Kameraausrüstung für Probenfotografie im Labor max 900€

Beama

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

ich habe ein Budget für 900€ bekommen um eine Kamera für Probenfotos im Labor zu kaufen. Fotografiert werden hauptsächlich unterschiedliche Bauteile mit maximal 20x20cm, und minimal 0,5cm. Im Schnitt eher kleinere Proben. Es handelt sich um Eletronische Bauteile oder sonstige Baugruppen, Klebstoffe, Flüssigkeiten und Feststoffe, und was sonst so anfällt. Verwendet werden die Fotos für interne Berichte, und Dokumentation von Entwicklungen

Geplant ist auch ein einfaches Lichtzelt mit 2 Lampen. Dieses wird wahrscheinlich aber eher selten benutzt, vll einmal die Woche, deswegen will ich da nicht mehr als 100€ investieren. (http://www.amazon.de/amzdeal-80x80x...d=1436855622&sr=1-1&keywords=lampen+lichtzelt)

Bleiben also 800€ für ein Kamerasystem.

Aktuell wird eine DMC-FZ48 verwendet mit Winzsensor und 24x Zoom, die ungeeigneter nicht sein kann.

Die Anforderungen sind folgende:

Der Großteil der Nutzer sind absolute Laien in der Fotografie, will heißen machen nur mit dem Handy Fotos. Es macht also nur bedingt Sinn ein System zu kaufen wo viel manuell eingestellt werden muss. Ich werde auch keinen dazu bringen können ein Stativ zu nutzen. Wenn die das Lichtzelt benutzen wäre das schon das Höchste der Gefühle.

Ich bräuchte also ein System was "out of the box" bessere Ergebnisse liefert als die DMC-FZ48, die ist echt grausig. Rauscht stark und die Auflösung gerade bei schlechterem Licht und kleinen Bauteilen ist unterirdisch. Oft dienen die Fotots auch zur optischen Auswertung. Mir ist erstmal egal, ob kompakt oder System oder welche Marke. Sinnvoll wäre wahrscheinlich eine hohe Auflösung des Sensors in Kombination mit dem Objektiv (Makro Objektiv mit geringer Brennweite) und irgendein lichstärkeres Zoom im Bereich 18-50.

Hat jemand eine Idee was man da verwenden könnte?


Vielen Dank schon mal für eure Ideen, wenn ihr noch fragen habt, oder ich was vergessen habe nur zu.
 
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Wenn die meisten Nutzer kein Lichtzelt nutzen wollen dann würde ich über einen Ringblitz nachdenken. Der hat den Vorteil das man ihn monitert lassen kann und auch bei Schnappschüssen für eine gute und vorallem Schattenfrei Ausleuchtung sorgt und für makro Aufnahmen fast ein Muss ist. Dann braucht es auch keine besonders Lichtstarken Linsen.

Bei den einzelnen Kameras bin ich leider nicht so gut informiert. Mir würde Beispielsweise eine micro four thirds Kamera von Olympus/Panasonic mit dem 12-50mm Olympus Objectiv einfallen das hat einen Makro modus(ein Schalter der zwischen Makro und normalem Zoom umschaltet). Viele makro Linsen sind ja nicht gerade günstig und ob Laien wissen wie man ein Objectiv wechselt? Der Vorteil der micro four thirds ist das sie recht gute Automatiken haben und wie eine kleine digitalkamera bedient werden können (Display, neuere mit touch), haben aber die Möglichkeiten einer dslr für erfahrene Nutzer.
 
Hi numenor,

vielen Dank für deinen Beitrag, hat mir viel geholfen, vor allem die Idee mit dem Ringblitz. an mft habe ich auch schon gedacht, da kenne ich mich gar nicht aus, vll kann pcpanik was dazu sagen, der hat ja viel Erfahrung mit mft, wie ich bisher gesehen habe
 
Sony Alpha 5100 mit geeignetem objektiv - z.b. 18-105mm

Ringblitz / Ringlampe
 
Hallo,

mich würde interessieren, ob für das Fotografieren ein Arbeitsplatz eingerichtet werden kann oder ob die Kamera flexibel von Ort A nach B gebracht werden muss.

Sollte ein eigener Platz möglich sein, könnte man wohl anders an die Sache herangehen. Denn dann wäre ein Stativ sinnvoll, mit Kamera und Lichtzelt oder Ringblitz. Der Benutzer legt dann nur noch die Probe an einen Ort (Gekennzeichnet mit einem X oder so), passt die Brennweite an und gut ist.

Ich sehe nämlich das Problem zwischen "optischer Auswertung der Bilder" und "Nutzer haben wenig Ahnung und wollen sich diese auch nicht aneignen". Da hilft dann auch eine gute Kamera recht wenig, wenn man immer im A Modus fotografiert und hofft, dass die Kamera es schon "richtig" macht.

