Lüftertausch am Netzteil

Faust2011

HTTP 418 - I'm a teapot
Moderator
Registriert
Aug. 2011
Beiträge
12.820
Vorneweg: Mir ist bekannt, dass man an Netzteilen nicht 'rumschrauben' sollte. Dieser Thread richtet sich an Leute, die Erfahrung mit Elektronik haben und eine Meinung zu meinem Anliegen. Bitte keine Postings im Sinne von "Am Netzteil schraubt man nicht / Bist Du bescheuert? / ...". Danke.

Kurz zum Problem: ich habe ein Netzteil von be quiet (Modell PowerZone). Dort ist mir der Lüfter zu laut. Auch eine Reklamation/Austausch hat nichts geholfen: der Lüfter rattert und ist mir selbst im Idle zu laut. Ich plane den Lüfter gegen einen 120er be quiet Silent Wings zu tauschen. Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, ob die den bestehenden einfach tauschen kann.

Meine Fragen (bevor ich das Netzteil öffne und das Garantiesiegel breche):

1) Die Lüfter in Netzteilen sind 2-polig angeschlossen (also kein Tacho-Signal, kein PWM, reine Spannungssteuerung), oder?

2) Wo erfolgt die Temperatursteuerung? Nicht am Lüfter, sondern eine separate Steuerung irgendwo im Netzteil?

3) Wie stell ich sicher, dass der Austauschlüfter die Specs des ursprünglichen Lüfters erfüllt? Eigentlich ist doch nur wichtig, dass er mindestens den Luftdurchsatz liefert wie der Original?!

4) Welche Anlaufspannung haben i.d.R. Netzteillüfter? Wahrscheinlich werde ich es selbst mit einem Multimeter mal messen müssen. Gibt es von Euch Erfahrungswerte?


Danke :)
 
1, 2, 4 sind alle produktspezifisch und kann nicht beantwortet werden ausser jemand hat schon dein Netzteil mal aufgemacht. Versuch einen Review zu finden in dem das Modell des Lüfters genannt wird. Hoffe daß es nicht ein BeQuiet Spezialmodell ist, weil es dann leider nichtssagend ist.

3. Der Luftdruck ist auch noch wichtig. Netzteile sind etwas kompliziert aufgebaut, nicht grade auf Durchzug optimiert.
 
Tu dir selber einen Gefallen und schraube nicht am Netzteil rum.Wenn du das Netzteil schon im Austausch erworben hast ist es doch neu oder ? Willst du wirklich durch rumbasteln die Garantie zerstören ?

Reklamiere es erneut und hole dir ein Netzteil einer anderen Marke.Ich habe auch schon Netzteile mit ratternden oder zu lauten Lüftern erworben.Das mit dem Umtausch ist zwar immer nervig, wenn man seinen PC Händler nicht gerade vor Ort hat aber immer noch besser als das investierte Geld zu verschwenden.

Alternativ könntest du dir auch ein lüfterloses Netzteil besorgen,wenn du einen guten Airflow im Gehäuse haben solltest.Du scheinst ein Silent Freak zu sein.Würde ich mir ernsthaft überlegen, bevor dich andere Lüfter in den Wahnsinn treiben.

Wenn du natürlich doch einen Austausch vornehmen willst dann schau dich hier mal schlau:

https://youtu.be/hNaFdoFIB1o

Garantie zerstören? Würde ich mir echt überlegen :

http://www.bequiet.com/de/service/warranty


Gruß

Slaughter
 
Zuletzt bearbeitet:
Faust2011 schrieb:
1) Die Lüfter in Netzteilen sind 2-polig angeschlossen (also kein Tacho-Signal, kein PWM, reine Spannungssteuerung), oder?
Meistens: ja. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass es unter Umständen auch andere Varianten gibt. Unter gekommen sind mir noch keine. Ich hab aber zumindest schon Platinen in Netzteilen gesehen, wo 3-Pin-Molex Anschlüsse vorgesehen aber nur 2-Pin Anschlüsse verlötet waren. Daher: siehe Antwort von 'HominiLupus'...

