G36 Probleme - eure Meinung

Warst du je in einem Gefecht mit beiden Waffen e-ding?

Deine Aussage verwundert nämlich etwas. Da G3 ist deutlich schwerer, sowohl Waffe als auch Munition und das dürfte in voller Kampfmontur um die 2 Kilo ausmachen. 2 Kilo weniger im Einsatz ist ne Menge wert. Die Waffe an sich ist ja bereits knapp 800 gramm leichter, was sehr hilfreich sein dürfte die Waffe im Anschlag zu halten.
Weshalb das 7,62 jetzt besser sein soll abgesehen von der Mannstopwirkung ist auch nicht ganz klar (wobei das auch fraglich ist, die Geschossenergie ist bei der 5,56 nur 100 hinter der 7,63 dank der um die 1/3 höheren Geschossgeschwindigkeit.. Das 5,56 hat dafür eine deutlich flacherer Flugbahn, der Rückstoß ist deutlich geringer. Zudem hat das G36 30 Schuss und eine 3x Optik, das G3 grade mal 20 Schuss und eine offene Visierung.

Also ganz ehrlich, ich glaube kaum, dass ein dienender Soldat aktuell ein G3 je dem G36 im Kampf vorziehen würde.
 
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@Mustis
In einem Gefecht war ich nicht, habe aber an beiden Waffen ausgebildet. Das ist jetzt aber auch schon seeeehr lange her. Das Gewicht und die Visiereinrichtng spricht eindeutig für das G36, das stimmt. Auf Distanzen bis ca. 200m gegen Weichziele spielt es keine Rolle, ob man mit .223 oder .308 schießt. Die Flugbahn der .223 ist gestreckter aber die Stabilität geringer (Wind, Regen, leichte natürliche Hindernisse). Der Geschwindigkeitsvorteil der .223 reicht nicht aus, um eine ähnlich hohe Energie ins Ziel zu bringen, wie ein fast doppelt so schweres .308 Projektil. Ein G3 mit gutem ZF und sehr gutem Schützen kann auch bis 800m noch effektiv sein.

Für Sauen- bzw. Hirschjagd ist die .223 in Deutschland z.B. nicht zugelassen, die .308er schon (bin kein Jäger aber die .308 scheint dort weit verbreitet zu sein, bei Entfernungen bis 200m).

Die Durchschlagskraft ist sicherlich nur ein Aspekt. Während das G36 nicht auf einen längeren Feuerkampf ausgelegt ist, bereitet dies dem G3 weitaus weniger Probleme. Das macht sich insbesondere beim Gefechtsschießen bemerkbar. Wenn alles richtig eingestellt ist, kann man mit dem G36 einfacher präzise schiessen. Der Einstellungsaufwand ist jedoch höher. Beim G3 drehst du nur an der Kimme. Ein Vorteil des G36 ist die höhere Magazinkapazität und der geringere Rückstoß, obwohl das G3 jetzt auch noch keine Schulter ausgekugelt hat. Pro G3 ist die einfachere, robustere Mechanik. Wir hatten damals mehr Probleme mit dem Repetiervorgang beim G36 (Verkantung der Hülse, Hülsenauswurf, Zuführung ins Patronenlager).

Beide Büchsen haben ihre Vor- und Nachteile. Eine konkrete Auswahl hängt aber auch immer vom jeweiligen Einsatzszenario ab.
 
Das denke ich auch und in einem modernen Szenario ist das G36 deutlich bevorteilt. Feuergefechte finden nicht mehr im offenen Feld über große, freie Flächen statt, Soldaten müssen viel agiler sein und stehen immer weniger in befestigten Stellungen.

Das G3 ist ein Relikt des Kalten Krieges und dafür entwickelt. Das G36 ist aus einer ganz anderen Grundannahme der Kriegsführung entstanden.

Für Kampfentfernungen bei 800m kommen heute andere Waffen zum Einsatz als die Standardsturmgewehre.
 
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Mustis schrieb:
Das G3 ist ein Relikt des Kalten Krieges und dafür entwickelt. Das G36 ist aus einer ganz anderen Grundannahme der Kriegsführung entstanden.

