ich komme aus Kiel, studiere und habe einen Nebenjob mit ca. 8-10 Stunden die Woche.
Wegen hohem Druck im Studium, Eltern trennten sich und weiterer starker seelischer Belastung ging ich zum Arzt.
Ich habe Schlafprobleme, Panikattacken,Zucken und Flimmern in den Augen und komme nur schwer zur Ruhe.
Mein Arzt verschrieb mir ein Mittel zur Entspannung, ein Antidepressivum und sagte mir ich solle Dinge tun, die mir gut tun. Außerdem schrieb er mich für 10 Tage (bis zu meinen Prüfungen krank).
Das sagt schon einiges aus.
Frau Merkel und viele Kapitalfaschisten würden im selbst propagierten Wachstumssmarkt eher dazu raten Methamphetamin zu nehmen um eine 100 Std. ableisten zu können.
Mit den oben genannten Symptomen ist nicht zu spaßen. Panikattacken und Schlafprobleme können ohne Behandlung und Lebensumstellung chronisch werden und bis zur Erwerbslosenrente führen. Von langfrstiger Medikamentation ist abzusehen um nicht eine chronische Abhängigkeit mit den bekannten Nebenwirkungen von Antidepressiva zu fördern.
Wenn der Arzt aus seiner Sicht dich bis zu den Prüfungen krankgeschrieben hat, dann ist es gut so. Eigentlich hätte dich dein AG um deiner Studiumsziele von der Arbeit freistellen sollen, wenn er sich der Verantwortung um eine gute Ausbildung und Abschluss bewusst wäre. Wie vor einem Marathonlauf, braucht es neben der Zeit intensiver Vorbereitung eine Phase der Erholung mit mentaler Vorebreitung auf den Lauf und in deinem Fall auf die Prüfungen.
Das Hobby als gesunder Gegenpol zur Arbeit ist wichtig. Bricht es weg oder verliert seinen Spaß, dann ist es ein kritisches Alarmzeichen. Hier sogar im sozialen Bereich.
Eine Krankschreibung ist in dem Fall korrekt. Urlaub dient der kompletten Enstpannung und Erholung eines gesunden Menschen von der Arbeit. Wieviele Menschen gibt es, die im Urlaub das Firmen Mobiltelefon dabei haben und für den Chef auf Abruf erreichbar sein müssen? Das ist kein Urlaub und macht selbst irgendwann krank.
Hier müssen klar Prioritäten gesetzt werden um Lebensbelastungen zu senken.
Machst du den Job, weil du das Geld benötigst oder weil du dein Einkommen wesentlich aufbessern willst?
Hat der Job was mit deiner Lehrrichtung zu tun?
All das kann sich nämlich neben zusätzlichen privaten Problemen auf deine Gesundheit auswirken, wenn du tatsächlich über die Runden kommen musst, weil das Bafög nicht reicht.
Wenn nicht, dann sei froh über die für deine Genesung zeitlich gut gefallene Kündigung, damit du nicht zum Wrack wirst, weil du dein Probleme und Belastungen ständig aufschiebst, statt aufzuarbeiten. Lerne dein Kräfte richtig einzuteilen.
Ein Arbeitgeber, der unfähig ist mit seinen Arbeitnehmern zu kommunizieren, weil er glaubt, bei einem AU Schein handle es sich um eine Grippe oder andere körperliche Krankheiten, der wird ebenso wenig der Kommunikation mit seinen Kunden gerecht. Das Produkt, was er dem Kunden bietet, wird wohl selbst nicht oft kundengerecht sein.
Studierende sollten trotzdem nur in ihrem Fachgebiet praktisch arbeiten und das Studium als tiefer eingehende Ausbildung angesehen werden. Wer arbeitet als Student den Lehrstoff wirklich hintergründig auf und hinterfragt, was er da vermittelt bekommt?
Ich halte nichts von Studierenden als Pizzafahrer, Callcentermitarbeiter, Picker und Kellner. Viele üben den Job nicht gewissenhaft aus, wodurch auch die Studienziele leiden. Vor Allem wenn es sich um Berufe handelt, die eine grundlegende Berufsausblidung voraussetzen und nicht den Anforderungen für ein Studium entsprechen. Die Arbeitgeber tun sich hier und auch keinen Gefallen dem Kunden gegenüber. Ich sehe das in so manch Supermarkt. Ein Großteil der Studierenden als Aushilfe bringen es einfach nicht und ein gut ausgebildeter Fachverkäufer ist einfach nicht zu ersetzen. Dem Studierenden sollte daher genug staatliche, solidarische Einkommenshilfe für eine solide Ausbildung im Studium gewährt werden.
Arbeitgeber, Arbeitgeber und Arbeitnehemerverbände, Gerichte und Politiker, die das nicht nachvollziehen können, üben ihren Job nicht im Sinne der Menschen aus und verstehen ebenso wenig die fachlichen Kompetenzbildungen in Arbeit und Ausbildung, die sie ja so oft fördern, aber nicht fördern wollen.
Man sieht auch die Problematik im Thema. An oberer Stelle sollte der Mensch stehen. Kann hier jemand glaubhaft vermitteln, das ein aufreibender Gerichtsstreit in dem Gesundheitszustand förderlich ist?
In den Fall wäre es eine Zusatzbelastung ohne die vorangegangenen Symptome zu behandeln. Selbst wenn man gewinnt, was will man mit dem Arbeitgeber anfangen, wo der Betriebsrat sich doch nicht durchsetzen kann.