Kommentar Kommentar: Ein Stecker vom Typ C macht noch keinen Standard

Jan

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USB 3.1 galt als weiterer Sargnagel für Thunderbolt. Insbesondere in Zusammenhang mit dem neuen Stecker vom Typ C. Mit Thunderbolt 3 wenden Apple und Intel das Blatt zu ihren Gunsten. USB 3.1 und der neue Stecker wurden kurzerhand übernommen. Was der Stecker USB Typ C bietet, wird damit allerdings immer unübersichtlicher.

Zum Kommentar: Kommentar: Ein Stecker vom Typ C macht noch keinen Standard
 
Typ-C Wird hoffentlich die Zukunft... Egal ob Verwirrung oder nicht!... Aufklärung hilft da! ... Hauptsache Jedes Gerät was zukünftig rauskommt unterstützt Typ-C ... was am ende Wo rein kommt und wieso ist doch egal! Hauptsache Typ-C über USB 3.1 ... ob Thunderbold Kompatibel dazu ist, ist Intels sache!... Hauptsache alles wird USB-3.1-Typ-C sein! Fertig!
Der rest ergibt sich schon von Selbst!
 
Ja wie will man das sonst machen? Dass Typ C so universell einsetzbar ist und quasi alles andere am PC ersetzen könnte, ist eine sehr positive Entwicklung.
Das kann aber nicht als Voraussetzung haben, dass wir auf allen Mainboards die Mehrkosten daüfr tragen müssen, das auch all dies geliefert wird, gerade was das teure Thunderbolt angeht.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in Zukunft mehr als 1-2 Ports pro Mainbaord Displayport unterstützen werden, so dass man immernoch gut kennzeichnen muss, welche das sind.
Ich hoffe überhaupt erstmal, dass Displayport sich dadurch häufiger auf Mainbaoards findet, denn in der aktuellen Mainboardgeneration bei Intel ist es wieder höchst selten geworden und AMD ignoriert es eigtl komplett, während es für hochauflösende Monitore die einzige Lösung ist, bis SuperMHL mal dort angekommen ist.

Jetzt muss man den Port nurnoch elegant in die I/O-Blende integrieren. Momentan ist es ja genauso albern wie bei Thunderbolt, dass man diese eigtl. sehr kompakten Port ganz alleine und mit viel Platz drumherum auf die Boards pflanzt, so dass locker Platz für 4 reguläre Ports verloren geht.
 
Also kann ich rein theoretisch an meiner Grafikkarte USB Massenspeicher anschließen?

Keine Ahnung ob die Entwicklung wirklich positiv zu sehen ist. Prinzipiell müsste ja jeder Anschluss am PC die gleichen Funktionen bieten, damit es nicht verwirrend wird und man nichts falsch anschließt.
 
keystripper schrieb:
Zum Wohle der Kompatibilität sollte sich eigentlich Thunderbolt 3 und nicht das nackte USB 3.1 durchsetzen.

Zum Wohle der Kompatibilität sollte sich eigentlich USB 3.1 und nicht Thunderbold durchsetzen.
 
Tatsächlich recht verwirrend, wird hoffentlich noch benutzerfreundlicher für unbedarfte Endkunden.
Immerhin passt es jetzt mechanisch schon mal, ganz einheitlich wäre es unter den Bedingungen leider nicht gegangen, oder nur sehr teuer.
 
keystripper schrieb:
Also kann ich rein theoretisch an meiner Grafikkarte USB Massenspeicher anschließen?

Viel interessanter ist doch dass man dann mit kleineren technischen Anpassungen theoretisch an jedem USB-Port das Graphiksignal abgreifen kann da USB auch nur eine Art nach aussen geführtes PCIe wird. Hat sicherheitstechnisch dieselben Scheunentore wie Thunderbolt, aber das ist für uns Privatnutzer idR irrelevant.
Damit spielt dann nicht nur die Platzierung und der Formfaktor der Graphikkarte eine immer kleinere Rolle, wir nähern uns langsam der Auflösung des Mainboards als klassischem Träger da die Notwendigkeit die Daten per Leiterbahnen zu leiten so langsam entfällt. Schon jetzt gibt es keine Nortbridge und je stärker die Mobilgeräte werden, desto mehr werden auch Desktop-Umgebungen zum "SoC".
Was bleibt am Ende? Eine Art Smartphone ohne Display, ein reines Modul mit CPU, vermutlich rudimentärer GPU, der nötigen Konnektivität (Wlan, BT etc), Stromversorgung und vermutlich bereits dem nötigen RAM. Da RAM und SSD miteinander verschmelzen (NVDIMM) braucht das Modul dann nur noch ein paar USB-Stecker für eventuelle externe HDDs, eine GPU (als "Boostermodul" ausgeführt, vlt sogar mit mathematischem Coprozessor wie früher), einen Stromstecker und eine Kühllösung. Wer LAN nicht über WLan haben möchte kann das auch per USB anstöpseln.
Davon abgesehen... Intel arbeitet ohnehin am Wireless Desktop. Da wird USB zur reinen Stromquelle mit Kapazität für sehr sehr schnelle Datenverbindungen.
 