Da bin ich mir nicht so sicher

Meines Wissens nach würde das G36 noch für den Kalten Krieg entwickelt.

Deshalb auch die Länge und der Kaliber Wechsel

Länge fürn Stellungskrieg, Kaliber Wechsel = damit war es möglich auch M16 Magazine vom Ami zu benutzen


Heute braucht man eher andere Waffen da die Aufgaben anders sind wie z.B. Afghanistan wo man in Dörfern durch Gassen und Häuser muss, da ist ein langer Lauf eher unpraktisch.

Deshalb sieht man ja auch die meisten US Soldaten mit M4 oder neuerdings mit HK416/417 herum laufen weil sie kleiner und Kompakter ist.

Und Durchschlagskraft ist in dem Fall auch wichtig, denn ab und zu muss man halt mal auch durch die Wand schissen, bevor man in ein Haus stürmt. Das schafft das 5,56 Kaliber oft nicht.

Deshalb habe ich schon bei einigen Spezialeinheiten gesehen das sie entweder G3 oder ein HK417 benutzen
sind halt nur 20 anstatt 30 Schuß im Magazin dafür hat es Power

Mich wundert das der Bund/Bundeswehr nun eine Neue Waffe entwickeln wollen.

Ich würde einfach das HK416/417 nehmen ist fertig entwickelt auf dem Markt und hat sich im Einsatz bewiesen und es ist Ausbaufähiger als das G36 wegen dem besseren RIS RAS system
 
Solange das Haus nicht aus Stahlbeton ist und man aus größerer Entfernung auf die Wand schießen muss, geht die 5,56 genauso dadurch. Bitte schaut euch die Werte der Munition an. Die Geschossenergie der 5,56 liegt nur 100 Joule unter der der 7,62. Zudem gibt es im Gruppe/Zug dafür die MG Schützen. Das HK 417 wird übrigens in der Bundeswehr geführt, als G27. Truppenteile, die es benötigen, haben Zugriff darauf. Für den Standardsoldaten ist es aber nicht gedacht. Vom G36 gibt es ebenfalls kürzere Varianten (G36K,G36C und G36KV). Die Bundeswehr könnte jederzeit wie die Army auf ihre "M4" umsteigen.

Zur Verdeutlichung was das kleinere Kaliber für den Soldaten bedeutet: Beim G3 konnten aufgrund Platz und Gewicht 1+4 Magazine mitgeführt werden. Sind 100 Schuss. Beim G36 sind es 1+7 und damit 240 Schuss...

Die Spezialeinheit, die heute noch ein G3 verwendet, darfst du mir aber gern zeigen...
 
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MrPsst schrieb:
Ich würde einfach das HK416/417 nehmen ist fertig entwickelt auf dem Markt und hat sich im Einsatz bewiesen und es ist Ausbaufähiger als das G36 wegen dem besseren RIS RAS system

Würde ich auch so machen, mit den beiden Systemen hätte man so ziemlich alles, was man an Kaliber und Rohrlängen (vier beim 416, drei beim 417) braucht abgedeckt und untereinander tauschbare Teile.

Da brauchts keine Neuentwicklung, die Waffen sind am Markt und erprobt. Militärische Neuentwicklungen waren die letzten Jahre ja dafür bekannt, viel zu kosten und nix zu bringen.

Mustis schrieb:
Das HK 417 wird übrigens in der Bundeswehr geführt, als G27.

Und daher wäre es generell sinnvoll, komplett auf HK416/HK417 umzusteigen. Eine Waffenbasis für fast alle Anwendungsfälle.
Aber ein HK416 ist halt doch deutlich teurer als ein G36. Daran scheiterts wohl letzten Endes.
 
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Mustis schrieb:
Die Geschossenergie der 5,56 liegt nur 100 Joule unter der der 7,62.

Kleine Korrektur! Die Geschossernergie der .308 ist ungefähr doppelt so hoch, wie die Energie der .223.
Die Zielwirkung unterscheidet sich erheblich; hängt natürlich auch von der Munitionsart ab.
 
hrafnagaldr schrieb:
Und daher wäre es generell sinnvoll, komplett auf HK416/HK417 umzusteigen. Eine Waffenbasis für fast alle Anwendungsfälle.
Aber ein HK416 ist halt doch deutlich teurer als ein G36. Daran scheiterts wohl letzten Endes.

