Garantiedauer WD-Platten sicherstellen

phreazer

Cadet 4th Year
Registriert
Sep. 2005
Beiträge
79
Hallo,

da sich meine 3 TB Seagate ST3000DM001 pünktlich nach Ablauf der Garantiezeit von 2 Jahren allmählich verabschiedet (Current Pending Sector auf 24), habe ich mir überlegt mal eine Platte mit 5 Jahre Garantie zu kaufen. Die Wahl fiel hierbei auf eine 4 TB WDBSLA0040HNC-ERSN (4 TB WD Desktop Performance) von Western Digital. Also mal den Preisvergleich herangezogen, bei Völkner bestellt und die Ware ist gleich mal ohne Füllmaterial in einem größeren Karton angekommen. Zum Garantiecheck bietet WD eine Webseite an, bei der man die Garantie anhand der Seriennr. prüfen kann: http://wdsupport.wdc.com/warranty/warrantycheck.asp?custtype=end . Zum Grauimport-Check habe ich das natürlich gleich mal gemacht und das Ablaufdatum der vorhandenen beschränkten Garantie ist auf den 11.9.2018 datiert, sprich effektiv eine Garantiedauer von etwas mehr als 3 Jahren.

Meine Frage ist also, wie ich überhaupt die 5 Jahre Garantie in Anspruch nehmen kann, wenn die Zeit beim Hersteller bereits zu einem früheren Datum als das Kaufdatum zurückliegt.
 
Zuletzt bearbeitet: (Orthographie)
Wenn du die Rechnung hast gilt normalerweise das Kaufdatum, ohne Rechnung das was online steht.
Eventuell hat sich auch etwas geändert. Trotzdem immer Rechnung aufbewahren oder gleich einscannen.

Bei Voelkner steht auch nicht die Garantiezeit.
Eventuell auf dem Retailkarton oder auf ner Papierbeilage?
 
Zuletzt bearbeitet:
phreazer schrieb:
da sich meine 3 TB Seagate ST3000DM001 pünktlich nach Ablauf der Garantiezeit von 2 Jahren allmählich verabschiedet (Current Pending Sector auf 24)
Nur schwebende Sektoren sind Sektoren deren Daten nicht mehr zur ECC passen, da gibt es also eine Lesefehler wenn man versucht diese zu lesen. Das kann auch anderen Gründe als defekte Oberflächen haben, z.B. einen Stromausfall während eines Schreibvorgang der dazu führt, dass eben nicht die ganze Daten plus der neuen ECC geschrieben wurden oder wegen eines Stoßes oder Vibrationen ist der Kopf beim Schreiben aus der Spur gekommen und hat Daten auf der Nachbarspur überschrieben.

Dann ist die ST3000DM001 weder für den Dauerbetrieb noch für den Einsatz im RAID gedacht oder gar freigegen und geht eben gerade bei solchen Einsatzbedingungen gerne nach etwa über 2 Jahren kaputt.
phreazer schrieb:
habe ich mir überlegt mal eine Platte mit 5 Jahre Garantie zu kaufen. Die Wahl fiel hierbei auf eine 4 TB WDBSLA0040HNC-ERSN (4 TB WD Desktop Performance) von Western Digital.
Auch als WD black bekannt, aber das ist auch keine Platte für den 24/7- oder RAID Betrieb, wenn Du eines von beiden oder gar beides machst, wäre die WD Red Pro die bessere Wahl, wobei ich die HGST Deskstar NAS 4TB der Red Pro vorziehen würde.
 
Auch als WD black bekannt, aber das ist auch keine Platte für den 24/7- oder RAID Betrieb, wenn Du eines von beiden oder gar beides machst, wäre die WD Red Pro die bessere Wahl, wobei ich die HGST Deskstar NAS 4TB der Red Pro vorziehen würde.

Naja ich habe in meinen RAIDS ( Server / NAS ) immer WD Blacks drinnen und die laufen schon übrt 4 Jahren 24/7, die Red sind auch nicht qualitativ hochwertiger nur hast du da eben die Garantie die Firmware ist angepasst, ist den Aufpreis aber kaum wert!

