News Ernährung: Google-App soll Kalorien von fotografiertem Essen zählen

Kokuswolf schrieb:
Abgesehen von Werbung diesbezüglich. Was kann man den aus dem Essverhalten ablesen? Und sag jetzt nicht, wie "gut" man sich ernährt. :lol:

Aus den Fragen, was, wieviel, wann, wo, in welcher Regelmäßigkeit man isst, lässt sich enorm viel über das Sozialverhalten und mögliche Risikofaktoren der entsprechenden Personen ableiten. Zudem lassen sich ernährungspsychologische Erfahrungswerte erkenntniserweiternd nutzen. Du unterschätzt wohl die mit den Essgewohnheiten verbundenen, statistisch siginfikanten Korrelationen und die Algorithmen, mit denen sich die Daten - zusammen mit den zahlreichen übrigen Daten, die Google zur Verfügung stehen - auswerten lassen.
 
WhyNotZoidberg? schrieb:
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klar es wird eine schätzung werden die nicht 100% stimmt, aber, da ja schon die diabetiker hier angesprochen wurden, wie genau ist die schätzung, und würde man dieser vertrauen?
vorallem wenn es sich um gerichte handelt die zb gefüllt sind? schneidet man dann alles in kleine teilstücke und macht zig fotos

Nein, du schlingst die ganze Mahlzeit hinunter, schiebst dir eine Magensonde/Minikamera in den Hals und machst mit der App ein Foto deines Mageninhaltes (weil da auch gefülltes sichtbar wird) und die App entscheidet dann, wieviel du auskotzen mußt, damit du nicht zunimmst oder keinen Koller kriegst... ;)
 
Christock schrieb:
Aus den Fragen, was, wieviel, wann, wo, in welcher Regelmäßigkeit man isst, lässt sich enorm viel über das Sozialverhalten und mögliche Risikofaktoren der entsprechenden Personen ableiten. Zudem lassen sich ernährungspsychologische Erfahrungswerte erkenntniserweiternd nutzen. Du unterschätzt wohl die mit den Essgewohnheiten verbundenen, statistisch siginfikanten Korrelationen und die Algorithmen, mit denen sich die Daten - zusammen mit den zahlreichen übrigen Daten, die Google zur Verfügung stehen - auswerten lassen.

Ob ich hier was unterschätze, ist (d)eine reine Vermutung. Auch hier wird mir nicht klarer, inwieweit meine Vorliebe für Salat etwas über mein Sozialverhalten aussagt. Bin ich dann ein Öko? Hab ich keine Freunde, wenn ich gerne Pizza esse? Natürlich geht das mit "Essgewohnheiten verbundenen, statistisch siginfikanten Korrelationen und Algorithmen", die am Ende aber nicht mehr als stereotypes Denken bedienen können. Und ich behaupte, dass gerade dieses Denken ein lange existierendes, aber rein gesellschaftliches Problem ist, dass durch so eine App nicht mehr gesteigert werden kann.

Edit sagt, falls die Intention nicht rüberkam: Selbst der datenkritische, ablehnde Forumsuser hier unterstützt passiv dieses stereotype Denken, wenn er dieses nicht genauso kritisch betrachtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kokuswolf schrieb:
Auch hier wird mir nicht klarer, inwieweit meine Vorliebe für Salat etwas über mein Sozialverhalten aussagt. Bin ich dann ein Öko? Hab ich keine Freunde, wenn ich gerne Pizza esse?

Nichts dergleichen. Hat jemand einen geregelten Tagesablauf? Nimmt jemand viele Fertigprodukte zu sich oder kocht er viel selbst? Geht er oft Essen und ist dementsprechend gut situiert? Nimmt jemand regional zuordenbare Lebensmittel zu sich? Isst jemand viel Fleisch, viele Süßprodukte oder nur vegane Lebensmittel? Aus der Beantwortung dieser und anderer Fragen ergibt sich ein gewisses Gesamtbild, das mehr oder weniger zutreffende Aussagen zulässt.

Kokuswolf schrieb:
Natürlich mit "Essgewohnheiten verbundenen, statistisch siginfikanten Korrelationen und Algorithmen", die am Ende aber nicht mehr als stereotypes Denken bedienen können. Und ich behaupte, dass gerade dieses Denken ein lange existierendes gesellschaftliches Problem ist, dass durch so eine App nicht mehr gesteigert werden kann.

Das, was du stereotypes Denken nennst, ist die Grundlage für die Auswertung eines über eine bestimmte Person verfügbaren Datenclusters, mittels derer mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit Vorhersagen über die entsprechende Person ermöglicht werden. Ob das ein Problem ist oder nicht und ob man das positiv bewertet oder nicht, war ja nicht die Frage.
 
Christock schrieb:
Nichts dergleichen. [..]

Das, was du stereotypes Denken nennst, ist die Grundlage für die Auswertung eines über eine bestimmte Person verfügbaren Datenclusters, mittels derer mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit Vorhersagen über die entsprechende Person ermöglicht werden. Ob das ein Problem ist oder nicht und ob man das positiv bewertet oder nicht, war ja nicht die Frage.

Ja, die Art des Problem habe ich versucht subtil einzubauen. Mein Fehler.