Eben. Hat H&K meines Wissens nach sogar angeboten. Wollte Frau von der Leyen nicht.

Zur Geschoßenergie muss ich mich korrigieren, e-ding hat recht. Entweder wurde über Nacht der Artikel korrigiert oder ich habe gestern irgendwo falsch geschaut. Letzteres dürfte wohl zutreffen. :p
 
Mustis schrieb:
Die Geschossenergie der 5,56 liegt nur 100 Joule unter der der 7,62.

Der Artikel sagt aber was ganz anderes:
https://en.wikipedia.org/wiki/5.56×45mm_NATO#5.56mm_NATO_versus_7.62mm_NATO

Ist ja auch logisch, etwas weniger Geschwindigkeit aber deutlich höhere Masse bei der 7.62mm.

edit: zu spät gesehen, dass auf die Geschossenergie nochma eingegangen bist :)

Abgesehn davon halte ich von Ursel VdL eh nix als Verteidigungsministerin. Für manche ältere Geschichten ist sie zwar nur Sündenbock, aber ansonsten ist der Posten schon lange nicht mehr nach Kompetenz besetzt worden. Mit Absicht, wie ich glaube.
 
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Eventuell wurde Flinten-Uschi ja nur auf dem Posten gesetzt um sie als Kanzlerkandidat aus dem Weg zu räumen.
Wenn ich es so recht einschätze, dann dürfte der Posten des Verteidigungsministers derjenige mit der höchsten Skandal- und Entlassungsfrequenz sein.
 
Mustis schrieb:
Das denke ich auch und in einem modernen Szenario ist das G36 deutlich bevorteilt. Feuergefechte finden nicht mehr im offenen Feld über große, freie Flächen statt, Soldaten müssen viel agiler sein und stehen immer weniger in befestigten Stellungen.

Die Gefechtsentfernung schwankt je nach Terrain, in Afghanistan waren es oft mehrere hundert Meter. Deshalb wurde auch in der Bundeswehr das Designated Marksman Konzept der USA übernommen. In der Regel ein ausgewählter Schütze pro Gruppe, der eine weiterreichende Waffe erhält. Die USA hat dafür das alte M14 wieder rausgekramt und modifiziert, die Bundeswehr als Übergangslösung das G3. Später wurde dann das G28 für diesen Zweck beschafft.


MrPsst schrieb:
Meines Wissens nach würde das G36 noch für den Kalten Krieg entwickelt.

Der Anforderungskatalog für den G3 Nachfolger, aus dem letztlich das G36 hervorging, wurde 1992 formuliert.


MrPsst schrieb:
damit war es möglich auch M16 Magazine vom Ami zu benutzen

Unfug. Es gibt erst seit einigen Jahren einen Adapter und der wurde weder auf Anregung der Bundeswehr entwickelt noch wurde er dort beschafft. Ohne Adapter passen M16 Magazine nicht.


MrPsst schrieb:
Mich wundert das der Bund/Bundeswehr nun eine Neue Waffe entwickeln wollen.

Was gemacht wird steht noch nicht fest. Die Beschaffer müssen sich erst noch eine Marktübersicht verschaffen (was eigentlich Dauerauftrag sein sollte, aber egal). Fakt ist dass das G36 ersetzt werden muss. Müsste es auch ohne den Skandal, die geplante Nutzungsdauer ist ohnehin bald rum.
 
So noch mal ein Update:

Es sieht wohl so aus, als würde HK den Prozess gewinnen da die BW wohl einfach zu dumm war dem Hersteller zu sagen wie Präzise das ganze sein muss. Die BW bekommt immer noch die gleichen Waffen die 1996 definiert wurden.

http://www.taz.de/!5306863

„In den technischen Lieferbedingungen von 1996 gibt es keine Bestimmungen zur maximal zulässigen Trefferpunktverlagerung“, so der Richter.

Lustig, da die USA mit der Mark 23 genau das angegeben haben.
 