Was die nicht mögen sind Übertemperatur, aber das mögen die Red genausowenig :rolleyes:
Im Consumerbereich spielt das ganze kaum eine Rolle ... Serverbereich ist das wieder anders, aber da nimmst du normalerweise auch keine WD Reds :evillol:
 
Luxuspur schrieb:
...die Red sind auch nicht qualitativ hochwertiger nur hast du da eben die Garantie die Firmware ist angepasst, ist den Aufpreis aber kaum wert!

Wie kommst Du zu dieser Aussage? Kannst Du das beweisen oder bist Du Ingenieur bei WD?
Ergänzung ()

Luxuspur schrieb:
Was die nicht mögen sind Übertemperatur, aber das mögen die Red genausowenig.

Das trifft auf jede andere Festplatte genau so zu, ich sag mal nur Curie Temperatur! https://de.wikipedia.org/wiki/Curie-Temperatur
 
Zuletzt bearbeitet:
phreazer schrieb:
Meine Frage ist also, wie ich überhaupt die 5 Jahre Garantie in Anspruch nehmen kann, wenn die Zeit beim Hersteller bereits zu einem früheren Datum als das Kaufdatum zurückliegt.

Da hilft nur Garantiebedingungen lesen. Mein letzter Garantiefall einer WD Black war sogar damals noch mit Voraustausch Service. Damals konnte man per Kaufbeleg mit ersichtlicher Seriennummer auch nach Ablauf der "Werksgarantie" eine Garantieabwicklung wenn es WD noch möglich war die HDD zu tauschen. War es WD nicht mehr möglich hatte man Pech.
Es gibt (gab) also unterschiedliche Garantiestufen. Da hilft nur aktuelle Garantiebedingungen lesen.

nicknackman1 schrieb:
Das trifft auf jede andere Festplatte genau so zu, ich sag mal nur Curie Temperatur! https://de.wikipedia.org/wiki/Curie-Temperatur

Das ist doch Quatsch und überhaupt nicht praxisrelevant. Selbst 50°C sind für eine HDD dauerhaft zuviel. Sie verliert dabei keine Daten, kaputt geht sie trotzdem schneller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo phreazer,

Du brauchst die Platte hier zu registrieren: https://westerndigital.secure.force.com/ind/?lang=de Dann wird die Garantie aktualisiert. Wenn das nicht passiert, dann könntest du eine E-Mail mit Kaufbeleg an WD Support schicken, um die Garantie zu aktualisieren. Hier findest du weitere Information darüber: http://wdc-de.custhelp.com/app/answ...52;r-mein-wd-produkt-ist-falsch.-wie-kann-ich

Du könntest auch den WD Kundendienst kontaktieren. Hier sind die Kontaktdaten: http://support.wdc.com/country/country.asp?c=germany&lang=de Die Telefonnummer für Garantie-Support ist 00800-27549338.

MfG
 
Gute Sache aber meine Erste WD Red hat bei WD direkt gute 8 Monate mehr als 3 Jahre, sprich 3Jahre und 8 Monate nach Kauf. Wie kann denn das sein ? Gekauft 04/13 auf WD Garantieseite bis 12/16 Garantie ist ja eine EFRX, weil das sind ja eigentlich 3 Jahre, habe ich da Glück oder ist das nur ein anzeigefehler?
 
Dorian_WD schrieb:
Hallo phreazer,

Du brauchst die Platte hier zu registrieren: https://westerndigital.secure.force.com/ind/?lang=de Dann wird die Garantie aktualisiert. Wenn das nicht passiert, dann könntest du eine E-Mail mit Kaufbeleg an WD Support schicken, um die Garantie zu aktualisieren. Hier findest du weitere Information darüber: http://wdc-de.custhelp.com/app/answ...52;r-mein-wd-produkt-ist-falsch.-wie-kann-ich

Du könntest auch den WD Kundendienst kontaktieren. Hier sind die Kontaktdaten: http://support.wdc.com/country/country.asp?c=germany&lang=de Die Telefonnummer für Garantie-Support ist 00800-27549338.

MfG

Super, danke für die Informationen.

