Wie sieht man den Westen in der Welt?

Rich_Ftw

Cadet 4th Year
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Hey Leute,

mich würde mal brennend interessieren, wie andere Menschen außerhalb des Westens, sprich außerhalb von Nordamerika, Europa und Australien, evtl noch Japan und manche Staaten in Südostasien unsere Politik, unsere Konsumgesellschaft, unsere Ansichten von Gut/Schlecht betrachten?

Damit meine ich z.B. Südamerika, Afrikanische Staaten, aber insbesondere die arabische Welt und den fernen Osten, also China und Indien.

Wie denken die Leute dort z.B. bzw. wie ist die Position der dortigen Regierungen in Bezug auf die US-Invasionen im mittleren Osten, die Untersützung Israels im Nahostkonflikt oder der Krieg zw. Russland und der Nato in der Ukraine?

Wenn ich so drüber nachdenke, ist die "weiße Rasse" nicht geradene die angesehenste, oder?

Hoffe ihr könnt mir hier hilfreiche Erfahrungsberichte geben, vielleicht grade Leute, die nicht im Westen Leben und die Medien von der anderen Seite kennen.

Ich weiß auch nicht ob ich da so richtig oder falsch liege, aber ich bin immer mehr der Überzeugung, dass die Medien hier im Westen schon einer politischen Linie folgen, wir quasi keine objektive Berichterstattung erhalten in den gängigen Medien wie ARD/ZDF/SPIEGEL etc. sondern das fast schon Propaganda ähnliche Zustände annimmt.

Ich bin Junge 19, und weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich die ganze Welt etc. so einzuordnen habe, das macht mir schon Kopfschmerzen :D

Bin auf eure Meinungen sehr gespannt. :)

Liebe Grüße
 
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Hallo eine interesannte Frage die du Stellst.

Nur mal so als Beispiel.

Ich kenne einen Fostbetrieb der mit seinem Prozessor zum Bäume fällen durch ganz Europa fährt .

Der hat mir mal erzählt das es in Frankreich sehr schwierig ist, wenn er zu Reperaturen in eine Werkstatt fahren muss.

Sobald die Franzosen merken das es aus Deutschland ist werden sie sehr abweisend ,

und manche schicken ihn gleich wieder fort.

Die sind noch heute, 70 Jahre nach Kriegsende ! nicht gut auf Deutsche zu sprechen .

Im Osten also Polen Tschechien oder Slowakei sieht das etwas besser aus, die sind scheinbar nicht so nachtragend .

Das ist jetzt nur ein Einzelfall den ich auch nicht verallgemeinern möchte ,

aber es zeigt doch wie sehr sich in manchen Fällen einstmalige Kriegsverbrechen auch nach langer Zeit noch In den Menschen wiederspiegeln.

Und dabei ist Frankreich schon sehr lange in einer engen freundschaftlichen Verbindung mit Deutschland !

Aber Politische Interessen sind nicht immer gleichzusetzten zusetzen mit dem was im Volk vor sich geht .

Wie sehr sich ein Hass selbst über Jahrzehnte strecken kann sieht man an Israel und den Palästinensern.

Obwohl derzeit nicht darüber berichtet wird geht diesen Krieg auch heute noch weiter ohne das eine Versöhnung in sicht wäre.

Und das die Medien nicht immer politisch neutral sind ist auch bei uns so .

Nur die Tatsache das ein 19 Jähriger sich darüber Gedanken macht ,

lässt mich hoffen , das es immer wieder Leute gibt die sich selber eine Meinung bilden

und nicht nur hirnlos hinterherlaufen.

Das sieht für die zukunft schon mal gut aus , mach so weiter .

gruß tomtom
 
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Zu deiner Frage fällt mir folgende Karte ein, die ich vor einiger Zeit mal irgendwo gesehen habe. Sie zeigt die, die von anderen Ländern als die derzeit größte Bedrohung gesehen werden:
azEGqMm_700b.jpg
 
Ich weiss nur als ich in Indien war: Die Inder bewundern die Deutschen wegen der Kriegsführung, Hakenkreuze (die von Indern normalerweise als heiliges Symbol gesehen werden), schneller Wiederaufbau nach der Zerstörung. Ohne die Deutschen wären die Inder länger besetzt. Engländer mögen die dagegen weniger. Aus der beruflichen Sicht vielleicht doch anders. Bei den Arabern war es bislang auch so ähnlich. Die mögen die Amerikaner dagegen sehr viel weniger bis gar nicht. Krebskranke fliegen lieber nach Deutschland als in den USA. Aber seit Afghanistan, Terrorbekämpfung siehts wieder ein bissl anders aus.

