Aus eigener Erfahrung...
so ein Kleinteil lässt sich durchaus auch selber in zufriedenstellender Qualität lackieren...auch mit Spraydose! Wichtig dabei wäre, daß du bei der Vorarbeit penibelst sauber arbeitest. Unabhängig vom Material des Rahmens solltest du das Stück gründlich von Fett und allen anderen Belägen befreien (Bremsenreinigier). Danach würde ich mit 800er Nassschleifpapier anschleifen. Danach den Rahmen erneut säubern! Bei der Wahl des Lacksystems solltest du darauf achten das du als Basis Acryl verwendest. Vermischt du verschiedene Systeme, droht am Ende eine böse Überraschung.
Ist das Teil vorbereitet (gesäubert, angeschliffen, gesäubert), muss die Oberfläche grundiert werden da die Grundierung die feinen Schleifriefen verschliesst und als Träger des Lackes dient. Am besten in mehreren dünnen Schichten sprühen, also kurz zwischentrocknen und die nächste Schicht auftragen. Sprühst du zuviel Material auf einmal können sogenannte Läufer entstehen die nach der Trocknung wieder mühsam abgeschliffen werden müssen um eine Glatte Oberfläche zu erhalten. Die Grundierung kann auch "aufkochen" da die eingeschlossenen Lösemittel nicht mehr entweichen können! Also ist hier weniger mehr. Die gilt genauso für die Lack- und Klarlackschicht!
Ist die Oberfläche grundiert, kann der Basislack und der Klarlack aufgetragen werden. Als Empfehlung: Geh in einen Fachhandel für Lacke oder zu einem KFZ-Teile Shop der auch Lacke anbietet und suche dir VOR ORT die passende Farbe aus. Meistens sind die Verschlusskappen direkt mit dem Lack, der sich in der Dose befindet, besprüht. So hast du kein Risiko das du den Farbton nicht triffst. Ausserdem haben die Shops meistens abgestimmte Komponenten im Sortiment (nachfragen!).
Die Dosen sollten alle Zimmertemperatur haben damit die Viskosität stimmt. Auf jeden Fall gut schütteln damit die Lösemittel gut mit dem Lack vermischt werden. Beim Auftragen gehst du wie bei der Grundierung vor. Dünne, deckende Schichten im Kreuzgang. Der Sprühkopf sollte mindesten 20 cm vom Rahmen gehalten werden und beim sprühen sollte IMMER Bewegung drin sein. Du beginnst oben, neben dem Teil zu sprühen und bewegst deine Hand zügig von einer Seite zur anderen. Die Überlappung der Lackbahnen sollte etwa 2/3 betragen. Drei bis vier Schichten, mit 5 Minuten ablüften zwischen den Schichten, sollten reichen. Beim Klarlack gehst du genauso vor.
Beim Klarlack ist es wichtig, das du die Schichten satt und deckend sprühst damit ein Oberflächenglanz entstehen kann. Das ist ein sehr schmaler Grat, der viel Fingespitzengefühle erfordert.Wenn es nicht hochglänzend werden soll nimmst du einen mattierten Klarlack. Das hat den Vorteil das Staubeinschlüsse nicht so sehr auffallen wie auf einer Hochglanzoberfläche. Entscheidest du dich für hochglanz, kannst du - nach der vollständigen Trocknung - die Staubeinschlüsse mit 1000 er Nassschleifpapier abschleifen und anschliessend aufpolieren.
Ich würde dir auch empfehlen ein Teil zu nehmen auf dem du probesprühst um ein Gefühle für das ganze zu entwickeln, sonst gehst mit Sicherheit in die Hose. Der Beruf Lackierer ist nicht umsonst von einer dreieinhalbjähriger Ausbildung begleitet!
Hier noch ein paar Teile, die ich mit der Dose gesprüht habe!