Dennoch nochmal, wenn ich nur veganes fotografiere, bin ich dann Veganer? Wenn häufig regionale Kartoffeln fotografiere, bevorzuge ich es dann tatsächlich regionales Essen einzukaufen? Ich verstehe dein Gedanken der Datenerhebung, aber nicht den der Interpretation. Und selbst hast du ja auch gerade anfangen zu relativieren, "mit bestimmter Wahrscheinlichkeit" oder "mehr oder weniger zutreffende Aussagen". Abgesehen von "mehr oder weniger zutreffender Werbung", die ohne Nachteil auch weniger zutreffend plaziert werden kann, inwieweit lässt sich das auf soziales Verhalten erweitern? Oder einen gesundheitlichen Zustand? Die Datenerhebung hat keine Korrelation zum realen Menschen, sondern zu fiktiven Usern. Und wenn diese Korrelation doch gezogen wird, dann sind wir die ersten, die nur noch Salat fotografieren. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Daten werden für die Krankenkassen relevant werden. Künftig wird es vermehrt billigere Tarife geben, wenn du der KK deine Daten mitteilst. Angefangen mit den Daten der Fitnesstracker und natürlich auch dein Essverhalten. Isst du gern fettig oder nur Gemüse? Wer vermeintlich gesund lebt, zahlt dann weniger. Ist das gleiche wie bei den neuen Autoversicherungen: wird dein Fahrverhalten aufgezeichnet, zahlst du weniger.

Zum Thema Essen: ess was dir schmeckt und denk nicht immer an eine Gesundheit in 50 Jahren. Lebe im Jetzt.
 
Muss ich dann immer ein Lineal neben das Mahl als Maßstab legen oder wie will man zwischen Kinder- und XXL-Steak unterscheiden - oder gibts es dann spezielle Teller mit Millimeterpapiermuster?

Bzw. funktioniert das auch bei exotischen Speisen im Ausland, wie bspw. Termiten, Heuschrecken, Affenhirn und Schildkröteneiern?
 
Kokuswolf schrieb:
Ja, die Art des Problem habe ich versucht subtil einzubauen. Mein Fehler.

Nicht explizit zu sagen, was man meint, ist kein subtiler Versuch, sondern Verdunklung.

Kokuswolf schrieb:
Dennoch nochmal, wenn ich nur veganes fotografiere, bin ich dann Veganer? Wenn häufig regionale Kartoffeln fotografiere, bevorzuge ich es dann tatsächlich regionales Essen einzukaufen? Ich verstehe dein Gedanken der Datenerhebung, aber nicht den der Interpretation.

Auch wenn es in erster Linie nicht um solche simple Fragen geht - ich denke, das weißt du selbst -, lassen sie sich selbstredend mit einer festlegbaren Wahrscheinlichkeit beantworten. Und wenn du vegan bist, bist du schon einmal mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eine Frau; wenn du oft an weit auseinanderliegenden Orten ist, bist du mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit geschäftlich viel unterwegs; wenn du zu unregelmäßigen Zeitpunkten dein Essen einnimmst, bist du mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ein Student; etc.
Einzeln betracht ist keine dieser materialen Implikationen aussagekräftig, aber wenn die Menge an Konditionalen einen kritischen Punkt überschreitet, ergeben sich daraus mit den entsprechenden Algorithmen Aussagen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zutreffen. Das liegt daran, dass viele Eigenschaften von Menschen in einem Cluster mit anderen Eigenschaften instantiiert sind.

Kokuswolf schrieb:
Und selbst hast du ja auch gerade anfangen zu relativieren, "mit bestimmter Wahrscheinlichkeit" oder "mehr oder weniger zutreffende Aussagen".

Das hat nichts mit Relativierung zu tun, der Grund für diese Formulierung besteht darin, dass der Wert der Wahrscheinlichkeit kaum 100% beträgt und ich die Werte naheliegenderweise nicht kenne.

Kokuswolf schrieb:
Abgesehen von "mehr oder weniger zutreffender Werbung", die ohne Nachteil auch weniger zutreffend plaziert werden kann, inwieweit lässt sich das auf soziales Verhalten erweitern? Oder einen gesundheitlichen Zustand? Die Datenerhebung hat keine Korrelation zum realen Menschen, sondern zu fiktiven Usern.

Solange die Funktionsweise und die Auswertungspotential einer App nicht reflektiert werden - und das werden sie wohl nur von den wenigstens -, gibt es ein Kausalverhältnis zwischen dem fiktiven User und dem realen Menschen, denn ersteres ist digitaler Ausdruck des letzteren. Nicht zuletzt sprechen wir von der App im Kontext eines Dienstleisters, der zahlreicher weitere Dienste, die eine Datenerhebung zulassen, anbietet.
 
Gibt ja schon die App "Fat Secret", welche ich ziemlich gelungen finde. Vor allem verlangt diese App keine Registrierung und auch sonst keine Zugriffsrechte, außer auf Kamera bzw. Speicher um neue Produkte in deren Datenbank zu laden.
 
GTR schrieb:
Kann ich nicht nachvollziehen. Welche Intention du auch immer hast ich hab ja schon oft gehört "Alle Diäten haben nichts geholfen bis auf Low-Carb.... (Muss jetzt nicht bei dir so sein).
Ich muß für Kohlenhydrate Insulin spritzen und bei manchen Sachen ist es immens hilfreich wenn man einen Anhaltspunkt hat, mit dem man besser abschätzen kann, mit wievielen Kohlenhydraten ich rechnen muß. Auch nach über 20 Jahren Diabetes bin ich mir nicht bei jeder Sache sicher, die richtige Menge zu spritzen.

Zum Abnehmen würde ich das eher nicht nutzen, warum auch bei meinen 80kg auf 1,83m?
 
RedSlusher schrieb:
Rein aus Interesse würde ich das gern mal testen. Aber dauernd das Essen zu fotografieren wäre mir irgendwie zu doof auf Dauer :p

Kannst daraus ja ein Selfie machen, dann fällt's sicherlich weniger schwer.....
 
gerzerk schrieb:
Kannst daraus ja ein Selfie machen, dann fällt's sicherlich weniger schwer.....

Neeeee, dann berechnet die App bestimmt den Brennwert des Users mit :D
 
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