Spacy Boy schrieb:
Zu deiner Frage fällt mir folgende Karte ein, die ich vor einiger Zeit mal irgendwo gesehen habe. Sie zeigt die, die von anderen Ländern als die derzeit größte Bedrohung gesehen werden:
Anhang anzeigen 490905

Gibt es ein größeres Bild ? Die kleinen Länder zeigen die Flaggen nicht so gut.
 
Deine Grafik schließt Nordkorea aus :) Als Nordkoreaner hätte ich Angst vor den USA der UN und manchmal sogar vor mir selber :evillol:
 
Eben, die NK-Führer haben am ehesten Angst vor der eigenen Bevölkerung. Wenn die eines Tages mal aufwacht und sieht, was abgeht...

Den Rest muss man ziemlich differenziert betrachten. Die jeweilige Bevölkerung sieht die Sache oftmals ganz anders als die Regierung, und auch der Standpunkt zur Politik eines Landes und dem wirtschaftlichen Ruf eines Landes geht deutlich auseinander. Es kann z.B. durchaus sein, dass "die Deutschen" für ihre Arbeitsmoral und Qualitätsansprüche bewundert werden, aber auf der anderen Seite unsere Bücklingshaltung den Amis gegenüber nur Spott und Ablehnung erntet.
 
Kommunismus mit einem gottgleichen Führer dessen Position wie in einer Monarchie vererbt wird klingt ja fast so schlimm wie die Bush Dynastie in den USA. Ich denke mal in anderen Teilen denkt man wie wir in Klischees daher alle Deutschen sind fleißig, pünktlich und unsere Waffen kennt die ganze Welt.
 
Die USA als grösste Bedrohung für den Weltfrieden ?
Die sind die einzigen die den Laden zusammenhalten...
 
Weder noch. Die militärische Stärke der Amis ist, was traditionelle Rogue States wie Nordkorea in Schach hält, andererseits hat das fragwürdige Vorgehen seit der Jahrtausendwende die Lage im Nahen Osten & Kaukasus deutlich destabilisiert.
 
Wiggum schrieb:
Die USA als grösste Bedrohung für den Weltfrieden ?
Die sind die einzigen die den Laden zusammenhalten...

Indem sie den ganzen Planeten erobern?

Ich bin ja nicht so ein Hippie, aber sag mal irgendeinem Pazifisten oder Grünen, Linken, oder was auch immer, dass es nur wegen den USA einen Weltfrieden gibt :D. Der wird dann auch zum Amerikaner.
 
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Wiggum schrieb:
Die USA als grösste Bedrohung für den Weltfrieden ?
Die sind die einzigen die den Laden zusammenhalten...

Von welchem Planeten kommst Du denn? Die können kaum für Sicherheit auf ihren eigenen Straßen sorgen, geschweige denn für Weltfrieden :freak:. Ohne die USA gäb's keine Al-Qaeda, keinen Bin Laden und auch keinen "Islamischen Staat"...
 
Spacy Boy schrieb:
Ohne die USA gäb's keine Al-Qaeda, keinen Bin Laden und auch keinen "Islamischen Staat"...

...natürlich gäb's die trotzdem.
Vielleicht unter anderem Namen...
Ziemlich naiv anzunehmen dass es keine Bürgerkriege und islamistischen Terrororganisation im Nahen Osten gäbe ohne die USA.
 
Al-Qaeda entstand aus den Djihadisten, die sich mit Unterstützung der CIA gegen die Sovjets in Afghanistan gestellt haben. Siehe Rambo (3?)...
Der IS ist keine klassische religiös motivierte Gruppe, sondern erinnert in seinen Strukturen eher an westliche Großunternehmen. Mächtig werden konnte er nur dadurch, dass der gesamte Nahe Osten großflächig destabilisiert wurde, unter anderem auch durch den letzten Irakkrieg.
 
