G36 Probleme - eure Meinung

Cool Master

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Ich denke jeder hat es mittlerweile in den Nachrichten gehört - das G36 soll schlecht sein sobald es warm ist.

Ich selber war nicht in der Bundeswehr also kann ich nicht sagen welchen Typ bzw. Revision die genau haben, ich bin allerdings Sportschütze und ein Schützenbruder hat das HK 243 S TAR welches effektiv ein G36 in Zivil ist. Wir haben uns also mal den Spaß gemacht und gestern rund 500 Schuss in kurzer Zeit die 100 Meter Bahn runter gehauen. Wir waren zu dritt, also hat jeder kanpp 170 Schuss gemacht. Wie gesagt innerhalb kürzester Zeit und alle Drei praktisch nacheinander wobei die Zwei welche nicht geschossen haben Magazine befüllt haben.

Wie gesagt Gewehr war das HK 243 S TAR mit TOPSHOT Competition .223 Rem (aka 5,56 x 45). Szenario war auf 100 Meter, sitzend und aufliegend. Unser Ergebniss war durchaus ansehbar. Das Trefferbild war in etwa Faust groß und damit war alles im Schwarzen. Wir können also die Negativ Berichte nicht nachvollziehen.

Daher mal die Frage an andere, falls vorhanden, Schützenbrüder und -schwestern natürlich aber auch an die Community:

Wie seht ihr die Nachrichten über das G36 und welchen Sinn kann diese, meiner Meinung nach Ruf schädigende Politik, nur haben? Wenn man der Wiki glauben schenken mag ist HK von neuen Test auch komplett ausgeschlossen. Wenn man doch so ein "Problem" hat sollte man da nicht extrem eng mit dem Hersteller testen und arbeiten? Ich wüsste aber auch nicht was es bringt HK schlecht zu machen und im gleichen Atemzug aber sagen man könnte sich das HK416 als nachfolge Modell vorstellen. Vor allem warum hat nur die Bundeswehr Probleme mit dem G36? Es gibt zig andere Länder in dem das G36 auch zum Einsatz kommt in dennen es zum Teil noch wärmer und feuchter ist als in Afghanistan.
 
Die Truppe beschwert sich ja nun nicht erst seit gestern, dass das G36 nicht so zuverlässig ist, wie gewünscht. Der Mangel lag schon vorher vor, nur wollte niemand hören. Die Bundeswehr meldet ihren Bedarf an und die Politik entscheidet dann über den Einkauf. Macht doch wenig Sinn, oder?

Das andere Länder das G36 einsetzen ist ja okay, nur wird nicht gesagt wie deren Ansprüche an die Zielgenauigkeit sind. Auch nicht, ob die überhaupt noch lange und teure Tests durchführen wenn die Bundeswehr ebenfalls das G36 nutzt ... ;)

Insgesamt sieht es ja bei dem Zustand der Ausrüstung bei der Bundeswehr nicht sehr rosig aus. Hier beschweren sich die Soldaten - aus meiner Sicht - zu Recht. Immer mehr Aufgaben - auch Kriegseinsätze - aber am Material wird gespart. Ein Menschenleben scheint dann doch günstiger zu sein, leider. :(
 
@xWillix15

Kann natürlich sein.

_killy_ schrieb:
Die Truppe beschwert sich ja nun nicht erst seit gestern, dass das G36 nicht so zuverlässig ist, wie gewünscht. Der Mangel lag schon vorher vor, nur wollte niemand hören.

Wie gesagt wir konnten vorgestern auf 100 Meter keine Probleme feststellen und das Gewehr welches wir hatten war nicht mehr das Neuste. Wir konnten kein Dauerfeuer bzw. Stoßfeuer machen aber wir haben im Einzelfeuer die Kugeln nicht lange im Lauf gehabt. Man konnte das Gewehr vorne nicht mehr anfassen. Dazu kommt eben andere Länder sind mit dem G36 super zufrieden und das liegt nicht daran weil sie sich mit billig zeug abgeben.

