Kommentar Kommentar: Die Atelco-Insolvenz war absehbar und wir sind schuld

Night-Hawk schrieb:
Privatisierung verläuft niemals non profit, sondern hat immer ein Gewinnstreben, sprich ein Teil des Ertrags der Investition muss zur Bedienung von Kapitalkosten und als Rendite für die Eigner erwirtschaftet werden.

Das gilt auch für Staatsunternehmen, da auch hier Kapital aufgebracht werden muss. Entweder als öffentliche Schulden (wofür Zinszahlungen anfallen) oder aber als ausgegebenes Vermögen (wofür Opportunitätskosten für entgangene Zinsen anfallen).

Der Rest ist theoretisch zwar richtig, praktisch aber erstmal irrelevant. Verschwendung wird dadurch nciht weniger schlimm:
Wenn die Leute durch ein staatliches Monopol mehr für Wasser/... ausgeben müssen, heißt das ja nicht direkt, dass sie dies aus Ersparnissen finanzieren. Vielmehr geht Wohlstand verloren, da sie das Geld sonst für andere schöne Dinge ausgeben könnten.

Man kann es auch noch anders Begründen: Durch die Verschwendung wird Arbeitskraft dort verwendet, wo man sie bei effizienteren Strukturen nicht brauchen würde. Somit bezahlt man für Leistungen, die garkeine sind - da sie unnötig sind. Die Leute könnten auch Dinge herstellen, die nützlich sind -> Wohlstandsverlust.

Man kann es drehen oder wenden wie man will: Ineffizenzen machen Dinge aufwändiger und somit teurer. Hieraus folgt dass ein größerer Teil des Vermögens oder der Arbeitsleistung für einfache Dinge aufgebracht werden müssen anstatt sie auf mehrere Dinge zu verteilen, die man braucht.

Oder noch anders ausgedrückt: Man kann sein komplettes Geld nur für Wasser ausgeben - oder aber man gibt es für Wasser und eine Wohnung aus. Beides ist ein Nullsummenspiel, aber trotzdem nicht gleichwertig.
Wenn alle Leute nurnoch in der Wasserversorgung arbeiten, weil die so extrem aufwändig ist, sind immernoch die Ausgaben des einen die Einnahmen des Anderen. Und trotzdem können sich alle Leute außer Wasser nichts mehr Leisten. Also was willst du uns damit sagen?

Dein Fachbegriffe-Bingo bringt uns daher irgendwie nicht weiter.
 
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Ok bleiben wir bei deinen Wasser und Strompreisen, aus Staatlichen Monopolen.
Viele Kommunen haben in der Bilanz der Stadtwerke auch noch öffentliche Einrichtungen wie Theater, Schwimmbäder und ähnliches stehen, somit wird aus den Überschüssen, der viel zu teuren öffentlichen Verbrauchsgüter, viel an öffentlicher Infrastruktur finanziert. So das man nicht im Sommer 15€ Eintritt im Freibad bezahlen muss.

Deine Sorge um den Konsum ist natürlich ehrenwert, aber angesichts der niedrigsten Lohnquoten seid dem II. Weltkrieg, bezweifle ich das die zu teuren Wasserpreise am schlechten Konsum in Deutschland schuld sind.

Edit: aber wie ich schonmal sagte, früher fand ich diese Politik auch richtig und gut und habe auch entsprechend gewählt, als ich mich aber im Zuge der Eurokrise angefangen habe mich mit Volkswirtschaft zu beschäftigen, musste ich mir leider eingestehen das ich dumm und ungebildet war und es bei den Krisen der letzten Jahre immer mehrere Seiten der Medaille gab und nicht nur die Schuldner Schuld haben.

Staatsschulden sind auch nichts schlechtes in sich, irgendjemand muss sich immer verschulden in unserer Wirtschaft, ohne Schulden funktioniert überhaupt nichts.

Wenn sich Frau Merkel hinstellt und sagt sie möchte Wachstum ohne Schulden, dann zeigt Sie damit das sie von Volkswirtschaft absolut keine Ahnung hat.

Der Neoliberale Ansatz, alles zu privatisieren ist Einzelwirtschaftlich betrachtet (fast) immer sehr vernünftig und gut zu verstehen, aber missachtet total die Gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen.

