Unklarheiten im Ausbildungsbetrieb

lolatrofl

Ensign
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Hallo zusammen,

derzeitig schlage ich mich gerade im Betrieb mit ein paar kleineren Problemen rum.
Ich befinde mich derzeit im dritten Ausbildungsjahr zum KFZ Mechatroniker mit dem Schwerpunkt auf Nutzfahrzeugen. Seit längerem tappe ich im Dunklen und suche dringend jemanden der mir sagen kann, ob das alles korrekt läuft.

1. Es ist es so, das wir an überbetrieblichen Kursen und zur GP1 in die KFZ Innung müssen. Sind halt so Kurse (Je eine WOche), damit auch schön alle brav das gleiche lernen.
Wer trägt da die Fahrkosten? Ich habe auf mehren Seiten gelesen, dass der Betriebt diese zu tragen hat http://www.handfest-online.de/ausbildung/faq.html & http://www.handwerksblatt.de/handwerk/a-bis-z-fuer-ausbildungsbetriebe-im-handwerk-1-4629.html. Kennt ihr da Seiten wo man das nachlesen kann? Ich habe zwar mehrere gefunden über ÜLU aber explizit zum Thema Fahrtkosten stand dort nichts. Möchte schon was handfestes Zeugen können wenn ich zum Chef gehe.

2. Ich habe nach dem Ausbildungsvertrag eine 37,5 h Woche, normalerweise habe ich diese Stunden voll wenn ich von Montag bis Freitag arbeite. Nun gibt es aber einen Plan für einen sogenannten Samstagsdienst. Dieser beinhaltet eben jeden zweiten Samstag in den Betrieb zu müssen für 4 h. Das heißt für mich jedes mal eine Strecke von fast 70 km für ca. 4 h Arbeit. Also Mehrkosten für mich und ich müsste zwei Samstage arbeiten für einen Tag frei. Natürlich wird auch erwartet das man während der Blockschule zum Samstagsdienst erscheint genauso wie im Urlaub (z.B bei einem langen WE) und den Innungskursen. Fairerweise sage ich dazu das ich älter als 18 bin. Ich habe absolut kein Problem Überstunden zu leisten, allerdings wenn einem alles verwehrt bleibt was einem grundsätzlich zusteht, naja liegts auf der Hand das man früher oder später unzufrieden ist.
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3. Ist es schon mehreren aufgefallen das in unseren Stempelnachweisen öfters mal was "ausgebessert" wird, natürlich zum Wohle des Betriebs.


Ich erhoffe mir hier ein paar Erfahrungen von anderen und vielleicht Tipps wie man da am besten vorgeht. Möchte jetzt nicht direkt zur Innung oder Handwerkskammer rennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
zu 1
Ich war in meiner Ausbildung ein paar mal für ~2-4 Wochen in Kraftwerken, die nicht am Standort der Ausbildungswerkstatt war. Ich hab dafür KM-Geld bekommen. Das war aber allgemein geregelt, also hat jeder bekommen ohne wenn und aber. Das war aber auch abhängig, ob du mit dem Bus/Zug (Ticket erstattet bekommen) oder eben mit dem Auto (waren glaub 35c/km, ist aber schon 10 Jahre her) gefahren bist.

zu 2
wenn diese Wochenendtage geregelt sind, dann musst du die wohl oder übel abarbeiten, bekommst dafür ja Ausgleich. Klar, in deinem Fall sehr ärgerlich wegen den 70km, aber da musst du wohl durch (meine Meinung).

zu 3
Das darf der Betrieb natürlich nicht. am Besten mal irgendwie Beweise sammeln und dann mal in der Perso anfragen, ob da "versehentlich" was falsch eingetragen/übernommen wurde. Wenn der Betrieb nicht reagiert (wie groß ist der überhaupt?), dann Chef mal drauf ansprechen oder
 
zu 1.) Kann sein, dass du dafür selbst aufkommen musst. Dein AG gibt dir ja auch kein Geld um zur Berufsschule zu kommen oder? Ist da der Weg und die Fahrerei für dich weiter als bis zu deinem AG oder zur Berufsschule?

zu 2.) Da musst du halt durch, wenn der Betrieb seine Arbeitszeiten und Schichten ändert, kannst du da relativ wenig machen. Das einzige wo du dich gegen weigern kannst ist, wenn du schon 5 Tage Schule hast und er dich am Samstag noch losschicken will.

3.) Ist eigentlich eine Schweinerei, ich fürchte aber, dass mein Chef das bei uns auch macht... Uns wurde bei Einführung der Zeitgeschichte versprochen, dass wir alle monatlich ein Protokoll kriegen, das wurde dann aber doch nicht gemacht, weil es zu viel "Papierkram" wäre..
 