Holt schrieb:
Nur schwebende Sektoren sind Sektoren deren Daten nicht mehr zur ECC passen, da gibt es also eine Lesefehler wenn man versucht diese zu lesen. Das kann auch anderen Gründe als defekte Oberflächen haben, z.B. einen Stromausfall während eines Schreibvorgang der dazu führt, dass eben nicht die ganze Daten plus der neuen ECC geschrieben wurden oder wegen eines Stoßes oder Vibrationen ist der Kopf beim Schreiben aus der Spur gekommen und hat Daten auf der Nachbarspur überschrieben.

Dann ist die ST3000DM001 weder für den Dauerbetrieb noch für den Einsatz im RAID gedacht oder gar freigegen und geht eben gerade bei solchen Einsatzbedingungen gerne nach etwa über 2 Jahren kaputt.
Auch als WD black bekannt, aber das ist auch keine Platte für den 24/7- oder RAID Betrieb, wenn Du eines von beiden oder gar beides machst, wäre die WD Red Pro die bessere Wahl, wobei ich die HGST Deskstar NAS 4TB der Red Pro vorziehen würde.

Bzgl. der Seagate ist auch (C6) Offline Uncorrectable auf 24 (was dennoch als ok bezeichnet wird). Die Seagate wurde nicht im Raid betrieben, die Temperaturen sind üblicherweise unter 40°C (atm 38°C). Im 24/7 Dauerbetrieb oder NAS befand sich die Platte nicht, allerdings wurde der PC hier in den letzten Monaten durchaus öfter über 12h lang benutzt. Insgesamt kommt die Seagate auf eine Betriebszeit von etwa 10,6 k Stunden. Zum Vergleich habe ich aber auch schon lange eine 320 GB ST3320620AS mit 27k Betriebsstunden am Laufen, die überhaupt keine Probleme macht. So wie es aussieht, ist das auch nicht völlig ungewöhnlich, dass sich die 3 TB Seagate bald verabschiedet (siehe CB oder Geizhals), wobei hier die HDs teilweise im NAS betrieben wurden.

Fraglich für mich ist noch ein bisschen, was Dauerbetrieb bedeutet. Kann ja durchaus sein, dass die Festplatte viel mehr in einer Desktopumgebung beansprucht wird, als etwas als Backupplatte in einem NAS, in dem die Platte 90% der Zeit vllt. ausgeschaltet ist. D.h. um das richtige Produkt zu wählen bräuchte man eigentlich eine bessere Metrik (durchschnittliche Anzahl/Volumen (random) Reads / Writes pro Tag o.ä.).
 
(C6) Offline Uncorrectable sind nur schwebende Sektoren sie bei Selbstteste und nicht im Betrieb gefunden wurden, was an den möglichen Ursachen nichts ändert. 106000 Stunden sind früh, wie ist die Seagate eingebaut? In so einer Gummihalterung? Wie viele andere HDDs sind im Gehäuse?

Eine ST3000DM001 hat Plattern mit 1TB Kapazität, also eine viel höhere Datendichte als eine alte 320GB HDD und ist daher auch viel empfindlicher auf mechanische Einflüsse. Was Backblaze da an Ausfallreaten zeigt ist nur der Hinweis, das diese einfachen Desktop HDDs eben einfach keine Nuztung außerhalb der Spezifikationen über lange Zeit ertragen und die Spezifikationen sind für 8 Stunden am Tag an 5 Tagen pro Woche ausgelegt, im Desktop und nicht im NAS. Dauerbetrieb beudtet nicht Dauerlast, der Dauerbetrieb ist gegeben, wenn die HDD 24 Stunden am Strom hängt. Hast Du auch schon mal war vom Workload Rating gehört?
 
Zuletzt bearbeitet:
Holt schrieb:
(C6) Offline Uncorrectable sind nur schwebende Sektoren sie bei Selbstteste und nicht im Betrieb gefunden wurden, was an den möglichen Ursachen nichts ändert. 106000 Stunden sind früh, wie ist die Seagate eingebaut? In so einer Gummihalterung? Wie viele andere HDDs sind im Gehäuse?