Außerdem wo ist das Problem wenn die Erträge aus Staatsunternehmen, zur finanzierung des Gemeinwesen genutzt werden und nicht zur befriedigung der Rendite Interessen von Kapitalgebern benutzt werden. Diese Rendite schadet (meistens) der Wirtschaft, da sie Geld aus dem Kreislauf heraus nimmt und das meistens in Finanzprodukte wandert.
 
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Na zuersteinmal ist es ein merkwürdiges Konzept, über die Wasserpreise Kulturangebote oder über die Strompreise den öffentlichen Nahverkehr zu subventionieren. Es sind doch gerade größere Familien, die dann die höchste finanzielle Belastung für etwas tragen, was sie wahrscheinlich nichtmal nutzen.
Gleichzeitig haben Sie aber auch so schon die höchsten Ausgaben und für soetwas erst recht kein Geld.
Bei Steuern (die für soetwas eigentlich gedacht sind) wird immer mit Besteuerung nach Leistungsfähigkeit argumentiert, warum die Leistungsträger ein Großteil ihres Geldes abgeben müssen. Und nun argumentierst du damit, es sei gut, größere Familien besonders zu belasten?! Oder Leute mit Gartenbewässerung, Leute die sich kein Haus mit PV-Anlage leisten können, oder.... lässt sich ewig fortführen und hat mit irgendeiner Gerechtigkeit nichts gemein.

Außerdem gehst du immer von Gewinn aus. Der hohe Preis entsteht nicht zwingend durch Gewinn der irgendetwas subventionieren könnte oder Vermögen/Schulden verteilt. Es sind auch einfach ineffizienzen. Kosten, die entstehen, weil es bei staatlichen Monopolen keinen Druck gibt, Dinge effizient zu machen. So entstehenhier und da noch ein paar Arbeitsplätzen, die völlig unsinnig sind. Es gibt eben keinen Wettbewerber, der zeigt dass es günstiger geht und auch sonst niemanden, der dies sinnvoll überprüfen kann.
Dann kostet halt ein simpler Rundfunk viele Mrd pro Jahr - und da häuft kein Sender irgendwelche Gewinne an. Es gibt nur keinen Kostendruck durch Wettbewerb, sodass unnötige Verwaltungen geschaffen werden können oder einzelne Leute sich die Taschen vollstopfen (beispielsweise hat fast jeder Moderator seine eigene Produktionsfirma Oo und deren Gehälter will man besser garnicht wissen).

Wo kein Kostendruck durch Wettbewerb, da kein Wille zu sparen und ein sich immer weiter aufblähender Wasserkopf, der nur kostet. Undzwar Geld und Arbeitskraft.
Und sei es nur die Arbeitskraft als Dem-Moderator-den-Hintern-Hinterhertrager. Der Moderator findets gut, weil er seinen Hintern nicht mehr selbst tragen muss und der Träger findets gut, weil er Geld bekommt. Warum also, sollte es diesen Arbeitsplatz nicht geben? Alle sind ja gezwungen ihn zu bezahlen. Bezahlen für eine Leistung die keine ist - und somit Wohlstandsverluste hinnehmen. Und je mehr öffentliche Monopolisten es gibt, je höher summierst sich das auf.
Wenn alles doppelt so aufwändig ist, so ist nunmal der Wohlstand theoretisch nurnoch halb so groß. Das hat mit Vermögensverteilung erstmal nichts zu tun - und ist sehr wohl eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung.

Die öffentlichen Monopolisten sind nicht gewinnorientiert, daher verstehe ich deine ständige Argumentation mit Vermögen und Schulden nicht.
 
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Kaum liest man 20 oder mehr Seiten an Kommentaren, muss man auch in das eine deutlich artikulierte Horn stoßen:

Der Kommentar ist eine Frechheit, eine Beleidigung des Kunden. Da hilft auch nicht der "Brief" des Atelco-Menschen.

Rein prinzipiell: Jeder wäre dumm, nicht nach dem günstigsten Preis zu gehen. Wer hat Geld zu verschenken? Wenn er eine bestimmte Summe hat, kann er nur diese ausgeben. Spart er an einer Stelle, kann er es ins Cafè oder "Disse" tragen. Was soll es mir helfen, wenn ich an Kaffee höhere Prioritäten (Qualität, Preis Fairtrade oder sonstwas) habe als bei Hardware?