@Buuge: Mittlerweile sieht es so aus:
LKW: 3 Meister, 2 Elektriker, 2 Mechaniker, 2 Lehrlinge
Als ich anfing waren es: 3 Meister, 2 Elektriker, 5 Mechaniker und 5 Lehrlinge
Als der Laden noch in aller Munde war: 30 Mechaniker davon 8 auf PKW
Damit du dir in etwa ein Bild von machen kannst, wenn du zur Annahme reingehst ist es wie ne Zeitreise und du befindest dich im Jahre 1980. Genauso spiegelt sich das im Verhalten der Meister und Elektriker wieder. Alles altbacken und festgefahren.


@ pr1meONE
Ja der weg zur Innung hat etwas über 90 km einfach. Bei der Berufsschule ist es nachvollziehbar. Diese überbetrieblichen Kurse sind ja Pflicht, sonst wird man nicht zugelassen zu der GP1 / GP2. Momentan ist es so dass das Wohnheim an der Innung neu aufgebaut wurde und der Chef somit die Unterkunft zahlen muss.

Ja was heißt ändert? Im Vorstellungsgespräch wurde es erwähnt. ALlerdings nur mündlich festgelegt. Bei der letzten Diskussion mit dem Chef über den Samstagsdienst hat der mich dann gefragt ob denn er am Samstag aufräumen solle?! Ich habe an einem Samstag noch nie aufgeräumt weil es teilweise so überladen ist mit Arbeit das man dazu gar keine Zeit hat... Aber auch daran sieht man ja was man wieder ist. Billige Putzkraft und im dritten LJ sollte man glaube eher was anderes machen als zu dauernd zu putzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema putzen: gerade als Lehrling im 3. Lehrjahr solltest du verstanden haben, dass ein ordentlicher Arbeitsplatz das A & O ist. Werkzeuge gehören an ihre Stellen veräumt, der Boden von evtl. Gegenständen befreit die sich in Reifen festsetzen können bzw. Schmutz weggefegt damit die Kundenautos nicht zusätzlich verdreckt werden etc.
Du wirst doch sicher schon einmal unter einem Auto gelegen haben, da willst du ja auch nicht im Dreck liegen. Auch wirst du dann mal "blind" in die Werkzeugkiste greifen müssen und dann erwartest du auch, dass das Werkzeug dort liegt wo es liegen sollte.
 
Nach erledigter Arbeit, räume ich immer auf. Gehört zur Auftragszeit dazu. Gestern war zum Beispiel nichts groß los und ich habe sage und schreibe 5 h geputzt. Es gab auch schon mehrere Wochen am Stück wo das öfters vor gekommen ist. Spätestens da fand ich es zu viel. Ich weigere mich ja nicht das zu machen. Man darf das nicht falsch verstehen zum einen habe ich aber einen Lehrling unter mir und zum anderen soll ich in nicht knapp 9 Monaten mehr können als den Arbeitsplatz aufzuräumen...

Mir geht es vorwiegend um diese überbetrieblichen Kurse und die Fahrtkosten. Die Unterkunft muss ja auch der Chef zahlen und laut der Quellen oben auch die Fahrtkosten.


An wen kann ich mich denn wenden ohne irgendwas loszutreten? Betriebsrat oder ähnliches gibt's nicht bei uns.
 
Frag in der Schule nach. In der Regel gibts da einen "Verbindungslehrer" zu den Betrieben.
Plan B wäre einfach mal in der Innung oder der IHK nachfragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Allgemeinen höre ich da eine tiefere Unzufriedenheit heraus. Was erhofst du dir durch die Gespräche? Möchtest du nach der Ausbildung bei diesem Betrieb bleiben oder schaust du dich schon um?
 
Hallo lolatrofl!

Arakashs 'Plan B' klingt mMn. am besten.
Die Innung sollte für solche Themen eine(n) Ansprechpartner(in) haben.
Entweder direkt auf der Innungsseite recherchieren oder schlicht anrufen und passend durchstellen lassen.

Grüße,
cb-leser
 
lolatrofl schrieb:
Hallo zusammen,

2. Ich habe nach dem Ausbildungsvertrag eine 37,5 h Woche, normalerweise habe ich diese Stunden voll wenn ich von Montag bis Freitag arbeite. Nun gibt es aber einen Plan für einen sogenannten Samstagsdienst. Dieser beinhaltet eben jeden zweiten Samstag in den Betrieb zu müssen für 4 h. Das heißt für mich jedes mal eine Strecke von fast 70 km für ca. 4 h Arbeit. Also Mehrkosten für mich und ich müsste zwei Samstage arbeiten für einen Tag frei. Natürlich wird auch erwartet das man während der Blockschule zum Samstagsdienst erscheint genauso wie im Urlaub (z.B bei einem langen WE) und den Innungskursen.

Es gilt was im Vertrag steht. Wenn du in einer Woche mehr als 37,5 Std arbeitest sind das Überstunden die auszugleichen sind. Des Weiteren können Auszubildende nicht zu Überstunden gezwungen werden, es sei denn es sind absolute Notfälle.