Ich habe noch etwas vergessen:
Sollen die Bauteile von oben oder schräg von der Seite fotografiert werden? Oder gar beides?
 
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neueinsteiger84 schrieb:
Hallo,

mich würde interessieren, ob für das Fotografieren ein Arbeitsplatz eingerichtet werden kann oder ob die Kamera flexibel von Ort A nach B gebracht werden muss.

Sollte ein eigener Platz möglich sein, könnte man wohl anders an die Sache herangehen. Denn dann wäre ein Stativ sinnvoll, mit Kamera und Lichtzelt oder Ringblitz. Der Benutzer legt dann nur noch die Probe an einen Ort (Gekennzeichnet mit einem X oder so), passt die Brennweite an und gut ist.

Ich sehe nämlich das Problem zwischen "optischer Auswertung der Bilder" und "Nutzer haben wenig Ahnung und wollen sich diese auch nicht aneignen". Da hilft dann auch eine gute Kamera recht wenig, wenn man immer im A Modus fotografiert und hofft, dass die Kamera es schon "richtig" macht.

Ich habe noch etwas vergessen:
Sollen die Bauteile von oben oder schräg von der Seite fotografiert werden? Oder gar beides?

Hallo,

ich plane beides: Ich habe einen Arbeitsplatz an einer Fensterfront geplant wo ich das Lichtzelt aufbauen will.

Allerdings ist der potentielle Personenkreis etwa 15 Personen stark, jeder hat seinen eigenen Arbeitsplatz und wird die Kamera auch dort benutzen.

Ich denke das dort auch die meisten Fotos entstehen. Deswegen wäre ein Ringblitz denke ich nicht verkehrt, da man dann immer eine "passende" Beleuchtung dabei hat. Das macht insofern einen Unterschied, da aktuell unter teilweise echt schlechen lichtverhältnissen fotografiert wird, und die leute keine Ahnung haben das gutes Licht absolut essentiell ist.

Fotografiert wird aus allen Winkeln
 
Da oft kleine Teile fotografiert werden, würde ich auf ein Makro-Objektiv setzen, einfach wegen der guten Abbildungsqualität. Mir fiele da spontan eine Kombination aus einer Nikon D5200 (ggf. gebraucht) und dem Nikon AF-S DX Micro 40mm 2.8G ein. Das Objektiv ist "weitwinklig" genug, um auch größere Teile aus naher Entfernung fotografieren zu können und bei kleineren Teilen ist es sowieso kein Problem, diese sensorfüllend abzulichten.

Wenn kein Stativ genutzt werden soll, dann würde ich nicht auf Dauerlicht, sondern wegen der möglichen kürzeren Verschlusszeiten auf einen Blitz setzen. Ob das jetzt ein Ringblitz oder ein Blitz mit Softbox oder Beauty Dish ist, spielt keine allzu große Rolle.

Schau dir mal folgende Komponenten an:
http://www.foto-morgen.de/Studioausstattung/Studioblitze/Jinbei-DM2-400-Digitaler-Studioblitz-300Ws-Leitzahl-56.html
http://www.foto-morgen.de/Studioausstattung/Lichtformer-Blitzvorsatz/Jinbei-QZ-40-Radar-Beauty-Dish-40cm-Reflektor-Lichtformer.html?listtype=search&searchparam=beautydish
http://www.foto-morgen.de/Studioausstattung/Lampenstative/Jinbei-JB-250-Stahl-Dreibein-Lampenstativ-100-250cm-m-Federdaempfung.html
Dazu benötigst du noch einen Funkauslöser, um den Studioblitz auslösen zu können.

Ist das zuviel des guten oder meinst du, deine Kollegen kommen mit soetwas zurecht? Kamera (Entsprechende Belichtungszeit, Blende 16, ISO 100) sowie die Blitzleistung könntest du einmalig einstellen und wenn dann keiner daran etwas verstellt sondern einfach nur Fotos macht, sollte das sehr gut funktionieren. Zu Not eben eine kleine Bedienungsanleitung mit Bildern schreiben ;)
 
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Hallo,

nochmal zu den Gegebenheiten: Ist es denn möglich die Proben zu transportieren. Wenn unter anderem ein fester Platz für die Kamera geplant ist, scheint der Transport ja durchaus möglich zu sein.

Zwar kenne ich die Situation nicht, aber ich sehe einfach das Problem, dass versucht wird mit Equipment die Bequemlichkeit der Leute auszugleichen. Die Bilder sollen gut sein und sogar für die Auswertung genutzt werden und man hofft, dass man dies mit einer besseren Kamera schafft.
Wie "gut" müssen denn die Bilder sein, um diese auch auswerten zu können?