Dann der Seitenhieb auf Amazon? Pff, die sind NICHT die billigsten, die sind nichtmal die günstigsten (großer Unterschied!), aber bieten dafür Service sondergleichen. Atelco hatte mir mal nen Rückläufer geschickt, es aber vorher gesagt. Da war der Service auch einwandfrei, aber - bis auf Norsk-IT - hatte ich scheinbar eher Glück mit Service...

Aber wenn - wie man lesen kann - Atelco in den Filialen nichts außer Luft und schlechtgelaunte Verkäufer hat, hilft das erstmal nicht. Ich kannte mal einen kleinen PC-Laden, der hatte sehr geringe Fläche, maximal einen zweiten im Laden und eine sinnvollere Auswahl als der Saturn in der Nähe oder der von der Fläche größere PC-Spezialist. Der wiederum, unwissende Käufer bekommen grottigste Netzteile und keine Erklärung. Klar, Service und Fehlersuche gingen da auch, aber Teile kaufen? Keine gute Idee.
Beratung im Saturn: Einen kannte ich persönlich, hab ich aber nie im Laden gesehen, einen kannte ich nur von Beratung. Wenn diese beiden auch wirklich Ahnung hatten und gut beraten konnten, gab es auch negative Beispiele. Aber wenn man an die geraten wäre, top Beratung. Wenn du sogar weißt, was du willst, klappts auch mit günstigen Produkten.
Ein anderer Verkäufer hatte mal jmd was aufgeschwatzt (Tintenstrahldrucker), was so am Anforderungsproful vorbeigegangen ist, dass es nicht mehr feierlich war.

Dazu kenne ich eine ganze Generation an Menschen, die entweder null Ahnung haben und daher ins Geschäft fahren, teils auch mehrmals (kann man u.a. verbinden mit Einkauf, Arbeit, Terminen etc.), oder sich Rat bei Freunden holen, die mehr Ahnung haben. Da gibts auch wenig "Beratungsvampirismus", sondern es zählt Verfügbarkeit. Drucker defekt? Ab ins Geschäft und sich beraten lassen und dann einen kaufen. Notebook? Nur neu, wenn es gebraucht wird.

Gibt auch andere, spzielle, Personen, die nur bei MM kaufen, weil große Kette nicht pleite geht. Also MSH-Größe der Kette und nicht Atelco.

Klar kaufe ich im Netz, aber auch weil ich mich da besser auskenne, mich informieren kann und mein Geld lieber in "Benzin" und "Hobby" stecke, als es bei PC-Hardware draufzuzahlen, ohne dass es mir wirklich was bringt.

Ich hab hier im Thread auch was von Kunden gelesen. Klar, es gibt aufbrausende und ekelhafte Kunden, wo man sich seinen Teil denkt. Das hat aber das Geschäft mit "Menschen" so an sich. Bin nicht stolz darauf, aber hab auch mal jmd vom Ableseservice am Telefon unangebracht angemotzt. Zum Glück konnte ich mich - nach Selbstreflexion - persönlich entschuldigen, weil das nicht die Art ist, wie man da mit Leuten umgeht. Wenn es Stress gibt oder Probleme, dann hat ein Verkäufer halt mal die Funktion als "Ventil", auch wenn der überhaupt nichts dafür kann.

Wenn es aber einen Verkäufer gibt, der lustlos und - gelinde gesagt - kontraproduktiv ist, dann wird auch der gutmütigste Kunde irgendwann mal sauer.
Und jetzt schlag ich den Bogen zum Hardwarehandel: Der kleine PC-Laden, der eine winzige Verkaufsfläche hat, hat einen dafür sehr großen Lagerbestand. Insgesamt weniger Fläche als die Verkaufsfläche damals beim PC-Spezialisten, aber mehr Produkte. Auch wenn er keine billigen Repeater oder AccessPoints hat (und wozu 25€ mehr zahlen, wenn Amazon das günstige Produkt hat?), für den Rest kann man auf jeden Fall dort einkaufen. Kabel etwas teurer als online? Pff, Versandkosten, Wartezeit UND der Händler bietet top Service.
Stell dir nen Rechner online zusammen, bau ihn zusammen und ein Teil ist defekt? Hin zum Händler, machen lassen (oder nur das Board kaufen) und es passt. Kein Gemotze seitens des Händlers, keine blöden Sprüche, sondern er sagt dir vorher Stundensatz und wann es fertig ist.
Ab und an wird er wohl auch auf Umsatz geschissen haben, wenn er manche Angebote nicht machen wollte oder sich nicht mehr gemeldet hat, aber prinzipiell die beste Anlaufstelle der Stadt. Etwas teurer als online (also inkl. Versandksoten), aber dafür hast eine gute(!) Anlaufstelle*.

