Kompaktkameras und die Megapixel

Viele Megapixel sind nicht schlecht per se. Du kannst in der Kamera weniger Pixel einstellen wenn du willst.
Was wichtiger ist, ist die Sensorgröße: je größer der Sensor desto besser.
 
Lies dir Testberichte durch. Rein nach den Megapixeln würde ich mich nicht richten!
 
Heutzutage haben praktisch alle Kameras genug Auflösung für die gängigen Anwendungsfälle (Betrachtung am Bildschirm, Abzüge, sogar Posterdruck). Daher sollte man sich nicht von einer hohen Auflösung zum Kauf verleiten lassen. Andererseits ist weniger Auflösung auch nicht in jedem Fall besser, da viel vom Objektiv, der verwendeten Sensortechnologie und (wie HominiLupus bereits schrieb) der Sensorgröße abhängt. Die von Shaav erwähnten Testberichte sowie Testaufnahmen geben einen besseren Eindruck von der Bildqualität als die nackten Daten.

moonwalker99 schrieb:
Sollte man die Auflösung lieber etwas niedriger einstellen, um bessere Bilder zu machen?
Du kannst zwar die Auflösung in der Kamera verringern, jedoch wird die Bildqualität dadurch nicht besser. Ich persönlich wähle daher immer die volle Auflösung und skaliere die Bilder ggf. im Nachhinein am PC herunter.

Wonach sollte man sich bei Kompaktkameras richten?
Meines Erachtens sollte an erster Stelle die Frage stehen, wie viel Geld man ausgeben möchte. Sind es weniger als 200€, dann ist man möglicherweise mit der Kamera des Smartphones (falls vorhanden) besser bedient - abgesehen vom Zoom bieten günstige Kompaktkameras kaum einen Mehrwert gegenüber Handykameras.

Ist man bereit, etwas mehr zu investieren, dann gibt es im Wesentlichen drei Merkmale zu berücksichtigen:

  • Kompaktheit
  • Großer Zoombereich
  • Tauglichkeit bei schlechten Lichtverhältnissen (Innenräume, Dämmerung, etc.)*
*Dieses Merkmal ist oft teurer als die anderen beiden, weil es große Sensoren und lichtstarke Objektive erfordert.

Praktisch alle Kompaktkameras erfüllen zwei dieser Merkmale, während sie das dritte vernachlässigen:

  • Es gibt kompakte Kameras mit großem Zoombereich, die aber nur bei gutem Licht etwas taugen. -> z.B. Sony HX90V
  • Es gibt kompakte Kameras für schlechte Lichtverhältnisse, die aber nicht so viel zoomen können. -> z.B. Sony RX100 III
  • Es gibt zoomstarke Kameras für schlechte Lichtverhältnisse, die aber nicht mehr kompakt sind. -> z.B. Panasonic FZ1000
 
TB30 schrieb:
Meines Erachtens sollte an erster Stelle die Frage stehen, wie viel Geld man ausgeben möchte. Sind es weniger als 200€, dann ist man möglicherweise mit der Kamera des Smartphones (falls vorhanden) besser bedient - abgesehen vom Zoom bieten günstige Kompaktkameras kaum einen Mehrwert gegenüber Handykameras.

Wäre eine gebrauchte Kompaktkamera mit 10 MP von ebay wirklich nicht besser als die Kamera meines 4 Jahre alten Smartphones?
 
Das kommt im Detail auf das genaue Kameramodell und das Smartphone an. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass mit einem Samsung Galaxy S von 2011 bei gutem Licht schon ganz ordentliche Aufnahmen möglich waren. Du kannst dir ja z.B. bei Flickr Bilder von den in Frage kommenden Kameras anzeigen lassen und daran beurteilen, ob sie dir eine Anschaffung wert sind: https://www.flickr.com/cameras/
 
moonwalker99 schrieb:
Wäre eine gebrauchte Kompaktkamera mit 10 MP von ebay wirklich nicht besser als die Kamera meines 4 Jahre alten Smartphones?