Der kurze Selbsttest oder die schnelle Reparatur über Seatools schlägt auch fehl, die lange Variante will ich noch ausprobieren. Eingebaut ist die Platte in diesem Festplattenkäfig (älteres Lian Li PC 70 Gehäuse) mit 2 anderen Festplatten, d.h. nicht entkoppelt. Der Einbau in den Käfig ist hauptsächlich wegen der direkten Belüftung vorteilhaft, es könnte allerdings sein, dass die HDs mit höherer Datendichte anfälliger für Vibrationen sind. Möglicherweise sind NAS HDs für dieses Setup besser geeignet (keine Ahnung da keine Erfahrungswerte). Die Platten könnte man alternativ natürlich in irgendeinen Schacht auslagern, allerdings werden sie dort nicht direkt belüftet und die Kabelführung ist nicht optimal.

Holt schrieb:
Eine ST3000DM001 hat Plattern mit 1TB Kapazität, also eine viel höhere Datendichte als eine alte 320GB HDD und ist daher auch viel empfindlicher auf mechanische Einflüsse. Was Backblaze da an Ausfallreaten zeigt ist nur der Hinweis, das diese einfachen Desktop HDDs eben einfach keine Nuztung außerhalb der Spezifikationen über lange Zeit ertragen und die Spezifikationen sind für 8 Stunden am Tag an 5 Tagen pro Woche ausgelegt, im Desktop und nicht im NAS. Dauerbetrieb beudtet nicht Dauerlast, der Dauerbetrieb ist gegeben, wenn die HDD 24 Stunden am Strom hängt. Hast Du auch schon mal war vom Workload Rating gehört?

Vom Workload-Rating habe ich bisher nichts gehört bzw. keine Informationen zu den jeweiligen Modellen gelesen. Ist die 8h für 5 Tage (Arbeitswoche)-Auslegung Standard oder wo kann man dazu Informationen finden?
 
bei der HDD ist die erste Frage ist die Aktuelle Firmware drauf ?
ST3000DM001 9YN166

bei den WD HDD's WDBSLA0040HNC-ERSN diese müssen für 5 Jahre Garantie regestriert werden bei WD,
darauf weisen bei Saturn die Verkäufer eigentlich hin !.
Dabei sollte man den Kaufbeleg gleich mit einscannen, falls von WD gefordert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Google?!
Du kannst die Platte bei WD registrieren, mit Kaufdatum.
Somit hast du Garantie direkt über WD, ab Kaufdatum.

http://wdc-de.custhelp.com/app/answ...52;r-mein-wd-produkt-ist-falsch.-wie-kann-ich

Wenn Ihr Laufwerk nach der Registrierung weiterhin ein falsches Garantiedatum aufweist, senden Sie uns eine E-Mail und fügen Sie eine Kopie Ihres Kaufbelegs bei. Wird benötigen die Kopie des Kaufbelegs, um die Garantie ab dem Kaufdatum zu aktualisieren.

mfg,
Max
 
Mtechlerin schrieb:
bei der HDD ist die erste Frage ist die Aktuelle Firmware drauf ?
ST3000DM001 9YN166

Ja.

Das mit der Garantie und das eigentliche Threadthema hat sich geklärt, danke für eure Antworten. Aus Moderationssicht müsste man strenggenommen den Thread in einen weiteren für die Seagate-HD-Problematik aufsplitten, das Thema hat sich allerdings im Verlauf ergeben.
 
phreazer schrieb:
mit 2 anderen Festplatten, d.h. nicht entkoppelt
Das ist für so eine einfache Desktop-HDD wie die Barracuda nicht optimal, die sind nicht darauf ausgelegt mit mehreren in einem Käfig betrieben zu werden.