_killy_ schrieb:
Das andere Länder das G36 einsetzen ist ja okay, nur wird nicht gesagt wie deren Ansprüche an die Zielgenauigkeit sind. Auch nicht, ob die überhaupt noch lange und teure Tests durchführen wenn die Bundeswehr ebenfalls das G36 nutzt ... ;)

Na was werden die Ansprüche sein? Da wo man hinzielt soll ein loch entstehen. Wenn man sich mal die Länder anschaut stellt man schnell fest das diese Einheiten das beste vom besten wollen siehe http://de.wikipedia.org/wiki/HK_G36#Lizenznehmer


_killy_ schrieb:
Insgesamt sieht es ja bei dem Zustand der Ausrüstung bei der Bundeswehr nicht sehr rosig aus. Hier beschweren sich die Soldaten - aus meiner Sicht - zu Recht.

Kann ich nicht beurteilen da ich wie gesagt nie beim Bund war aber mein Vater hat mir auch schon erzählt das es praktisch kaum Munition gab womit man gehübt hat. Das waren pro Jahr so um die 50 Schuss ok er war Sani evtl. deswegen aber ich denke mal andere Divisionen werden auch nicht viel öffter schießen

_killy_ schrieb:
Immer mehr Aufgaben - auch Kriegseinsätze - aber am Material wird gespart. Ein Menschenleben scheint dann doch günstiger zu sein, leider. :(

Ja das Problem ist halt es gibt keine Eierlegende Wollmilchsau. Ich bin z.B. der Meinung mit einem Sturmgewehr muss man nicht gerade auf 300 Meter "10er schießen". Für mich ist ein Sturmgewehr im Bereich 30-275 Meter anzusetzen alles drunter bekommt man mit einer Pistole bzw. einem Revolver hin, alles drüber bekommt man mit einem Präzisionsgewehr hin und bei allem über 500-600 Meter sollte man auf ein Hochpräzisions Gewehr aka Scharfschützen Gewehr setzen.
 
@ Cool Master

Also für dich zum Vergleich: 100m sind nur 10 Sekunden von der eigenen Stellung entfernt. Da setzt man fast das Bajonett auf. ;) Effektiv will man mit den G36 zwischen 300-500m kämpfen. Für weitere Entfernungen gibt es das MG3 bzw. weitere schwere Waffen. Scharfschützengewehre kommen doch eher seltener zum Einsatz. Meist geht es um Feuerüberlegenheit wenn es zum Feuergefecht kommt, da sind automatische Waffen gefragt.
 
@TE
Der Thread dürfte m.E. hier besser hinpassen.
--> verschoben
 
Ich verstehe nicht, warum das hier auf einmal solche Wellen schlägt, während man in anderen Ländern damit zufrieden ist. Vor allem da man mit diesem Tamtam den guten Ruf Deutschlands beschädigt.

Bisher haben deutsche Waffen ja eigentlich einen guten Ruf gehabt. Mir hat ein Waffen-Narr-Bekannter in Arizona ständig etwas von deutschen WW2 Waffen vor geschwärmt und wie gut die doch gewesen seien und sind. Glock hat dagegen kein so gutes Image. Das bringt man eher mit "hood rats" in Verbindung, hehe.
 
Na ja, ne Klapperkiste ist das G36 definitiv. Ich bin froh, dass ich damals am G3 ausgebildet wurde. Kumpel aus der anderen Kompanie hatte das G36, und der hat mir von den Übungen blanke Horrorstories erzählt. Einer seiner Kameraden ist nachts im Wald gestolpert, gegen einen Baum geprallt und hatte dann statt eines schmucken G36 nur noch einen Lauf und Plastik-Konfetti. Mit einem G3 kannste hingegen ein Schwein tot kloppen, ohne dass das Ding danach auch nur 1° verzieht.
Es ist durchaus realistisch, dass das G36 in Kampfsituationen unterdurchschnittlich abschneidet. Wir reden hier eben auch nicht wirklich von 100m auf Klappfallscheiben, die Kampfentfernung für Sturmgewehre liegt bei 3-400m.