Ich nehm mal an, dass Atelco genau das nicht geboten hat. Zumindest liest man von potentiellen Kunden eher das Gegenteil.

Und gerade das Beispeil Amazon zeigt doch, dass der Kommentar voll daneben liegt. Oft ist Amazon teurer, aber da weiß ich wenigstens (wenn direkt bei Amazon und nicht bei Händlern) bestellt wird, dass es mir keine Probleme bereiten wird. RMA und sonstiges brauche ich nicht zu fürchten, das wird gemacht. Eine gute RMA hatte ich bei Titoco. Vorabtausch, defekten Monitor (vor Ende der Gewährleistung) danach einschicken und am Telefon abgesprochen. Dazu wirklich nette Leute.

Bei hardwareversand fehlte mal ein RAM-Riegel, Erklärung unterzeichnet, dass ichs ned geklaut hab und zack, der zweite Riegel da. Defektes Board (Tage nach Zusammenbau) wurde erstattet, weil in der Zwischenzeit beim örtlichen Händler (siehe oben) Ersatz gekauft wurde.
Und wieder: Anscheinend ist es für den Markt besser, wenn Atelco verschwindet und durch Gescähfte mit billigeren Preisen ODER teureren mit wesentlich mehr Service ersetzt wird. Für den Kunden wäre es jedenfalls besser. Ein Zwitter aus Ladengeschäft ohne Produkte, dafür aber keine Beratung und teuren Preisen mit Onlinehandel braucht wirklich niemand.


*Auch wenn man ab und an gegenteiliger Meinung ist, bzgl Stromverbrauch von Nforce-Chipsätzen oder generell, verkauft er keinen Schrott. Ergo: Gute Netzteile, hochwertige Boards und schwatzt dem Kunden nichts auf, was er nicht braucht.
 
Lar337 schrieb:
Na zuersteinmal ist es ein merkwürdiges Konzept, über die Wasserpreise Kulturangebote oder über die Strompreise den öffentlichen Nahverkehr zu subventionieren. Es sind doch gerade größere Familien, die dann die höchste finanzielle Belastung für etwas tragen, was sie wahrscheinlich nichtmal nutzen.
Gleichzeitig haben Sie aber auch so schon die höchsten Ausgaben und für soetwas erst recht kein Geld.
Bei Steuern (die für soetwas eigentlich gedacht sind) wird immer mit Besteuerung nach Leistungsfähigkeit argumentiert, warum die Leistungsträger ein Großteil ihres Geldes abgeben müssen. Und nun argumentierst du damit, es sei gut, größere Familien besonders zu belasten?! Oder Leute mit Gartenbewässerung, Leute die sich kein Haus mit PV-Anlage leisten können, oder.... lässt sich ewig fortführen und hat mit irgendeiner Gerechtigkeit nichts gemein.

Außerdem gehst du immer von Gewinn aus. Der hohe Preis entsteht nicht zwingend durch Gewinn der irgendetwas subventionieren könnte oder Vermögen/Schulden verteilt. Es sind auch einfach ineffizienzen. Kosten, die entstehen, weil es bei staatlichen Monopolen keinen Druck gibt, Dinge effizient zu machen. So entstehenhier und da noch ein paar Arbeitsplätzen, die völlig unsinnig sind. Es gibt eben keinen Wettbewerber, der zeigt dass es günstiger geht und auch sonst niemanden, der dies sinnvoll überprüfen kann.
Dann kostet halt ein simpler Rundfunk viele Mrd pro Jahr - und da häuft kein Sender irgendwelche Gewinne an. Es gibt nur keinen Kostendruck durch Wettbewerb, sodass unnötige Verwaltungen geschaffen werden können oder einzelne Leute sich die Taschen vollstopfen (beispielsweise hat fast jeder Moderator seine eigene Produktionsfirma Oo und deren Gehälter will man besser garnicht wissen).