Wenn da keine wichtigen Daten mehr drauf sind, überschreibe die Platte mal komplett und schau ob die schwebenden / unkorrigierbaren Sektoren verschwinden und ob es ggf. wiederzugewiesene Sektoren gibt.

phreazer schrieb:
Vom Workload-Rating habe ich bisher nichts gehört bzw. keine Informationen zu den jeweiligen Modellen gelesen. Ist die 8h für 5 Tage (Arbeitswoche)-Auslegung Standard oder wo kann man dazu Informationen finden?
Da hängt von der Art der HDD ab und mit Informationen sind viele Hersteller leider sparsam, wie man schon am dem Hinweis "Confidential" rechts unten auf dieser Folie von Toshiba sehen kann:

toshiba_festplatten-png.503023


Für die Seagate ST3000DM001 steht im Product Manual auf Seite 9:
Und wie viele Power-On-Hours die Platte pro Jahr haben sollte, steht auch schon in den Spezifikationen:
Bei der neuen Archive v2 steht beides gleich am Anfng des Datenblattes:
Eine Constellation ES.3 hat z.B. auch 550TB oder auch eine WD Re (WD4000FYYZ), bei der steht es auch gleich auf der ersten Seite des Datenblattes:
Wie man sieht, Seagate, Toshiba und WD habe beide diese 55TB, 180TB und 550TB Klassen, die sind offenbar irgendwo für die unterschiedlichen Klassen von HDDs vorgegeben, dei billigen einfach Consumer HDDs sind eben auf 55TB pro 8760 Betriebsstunden ausgelegt und die Top-Enterprise HDD auf 550TB, was dann nicht nur Dauerbetrieb sondern wirklich Dauerlast ermöglich, so steht z.B. im Datenblatt der Toshiba MG:
Die darf man also die ganze Zeit mit Arbeit quälen, dafür ist die gemacht.

Die 4TB Version kostet aber auch um die 315€, also fast 2,5 mal so viel wie die einfach MD 4TB, wer glaubt er würde das gleiche dafür bekommenn und bei der MG Toshiba nur unnötig mehr Geld in den Rachen werfen, der soll hinterher nicht die HDD beschuldigen, wenn er falsch lag. Es gilt immer noch: You get what you pay for!

Und das gilt eben für alle Hersteller, die HDDs mögen von außen gleich aussehen, sind es innen aber nicht, da gibt es schon Unterschiede die sich eben auch im Preis niederschlagen und Auswirkungen auf die Haltbarkeit haben und darauf was die HDDs abkönnen. Übrigens schreibt Seagate zur Nutzung:
Die 20.000 Stunden nach denen viele User die eine Seagate Barracuda im Dauerbetrieb nutzen dann ihre erhöhten Ausfallraten haben, wären danach erst nach gut 8 Jahren, erreicht gewesen, wäre die Nutzung als Desktopplatte wie es Seagate vorgesehen hat erfolgt, deine scheint zwar nun früher schon Probleme zu haben, aber meist gehen die bei zu anspruchsvoller Nutzung so nach 20.000 Stunden wirklich kaputt.

Und zum Workload schreibt Seagate:
Workload-Belastung
Der Einfluss der Workload auf die Zuverlässigkeit ist etwas schwerer verständlich.

Per Definition ist die primäre Funktion von HDDs das Speichern und Abrufen von Daten, wobei Hunderte von Gbits an Daten auf jedem Quadratzoll an Speicheroberfläche aufbewahrt werden. Sie können Daten bei anhaltenden Datenraten in der Größenordnung von 200 MB/s oder mehr aufzeichnen und abrufen.

Um diese hohe Aufzeichnungsdichte und einen hohen Datendurchsatz zu erreichen, werden magnetische Lese- und Schreibkomponenten physisch mehrere Nanometer (1 nm = 0,001 µm) von schnell rotierenden Medien gehalten. Das ist eine komplexe technische Designaufgabe, die erfordert, dass Festplatten für eine bestimmte Arbeitsumgebung entwickelt, getestet und klassifiziert werden, die unter anderem durch den Bereich der Nutzungsdauer und der Benutzer-Workload charakterisiert wird.

