News Linux-Wissen: Wem gehört das offene Betriebssystem?

fethomm

Commander
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Vor 24 Jahren rief Linus Torvalds das Betriebssystem Linux als „kleines Hobby“ ins Leben. Heute ist Linux ein globales Milliardengeschäft. Wem gehört das freie Betriebssystem heute und wer kann den Kurs bestimmen, den der Kernel nimmt? Ein kompakter Überblick.

Zur News: Linux-Wissen: Wem gehört das offene Betriebssystem?
 
Find ich gut, dass sowas hier bisschen beleuchtet wird, auch was die Workshops angeht! Danke dafür!
 
Finde ich ebenfalls gut! Linux ist ein wesentlicher Bestandteil unserer modernen Welt und man (ich) weiß viel zu wenig darüber. Auch von mir ein Danke!
 
Guter und kompakt erklärter Artikel für die Leute unter uns, die sich weniger gut mit Linux auskennen. Bitte mehr solcher Artikel in Zukunft, da deine (fethomm) Linux-Artikel meist sehr ausführlich und für Linux-Außenseiter eher "kompliziert" zu verstehen sind.

Wieso hat Linus Torvalds immer das letzte Wort? Wie kann Open-Source Software jemandem gehören? Oder liegt das daran, dass er die Namensrechte o.Ä. am Kernel besitzt und andere Firmen/Programmierer ihre Kernel einfach nicht unter diesem Namen veröffentlichen dürfen?
 
Im Grunde sagt dieser Beitrag genau GAR NICHTS über Rechte und Besitzer aus.
Nur Zahlen und Auflistungen von Statistiken.

Wem gehört es nun ? Nicht wer bestimmt.
Ist es frei oder nur unter Lizenzeinhaltung (im Grunde AGB) nutzbar ?
 
Stimmt es, dass Microsoft mehr zum Kernel beiträgt als Canonical?
 
Vielen Dank an den Redakteur für das Beleuchten der Thematik und den interessanten Bericht.

Gerne mehr davon.
 
Interessant finde ich vor allem, dass der Großteil der Laien Linux nach wie vor als unheimlich kompliziertes, kostenloses System, welches keine Standardprogramme unterstützt, sieht. Dass mit verschiedenen Linux-Distributionen weltweit Server usw. betrieben werden, nein.

"Die laufen doch selbstverständlich mit Windows, mit was denn sonst ?"
 
Linux gehört niemandem, unterliegt aber der GPLv2 und anderen Lizenzen. So kann es sich jeder unter den Bedingungen dieser Lizenzen zu eigen machen.
 
Die Artikel von Ferdinand Thommas gehören zu den lesenswertesten Beiträgen aller meiner RSS Feeds.
Danke und weiter so !
 
Schön, dass sich auf Computerbase die Linux-Beiträge mehren. :)
Lese sie immer wieder gerne... und Danke an Ferdinand Thommes.
 
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zett0 schrieb:
Stimmt es, dass Microsoft mehr zum Kernel beiträgt als Canonical?

Microsoft hat einmal zum Kernel beigetragen. Die frequenz der Patches war so hoch, dass das in der Statisitk mit 1% zu Buche schlug, wenn ich recht erinnere. Das lag aber nach Aussagen von Kernel-Entwicklern daran, dass der Code so schlecht war, und oft gepatcht werden musste. Canonical bleibt andererseits seiner Linie treu, überall dabei zu sein und nirgends was zu tun.
 
Endlich mal ein kurzer, nicht erschlagender Überblick auf den man verweisen kann, wenn im Forum OS-Kriege ausbrechen, inb denen Linux als reine Freizeitspaßfrickelware bezeichnet wird. :)

fethomm schrieb:
Linux gehört niemandem, ...
Wobei die Frage mit den Namensrechten durchaus interessant ist. Die Übereignung hat ja schon ihre Grenzen. Mal angenommen, Google würde einen dauerhaften Fork von Linux machen, der die folgenden Änderungen im offiziellen/vanilla Linux-Kernel dauerhaft völlig außer Acht ließe, könnte ich mir schon vorstellen, dass jemand (Torvalds oder die FSF) eine Klage anstrengen würde, um die Identität klar zu halten - also zumindest eine Namenserweiterung eines denkbaren Forks in etwa wie bei den BSDs wäre sicherlich juristisch durchsetzbar und meiner Meinung in einem solchen Fall auch geboten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte mehr Beiträge in die Richtung!

Hab nur bei dem Titel erst an einen Artikel zur GPL und co. gedacht.