Die beste aktuell noch im Einsatz befindliche deutsche Waffe ist aber eh das MG3. Das Teil ist im Endeffekt inzwischen 70 Jahre alt, aber es ist ein purer Freudenbringer, gegen den nix anstinken kann. All diese kleinen, leichtgewichtigen Ersatz-MGs mit ihren läppischen 5.56mm kommen nie an die brutale Feuerkraft von 1200RPM 7.62mm ran.
 
Bei einem damaligen Kameraden war das Magazin aus dem G36 rausgebrochen.
Als ich die Waffe zum ersten mal in der Hand hielt dachte ich nur,hoffentlich mach ich das Ding nicht kaputt.
 
T101 schrieb:
Auf Dauerfeuer sind das G36 und auch andere Sturmgewehre zwar nicht ausgelegt, bei Beschuss hat man aber andere Sorgen als so was zu beachten.

Was ein Fehler ist. Das ist einfach nur Munitionsverschwendung und bringt ansonsten auch genau 0. Gefahr sichten, analysieren und bekämpfen. Nicht einfach mal auf gut glück 30 Schuss abgeben ;)

T101 schrieb:
Die Diskussion geht auch darum, dass das G36 bei Kampfentfernungen deutlich über 100 m nicht mehr präzise genug ist. Wärmeres Klima spielt da evtl. auch noch eine Rolle. Und laut Hersteller liegt es ja auch an der falschen Munition. Keine Ahnung wie die Vorgaben für das G36 und wie diese unter realen Bedingungen eingehalten werden können.

Ok über 100 Meter können wir hier nicht testen müssten wir zu einem anderen Stand fahren da wir nur 25, 50 und 100 Meter haben. Bzgl. dem Klima könnte schon eher was dran sein aber da frage ich mich warum kommen keine Beschwerden aus Ägypten, Australien, Saudi Arabien, Brasilien oder Malaysia? In den ersten drei Ländern ist es ebenfalls verdammt warm und in den letzen beiden dazu noch verdammt schwül. Bzgl. der Munition muss man sagen das wurde glaube ich schon behoben soweit ich gelesen habe. Wäre aber trotzdem mal gut zu wissen wie die Munition genau aussieht vor allem welche Ladung und welche Masse.

T101 schrieb:
Als ich damals bei der Bw war hatte ich schon den Eindruck, dass beim G36 insbesondere die Visiereinheit sehr empfindlich ist. Am Ende der Grundausbildung hab ich mit meinem G36 auch nicht mehr dahin geschossen, wo ich hin gezielt haben. Am Anfang war das kein Problem. Ist aber schon über 10 Jahre her, evtl. wurde das ja nachbessert.

Welche Visiereinheit hattest du? Das Reflexvisier oder einfach nur Kimme und Korn? Bei Reflexvisieren ist es in der Tat so, dass diese zum Teil empfindlich sind. Dazu hatte ich vor einige Monaten auch ein paar Reviews gesehen es ging dabei aber um Viserungen für Kurzwaffen welche zum Teil völlig bescheiden waren.

_killy_ schrieb:
Also für dich zum Vergleich: 100m sind nur 10 Sekunden von der eigenen Stellung entfernt. Da setzt man fast das Bajonett auf. ;) Effektiv will man mit den G36 zwischen 300-500m kämpfen.

Ist mir klar das 100 Meter kaum eine Entfernung sind. Aber unser Test zeigt ja schon eine Tendenz. Wenn wir auf 100 Meter etwa Faustgroß schießen wird es auf 200 oder 300 Meter auch nicht viel anders aussehen. Was im Gefecht halt noch dazu kommt abgesehen von der Waffe und der Munition ist eben die Außenballistik und da kommt eben die Schwäche der .223 Rem hoch. Die .223 ist eine sehr gute Patrone keine Frage Aber damit auf 300-500 Meter zu schießen ist schon gewagt. Als Sportschütze geht das ja noch man immer relativ Wind und Wetter geschützt ist aber im Gefecht ist die Munition mMn zu Schwach.