Wiggum schrieb:
...natürlich gäb's die trotzdem.
Das steht ausser Frage ... die wären dann eben nicht anti-amerikanisch sondern vllt. anti-britisch, -deutsch, -chinesisch oder was auch immer. Je nach dem, von wem sie sich die letzten Jahrzehnte ausgebeutet, gelenkt und/oder unterdrückt gefühlt haben.

Aber auf der anderen Seite muss man eben auch sehen, dass die USA seit Ende der 2 Weltkriege (davor haben die Briten das gleiche in Grün zelebriert, zwischendurch haben sie sich den Job sogar geteilt), alles daran gesetzt haben, dass im nahen Osten ja kein für sie unkontrollierbarer Staat entsteht. Vielleicht gäbe es ohne die USA ein paar mehr Staaten in der Region.
Die meiste Zeit ging es dabei um Zugang zu den Ölfeldern der Region, sowie einem Korridor zum Mittelmehr, beides durch das Ende des "alten kranken Mannes am Bosporus" - aka "Osmanisches Reich" gefährdet bzw. fragwürdig. Daher die Aufregung über Israel, Palästinenser oder jüngst den IS. Daher auch erst der Aufbau eines Marionetten-Staates (Irak) mit massiver Unterstützung für ein massenmordenes Regime (Saddam) und dann das mit Lügen forcierte Ende dieses Staates - ich hab mal gehört, dass sich die Irakis vorher kurz überlegt hatten, ihr Öl nicht mehr in Dollar zu handeln.
Das osmanische Reich war auf Hilfe angewiesen, und nach dessen Ende mussten sich die Kolonialmächte eben selbst helfen (und die USA tun das noch heute).

Sehr wahrscheinlich würde es auch ohne US-Aussenpolitik Terrororganisationen geben - gottesstaatliche Versche gibt es ohnehin immer, genau wie andere Diktatur-Formen - aber sie wären eben etwas anders (aber nicht viel). Vor allem hätten sie ohne die USA und deren Weltmachtsgebahren ein anderes Feindbild nötig. Aber da findet sich was, China steht da schon seit einigen Jahren Schlange.

Ohne die USA gäbe es sowas sicherlich auch, aber eben nicht in der heutigen Form, denn die hat viel mit einer langen Geschichte zu tun, in der der Westen bzw die USA eben keine kleine Rolle spielen.

Ein weiterer Aspekt ist der des "heiligen Krieges" (bei Mohammed bezeichnet "Djihad" eher einen inneren Krieg, den der individuelle Moslem mit seiner eigenen Natur ausficht).
Teile der Reden zu Beginn des "war against terror" könnten 1 zu 1 aus der "Kreuzzugs"-Ansprache Papst Innocenz' des weißgottwievielten übernommen sein. Sinngemäß sagte Bush nicht viel anderes als "Deus lo vult - Gott will es", nur nicht mit dieser rein christlichen Legitmation, die im Mittelalter noch funktioniert hatte.
Der "war against terror" hat Züge eines modernen Kreuzzuges - einschließlich der Massaker.
Dass G.W. Bush nicht gefordert hat, die Grabeskirche in Jerusalem von den "ungläubigen" zu befreien ist auch alles. Das heilige Land ist eben kein lohnendes Ziel mehr, seit Reliquien nicht mehr so einen Wirtschaftsfaktor darstellen (Öl gibts da auch nicht).
 
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Geht nicht zu verallgemeinern;

vor 2~3 Jahren gab's eine Doku nach dem Motto "was denkt die Welt über D ?".
Fazit war in etwa, daß das "einfach Volk" noch immer denkt, daß D das gelobte Land ist, wo der Honig den Bach runterfließt
und Mittel- wie Oberschichten noch immer von den Deutschen Tugenden (Fleiß und Pünktlichkeit) beeindruckt sind.
Eben alles nur Vorurteile ...
ebenso wie wir z.B. heute sagen, daß die Griechen nicht mit Geld umgehen können ;) (sorry an alle griechischen Mitbürger !!!)
und die Polen von morgens bis abends nur klauen (sorry an alle polnischen Mitbürger !!!)

