt, ich nehm die nur wirklich mal gerne für LED Blödsinn mit maximal 1A Last
 
Bei Lautsprecherkabeln kommt es unter anderem auch auf den elektrischen Widerstand des Kabels an, während bei Netzkabeln für PC`s eigentlich hauptsächlich die Isolation gut sein muß.
 
Hallo,

zu den 15A:

Ein isolierter Cu-Leiter mit 0,75 mm² Leiterquerschnitt darf mit 15 A dauernd belastet werden.

Das gilt aber nur unter optimalen Bedingungen:
Die Leitung ist einadrig, ist frei in der Luft verlegt oder wird für Verdrahtungen in Schalt- und Verteilungsanlagen verwendet.

Bei Mehraderleitungen, um die es hier ja hauptsächlich geht, sind nur 12 A zulässig.
Haarspalterei ist das wohl kaum, denn wenn man von 12A auf 15A erhöht, vergrößert sich die in der Leitung in Wärme umgesetzte Leistung um ca. 56 % (P=R*I²).
Bedingt durch die temperaturabhängige Widerstandszunahme ist diese Leistungszunahme aber noch größer.

Diese Rechnung überlasse ich aber einem anderen…
 
@netzbieter - Nach welcher DIN/ISO ist das mehr mehradrigen Leitungen definiert? Hab leider nur diese einigermaßen übersichtliche Tabelle gefunden zu dem Zeitpunkt (und bin kein Elektrotechniker). In dem Bereich in dem ich mit Elektrizität arbeite habe ich üblicherweise genug Luft bei den Bauteilen, außer vielleicht wenn die Platine zu dünn beschichtet ist :D Aber gute Ergänzung.
 
Hallo,

die Zahlen habe ich aus einem uralten technischen Tabellenbuch, im Internet finde ich aber die gleichen Zahlen.

Für Google noch ein paar Suchwörter:
„zulässige Dauerbelastung isolierte(r) Leitungen VDE 0100“.

Aber wie früher gilt wohl auch heute noch:
Wer für die Belastbarkeit von Leitungen garantiert richtige Angaben haben will, muß sich an den VDE-Verlag wenden.
 
@kisser - Danke für den Link. Leider war es zumindest auf die schnelle zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich, dieses Dokument aufzufinden. Genau sowas habe ich gesucht, hab wohl die falschen Suchbegriffe verwendet ;)
 

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