Mal so eine grundsätzlicheche Frage...wie sieht es mit LAN über USB 3.1 aus. Ließe sich damit nicht Das" langsame" 1GB LAN ersetzen? Warum gibt es keine USB Netzwerkbuchsen und Router?
 
Weil die Reichweite nur auf wenige Meter begrenzt ist.
 
@TenDance: Jein. USB ist eben genau das nicht. USB3(.1) hat einen eigenen Controller, der eben keinen direkten PCIe/DMA-Zugriff gewährt. Da hat man damals von FireWire tatsächlich mal was gelernt. Vermutlich müsste auch ein USB-via-Thunderbird einen USB-Controller emulieren, da ja nicht alle Zielgeräte TB sprechen werden. Es wird (hoffentlich) darauf hinauslaufen, dass einige USB-Geräte quasi zusätzlich mit TB gekoppelt werden (können), wenn der Controller auf dem Board diese Zusatzlogik hat. Und im TB-Modus stehen dann auch wieder die unsicheren aber eben verdammt schnellen PCIe-Lanes zur Verfügung.

@larshamm: Es gibt zumindest für Linux "usbnet", welches via USB einen Netzwerkmodus emulieren kann, wenn beide Partner diesen Treiber laden. Für Windows gibt es wohl etwas ähnliches. Zu den Geschwindigkeitsverlusten im Vergleich zur reinen USBx-Übertragungsrate kann ich aber nicht allzu viel sagen...
Nachtrag: Router werden schwierig wegen des Quelle/Senke-Prinzips von USB. Strukturbedingt gibt es immer nur einen "Horst", der viele Clients bedient. In einer Infrastruktur müssten die Devices ihre Funktionalität bei jedem neu dazugekommenen Gerät neu aushandeln. Bei Ethernet ((W)LAN) gibt es so eine Unterscheidung nicht. Jeder kann - zumindest seit "FullDuplex" Standard ist - gleichzeitig beides sein. Das (Ether-)Netz ist darauf ausgelegt, dass es keinen "Chef" gibt, der die anderen Geräte steuern kann. Das ist alles optional (VLANs, DHCP, Router, ...). Bei USB hingegen geht ohne eine definierte Struktur gar nichts.
@ANSYSiC: Jein. Auch mit USB kann man bis zu 125m (mit entsprechenden Zwischenhops) überbrücken. Allerdings wäre dann definitiv Ende. Bei Ethernet darf aber - je nach Standardstufe (<10GBit) und Kabelqualitätsstufe - jedes Kabel bis zu 100m lang sein, solange es anschließend aktiv aufgearbeitet wird. - Mit unbegrenzter Endlänge.


@keystripper: Falls die Grafikkarte ihr Signal via USB-C ausgeben würde, ja. Wahrscheinlicher war bislang aber, dass die Signale der iGPU mit den Onboard-Schnittstellen verspleißt und dort ausgegeben wurde. Das funktioniert ja via Optimus (beispielsweise in Notebooks) sogar mit dedizierten Grafikchips, die ihre Bilder dann auf die iGPU schicken. DX12 wird möglicherweise auch über einen Modus verfügen, die per diskreter GPU gerenderten Bilder via iGPU auszugeben. Immerhin soll die ja eh Postprocessing-Aufgaben übernehmen können.

Regards, Bigfoot29
 
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Glaube es wird gar nicht so unübersichtlich(er). Keiner wird auf seinem Gerät USB-C Raufschreiben und dem Kunden dann rausfinden lassen was der kann.

Es wird wie heute auch alles drauf stehen was der PC oder das Gerät kann.
Er kann Thunderbolt, MHL, USB 3.1, hat USB-C Anschluss usw...
Oder die externe Festplatte hat als Aufdruck halt Thunderbolt über USB-C,einfach nur USB-C oder USB-C 3.1. Ist ja heute nicht viel komplizierter als eine Grafikkarte, Festplatte, CD+/-/RW, DVD+/-/RW, BD Rohlinge oder einen USB Stick mit 1.1/2.0/3.0 zu kaufen. Man musste schon immer schauen, was hab ich, was will ich...
 