Faust2011 schrieb:
2) Wo erfolgt die Temperatursteuerung? Nicht am Lüfter, sondern eine separate Steuerung irgendwo im Netzteil?
Auch hier: meistens ja. Üblicherweise befindet sich irgendwo im Netzteil (z.B. direkt an einen Kühlkörper gepinnt/geschraubt) ein Temperaturfühler, der mit einer Elektronik (auf einer separaten oder der Hauptplatine) im Netzteil verbunden ist, die basierend auf der gemessenen Temperatur die Drehzahl regelt. Trotzdem lassen sich auch hier keine 100%igen Pauschalaussagen treffen.


Faust2011 schrieb:
3) Wie stell ich sicher, dass der Austauschlüfter die Specs des ursprünglichen Lüfters erfüllt?
Produktnummer vom Aufkleber auf dem Lüfter abschreiben und nach den Specs im Netz suchen. Dabei gibt's allerdings häufig das Problem, dass du bestenfalls nur unvollständige Infos findest oder (schlimmstenfalls) sogar keine. Kann also passieren, dass du unter Umständen nur eine grobe Angabe zu Maximaldrehzahl + Stromverbrauch findest und nicht viel mehr...


Faust2011 schrieb:
4) Welche Anlaufspannung haben i.d.R. Netzteillüfter? Wahrscheinlich werde ich es selbst mit einem Multimeter mal messen müssen. Gibt es von Euch Erfahrungswerte?
Auch hier ;) : siehe 'HominiLupus'. Hier gibt's wirklich keine "meistens ist es so..." Antwort, da es schlicht und einfach zu viele verschiedene Lüfter gibt, die verbaut sein können. Du musst dich also auch bei diesen Angaben auf die Specs verlassen, oder (wenn da nichts steht) selbst messen... wobei hoffentlich klar sein dürfte, dass diese Messung dann abseits des Netzteils an einer ungefährlichen Spannungsquelle geschieht ;) .
 
Auch wenn du es nicht hören willst, LASS es sein!
Du scheinst keinerlei Kenntnisse der Materie zu haben und willst am offenen Netzteil die "Anlaufspannung" messen?
Ganz blöde Idee.
Reklamiere es erneut oder kauf dir ein anderes.
Alles andere ist keine Option mMn.
Das ist alles nicht böse gemeint aber es ist einfach gefährlich!
 
Da3niel schrieb:
Du scheinst keinerlei Kenntnisse der Materie zu haben und willst am offenen Netzteil die "Anlaufspannung" messen?
Ich hoffe, dass 'Faust2011' genau das NICHT gemeint hat. Im besten schlimmsten Fall kann er nämlich auf die Art das Netzteil schrotten... im schlimmsten schlimmsten Fall sich selbst!

Ich hab's eher so verstanden, dass er den Lüfter an eine andere (ungefährliche) Spannungsquelle (z.B. an einen simplen Eisenbahntrafo... oder ein einfaches Steckernetzteil mit zwischengeschaltetem Poti) anschließt und da die Spannung misst.
 
Kauf dir ein Dark Power P11 850W.

Der Lüfter dreht bis 50% Last mit 250 rpm, bei Vollast sind es nur 600-800 rpm.

http://www.hartware.de/review_1829.html
http://www.hardwareluxx.de/index.ph...t-dark-power-pro-11-850w-im-test.html?start=2

An einem schlechten Netzteil rumzubasteln ist nicht nur gefährlich, sondern auch sinnlos. Die Lüfterkurve wurde nicht so aggressiv eingestellt um dich zu ärgern, sondern damit die Elektronik nicht überhitzt. Einfach einen langsam drehenden Lüfter einzubauen ist daher grob fahrlässig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meinem alten Netzteil war auch das Lager defekt, so das ich den Lüfter getauscht habe, weil der mir zu laut wurde.

Die Spannungsversorgung für den neuen Lüfter hab ich dann aber nach außen gelegt und manuell über eine Lüftersteuerung geregelt.
 