_killy_ schrieb:
Für weitere Entfernungen gibt es das MG3 bzw. weitere schwere Waffen. Scharfschützengewehre kommen doch eher seltener zum Einsatz. Meist geht es um Feuerüberlegenheit wenn es zum Feuergefecht kommt, da sind automatische Waffen gefragt.

Feuerüberlegenheit ist nicht sooooo wichtig. Die Moral ist viel wichtiger. Wenn dein Gegner sieht wie ein Scharfschütze immer schon die Leute raus pickt ist ein Gefecht ganz schnell zu ende weil entweder keiner mehr Angreifen will oder weil alle Angreifer weg sind ;)

Colonel Decker schrieb:
Ich verstehe nicht, warum das hier auf einmal solche Wellen schlägt, während man in anderen Ländern damit zufrieden ist. Vor allem da man mit diesem Tamtam den guten Ruf Deutschlands beschädigt.

Genau so sehe ich es auch.

Colonel Decker schrieb:
Bisher haben deutsche Waffen ja eigentlich einen guten Ruf gehabt. Mir hat ein Waffen-Narr-Bekannter in Arizona ständig etwas von deutschen WW2 Waffen vor geschwärmt und wie gut die doch gewesen seien und sind. Glock hat dagegen kein so gutes Image. Das bringt man eher mit "hood rats" in Verbindung, hehe.

Ja die deutschen WW2 Waffen sind verdammt gute Teile. Auf der MP-44 z.B. bassiert auch die AK-47. Zum K98k muss man denke ich nichts schreiben das Teil ist einfach eine Legende. Ich muss dich aber bei der Glock korrigieren. Die Glock ist mit unter eine der beliebtesten Waffen und das nicht nur in den USA wo sie defacto die Standard Polizei Waffe ist.

Daaron schrieb:
Na ja, ne Klapperkiste ist das G36 definitiv. Ich bin froh, dass ich damals am G3 ausgebildet wurde.

Ja G36 und G3 kann man nicht vergleichen. Alleine schon der Gewichtsunterschied ist ja schon riesig knapp 2 Kilo weniger zum G3 ist halt schon was und das ist ungeladen und ohne extra Munition/Magazine.

Daaron schrieb:
Die beste aktuell noch im Einsatz befindliche deutsche Waffe ist aber eh das MG3. Das Teil ist im Endeffekt inzwischen 70 Jahre alt, aber es ist ein purer Freudenbringer, gegen den nix anstinken kann.

Jup basiert halt auf der MG42

Daaron schrieb:
All diese kleinen, leichtgewichtigen Ersatz-MGs mit ihren läppischen 5.56mm kommen nie an die brutale Feuerkraft von 1200RPM 7.62mm ran.

Ja das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. 7,62 wiegen halt rund das doppelte zur 5.56 aber stimmt schon ich mag auch die 7,62 aka .308 deutlich mehr. Vor allem muss man auf große Entfernungen nicht so viel korregieren.

Cupra 280 schrieb:
Bei einem damaligen Kameraden war das Magazin aus dem G36 rausgebrochen.

Das hört sich für mich aber nach unsachgemäßen Umgang an. Rausgefallen kann ich ja noch verstehen, kann passieren aber rausgebrochen?
 
Cool Master schrieb:
Was ein Fehler ist. Das ist einfach nur Munitionsverschwendung und bringt ansonsten auch genau 0. Gefahr sichten, analysieren und bekämpfen. Nicht einfach mal auf gut glück 30 Schuss abgeben ;)
Falsch. Unterdrückungsfeuer ist durchaus sinnvoll. Und spätestens beim Feuerüberfall knallt man einfach nur in die grobe Richtung.