Das wird ja echt eine "super" Sache: alle Geräte haben in Zukunft den selben Stecker - aber ob das Gerät X an Rechner Y läuft kann man nicht so genau sagen, bzw. man muss sich sehr gut mit Hardware auskennen, um da durchzusteigen.

Der DAU kann ja im Zweifelsfall nicht mal eine DVD von einer BluRay unterscheiden, bzw. USB 2.0 von USB 3.0. Wie soll der denn in Zukunft wissen, welches Gerät an seinem Rechner funktioniert, oder nicht...

Ich sehe da schon ganz ganz viele Leute die Geräte in die Läden zurückbringen nach dem Motto "also der Stecker passt, aber es geht nicht!" :rolleyes:
 
Erinnert mich etwas an die derzeitige Situation bei Fernsehern: ein HDMI Port unterstützt ARC, der nächste CRC, der Dritte ist dann auch mit PC bzw. DVI kompatibel...
 
wenn man sich das so anguckt kann man nur mit einem sicher sein. USB Typ C unterstützt USB 1.1 und 2.0, der Rest scheint wohl optional zu sein.

Aber, eine Backplate eines Rechners mit 10 mal Typ C, zwei davon gehen an je einen Moni, einer an das externe Festplattengehäuse, einer ans Keyboard, einer ist belegt mit ner QI Ladeschale für Gadgets etc. So, welcher kann nun was. Die beidem fürn Moni können Displayport, der am Festplattengehäuse TB, dem ganzen Rest reicht USB 2, ok, die QI Ladeschale USB 3.1 wegen der Leistung. Verbauen kann man das ganze also so, dass die Buchsen beschriftet sind, zwei TB Buchsen würden Sinn machen, zwei mit USB 3.1, der Rest eben nur 3.0 oder 2.0.

Wo ist jetzt das Problem dabei? Der Typ C Stecker hat immer USB 2.0, alles andere optional, gekennzeichnet durch Symbole. Die Frage ist nun wie die Leitungen gekennzeichnet werden, Farben wären möglich, Symbole auf dem Stecker etc. Der Typ C TB Stecker wird sicherlich größer sein als ein USB 3.0. Die Leitung die für bis zu 100 Watt geeignet ist wird ganz sicher ein eindeutiges Zeichen bekommen.

Ich denke die Probleme werden erst mit den Fälschungen und den Leitungen kommen die sich nicht an die Norm halten.

Und ob es nicht Absicht war von Intel (und auch Apple) das der Typ C so kommt wie er kommt? Apple hat auf jeden Fall seit langem ein Bestreben möglichst wenige unterschiedliche Steckverbindungen zu nutzen. Der erste iMac hatte USB und Firewire. USB für Maus etc. FireWire für Platten etc. 1998 kam das Ding raus, USB 2.0 gab es noch nicht und FW war schneller als einzelne externe Platten. Als die Platten schneller wurden kam FW 800 mit rd. 80 MBytes/s, auch schnell genug für alle Platten und auch schneller als die ersten USB 3.0 Gehäuse die man mit den NEC Controllern verbunden hat. USB 3.0 ist doch erst brauchbar seitdem AMD und Intel es in den Chipsätzen verbaut und MS die Treiber angepasst hat. Im direkten vergleich, gleiche Platte, gleicher Rechner, einmal Mac einmal Win waren FW800 Platten schneller mit 10.000 Dateien bei 100 GB fertig als eben das ganze mit USB 3.0. Zudem kamen die Kabelprobleme, schlechtes Kabel und USB 3.0 läuft nicht.

Das ganze kann jetzt mit dem Typ C und dessen alternate Mode beseitigt werden das Ding ist ne Offenbarung, ob man TB darüber nun nutzen möchte oder nicht ist ja egal, aber das es so von Intel/Apple so ausgearbeitet wurde finde ich gut.
 
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Ich finde die Situation gar nicht verwirrend.