@ Tom Keller
Und wie bekommt er den Lüfter aus dem NT?
Ich blicke mal in meine Glaskugel und behaupte der TE weiß nichts von der Gefährlichkeit der diversenen (noch mit Netzspannung geladenen)
Kondensatoren?
So oder so, @ Faust2010 lass es bitte im eigenen Interesse sein.
 
Natürlich müsste er es dafür aufschrauben... nachdem das Netzteil vom Netz getrennt wurde, danach noch mehrfach der Power-Button gedrückt bzw. der Power-On-Pin überbrückt wurde und es im Idealfall vielleicht sogar ein paar Tage her ist ;) . Mir ist natürlich klar, dass das keine 100%ige Sicherheit bietet und ich will es ebenfalls keinem Laien empfehlen, an einem derart "vorbereiteten" Netzteil herum zu schrauben - trotzdem ist das vorsichtige Abziehen (mit einer Hand in der Hosentasche) eines angesteckten Lüfters in dieser Situation eine ganz andere Baustelle, als an einem Netzteil mit Multimeter-Sonden rum zu fummeln, welches noch an der Steckdose hängt. So verrückt sollte NIEMAND sein... naja... sollte:

https://www.computerbase.de/forum/threads/kurzschluss-netzteil.1476015/
 
Danke für Eure Rückmeldungen. Das hilft mir fürs erste, und bestätigen meine Gedanken, dass ich nicht völlig falsch liege.

Zum Lüfter: die Idee ist in der Tat, diesen separat zu vermessen. Wenn ich das Netzteil zerlege werde ich auch erkennen, ob am Lüfter eine Temperatursteuerung verbaut ist. Ich wollte mit meinen Fragen nur mal vorabfühlen, wie die gängige Technik ist.

Natürlich wäre ein Austausch des Netzteils die einfachste, bequemste und vor allem sicherste Variante. Ich hadere noch mit mir, ob ich einen Kompletttausch mache oder eben doch selbst Hand anlege.

@Da3niel: Wie kommst Du darauf, dass ich anscheinend überhaupt keinen Plan habe? Gewisse Elektronikgrundlagen sind vorhanden. Hat das Deine Glaskugel nicht gewusst? Übrigens, mein Name hier im Forum ist Faust2011, nicht Faust2010 ;)
 
Tja so ist das mit den Glaskugeln :D Verzeih mir den Zahlendreher.

Ich geh, ohne weitere Angaben, einfach vom schlechtesten aus bezüglich der (Vor) Kenntnisse.
Aber das ist keinesfalls negativ gemeint!
 
1) Also beim Power Zone 650W ist es wie gewohnt so ein Mini-2-Pin-Stecker.

4) Die Anlaufspannung ist wohl weniger das Problem hier, denn beim Starten bekommt der Lüfter einen Spannungsimpuls, dass er auch wirklich anläuft. Auf niedrigster Drehzahl geht die Lüftersteuerung auf 3,53 V runter (selbst gemessen), was wohl das viel größere Problem ist. Denn die meisten normalen 4-Pol-Motor-Lüftern mit einer solchen Nenndrehzahl drehen bei so einer Spannung wohl nicht mehr.

2) Ein Temperaturfühler ist übrigens an dem Kühlkörper von der Sekundärseite, wobei es auch sein kann, dass der für die OTP ist.

Und wenn du jetzt einen handelsüblichen 120er SilentWings einbaust, kann es noch sein, dass sich irgendwo Hot-Spots bilden, weil der Durchmesser ja auch kleiner ist. Und ob die Lüftersteuerung richtig regelt, wenn du einen Lüfter mit geringerer Nenndrehzahl nimmst, ist auch unsicher..
 
Da3niel schrieb:

Passt alles zwischen uns. Keine Probleme! :D

Hibble schrieb:

Gute Infos, danke.

Hibble schrieb:
Und ob die Lüftersteuerung richtig regelt, wenn du einen Lüfter mit geringerer Nenndrehzahl nimmst, ist auch unsicher..