Bzgl. Linux:
Ich stehe der Kontrolle von Herrn Torvalds sehr kritisch gegenüber. Er hat es zwar zum laufen gebracht aber er sollte nicht als einziger über so eine wichtige Software haben. Er könnte es zumindest einenm halbwegs demokratischen Gremium vorstehen, das auch ihn kontrolliert. Er neigt ja sehr rechthaberisch und aggressiv zu sein und ich denke, dass das dazu führt, dass der Kernel durchaus besser sein könnte als er jetzt ist, weil Torvalds persönlichen Gefühlen zuviel Einlfuss gibt.

Absurde Horrorvorstellung: Er könnte vom chinesischen Geheimdienst rekrutiert oder erpresst sein und problematische Änderungen langsam über einen längeren Zeitraum einfließen lassen.
 
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Ich zitiere mal aus einem meiner Lieblingsfilme:

"Niemand hat Anspruch darauf. Alle haben Anspruch darauf!" :)

Wünsche noch einen schönen Samstag :)


Gruß,
Der Doc.
 
Einfach schön, mal etwas anderes zu lesen. Kann die news über Smartphones, Grafikkarten langsam nicht mehr sehen. Bitte mehr davon. Ich würde es super finden, mal ein how to für absolute Linux leihen zu lesen.
 
Rund ein Prozent der Kernel-Entwicklung wird derzeit von Huawei geleistet, deren Produkte in den USA, Großbritannien und Australien von den Listen der für Staatsaufträge zugelassenen Hersteller entfernt wurde, da es Vermutungen gibt, der Konzern stehe der chinesischen Regierung nahe und baue Backdoors in ihre Software ein.

Diese Bedenken sind beim Linux Kernel unnötig, denn kein Patch gelangt in den unveränderten Kernel auf kernel.org („Mainline-Kernel“), ohne dass er von mehreren Augenpaaren einer Untersuchung unterzogen wurde. Über die Aufnahme entscheidet noch heute in letzter Instanz Linus Torvalds. Ihm obliegt damit auch 24 Jahre nach der ersten Zeile Code noch immer die Entscheidungshoheit über sein System.

Das ist Quatsch mit Soße. Man kann auch tausende Entwickler darüberschauen lassen und trotzdem wären die Bedenken nicht unnötig. Bugs werden normalerweise nicht nur vom Ersteller übersehen, sondern auch von den meisten die im Anschluss ein Code-Review machen. Da Backdoors nichts anderes sind als spezielle absichtliche Bugs die der Ersteller auch noch gezielt verstecken kann ist es sogut wie unmöglich zu verhindern, dass jemand mit genug Resourcen sowas einbaut.
Das heißt man kann ganz gezielt Backdoors auf eine Art verstecken von der man weiß, dass die Entwickler die den Code kontrollieren den Fehler nicht finden können da ihnen das entsprechende Wissen fehlt. Das können Fälle sein in dem sich der C-Compiler anderst verhaltet als er sollte, sei es durch Bugs oder durch kleine Abweichungen vom C-Standard. Das kann auch undokumentiertes Verhalten oder ein Fehler im Prozessor sein, ob bekannt (die Liste der x86-Errata ist weder kurz, noch gibt es viele Entwickler die sie auswendig kennen) oder unbekannt.

Ich denke ich allerdings weniger an Huawei wenn es um die Frage nach dem Verursachern geht. Noch weniger denke ich, dass ein solche Backdoor unter offiziellen Namen des Unternehmens eingebaut wird sondern eher im Teil der Hobbyentwickler zu finden ist, auch wenn im Hintergrund eine Organisation dahinter steht.
 
fandre schrieb:
Absurde Horrorvorstellung: Er könnte vom chinesischen Geheimdienst rekrutiert oder erpresst sein und problematische Änderungen langsam über einen längeren Zeitraum einfließen lassen.

Dem öffnest du eher mit „Demokratie“ (ein paar Hanseln gewählt von wer weiß wem sind kein Demos) Tür und Tor.

Diktatur ist, wenn der Diktator kompetent ist, einfach am effektivsten. Demokratie klingt schön und gut, aber je weniger Leute sich dafür interessieren, desto schlechter funktioniert sie, und schon wenn sie gut funktioniert, geht vieles drunter und drüber.

*hust Longs Peak hust*
 
Zekuhl bringt die Sache mit der Demokratie auf den Punkt.
So sehr man auch in der Open Source Welt den Gleichberechtigungsgedanken und Demokratie hervorhebt, so bleibt der natürliche Hang zum Herschen und Herrschen lassen auch dahin bestehend, daß es einige mit Entscheidungsgewalt gibt und andere ohne.

Wer gefragt hat, warum Torvalds die letzte Entscheidung treffen darf: Er hat Linux erfunden. Keine Frage, daß er berechtigterweise deshalb die letzte Instanz ist.
 
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