Flexibles Netzwerkkabel eingezogen. Verwendbar auf Patchfeld und Netzwerkdose?

MichaelH.

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Ich habe diese beiden Netzwerkkabel bei Amazon.de gekauft.

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http://www.amazon.de/gp/product/B001NV5LNG?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_search_detailpage

Leider habe ich ausversehen auch ein flexibles Kabel mit für das Patchfeld und die Netzwerkdose verlegt.
Beim flexiblen ist es nicht eine Ader, sondern viele ganz feine Litzen.

Das Kabel wird per Anlegewerkzeug auf ein Patchfeld und Netzwerkdose aufgelegt.

Kann ich das trotzdem verwenden?

Oder wird das Probleme geben, weil der Kontakt nicht richtig hergestellt wird?
 
Prinzipiell ja, das geht. Ob nun flexibel oder steif ist komplett egal, auflegen kannst du beides.
Aber was meinst du mit "Litzen"?

Letztlich kommen aus jedem Patchkabel 4 Paare Adern raus, die 8 Adern gesamt ergeben, die aufgelegt werden müssen. Das sollte beim starren, wie auch beim flexiblen gleich sein.
 
Du kannst versuchen, die Litzen vorsichtig zu verdrillen und das dann aufzulegen.
Habe ich bei einem Bekannten, der den gleichen Fehler gemacht hat genauso gemacht und hat funktioniert.
Mein Fluke (Kabeltester) hat mir zwar erzählt, dass die Werte unter aller Sau seien; Gigabit ist in dem Netz trotzdem kein Problem.
Solltest du aber vorhaben, irgendwann auf 10GBase-T aufzurüsten, solltest du mMn aber lieber neu verlegen. Da wird doch deutlich mehr vom Kabel verlangt als von 1000Base-T.

@Motorrad: Eine Leitung mit Litzen besteht nicht nur aus einem Strang Kupfer, sondern vielen, dünnen Kupfersträngen. Und genau die werden oft in flexiblen Kabeln verwendet, da die Biegeradien deutlich kleiner auffallen können.
 
Und warum legst Du sie nicht einfach auf und schaust, ob es klappt?

Man kann Deine Frage nur auf eine Weise beantworten. Patchkabel mit Litzen sind nicht Auflegefähig. Dafür gibt es eben Verlegekabel, die nur einen Kupferstrang haben.

Aber, wenn es doch geht, dann geht es eben.
 
Gehen ist ja relativ.

Es geht ja auch um die Geschwindigkeit, die dann noch erreicht wird.
 
Oder die Adern vorm auflegen am Ende verlöten. Dann sind sie auch starr.
Prinzipiell ist das aber das falsche Kabel.

Zugegeben ich habe noch nie ein flexiebles Kabel aufgelegt.
Wie ich immer sage, "Versuch macht klug".
 
Zuletzt bearbeitet:
MichaelH. schrieb:
Es geht ja auch um die Geschwindigkeit, die dann noch erreicht wird.

Das siehst Du dann, wenn Du es aufgelegt hast.

Du hast das falsche Kabel verlegt und egal was Du fragst, das Kabel wird sich dadurch nicht ändern. Da hilft nur, Kabel tauschen oder ausprobieren, ob und mit welchem Link es geht.
 
MusicJunkie666 schrieb:
@Motorrad: Eine Leitung mit Litzen besteht nicht nur aus einem Strang Kupfer, sondern vielen, dünnen Kupfersträngen. Und genau die werden oft in flexiblen Kabeln verwendet, da die Biegeradien deutlich kleiner auffallen können.


Das war nicht meine Frage! ;)


Oder wird das Probleme geben, weil der Kontakt nicht richtig hergestellt wird?

Ich könnte mir vorstellen, daß wenn die Litzen zu fein sind, sie teilweise beim Eindrücken beschädigt werden können (reißen) und dann eventuell der Anpressdruck und Kontakt der Klemmen zum Innenleiter nicht 100 prozentig gewährleistet ist!

Könnte man die Litzen vorher abisolieren, verzinnen und dann erst eindrücken oder muß das Auflegen immer mit Isolation erfolgen, in die sich dann die Kontaktklemme einschneidet?
 
Verlöten löst das Litzenproblem auch nicht. Der Lötzinn wird einfach aufgebrochen und weggeschnitten von den Schneideklemmen.
 
Ist immerhin Cat 6 Kabel, da sollten Abschirmung usw... zum Steifenkabel gleich sein.

Würde sie auch vor dem auflegen vorher verdrillen und verlöten. Aber wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann nimm das steife Kabel und verlege es neu. Aus dem anderen Kabel kannste du dir immer noch Patchkabel machen.

Ansonsten mach dich nur der Versuch klug.
 
Das "steife Kabel" heißt nicht umsonst Verlegekabel ;) Raus damit und neu.
 
Das Problem bei Patchkabel @ LSA-Klemmen ist, dass sich die Klingen der Klemmen nicht wie bei Verlegekabel in die Ader reinschneiden, sondern unter Umständen die Litze einfach nur eindrückt. Das heißt die feinen Kupferdrähte drücken sich zusammen, rollen aneinander vorbei und am Ende ist die Ader nicht mehr rund, sondern platt. Im schlimmsten Falle sitzt die Ader dadurch nicht fest in der Klemme, sondern kann durch mechanische Belastung (Zug, Vibrationen, etc) aus der Klemme rutschen. Die Folge ist offensichtlich -> keine korrekte 1:1 Verbindung mehr und im Zweifelsfalle totes Netzwerk. Bei PoE kann das vermutlich sogar zu einem Kurzschluss und im Horrorfall zu einem Brand führen.

Man kann jetzt natürlich über die Wahrscheinlichkeit diskutieren, die bei verdrillten Adern und entsprechender Vorsicht (Zugtest, etc) vermutlich relativ gering ist, aber Verlegekabel haben nicht ohne Grund steife Drähte, da sie letztendlich für diese Klemmen entwickelt wurden bzw. andersherum.

Auf jeden Fall würde ich für eine ordentliche Zugentlastung sorgen und das Kabel gut mit Kabelbinder o.ä. an der Dose/dem Patchfeld befestigen. Besser und vor allem ratsam wäre selbstverständlich, das Patchkabel durch ein Verlegekabel zu ersetzen.


Nur mal so: Ich habe es tatsächlich erlebt, dass ein Patchkabel durch Vibrationen (Dose im Flur => Schritte) rausgerutscht ist. Ein Bekannter rief mich an, Netzwerk geht nicht. Als ich die Dose aufgeschraubt habe, hing eine Ader auf halb Acht und zwei andere lagen ohne jedweden Halt in der Klemme, hatten also nur losen Kontakt. Keine Ahnung wie gut er die da vor Jahren reingedrückt hat, trotzdem ist es passiert.. Wer im Esszimmer einen Vitrinenschrank mit Gläsern hat, weiß wie stark Vibrationen beim Vorbeigehen sein können..
 
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