(1) USB Typ-C mit USB 2.0 ist die Basisvariante, z.B. im Nokia N1 zu finden. Standardisiert vom USB-IF.
(2) USB Typ-C mit USB 3.1 ist eine Obermenge von (1) und voll interoperabel. Standardisiert vom USB-IF.
(3) USB Typ-C mit USB 3.1 und DisplayPort Alternate Mode, z.B. im MacBook 12 zu finden, ist eine Obermenge von (2) und kompatibel zu USB-Peripherie. Standardisiert von der VESA.
(4) USB Typ-C mit USB 3.1 und Thunderbolt Alternate Mode ist eine Obermenge von (3) und kompatibel zu USB-Peripherie und DisplayPort-Monitoren. Proprietäre Technik von Intel.
(5) USB Typ-C mit USB 3.1 und MHL Alternate Mode steht hier etwas heraus, aber bislang sind weder Produkte angekündigt noch auf dem Markt. Ich halte diesen Standard des HDMI Konsortiums auch für eher unnötig.

Dazu völlig orthogonal ist die USB Power Delivery Spezifikation, mit der bis zu 100 W (20 V * 5 A) übertragen werden. Die Geräte untereinander handeln aus, wer wen mit wieviel Strom versorgt. Wenn Intels Thunderbolt-3-Chip das auf 15 W (5 V * 3 A?) begrenzt, dann ist das trotzdem noch USB PD konform.

Ich denke übrigens auch, dass es für Verbraucher das Beste wäre wenn sich (3) durchsetzt und (4) und (5) wieder in der Versenkung verschwinden.
 
Das Problem, kein Mobo hat das und sowas dann nur an der Front?
Wird wohl noch dauern bis sich das durchsetzt. USB 3 ist ja nicht mal voll da, die Mehrheit verwendet doch so oder so nur USB 2 Geräte.
 
don.redhorse schrieb:
Aber, eine Backplate eines Rechners mit 10 mal Typ C, zwei davon gehen an je einen Moni, einer an das externe Festplattengehäuse, einer ans Keyboard, einer ist belegt mit ner QI Ladeschale für Gadgets etc. So, welcher kann nun was. Die beidem fürn Moni können Displayport, der am Festplattengehäuse TB, dem ganzen Rest reicht USB 2, ok, die QI Ladeschale USB 3.1 wegen der Leistung. Verbauen kann man das ganze also so, dass die Buchsen beschriftet sind, zwei TB Buchsen würden Sinn machen, zwei mit USB 3.1, der Rest eben nur 3.0 oder 2.0.

Wo ist jetzt das Problem dabei? Der Typ C Stecker hat immer USB 2.0, alles andere optional, gekennzeichnet durch Symbole. Die Frage ist nun wie die Leitungen gekennzeichnet werden, Farben wären möglich, Symbole auf dem Stecker etc. Der Typ C TB Stecker wird sicherlich größer sein als ein USB 3.0. Die Leitung die für bis zu 100 Watt geeignet ist wird ganz sicher ein eindeutiges Zeichen bekommen.
Gute Idee, nur die Vorteile einer universellen Steckverbindung sind damit wiederum ins Gegenteil verkehrt.
 
Numrollen schrieb:
Zum Wohle der Kompatibilität sollte sich eigentlich USB 3.1 und nicht Thunderbold durchsetzen.

Finde ich überhaupt nicht. USB ist in die Jahre gekommen, und Thunderbolt ist eindeutig die bessere und moderne - wenn auch noch die teurere - Technologie. Es hätte sich eher TB durchsetzen sollen. Wir brauchen heute mit Displays, SSD bzw. Flashtechnologien einfach deutlich höhere Übertragungsraten. USB bleibt hier selbst in der neuesten Version - und wie immer - weiter hinter den tatsächlichen Anforderungen zurück.
 
Lieber Jan,

genau meine Meinung!
USB hätte die Gelegenheit, mit Typ C wirklich universell zu werden. Aber so? Einfach nur Verwirrung - und das schon für Leute, die sich (freiwillig) damit auseinandersetzen. Man erkläre mal dem durchschnittlichen Mediamarkt-Kunden, warum nun dieses Kabel an dem Steckplatz nicht jenes tut, obwohl es doch genauso aussieht wie das andere...
Einfach Mindeststandards (3.1 Gen 2 mit Power Delivery z.B.) festzulegen, wäre wohl zu einfach gewesen...?

Und Thunderbolt, der wandelnde Zombie, macht die Sache nicht besser. Mehr Chaos ist alles, was das so effektiv mit sich bringt.
Schade, dass Intel nicht eingestehen kann, dass die Schnittstelle gescheitert ist mangels Verbreitung. USB 3.1 hätte Thunderbolt 3 sein können - aber mit getrennten Standards wird nur USB 3.1 als Sieger hervorgehen und Thunderbolt kann man sich nach wie vor schenken.
 
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