Die Lüftersteuerung im Sinne eines Regelkreises sollte doch, wenn die Temperatur zu hoch ist, die Drehzahl erhöhen. Hmm... jetzt wo ich das hier schreibe, verstehe ich auch Deine Aussage mit den Hotspots, wenn der Durchmesser des Ersatz-Lüfters kleiner ist als der ursprüngliche. Da besteht tatsächlich eine Gefahrenquelle.

Jetzt bin ich am zweifeln und abwägen: lohnt sich das hier vorgestellte Projekt? Alles so belassen wie es ist vs. Modding vs. Neuanschaffung eines Netzteils.

Hat keiner Interesse an einem (quasi) neuen be quiet PowerZone 750W ? :D
 
Faust2011 schrieb:
Jetzt bin ich am zweifeln und abwägen: lohnt sich das hier vorgestellte Projekt? Alles so belassen wie es ist vs. Modding vs. Neuanschaffung eines Netzteils.

Hat keiner Interesse an einem (quasi) neuen be quiet PowerZone 750W ? :D

Finde es etwas zu krass im Netzteil rumzufuschen, die Garantie wäre es mir dann nicht wert.
Ich würde warten bis die 750W von Be Quiet Dark Power 11 Raus kommen, sollen leiser sein und hast eine bessere Effizienz ;)
Werde dann wahrscheinlich auch umsteigen ^^
 
Die Kosten, die Kosten, ...

Ich zahle gerne gutes Geld für entsprechende Qualität. Allerdings ist es in meinem Fall recht ungünstig, da das Netzteil kaum gebraucht ist, allerdings im Wert schon ordentlich gesunken. Da ist mir das Verlustgeschäft zu groß, gerade auch weil ich mich mit meinem Anliegen in einem Super-Silent-Bereich bewege... und tagsüber übertönen die Kinder eh jegliches Geräuch :D
 
Faust2011 schrieb:
Jetzt bin ich am zweifeln und abwägen: lohnt sich das hier vorgestellte Projekt?
Das musst du entscheiden. Ich hab bislang jedenfalls immer nur an Netzteilen rum geschraubt, wenn die Garantiezeit schon abgelaufen war.

Letzten Endes (wenn du das Netzteil nicht mehr zurück geben und den Kaufbetrag zurück erstattet bekommen kannst) bestünde noch die Möglichkeit, es erneut zu reklamieren und das unbenutzte/neue Austauschgerät als neuwertig zu verkaufen (bzw. das selbe mit dem aktuellen Austauschnetzteil zu machen). So könntest du dir dann ein besseres Netzteil holen - was letztendlich den Weg des geringsten Risikos darstellt ;) .
 
Tom Keller schrieb:
bestünde noch die Möglichkeit, es erneut zu reklamieren und das unbenutzte/neue Austauschgerät als neuwertig zu verkaufen

Das hatte ich mir bereits beim ersten Austausch überlegt. Dann hatte aber doch die Neugier und Hoffnung, dass es leiser sein könnte und das erste Netzteil doch einen Fehler hatte, gesiegt... und ich hatte es ausgepackt und verbaut... und war enttäuscht.

Es gibt auf dem Markt keinen 135mm Lüfter (mit 120er Einbaumaßen), der als Ersatz dienen könnte, oder? (Davon abgesehen, einen Lüfter aus einem anderen (leisen) be quiet Netzeil zu nehmen - ganz blöde Idee :D).
 
Faust2011 schrieb:
Es gibt auf dem Markt keinen 135mm Lüfter (mit 120er Einbaumaßen), der als Ersatz dienen könnte, oder?
Ein 140mm Lüfter mit 120mm Lochabstand müsste doch auch passen - davon gibt's zumindest ein paar. Genau 135mm (mit 120mm Montagelochabstand) wäre nur dieser Zalman - ok... vielleicht noch ein paar andere... aber das ist der, welcher am häufigsten auftaucht ;) :

https://www.caseking.de/shop/catalog/Luefter/Zalman/Zalman-ZM-F4-Fan-135mm-black::17453.html

Zalman-Lüfter sind aber grundsätzlich nicht die leisesten - daher würde ich den spontan (selbst ohne irgendwelche Vergleichstests studiert zu haben) schonmal nicht unbedingt empfehlen.
 
Zurück
Oben