Kommentar Kommentar: Nokia setzt den richtigen Schwerpunkt

Sasan

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Nokia will im Jahr 2016 mit einem neuen Fokus an den Start gehen. „Technologie statt Hardware“ lautet die Strategie. Diesen Weg gehen derzeit viele ehemalige Branchenmogule. Der verbliebene unabhängige Teil des finnischen Konzerns hat verstanden, dass sich mit klassischer Hardware kaum mehr Geld verdienen lässt.

Zum Artikel: Kommentar: Nokia setzt den richtigen Schwerpunkt
 
"Was denen fehlt, ist nicht die harte Technik, sondern die 'soft skills."

Zu deutsch: Denen fehlt das Verständnis dafür, für billigste Designentwicklungen Patente zu beantragen und den ganzen Krempel dann für horrende Summen lizenzieren zu lassen. Im Bedarfsfall werden dann Urheberrechtsklagen erhoben.
 
Was man zu Nokia sagen muss, ist dass sie mit der kommenden Akquisition von Alcatel Lucent ein sehr großer Netzwerkausrüster werden.
Was die Firma für Kommunikationstechnik angeht, denke ich nicht, dass sie da zwingend richtig liegen werden.
Die Branchenführer von MS, Apple und Google bieten das Design und alles drum herum an, da bleibt für die kleineren - meines Erachtens nach - nicht viel Individualisierung.
Der geplante Verkauf der Kartensparte empfinde ich auch nicht als sinnvoll.
Wie auch immer: Ich denke, dass in der IT-Branche die nächsten 3-5 Jahre sehr spannend werden: 4K, LTE und Nachfolger, AMDs hoffentlich erfolgreiche Prozessoren, die kleineren Strukturbreiten, VR, Smartwatches, Streamingdienste, Holo Dinge, kommende Konsolen, IofT und was weiß ich nicht alles.. Da muss man ständig auf dem laufenden bleiben, um nicht vom Markt überrannt zu werden.
Ob diese Neuausrichtung von Nokia zielführend ist, wird man wohl sehen.
 
Ich bin ehrlich gesagt skeptisch, ob der Plan von Nokia aufgeht. Aber wir werden sehen...
 
Nokia wird wie gewohnt das Geschäft an die Wand fahren. Spätestens wenn der Technologietransfer nach Asien abgeschlossen sein wird, gehen die mangels Kunden pleite. Irgendein vermögender Chinese oder Araber wird die Klitsche günstig übernehmen, und dann sitzen die Chefs wie bei Volvo einfach im näheren bzw. ferneren Osten.
 
Weiß der Autor überhaupt was Nokia noch herstellt bzw der Bereich NSN hergestellt hat?

Klingt nicht wirklich so, zumindest wird nur komisch drum herum geredet.

In dieser Branche ist der Preislkampf gegen Huawei und ZTE genauso hart und wer einmal eine Technologie verpasst hat ist weg vom Markt, so wie Nortel und andere. Und mit spannender Software oder besonderer Usability ist im B2B Netzwerkausrüstermarkt nichts mehr zu verdienen.
 
wolli_d schrieb:
Nokia wird wie gewohnt das Geschäft an die Wand fahren. Spätestens wenn der Technologietransfer nach Asien abgeschlossen sein wird, gehen die mangels Kunden pleite. Irgendein vermögender Chinese oder Araber wird die Klitsche günstig übernehmen, und dann sitzen die Chefs wie bei Volvo einfach im näheren bzw. ferneren Osten.

Sorry, aber: Von was sprichst du?

Das was du meinst war das Geschäftsmodell von Siemens, anscheinend war es gleichzeitig die billigste Art und Weise, das unfähige Management loszuwerden.
"Netzwerkausrüster" ist ein schlechter Begriff dafür, dass hier die Zyklen und Margen höher sind und man nicht der launischen Privatkundschaft ausgesetzt ist. Und das läuft seit Elop den Schuppen aufgeräumt und Siemens (aus NSN) verscheucht hat richtig gut. Und hier wird die Basistechnologie für alles entwickelt, was die Zukunft der Kommunikationsnetze und des Mobilfunks auf Infrastrukturseite ausmacht. Für Endkunden spielt das alles keine direkte Rolle.
 
ich bin gespannt.
bisher war nokia ja eher für gute hardware und nicht software bekannt

aber vor 2020 werden wir eh nicht wissen, ob was aus der sache geworden hat.
um im schlimmsten fall verschreben sie einfach nur ihren namen
 
"insbesondere aber für aufstrebende asiatische Produzenten sei eine entscheidende Hürde auf dem Weg in westliche Märkte, dass sie in vielen Bereichen wie der Bedienung nicht verstünden"

Naja, damit hatte Nokia selbst aber auch Schwierigkeiten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nokia wird nach der Fusion mit Alcatel-Lucent nur einen geringen Anteil der über 25 Mrd. Euro Umsatz (kombiniert 2014) über Lizenzen und Patente einnehmen.
Der größte Teil (>>90%) sind Netzwerkequipment und zugehörige Services. Dazu kommt dann noch ein etwas größerer Anteil über HERE und erst dann Lizenzen.
Das sollte im Artikel vielleicht doch deutlicher herausgestellt werden, da sonst sehr irreführend.
 