Bei Blockunterricht ist es etwas schwieriger. Füllt die Schule nicht 37,5h aus, können diese im Betrieb nachgeholt werden (da bin ich mir aber nicht ganz sicher).


Der erste Ansprechpartner sollte ein Lehrer in deiner Schule sein. Besonders diejenigen die Politik unterrichten sind bei sowas immer recht fit.

Der letzte Ansprechpartner ist immer die IHK, so wurde es mir zumindest gesagt in meiner Ausbildung. Eigentlich spricht man die erst an wenn alle anderen Stricke reißen.
 
Wenn du einen "guten" Kollegen hast (der dann nicht gleich zum Chef rennt) rede doch mal mit dem darüber. Interessehalber wie es bei den Azubis vor dir war.
Falls du dir bei den Kollegen nicht sicher bist, lass es! Sonst kriegt der Chef das mit und dass bei der nächsten Person die Dinge nie so ankommen wie du sie eigentlich gemeint hast kennt ja wohl jeder.

Sonst erstmal einen Lehrer darauf ansprechen. Wenn das nicht hilft direkt den Chef, nicht über die IHK. Sonst fühlt der sich eventuell sofort übergangen.

Wie ist denn das Arbeitsklima bei dir? Dann könnte man etwa besser einschätzen mit wem du reden könntest. Wenn ich mit dem Chef perdu bin wäre das mein erster Ansprechpartner.
 
Hallo zusammen!

RedSlusher schrieb:
Sonst erstmal einen Lehrer darauf ansprechen. Wenn das nicht hilft direkt den Chef, nicht über die IHK. Sonst fühlt der sich eventuell sofort übergangen.
Reaperian schrieb:
Der letzte Ansprechpartner ist immer die IHK, so wurde es mir zumindest gesagt in meiner Ausbildung. Eigentlich spricht man die erst an wenn alle anderen Stricke reißen.
Es geht doch nur darum, Informationen zu beschaffen - die sollen da natürlich nicht gleich ein Fass aufmachen. ;)

Grüße,
cb-leser

P.S.: Hin und wieder sind solche Infos sogar direkt auf den offiziellen Homepages der HWK / IHK zu bekommen, wie mir aufgefallen ist.
 
Zuletzt bearbeitet: (Zitate korrigiert)
Danke an alle für die rege Beteiligung am Thema.

Ab Montag habe ich wieder Blockschule, da werde ich mich mal in der Schule umhören wie das ist mit dem Verbindungslehrer. Je nachdem was da raus kommt, werde ich mich eben mal bei der Innung/HWK kundig machen.


@_killy_ Bevor ich arbeitslos wäre, würde ich im Betrieb bleiben, allerdings auf gar keinen Fall länger als nötig. Die Bedingung sind mies und das arbeitsklima generell ist auch eher bescheiden. Wie schon erwähnt es ist einfach verbissen und total fest gefahren. Der Werkstattleiter mault über den Chef und den momentan größten Deppen unter den Beschäftigten (das variiert stets), natürlich hintenrum weil sonst müsste man ja zu dem stehen was man da wieder von sich gegeben hat. In dem Laden funktioniert einfach gar nichts, als würden alle die höher als Gesellen sind, gegeneinander arbeiten. Genauso wenig wird einem gesagt was falsch gemacht wurde oder hätte besser gemacht werden können, das erfahren vorher noch 5 andere und man selbst über erfährt es über diese. Ich könnte ewig weiterschreiben aber im Grunde hab ich den Laden satt. Das geht mittlerweile soweit das mir schon die Freude am Mechaniker sein vergeht und ich ernsthaft an eine "Karriere" als Quereinsteiger denke.

@Redslusher Ich hab noch Kontakt zu ein paar ehemaligen Angestellten die ebenfalls in dem Laden ihre Ausbildung gemacht haben. Die haben gemeint es gäbe nichts vom Chef. Das heißt aber natürlich nicht dass es mir nicht zustehen würde. Mich würde es ehrlich gesagt nicht einmal überraschen wenn er es irgendwo als Ausgabe angibt und irgendwie einstreicht.
 
Dann würde ich dir dringend empfehlen schon ein paar Bewerbungen zu schreiben. Mach die Ausbildung fertig und dann raus aus den Laden.
 
Sooo hab nun in der Innung angerufen und mich schlau gemacht bzw schon vor einiger Zeit wollte nur erzählen wie es ausging. Aktueller Stand ist, die Fahrtkosten für überbetriebliches zahlt der Chef, auch GP1. Berufsschule der Auszubildende genau wie GP 2. Die Infos gab es von der Innung und im Ausbildungsvertrag stand es auch drin.

Jetzt wird noch diskutiert, ob es von allen Fahrten die KOsten zurück gibt oder eben nur vom dirtten LJ. Was ziemlich ärgerlich wäre.
 
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