Wo kein Kostendruck durch Wettbewerb, da kein Wille zu sparen und ein sich immer weiter aufblähender Wasserkopf, der nur kostet. Undzwar Geld und Arbeitskraft.
Und sei es nur die Arbeitskraft als Dem-Moderator-den-Hintern-Hinterhertrager. Der Moderator findets gut, weil er seinen Hintern nicht mehr selbst tragen muss und der Träger findets gut, weil er Geld bekommt. Warum also, sollte es diesen Arbeitsplatz nicht geben? Alle sind ja gezwungen ihn zu bezahlen. Bezahlen für eine Leistung die keine ist - und somit Wohlstandsverluste hinnehmen. Und je mehr öffentliche Monopolisten es gibt, je höher summierst sich das auf.
Wenn alles doppelt so aufwändig ist, so ist nunmal der Wohlstand theoretisch nurnoch halb so groß. Das hat mit Vermögensverteilung erstmal nichts zu tun - und ist sehr wohl eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung.

Die öffentlichen Monopolisten sind nicht gewinnorientiert, daher verstehe ich deine ständige Argumentation mit Vermögen und Schulden nicht.

Wenn die öffentliche Hand "spart", dann ist das meistens kein Sparen, sondern Kürzen, was Volkswirtschaftlich ein großer Unterschied ist. Wenn die öffentliche Hand also ihre Ausgaben an der einen Stelle zurück fährt ohne an anderer Stelle mehr auszugeben, sinkt der Beitrag zum BIP und die Wirtschaftsleistung schrumpft, in Zeiten wo die Wirtschaft brummt und mit 3%, 4%, 5% im Jahr wächst ist das kein Problem, da kann der Staat tatsächlich Nettosparer sein und sollte es auch sein. Das eingesparte Geld, sollte aber zurück gelegt werden um in einer Rezession die Ausgaben des Staates hoch zu fahren. Wenn der Staat das macht wozu wir die Länder in Südeuropa verdonnert haben, dann befeuert das die Rezession, zusammen mit den gekürzten Löhnen tötet das den Binnenmarkt.

Du sprichst von Ineffizenz in öffentlichen Betrieben u.s.w. das mag ja alles sein, aber wenn du dann "sinnlose" Jobs hast, dann ist das auch gleichzeitig Einkommen für den Typen auf dem Job und sinngebend ist es auch. Wenn du den Job weg rationalisierst, was ist dann mit dem Typen? Er wird Arbeitslos und muss eventuell auch Transferleistungen erhalten, somit ist der Gewinn für die Öffentliche Hand insgesamt gleich 0, es wird nur aus einem anderen Budget bezahlt. Das große Problem in der heutigen Zeit ist ja, die Produktivitätssteigerung kommen nur noch dem Kapital zugute, der Lohn ist inzwischen Restgröße geworden.
Wenn du Produktivitätssteigerungen hast in der Volkswirtschaft, dann müssen diese über höhere Löhne an die Menschen weitergegeben werden, ansonsten arbeitest du nicht umverteilungsneutral, sondern verteilst langsam von unten nach oben um.

Wenn du Arbeitskraft für Sinnvollere Tätigkeiten freisetzen willst, gerne, bin ich sofort bei dir, woraus willst du diese bezahlen ohne ein Umverteilungssystem mit deutlich höheren Abgaben/Steuern?

Ich stelle gerne die Gerechtigkeitsfrage, wieso bekommt eine Friseurin wenn sie Glück hat 10€ die Stunde, selbiges gilt für viele einfache Angestellte im Handel und Dienstleistungsgewerbe, aber so ein Versicherungsvertreter, Fondsmanager u.s.w. bekommen ein vielfaches davon. Oder die Lehr und Pflegekräfte, die werden ebenfalls relativ schlecht bezahlt, warum werden Kapitalerträge nur mit 25% besteuert? und erzähl mir jetzt nichts von Mehrfachbesteuerung u.s.w.