Feuerüberlegenheit ist nicht sooooo wichtig. Die Moral ist viel wichtiger. Wenn dein Gegner sieht wie ein Scharfschütze immer schon die Leute raus pickt ist ein Gefecht ganz schnell zu ende weil entweder keiner mehr Angreifen will oder weil alle Angreifer weg sind ;)
Wieder falsch. Da spricht wieder der Zivi, der mal aus Spaß beim Sportschießen war.
Ein einzelnes MG macht ca. 80% der Feuerkraft eines Zuges aus, und nichts ist mächtiger als einen ganzen Landstrich mit einem Kugelhagel einzudecken.
Wenn du mal in Stellung gelegen hast und das Wummern eines MG3 der beherrschende Ton war, DANN weißt du was Moral, und somit auch Unterdrückungsfeuer, bedeutet.

Ja die deutschen WW2 Waffen sind verdammt gute Teile. Auf der MP-44 z.B. bassiert auch die AK-47.
STG-44, es gab kein MP-44.

Das hört sich für mich aber nach unsachgemäßen Umgang an. Rausgefallen kann ich ja noch verstehen, kann passieren aber rausgebrochen?
Die Magazine des G36 sind aus dünnwandigem, transparentem Kunststoff. Da musst du nur kräftig irgendwo anschlagen, z.B. beim Sprung in Stellung, und das Ding zerbröselt.
Unsachgemäßen Umgang gibt es vielleicht beim Übungsschießen, aber schon beim stinknormalen Bundeswehr-Camping muss ein Gewehr RICHTIG was aushalten.
 
Ist das G36 nicht so gut wie man sich es wünschen würde? Ja.
Ist das G36 so wie damals bestellt? Ja.
Wird das ganze zu sehr aufgebauscht? Ja.
Hat man das ganze schon früher gewusst? Ja, aber hallo!

Die eigentliche Frage: Warum (bringt Frau vdL das) jetzt?
 
Hier ist ja schon viel Unsinn geschrieben worden (Feuerüberlegenheit ist nicht so wichtig?!), was aber stimmt ist das die durchschnittliche Kampfentfernung in Afghanistan 300-500m beträgt.
Zum Thema Dauerfeuer:
Damit ist schnelles und andauerndes Einzelfeuer gemeint.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Waffen scheinen die meisten hier auch nicht zu durchschauen, ganz zu schweigen von den seltsamen Vorstellungen darüber wie so ein typisches Feuergefecht in Afghanistan abläuft.
Ein bisschen Sportschießen oder 9 Monate Grundwehrdienst bei der Luftwaffe reichen eben nicht aus...

@ Cooler Master
"Was im Gefecht noch dazu kommt ist eben die Außenballistik" ??
Wie wäre es mit brutalem Stress, Angst, Adrenalin, sauschwerer Ausrüstung und extremer körperlicher Belastung ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es würde wirklich helfen, wenn man sich nicht aus seinem Erfahrungsschatz von vor 10 Jahren bedienen würde. Das fängt bei der Robustheit des G36 an, geht über verklärte Erinnerungen an das G3 weiter und endet bei durchschnittlichen Kampfentfernung in Afghanistan.
Rein interessehalber, bei wem von den Mitdiskutanten liegt die aktive Wehrdienstzeit denn weniger als fünf Jahre zurück?
 
Okay, meine Wehrpflicht ist schon länger her, aber mein Schwiegervater ist Berufssoldat und mein Bruder Zeitsoldat. Somit hab ich noch Kontakt zur Truppe. Reicht doch hoffentlich aus, oder? ;)

@ Cool Master

Also das A & O beim Feuergefecht ist die Feuerüberlegenheit. Also da wird fleißig in die Richtung gehalten und gefeuert und dann wird geschaut wie man den Gegner aus der Position locken kann bzw. dort bekämpfen kann. (z.B. größere Kaliber, Mörser, Artillerie, Luftunterstützung)

Zur Rubustheit des G36 -> lieber ein bisschen Plastik mehr, dafür aber die Gewichtsersparnis haben als Robust und ewig schwer. Bei mehr als 10 Magazinen lernt man auch Plastik schnell zu schätzen.
 
Es ist sicher kein Fehler, wenn man in den Führungsebenen der Bundeswehr und im Verteidigungsministerium die bestmögliche Einsatz-Ausstattung für den Soldaten anstrebt. Aber ich denke es ist auf Dauer nicht finanzierbar wenn man bei jedem Rüstungsprojekt versucht immer die Eierlegende Wollmilchsau zu erschaffen.