Wenn es wirklich sinnvoll sein soll, geht meiner Meinung nach nichts an einem festen Platz zum fotografieren vorbei. Lichtzelt, ggf. Blitz eine feste Position für die Probe, vorher - wenn möglich - einmal passende Einstellungen für die Kamera und gut ist.
Das hat den Vorteil, dass man dann unter gleichen Bedingungen Probe A mit Probe B vergleichen kann. Insgesamt kann der Ablauf auch beschleunigt werden, da man die Probe nur noch hinlegen muss, ggf. Brennweite einstellen, dann auslösen und ein gutes Bild hat.

Wenn man jetzt mit Makro-Objektiven usw. anfängt, kommen dann das Problem der geringen Schärfentiefe und hier werden sicherlich wieder manche Leute überfordert sein (zumindest lese ich den Text so heraus).

Aber vielleicht sehe ich das auch einfach nur falsch....
 
Eine Kleinigkeit würde ich noch bedenken:
Je größer der Kamerasensor, desto geringer die Tiefenschärfe (bei gleicher Blende, gleichem Bildausschnitt, gleicher equiv. Brennweite etc.)
Wenn also die Proben möglichst von vorne bis hinten scharf sein sollen, kann ggf. ein nicht zu großer Sensor auch mal von Vorteil sein.
Idealerweise würde ich das testen, bevor du einkaufst.
Eine Kamera mit kleinerem Sensor und lichtstarker Optik kann in bestimmten Anwendungsfällen durchaus auch mal 'besser' als eine 'Große' sein.
Wenn die Proben dann auch anständig beleuchtet werden, sollte der Nachteil des stärkeren Bildrauschens des kleineren Sensors auch entschärft sein.
 
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Danke an alle Hinweise

@catfan: ich denke für den Anfang wäre das ein Overkill, wenn sich das kleine System bewährt und die Leute das nutzen, dann kann man da nochmal investieren

@neueinsteiger84: Du hast mit deinen Bedenken absolut recht. Die Proben können meist transportiert werden. Man muss halt auch wissen, das die einzelnen Personen ganz unterschiedliche Anforderungen haben. Will heißen das ein Kollege Vergleichsfotos bezüglich Transparenz und Vergilbung macht (aktuell unter wechselnden Lichtbedingungen) und dann den festen Platz nutzen wird. Andere dagegen wollen nur "schnell" etwas knipsen um irgendwas "weniger wichtiges" zu dokumentieren. Die Kamera und das Equipment sollte halt für beides geeignet sein. Einige werden eben das Zelt nutzen und hochwertigere Fotos machen wollen, andere nur im Automatikmodus fotografieren. Ich werde dann auch einen automatisierten Workflow erstellen und anbieten, sowie auch anbieten den einzelnen Kollegen die Hintergründe und das Handling zu erklären.
Das mit der geringen Tiefenschärfe ist auch relevant, deswegen sehe ich das auch wie Tarkoon, das ein kleinerer Sensor da evtl besser geeignet ist. Also evtl was im Bereich mft wie schon erwähnt.

Gebrauchtkaufen wird nicht möglich sein, da das ganze über unseren Einkauf laufen wird.
 
Ich persönlich würde vielleicht sogar statt einer MFT eine Kompakte mit 'großem' Sensor wählen oder mir zumindest welche näher anschauen.
Bei den hochwertigen Kompakten sind die Objektive sehr gut auf das System gerechnet, die Sensorgröße ist für diese Anwendung ein gutes Mittelmaß und die Bedienung ist für wechselnde User recht intuitiv und bietet trotzdem ausreichend manuelle Eingriffsmöglichkeiten.
Aber MFT fände ich auch gut! ;-) Ne E-M10 (ggf. II - vielleicht bekommt die ja den HighRes-Mode ^^) oder was in der Art...
 
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Hallo,

ok alles klar.

Ich persönlich könnte mir dann folgendes vorstellen:

- Kamera mit µFT Sensor (oder kleiner)
- möglichst hohe Auflösung, um bei Bedarf mehr Details aufzulösen
- Touchscreen könnte sinnvoll sein, für Nutzer die von der Smartphone Seite kommen

--> laut geizhals wäre da die Olympus Pen E-PL5 (350€) oder die Panasonic Lumix DMC-G5 (280€) möglich. Kenne beide Kameras aber nicht, denke aber auch nicht, dass andere Features wirklich wichtig sind
-> ISO Rauschen usw. wird keine Rolle spielen, wenn ein Blitz und/oder ein Lichtzelt verwendet wird

- dann das Lichtzelt für 80€

- ein günstiger Ringblitz -> aber hier müsste mit vielen Adaptern gearbeitet werden, da die genannten µFT Objektive einen Filterdurchmesser von 37mm haben. Es gibt aber einfache Ringblitze + Adapter für rund 60€