Workload ist ein technischer Begriff, mit dem die Größe der Arbeitsbelastung definiert wird, der die Festplatte beim Normalbetrieb ausgesetzt ist. Beispielsweise könnte Festplatte A täglich mehrere GB an Daten lesen und schreiben, während Festplatte B täglich mehrere hundert GB liest und schreibt. In diesem Fall würden wir sagen, das Festplatte B unter viel höherer Workload-Belastung arbeitet.
Um eine Vorstellung zu bekommen, wie viel Workload zu viel ist, betrachten wir drei typische Szenarien (Festplatten A, B und C):

Betrachten wir eine Seagate Constellation ES.3 HDD mit 4 TB. Diese Festplatte ist zu einer anhaltenden Datenübertragungsrate von 175 MB/s fähig. Stellen wir uns drei dieser Festplatten vor, die alle unter ähnlichen Bedingungen arbeiten (und mit demselben Server). Die erste Festplatte (Festplatte A) überträgt stetig 5 MB/s (oder durchschnittlich 158 TB/Jahr), während die zweite (Festplatte B) 10 MB/s (durchschnittlich 315 TB/Jahr) überträgt. Die dritte Festplatte schließlich (Festplatte C) überträgt in diesem Beispiel 100 MB/s (durchschnittlich 3.150 TB/Jahr).

Aus den obigen Szenarien ist einfach zu erkennen, dass Festplatte B einer 2× höheren Workload-Belastung ausgesetzt ist als Festplatte A und dass Festplatte C eine 20× höhere Workload-Belastung als Festplatte A hat.

Unter Annahme einer linearen Abhängigkeit würden die nächsten vernünftigen Schlussfolgerungen annehmen, dass Festplatte B eine 2× höhere Ausfallrate als Festplatte A hat und Festplatte C eine 20× höhere Ausfallrate als Festplatte A. Seagate-Daten legen jedoch nahe, dass die Annahme einer linearen Skalierung der Ausfallrate mit Workload falsch ist.

Jahre an Forschung und Experimenten ermöglichten Technikern von Seagate, die komplexen Effekte von Workload auf Festplattenzuverlässigkeit zu verstehen und die folgenden Schlüsse zu ziehen:

•Jeder HDD-Typ hat eine sichere Workload-Schwelle, die jetzt als das Limit für die Workload-Rate (WRL) definiert wird.
•Solange die Workload das WRL nicht überschreitet, hat die Workload-Belastung sehr wenig bis gar keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit und die Ausfallrate dieses Produkts.
•Wird das WRL überschritten, beginnt die Zuverlässigkeit dieses Produkts nachzulassen.
Man sollte diese Workload Ratings also genau wie die anderen Angaben zur vorgesehenen Nutzung der HDD beachten, sonst wird man mit geringere Haltbarkeit und erhöten Ausfallraten bestraft und das geht nicht linear. Die Zeiten als es nur zwei Modellreihen gab und jeder mehr oder weniger für alles taugte, sind längst vorbei. Das ist wie bei den Autos, ein Ford Modell T konnte noch durch Gräben und querfeldein fahren, das musst es damals auch oft auf dem Land, versuche nicht mit einem Ford Fiesta oder Focus zu folgen, dafür bräuchte man heute einen Geländewagen.

Das Workload Rating Deine HDD und auch für die WD Green und Red könnte Dorian_WD uns ja mal verraten.
 
Holt schrieb:
Komplettzitat entfernt

Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Wäre interessant die Informationen an einer Stelle zusammenzuführen, schließlich sind sie letztlich relevant um die Festplatte auszuwählen, die dem eigenen Nutzungsprofil am nächsten kommt. Mit den zusätzlichen Informationen relativiert sich dann auch das Preis-/Leistungsverhältnis, was durch die Preissuchmaschinen auf dieser Detailebene momentan noch nicht abgebildet wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitat entfernt)
Das wäre Aufgabe der Hersteller bzw. des Handels, aber die möchten das offenbar gar nicht so großartig bekannt machen, die Informationen sind ja wie Du sieht recht verstreut und oft gar nicht zu finden. Welche Workload hat die WD Red, oder die Red Pro? Das nicht im Datenblatt der Red oder dem der Red Pro, nur im Review bei tweaktown stehen 120-150TB/Jahr für die Red und 180TB/Jahr für die SE, was zu der Enterprise Klasse der SE passt, aber schon die von bis Angaben der Red ist doch Blödsinn (das ist ja immer ein Höchtwert) und auch sonst nirgens zu finden, zumindest nicht bei WD selbst.