Das G36 ist ein sehr gutes, widerstandfähiges (und auch sehr teures) Standard-Sturmgewehr.

Nun hat man aber auf einmal den Anspruch ein Standardgewehr für den Soldaten zu haben, das am besten

super Hitze-, Staub-, Schlamm-, Rost und Wasserbeständig ist,

extrem präzise mit großem Rohr,

hohe Feuerrate / Schussfrequenz

Aufnahme unterschiedlicher Magazintypen/-größen

alle möglichen Gimmicks/Anbauteile wie Laser, Nacht-, Ziel- und Wärmesichtgeräte, Granatwerfer- und Kameraaufsätze, etc... aufnehmen kann (+Einbindung in Computersysteme / Zielerfassungssysteme) + Batterie- und Aufladetechnik

extrem stabil und wartungsfreundlich,

einfach vom Soldaten zusammenzusetzen und zu bedienen,

zusammenklappbar, platzsparend und wenig Kilos auf die Wage bringt, damit man das Teil allein auch noch schleppen kann

.... und so weiter.

Mein Fazit: Das G36 ist ein ausreichendes Sturmgewehr und sollte im Mix (!!) mit Maschinengewehren, leichten Maschinengewehren, Scharschützengewehren, Maschinenpistolen, Granatmaschinenwaffen, Pistolen, etc.. beibehalten werden !!

(Anmerkung: Mein 9-monatiger Wehrdienst war 2009)
 
so wie ich das sehe, gehts bei dieser problematik weniger um ein reales problem als viel mehr um eine kampagne für rüstungsausgaben. die waffenlobby braucht geld, also müssen wir das entsprechende gerät ausmustern und durch neues ersetzen. in zeiten klammer kassen bedarf es aber eines triftigen grundes in den augen der öffentlichkeit damit es keinen protest gibt.

das G36 ist seit zwei jahrzehnten zuverlässig im einsatz und wird offenbar von den soldaten geschätzt. beschwerden kommen nicht aus den reihen der soldaten. in unabhängigen tests hat das G36 durchschnittliche werte ohne ausreißer erzielt.

um dieses dramatische problem für mich als laie überhaupt mal nachvollziehen zu können: es ist also so, dass wenn man das gewähr entgegen seiner bestimmung zum langanhaltenden dauerfeuer verwendet und im anschluss einen präzisionsschuss versucht wird, dieser nicht mehr so genau ist wie mit kaltem lauf, ja?
 
In erster Linie erinnert mich die G36-Diskussion an die erste Version des M16. 20 Schuss im Magazin, und der erste vietnamesische Schlammspritzer hat die Kanone klemmen lassen.

Lübke schrieb:
so wie ich das sehe, gehts bei dieser problematik weniger um ein reales problem als viel mehr um eine kampagne für rüstungsausgaben.
Würde sich aber nicht damit decken, dass jetzt der Austausch des Laufes in Betracht gezogen wird.
 
kommt darauf an: das ist sicher ein millionenauftrag für HK und könnte ausländische armeen schneller dazu veranlassen, ihre G36 ebenfalls für teuer geld umrüsten zu lassen anstatt bei der konkurrenz neue gewähre für noch mehr geld zu kaufen.

wie gesagt, in zwei jahrzehnten einsatz in vielen armeen der welt hat niemand diesen fehler bemerkt. die situation, in der er auftreten soll, wirkt auch schon sehr konstruiert. zuerst wie n irrer rumballern um anschließend auf großer distanz nen präzisionsschuss abzufeuern? warum? weil man vom wilden rumgeballer nur noch eine patrone über hat? nach ein paar minuten kann man ja auch wieder snipern, nur im direkten anschluss am dauerfeuer ist es etwas weniger präzise.
 
"Wie ein irrer rumballern dann wieder snipern", "paar Minuten warten" ?!
LOL, mache sollten besser nix zu diesem Thema schreiben...
 
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