- bei Bedarf ein Makro-Objektiv, gibt es für ca 220€

- für das feste Setup würde ich noch ein stabiles Stativ mit Kopf und Schnellwechselplatte vorschlagen. Dann kann man die Kamera bei Bedarf schnell abnehmen, ohne gleich das Setup irgendwie umzubauen
-> Preis ist hier so ne Sache, vom Budget wären noch 190€ drin. Aber für die Anforderungen findet man sicherlich günstiger was geeignetes

Ich halte das für ein ganz brauchbares Setup, das sowohl schnelle Aufnahmen mit Blitz und reproduzierbare Bilder unter gleichen Lichtbedingungen ermöglicht. Mit dem Makro wäre es dann auch kein Problem, Detailaufnahmen von den kleinen Bauteilen zu machen. Aber dafür muss man sich natürlich etwas mehr mit der Materie beschäftigen.

Sollte kein Objektivwechsel vorgesehen sein, wäre natürlich auch eine µFT Kamera + 12-50mm (1:2.78, von numenor genannt) denkbar oder gleich eine gute Kompaktkamera.
 
Hab grade nochmal nachgelesen, und die Gerüchte sprechen tatsächlich davon, dass die E-M10 MarkII (die demnächst kommen soll) den HighRes Mode der E-M5 MarkII erben könnte. Das wäre natürlich für euer Anwendungsszenario der Knaller!
Wenn es also nicht eilig/dringend ist... ;-)
 
Wobei die E-M10 II wahrscheinlich mit allem drum und dran das Budget sprengen wird. Ist halt die Frage, wie fest die 900€ sind und wie wichtig die sehr hohe Auflösung ist. Für Detailauflösungen klasse, aber auch nur wenn dann der Rest (Licht, Stativ und Objektiv) weiterhin passt.
 
Klar, den Preis müsste man noch abwarten... ;-)
Wobei die E-M10 auch inkl. Kit-Objektiv mit 'nur' 700€ bzw. 800€ gestartet ist.
 
Mal out-of-the box gedacht, mir würde da eine komplett andere Lösung vorschweben: Wird mit dem Budget etwas knapp, aber wie wäre es mit einer Industriekamera auf C-Mount Basis von einem der üblichen Kandidaten, das ganze mit einem halbwegs makrofähigen Zoomobjektiv senkrecht montiert an einer Schiene. Die Probe wird da darunter platziert. Dazu kommt noch optimalerweise ein konfigurierbares Ringlicht für die Ausleuchtung. Das wäre dann eine richtig schöne Kleinteile-Fotografierstation. Die Softwaresuiten der Industriekameras sind dafür auch recht geeignet, weil man damit auch easy Längen abmessen kann.
 
Um mal ein wenig aus meiner Laborerfahrung zu Studentenzeiten zu sprechen: In den Laboren hatten wir Kameras zu Dokumentationszwecken, dazu immer einen festen Platz für Dokumentationsfotos, der auch von allen genutzt wurde. Das hat dann auch den Sinn, dass die Kamera immer gut auffindbar immer an der selben Stelle bleibt.
Die Fotoplätze bestanden immer aus einem einfachen Aufbau, als "Ministudio": Weißer Hintergrund (kein Zelt), zwei mehr oder weniger fest montierte Blitze bzw. Fotoleuchten. Einfach und effektiv. Zum Inbetriebnehmen des Ganzen musste man ein oder zwei Schalter zum anschalten umlegen, Kamera an, Auslöser drücken, fertig. Am Ende wieder ausschalten. Das bekommt auch eine in 5min eingewiesene Praktikantin hin.

Das Prinzip ist KISS (keep it simple & stupid): Wichtig ist einfach, dass niemand erst groß was herumstellen muss und das einfach funktioniert. Und der ganze "Prozess" die Kamera richtig einzustellen dokumentiert ist. Dazu würde ich auch eher auf feste Leuchten setzen statt auf Blitze. Einfach weil das einfacher in der Handhabung ist.
In der mFT-Welt kenn' ich mich mit Objektiven etc. nicht genau aus, in der Canon-Welt wäre das ganze wahrscheinlich eine EOS 100D mit EFS 60mm Macro. Kamera auf "Blume"-Stellen, Leuchten an, Foto machen, freuen. Durch "nur" 60mm und APS-C-Sensor hast du ne relativ gute Tiefenschärfe, den Rest erledigt die Automatik.


Wenn ihr das ganze für die Prozessüberwachung verwenden wollt, dann ist der Vorschlag von YBa-Mek auch garnicht so verkehrt. Das geht aber dann in die Richtung "Reproduzierbarkeit".
 

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