Es gibt keinen Sinn das ein Mensch das hundertfache eines anderen für seine Tätigkeit verdient.
Ja Arschabwischen im Altersheim ist keine produktive Arbeit und kann auch nicht irgendwie statistisch erfasst werden, aber sie ist wichtig und wesentlich wichtiger als (fast) alles was so ein moderner Bänker oder Versicherungsheini den ganzen Tag anstellt.

Was Vermögen und Schulden angeht, addierst du beides zusammen kommt 0 heraus, gleiches gilt für die Außenhandels- und Leistungsbilanzen aller Länder dieser Welt. Wenn sich jemand hinstellt und über die Schulden des Staates schimpft, dann muss er sich gleichzeitig hinstellen und den Typen suchen der dem Staat das alles geliehen hat, denn nur weil der Staat Schulden hat, hat der Andere das Vermögen. Gleiches gilt für Geld Schulden Beziehung, ohne Schulden gibt es kein, da alles Geld erst in einem Kreditvorgang entsteht.

Du kannst staatliche Unternehmen und Staatshaushalte nicht losgelöst von der restlichen Wirtschaft betrachten, das ist was ich die ganze Zeit versuche zu erklären, daher sind auch Staatsschulden nicht Pauschal schlecht. Das Problem ist nur das die Schulden bei den falschen Leuten sitzen. Die Unternehmen müssen sich verschulden zum Investieren und Ihre Leute ordentlich bezahlen, aber was tun die großen Unternehmen, sie stecken bis unterm Dach voll mit Geld, drücken ihre Löhne, pressen die Zulieferer aus und sparen.

Die Unternehmen investieren nicht, die sind ja auch nicht doof, denn wegen der niedrigen Löhne, Hartz IV u.s.w. haben die Leute diminished expectations (auf Deutsche schlechte Zukunftserwartungen), in so einer Situation fangen die Haushalte an zu sparen und konsumieren nicht, daher kann auch ein Unternehmen nicht investieren, da es ja befürchten muss seine Ware nicht loszuwerten, hier kann nur der Staat als Schuldner auftreten, einer muss es tun, und die Wirtschaft wieder mit Staatsnachfrage anfeuern. Ansonsten sollte der Staat versuchen relativ ausgegelichen zu Wirtschaften, aber in Zeiten der Rezession muss man ihm die Chance geben gegenzusteuern, von mir aus auch mit völlig ineffizienten Staatsunternehmen.

Zumal die Effiziensprobleme in Staatsunternehmen nicht nur durch Privatisierungen lösen kann.

Der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Monopolen, der Staat wird sein Monopol nicht zu seinem Vorteil ausnutzen, private Monopole / Oligopole machen es immer, es sei denn sie haben massiven Druck von den Wettbewerbsbehörden.
Folglich kann ich auch in staatlichen Monopolen nichts schlechtes sehen.
 
bleibt bitte wieder näher beim Kernthema und verliert euch nicht in einer Grundsatzdebatte!
 
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Night-Hawk schrieb:
Du sprichst von Ineffizenz in öffentlichen Betrieben u.s.w. das mag ja alles sein, aber wenn du dann "sinnlose" Jobs hast, dann ist das auch gleichzeitig Einkommen für den Typen auf dem Job und sinngebend ist es auch. Wenn du den Job weg rationalisierst, was ist dann mit dem Typen? Er wird Arbeitslos und muss eventuell auch Transferleistungen erhalten, somit ist der Gewinn für die Öffentliche Hand insgesamt gleich 0, es wird nur aus einem anderen Budget bezahlt.
Wenn wir aus Steuergeldern oder Zwangsabgaben also ganz viele Jobs schaffen, wo Leute den ganzen Tag nichts anderes tun, als einen Berg Erde von links nach rechts und danach wieder zurückzuschaufeln, dann ist das deiner Meinung nach also gut? Wenn man diesen Job wegrationalisiert ist der Gewinn gleich 0?
Das ist offensichtlich falsch, aus gleich mehreren Gründen:
a) Die Leute verdienen mehr als Hartz4
b) Die Leute sind dem Arbeitsmarkt entzogen, da sie nicht auf der Suche nach einem Job sind, werden also nie etwas produktives tun
c) Es mindert den Anreiz, etwas zu lernen, was gefragt ist und auch freiwillig Bezahlung erhält

Wenn du Arbeitskraft für Sinnvollere Tätigkeiten freisetzen willst, gerne, bin ich sofort bei dir, woraus willst du diese bezahlen ohne ein Umverteilungssystem mit deutlich höheren Abgaben/Steuern?
Werden bei dir Löhne etwa nur vom Staat und aus Steuern und Abgaben bezahlt?