Halten wir fest baut ein Rekrut Mist kriegt er einen Anschieß und der Zug wird bestraft.
Baut ein SaZ Mist gibt's ein Diszi und im Einsatz kommt übereilte unfreiwillige Heimreise in Betracht.
Baut ein Berufsoldat Mist (egal ob Offz. oder Feldwebeldienstgrad) wird das Diszi teurer bis zu Entlassung.
Baut einer in der BAAINBw so richtig scheiße passiert nüscht bestraft wird der Soldat.
 
Die Soldaten, welche das G36 im Einsatz nutzen sind vom Sturmgewehr überzeugt. Diese ganze Diskussion über Verträge und darin unzureichend formulierte Passagen ist mittlerweile eine rein politische und hat tatsächlich nichts mehr mit der Truppe zu tun.
 
Wobei Mauis Einlassung pure Übertreibung/Ironie ist. Da stimmt nicht viel außer der Beschreibung der Dienstgradgruppen.
 
das mit der "bestrafung" kommt siche rauch immer drauf an wer wie wo was und wann, mag sein das sowas früher öfter vor kam oder auch nur bei bestimmten truppenteilen.
mir ist sowas in 5,5 jahren von 2001-2006 nicht untergekommen
 
Noxiel hat schon recht. Ich habe bewusst übertrieben ein Berufssoldat wird nicht entlassen. Das krasseste was ich erlebt hatte war ein Hauptfeldwebel der sich auf dem Übungsplatz mit dem Dienst Kfz unerlaubt entfernte. Er meldete sich nicht ab und Befahl seinen Untergebenen sie sollten seine Abwessenheit erklären. Natürlich platzte die Bombe und nur weil er den Stuffzen befahl zu lügen würde es richtig teuer.
Hauptfeldwebel blieb er dennoch.

Ob es dieses Herunterputzen von Rekruten mit anschließender Massenbestrafung noch gibt kann ich nicht mehr beurteilen.
Aber als ich noch Teil dieser Wehr war und es noch eine Wehrpflicht gab, war das leider zu oft der Fall. Wobei das Bestrafe sich darin wieder spiegelte das die Rekruten länger Stehen mussten kürzere Pausen hatten, um 04:00 statt um 04:30 geweckt wurden oder halt mal Liegestütz machen mussten. Und es soll auch schon Spieße gegeben haben die das Abschlussantreten am Freitag verschoben haben weil ein Revier nicht gereinigt genug war. Und natürlich wird keiner bestraft wenn er mal Mist baut so lange es nicht grob fahrlässig war.

Daher ja ich habe übertrieben.

Das G36 fand ich dennoch nicht so toll.

Was mir missfiel war dass das Patronenlager bei blockierender Patrone nur schwer zu erreichen ist (Patronen blieben im Patronenlager weil man auf Plastik Manövermunition setzte die es hoffentlich heut nicht mehr gibt.

Ein billiges Plastik ZF was gerne mal von innen beschläckt.

Eine Schulterstüze mit Plastikarritierung welche im ausgeklappten Zustandt schon mal bricht.

Magazin die mit ihren Noppen sich aneinander steckenlassen (von SIG geklaut) aber dann zusätzlich trotzdem mit Kabelbinder oder Tabe gesichert werden müssen. Eigentlich nerven diese blöden Noppen besonders bei den Standard-Magazintaschen.

Doch unterm Strich finde ich es besser im Handling als eine Kalaschnikow oder das G3. Zuverlässiger als ein M16 oder M4, Famas und SA80.
Die Entwicklung blieb halt nicht beim G36 stehen und das duale Visier und die beidseitige Bedienbarkeit ist heute nichts mehr besonders.

Und ich fand es damals besser als das G3 schon alleine weil man 10 Schuss mehr hatte und wegen dem super zweckmäßigen Riemen aber auch der dualen Optik.
 
@Maui2015

Nicht zu vergessen ist es leichter als das G3 trotz mehr Murmeln.

Plastik Manövermunition habe ich noch nie gehört. Das ist schon schade das man da sparen muss. Bei einer Manövermuni aus Messing wäre das denke ich kein Problem weil der Extraktor da nicht drüber rutschen kann, außer es liegt eine Fehlfunktion vor.
 
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