Eben alles nur BlaBlaBla :(
 
die östliche welt sieht deutschland wohl weitaus positiver als die westliche welt. im westen hängt uns der braune schandfleck noch immer nach. mein cousin hatte mit seiner abiturklasse klassenfahrt nach england gemacht. als ein paar engländer gehört haben, dass sie deutsche sind, wurde mein cousin und seine klassenkameraden von denen ohne grund angegriffen und verprügelt. auch in den niederlanden und in frankreich sehen noch sehr viele menschen in deutschland das dritte reich. in israel haftet uns das sicherlich auch noch an, aber das ist wohl nur all zu verständlich nach den verbrechen der nazis gegen ihr volk. erstaunlicherweise scheinen russen keinerlei probleme mit deutschen zu haben, obwohl ihr volk wie kein zweites unter dem krieg gegen ns-deutschland gelitten hat. zwar sind in der russischen geschichtsschreibung auch die deutschen die bösen aggressoren gegen das russische volk, aber die sehen nazideutschland da eher ähnlich wie das napoleonische frankreich, dass ja ebenfalls in russland eingefallen ist. es war ein großer blutiger krieg aus dem russland als sieger hervorgegangen ist.
 
Hab gelesen dass über 50 Staaten einen Unabhängigkeitsfeiertag wegen dem Commonwealth haben. Da sind auch einige westliche Staaten dabei aber viele aus Asien/Afrika/Südamerika. Dann noch viele die die Unabhängigkeit von Spanien/Portugal/Niederlande etc. feiern. Würde die Sicht auf uns als misstraurisch einschätzen. Vielleicht hat es China auch deshalb so leicht in Afrika.
 
Spacy Boy schrieb:
Ohne die USA gäb's keine Al-Qaeda, keinen Bin Laden und auch keinen "Islamischen Staat"...

Ohne die USA wurden weitere Teile der Welt heute allerdings auch anders aussehen.



Wenn wir schon dabei sind aus dem Nähkästchen zu plauern: Ich hatte bisher noch nie irgendwelche Probleme mit meiner Herkunft. Auch nicht in GB oder Frk. und schon gar nicht mit Israelis.

Bei den generellen Ansichten muss man, wie schon erwähnt, weiter differenzieren: zwischen Regierung und Bevölkerung und der Westen an sich muss auch weiter aufgesplittet werden. Je nach ehemaliger Kolonialmacht werden Briten, Amis oder Japaner oft deutlich negativer gesehen als zB. Deutsche. Die Verbrechen von Nazi-Dtl. spielen mit zunehmender Entfernung quasi keine Rolle mehr in der heutigen Wahrnehmung. Eher werden die Erfolge von Nachkriegs-Dtl. im Wiederaufbau oder das friedliche Wiedervereinigen von Dtl. als positiv/vorbildhaft wahrgenommen. Diese Tabuisierung under ganze verklemmte Umgang mit der Nazi-Zeit ist auch ein rein deutsches Phänomen. Überall sonst, von irgendwelchen alten Franzosen vlt. abgesehen, muss man sich eher auf Witze darüber oder einen Hitlergruß zur Begrüßung einstellen.
 
Wiggum schrieb:
...natürlich gäb's die trotzdem.
Vielleicht unter anderem Namen...
Ziemlich naiv anzunehmen dass es keine Bürgerkriege und islamistischen Terrororganisation im Nahen Osten gäbe ohne die USA.
Ich behaupte ja nicht, dass es sie nicht gäbe ohne die USA. Ich stelle lediglich die Hypothese auf, dass es dem Nahen Osten ohne die USA wesentlich besser ginge..

Und die Annahme, dass es auch ohne die USA Terrorgruppierungen gäbe ändert noch lange nichts an der Abscheulichkeit der Konsequenzen, mit denen die Menschen in den betroffenen Regionen leben müssen, und legitimiert das Vorgehen der Amerikaner auch nicht.
Ich versuche alles neutral zu betrachten, d.h. ich hege für kein Land Sympathie o.ä. Doch wenn man sich allein die nackten Fakten anschaut, kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass die Amerikaner die größte Bedrohung für den Frieden - bereits seit langem - darstellen..
 
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Und wie möchtest du diese These untermauern? In mehr als zwei Sätzen, wenn's geht.
 
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