Nochmal: Für jeden Erde-von-links-nach-rechts-Schaufler verliert jeder einen Teil seinen Wohlstands. Denn diese Person konsumiert - "verbraucht" also Arbeitskraft anderer Leute - ohne etwas zu produzieren.
Das Gehalt dieser "Erdschaufler" verschwindet im Nichts.

Normaler Fall: Ich leiste etwas und bekomme Geld dafür -> Gebe das Geld aus und bekomme Leistung dafür
Erdschaufler beim Staatsmonopolisten: Ich leiste etwas und bekomme Geld dafür -> Gebe Geld aus und bekomme vom Erdschaulfer nichts -> Er gibt das Geld aus (beispielsweise an mich) und ich muss schon wieder was leisten...

Und bei staatlichen Monopolisten entstehen (im übertragenen Sinn) diese Erdschaufler. Und du kannst darin nichts Schlechtes sehen, weil Geld ja nicht verschwindet? Das ist eine ziemlich absurde Argumentation .

Außerdem: Dein "Arschabwischen im Altersheim" würde ich sehr wohl als produktive Arbeit und als sinnvollen Arbeitsplatz bezeichnen. Es gibt eine Nachfrage danach und ein entsprechendes Angebot... Was sollte dagegen sprechen?

Was deine Argumentation der Staatsausgaben und Schulden in Wirtschaftskrisen angeht: Das hat erstmal nichts mit Staatsmonopolisten zu tun.
Grundsätzlich braucht man solange es Krisen gibt wohl jemanden, der genau dann Geld ausgibt. Quasi einen Consumer of last resort. Alleine mit dem Ankurbeln der Wirtschaft zu Krisenzeiten kann man die Staatsquote aber kaum begründen. Und mit Staatsmonopolen hat das schonmal garnichts zu tun.

Nachtrag: Die Diskussion hat durchaus mit dem Thema zu tun. Während man bei (Staats)Monopolisten oder beim Staat insgesamt keine Chance hat, einen effizienter arbeitenden Anbieter zu wählen und gewungen ist "Erdschaufelverluste" zu bezahlen, so ist dies im Fall der hier thematisierten Händler eben möglich. Schlecht wirtschaftende Anbieter verschwinden aus dem Markt.
 
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Können wir uns darauf einigen, das wir nicht zueinander finden uns nicht auf eine gemeinsame Position einigen werden und daher die Diskusion an dieser Stelle beenen. Im Sinne der Moderatoren.

Bevor du das als Kapitulation ansiehst, dem ist nicht so, ich habe schlicht keinen Bock mehr.
 
Kreisverkehr schrieb:
Bei hardwareversand fehlte mal ein RAM-Riegel, Erklärung unterzeichnet, dass ichs ned geklaut hab und zack, der zweite Riegel da. Defektes Board (Tage nach Zusammenbau) wurde erstattet, weil in der Zwischenzeit beim örtlichen Händler (siehe oben) Ersatz gekauft wurde.
Und wieder: Anscheinend ist es für den Markt besser, wenn Atelco verschwindet und durch Gescähfte mit billigeren Preisen ODER teureren mit wesentlich mehr Service ersetzt wird. Für den Kunden wäre es jedenfalls besser. Ein Zwitter aus Ladengeschäft ohne Produkte, dafür aber keine Beratung und teuren Preisen mit Onlinehandel braucht wirklich niemand.

Woher weißt du, womit Atelco Verluste gemacht hat? Könnte auch genau an hardwareversand gelegen haben...

Billige Preise und guter Support klingt für mich auch nicht gerade nach nem guten Verdienst.
Am Zusammenbau haben sie ihr Geld ja auch nicht verdient.
 