Bei WD gibt es diese Erklärung zu den Workloads und MTTFs, aber nach deren Angaben hat die Workload keinen Einfluss auf die Lebensdauer, sondern nur aud die Ausfallraten:
Wieso jetzt eine steigende Ausfallrate nicht einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben soll, verstehe ich nicht wirklich, der Einfluss von 2 Weltkriegen im 20. Jahrhundert hat auch auch noch einen Einfluss auf die statistische Lebenserwartung in Deutschand, denn jeder junge Mann der im Krieg gefallen ist, kann natürlich nicht mehr alt werden und ebenso kann jede früh ausgefallene HDDs nicht mehr alt werden, fallen also doppelt so viele HDDs früher aus, so kann die Gesamtpopulation nicht so alt werden, die Überlebende werden ja deswegen auch nicht noch älter weil mehr früh sterben.

Das Thema ist ja auch noch recht neu, früher waren die Unterschiede da offenbar einfach auch geringer oder man hat sich da einfach weniger Gedanken gemacht, wenn die eine HDD kaputt war, war es sowieso Zeit sie gegen eine neue mit viel größerer Kapazität zu tauschen, damals stiegen die Kapazitäten ja schon laufend weiter an, nur ist das eben inzwischen ins Stocken geraten. Aber hat ja in dem Dokument vom Juni 2013 Besserung versprochen:
Ergänzung ()

Und wie gesagt kommt es neben dem Workload Rating bei HDDs die zu mehreren in einem Gehäuse Betrieben werden auch auf Dinge wie die Vibrationen an, also welches Schutz die HDD da bietet. Hier gibt es z.B. in der NAS Drive Selection Guide von Seagate eine schöne Übersicht:
Sowas steht auch nicht im Preisvergleich, kann aber eben bei entsprechend vielen HDD in einem Gehäuse einen Unterschied machen und die billigstens, einfach Desktop HDDs haben da natürlich i.d.R. gar nichts, die sind dafür gedacht alleine in einem Gehäuse zu sitzen, selbst wenn Du Dir das Bild von Toshiba zu MC Serien ansiehst, so steht da auch nur was von 1 oder 2 HDDs im RAID 1 zu sehen, für viele HDDs zusammen ist die MG Serie. Die HDDs verweigern natürlich nicht sofort den Dienst weil eine HDD mehr drin ist, aber die Auswirkungen Fehlerraten, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit sind dann eben u.U. nicht zu übersehen.
 
@SGS2/3Fanboy,

Überprüfe noch einmal, ob du die Seriennummer korrekt eingetragen hast und wenn alles übereinstimmt, dann hast du ein paar Monate mehr Garantie :) Das kann passieren, weil die Garantie der HDDs im Prinzip ein paar Monate länger ist, damit die Lieferzeit sowie den Zeitraum, in dem eine Platte auf dem Regal bleibt, berücksichtigt werden können.

MfG
 
Dorian_WD, kannst Du uns das Workload Rating für die WD Green und Red nennnen?
 
Mal kleiner Hinweis zum Datenfinden der Betriebsangaben bei WD-Platten: Die Angaben, die Artikel zitieren, standen zeitweise so auf der Website von WD - und zwar in keinem PDF, sondern in deren HTML-Platten-Übersicht-Dokumenten. Bei der Red standen, sofern ich mich richtig erinnere, mal von bis. Dass die Red im Gegensatz zu anderen Modellen nicht nur nach oben, sondern auch nach unten abgegrenzt wurde, liegt vielleicht daran, dass die HTML-Informationsblätter zu den Desktop-Platten auch damals schon keinerlei Angaben in der Richtung machten - man konnte also, wenn einen Haltbarkeit interessierte, davon, dass die billigste Dauereinsatzplatte Kunden ansprechen sollte, die mindestens 120 TB pro Jahr Transfer an der Platte haben, rückschließen, dass Green, Blue und Black für bis zu 120 O.K. waren. Diese ganzen Transferangaben sind irgendwann innerhalb des letzten Jahres oder so von der WDC-Website verschwunden. Ob sie den Weg in den Google-Cache oder archive.org gefunden haben, hab ich nicht geprüft.
 
Zurück
Oben