Schön, leider lernen die Chinesen sehr schnell.
Das mit der Software und Lizenzen geht vielleicht 1-2 Generationen gut, dann kommt vom chinesischen Hersteller selbst die Software wo 90% gleich aussieht und das wars dann mit weiteren Zahlungen.
Haben ja alles von dem europäischen Hersteller quasi am Silbertablett bekommen. Aber wer denkt schon langfristig in der Wirtschaft.

Als Beispiel hier recht aktuell mit den chinesischen Zuganbietern:

"Gleichzeitig macht die Staats- und Parteiführung das eigene Land für ausländische Anbieter praktisch dicht. Denn dank der vier Gemeinschaftsunternehmen mit Siemens, Alstom, Bombardier und den japanischen Shinkansen-Herstellern verfügen die beiden chinesischen Zugbauer inzwischen über das nötige Wissen, den Schienenverkehr im eigenen Land komplett mit eigenen Kräften auszubauen."
 
Zuletzt bearbeitet:
@wolli_d
Hä? Wie oft hat den Nokia in ihrer Firmengeschichte die Firma an die Wand gefahren?
Ja sie haben den Übergang zu den Smartphones verschlafen und in dieser Branche grosse Verluste geschrieben. Aber Nokia ist doch nicht nur die Handy/ Smartphone Sparte... Und auch hier haben sie wohl schlussendlich mit dem Verkauf der Sparte an Microsoft einem mehr oder weniger guten Deal herausgeholt, indem sie eine schwächelnde Branche für einiges Geld verkaufen konnten. Microsoft hat schliesslich nicht wenige Milliarden in Nokia investiert (und vielleicht auch die Mobilesparte zugrunde gerichtet - das wäre aber eine "was wäre wenn" Spekulation).
 
Für mich haben die Nokia-Smartphones den Blick eher auf alltägliche Features gelegt als auf fancy-high-tech Features. Eine gute Navigation, gute Kamera, ansprechendes Display, stabiles Gehäuse bei brauchbarer Performance. Leider haben sie sich dann mit der Qualität in die Nesseln gesetzt und die Sparte versenkt.
Wenn es jetzt über China mehr Qualität ohne Octacore und 4k-6"-Schlachtschiffe gibt soll mir das recht sein.
 
mad168 schrieb:
Weiß der Autor überhaupt was Nokia noch herstellt bzw der Bereich NSN hergestellt hat?

Klingt nicht wirklich so, zumindest wird nur komisch drum herum geredet.

In dieser Branche ist der Preislkampf gegen Huawei und ZTE genauso hart und wer einmal eine Technologie verpasst hat ist weg vom Markt, so wie Nortel und andere. Und mit spannender Software oder besonderer Usability ist im B2B Netzwerkausrüstermarkt nichts mehr zu verdienen.


Da kann ich dir nur zustimmen, für mich übermittelt es auch den Eindruck, dass der Autor absolut keine Ahnung von der Branche hat und auch nicht weiß, dass das Hauptgeschäft von NSN eig wieder im Verkauf von HW nämlich Basisstationen und co liegt.
Auch mit dem Aufkauf wird der SW Bereich nur relativ klein sein im Vergleich zu dem ganzen Equipment welches sie verkaufen.
Daher ist der Ausblick was Nokia betrifft doch recht bescheiden, da er auf den grundlegenden Zweig und das ist NSN gar nicht wirklich eingeht und es eher beiläufig erwähnt.
 
in den 80ern mag das gestimmt haben... deutlich mehr als heute, aber die Chinesen und generell die Asiaten machen enorme Fortschritte auch was die Qualifikation der Arbeiter und deren Soft Skills angeht. China zB, einst lebte das Land rein von günstigeren Plagiaten aber heute setzt China eine Innovation nach der Anderen in den Raum, und dabei geht es nicht nur im Smartphones. Die Autos werden besser werden und irgendwann in naher Zukunft mithalten, der Hochbau setzt Maßstäbe und auch bei den Mobiles hat sich viel getan. Man muss sich nur ansehen was für Projekte da gestemmt werden die bei uns 20 Jahre brauchen (BER, S21 usw).

Ich denke nicht, dass man einen reinen "Soft Skill" Vorsprung auf ewig halten werden kann.
 
Die NSN-Hinweise sind grundsätzlich richtig (daher wird die Übernahme auch angesprochen). Aber darauf bezieht sich mein Punkt nicht. Es geht um das bisherige Consumer-Geschäft. Das wird mit dem "Comeback" 2016 nicht mehr so aussehen, wie bisher.
 
@Sasan

Warum sollte es auch?

Die Abteilung von Nokia die für Consumer relevant ist heißt mittlerweile Microsoft.
Das was jetzt noch unter dem Namen Nokia läuft ist ist ein Netzausrüster, also eigentlich nur für Provider relevant, der hin und wieder den Markennamen auf chinesische Massenware drucken lässt um ein paar Consumer zu melken, die noch nicht verstanden haben, dass "Nokia" nicht mehr das Nokia von früher ist.
 
Der Kommentar greift meine Hoffnungen auf eine baldige europäische Alternative zu NSA- und Billig-Ramsch schön auf.
 
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