Wenn man sich den miserablen Zustand der Filialen von Atelco (der Muttergesellschaft) ansieht, ist davon auszugehen, dass HWV wirtschaftlich gesünder war. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass HWV von einem Investor übernommen wird, der Rest von Atelco aber liquidiert wird. HWV war sicherlich einer der großen Verbraucherhardwarehändler in Deutschland und dementsprechend attraktiv für Investoren.
 
j-d-s schrieb:
HWV war sicherlich einer der großen Verbraucherhardwarehändler in Deutschland und dementsprechend attraktiv für Investoren.

Interessanter für Investoren sehr wahrscheinlich.
Ob die bisher wirtschaftlich waren, weiß ich aber nicht.

Ich hab mich z. B. schon immer gefragt, wie die einen Zusammenbau für 20 € anbieten konnten, der überall anders das doppelte gekostet hat. Für 20 € ist sowas mit dem Mindestlohn kaum wirtschaftlich machbar.
 
supastar schrieb:
Woher weißt du, womit Atelco Verluste gemacht hat? Könnte auch genau an hardwareversand gelegen haben....

Ich hab den Thread fast komplett gelesen und auf fast jeder Seite wird erwähnt, dass eine enorme Verkaufsfläche ohne Ware vorhanden war. Das kann beim besten Willen nicht wirtschaftlich sein. Dazu noch Mitarbeiter und Preise in der Filiale...

Hardwareversand ist ein reiner Online-Händler gewesen, der z.B. im Forum extra wegen den 20€ Zusammenbau und Service empfohlen wurde, meine Freunde haben da bestellt und so weiter. Dort musste man keine Verkaufsfläche "subventionieren".

Außerdem hab ich nie gesagt, dass guter Support und billigste Preise sein sollen. Ich hatte gemeint, dass man ruhig ein wenig teurer sein kann, wenn dann der Service (RMA, Bearbeitung, Zahlugnsmethoden etc.) stimmen. Für mich war Hardwareversand immer "gut", weil bzgl. Service alles gepasst hat. Da hab ich nicht um den letzten € gekämpft, sondern alles dort bestellt etc.
Amazon ist teuer, bietet perfekten Service und "muss" expandieren wie blöd, sonst hätten die ja Gewinne zu versteuern. Also daran liegts jedenfalls nicht.
 
Amazon muss nicht wegen Steuervermeidung expandieren. Für die Steuervermeidung gibt es ausreichend Modelle. Man muss sich dazu nur mal ansehen, welch lächerliche Steuerquote Äppel hat. Amazon *will* expandieren, weil es andere verdrängen will.

Ich kenne nur eine Atelco-Filiale. Die sieht seit einigen Jahren ziemlich verbraucht aus. Da ist schon lange nichts mehr investiert worden. Die Leute da drin sehen ziemlich unmotiviert aus. Die Regale sind nicht alle voll, aber man bekommt so ziemlich alles, was man braucht, um einen PC zusammenzustellen, ihn am Laufen zu halten und eben Verbrauchsmaterial. Für mich sieht es nicht nach unnötigem Aufwand aus.

Atelco hat für mich aber trotzdem keine Perspektive. Die wenigsten Leute bauen sich noch Desktop-PCs selbst zusammen. Die Zahl der Stricker sinkt und die meisten kaufen sich den Kram deutlich billiger online. Ein großer Teil der Desktop-Benutzer kommt mit den Kisten zurecht, die sie vor 5 oder mehr Jahren gekauft haben. Bei den Lebensmitteldiscountern und Blödmärkten gibt es oft genug preiswerte Kisten, bei denen man nicht schrauben muss. Ich selbst habe früher viel an Desktops rumgebastelt, habe aber in den letzten 6 Jahren nur noch vereinzelt mal eine Festplatte gekauft und davon höchstens die Hälfte bei atelco. Reine Computerhardware-Läden haben hier bei uns in der Umgebung in den letzten 10 Jahren allesamt zu gemacht. Das kann einfach nicht rentabel sein.

Mich würde nicht wundern, wenn HWV auch wegen eines so unrentablen Klotzes wie Atelco die Grätsche gemacht hat.
 
e:/ der post kann weg.
 
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