Technisch gesehen vermutlich schon, wobei das davon abhängt auf welcher Sensorgröße sich die 10MP tummeln. Allerdings hängt es auch davon ab was man für ein Foto-Ergebnis erwartet bzw. wofür man das Foto nutzen möchte. Ein Smartphone hat da vermutlich mehr Spielkram in Form von Filtern und co.
 
~100€ bei ebay, fast neuwertig, Vitrinengerät:

Nikon 1 S1 inkl. Kitobjektiv
- 1" Sensor
- super schneller Hybridphasen Autofokus
- klein, leicht, sehr gut BQ bei harmonischen 10MP, RAW
- viele Automatikfunktionen
- für Einsteiger ausgelegt
 
moonwalker99 schrieb:
Wäre eine gebrauchte Kompaktkamera mit 10 MP von ebay wirklich nicht besser als die Kamera meines 4 Jahre alten Smartphones?

Kann so oder so sein.

Auch muss man fragen, in welcher Umgebung. Im hellen Sonnenschein nehmen die sich nicht viel. Wirds dunkler, sieht's gleich mal anders aus.

Grundsätzlich - unter 200€ bekommt man kaum was vernünftiges. Wer billig kauft, kauft zweimal.
 
https://www.computerbase.de/forum/threads/kamera-kaufberatung-grundlagen-und-infos.1062084/

Steht dort m.M.n. Ziemlich gut erklärt, wieso und warum.

Natürlich ist die Frage, ob ein älterer 10 MPx Sensor nicht besser ist als ein neuer 20 MPx berechtig ... das hängt aber auch enorm von der verwendeten Technologie (CMOS, CCD, BSI) als auch der Aufbereitung durch den Prozessor ab.

Pauschale Aussagen sind daher nicht treffbar!

Nur wirkliche Tests und Vergleiche unter identischen Bedingungen liefern Dir ein aussagekräftiges Ergebnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
MDMMA schrieb:
Grundsätzlich - unter 200€ bekommt man kaum was vernünftiges. Wer billig kauft, kauft zweimal.

Von meinem Standpunkt bin ich voll einverstanden. Aber es gibt auch Leute, die keine gute Qualität suchen, sondern nur etwas zum Knipsen und mit Zoom brauchen. Oder mindestens glauben sie, dass sie genau so was brauchen :)
Zum Thema - es wurde schon erklärt, dass die Kombination zwischen vielen MPs und kleinem Sensor schlecht ist und nicht die vielen MPs allein. Wenn ich eine Kompaktkamera brauche, würde ich direkt die RX100 nehmen - weil sie richtig kompakt ist :) Gebraucht - RX100 II, weil der Sensor besser ist.
 
MDMMA schrieb:
Grundsätzlich - unter 200€ bekommt man kaum was vernünftiges. Wer billig kauft, kauft zweimal.

Meine Mutter hat ne Kamera für 80€ (so ne kleine Panasonic Kompaktkamera) und ist total glücklich damit :-)
Ergänzung ()

cutedonkey schrieb:
Von meinem Standpunkt bin ich voll einverstanden. Aber es gibt auch Leute, die keine gute Qualität suchen, sondern nur etwas zum Knipsen und mit Zoom brauchen.

Richtig, es kommt oft nicht darauf an, wie technisch perfekt ein Foto ist sondern viel mehr was man mit dem Motiv verbindet.
 
Es kommt nicht nur auf die Megapixel an - die Sensorgröße spielt hier auch eine Rolle. Es macht schon einen Unterschied ob ich 20 Megapixel auf einen kleinen Smartphone Sensor "quetsche" oder auf einen Sensor im Vollformat :D Kurz gesagt das Verhältnis zwischen Sensorgröße und Megapixel muss stimmen.

Allerdings spielen noch andere Faktoren eine Rolle (Prozessor und Software um nur zwei zu nennen).
 
naja, auch wenn es ja nicht falsch ist was hier gesagt wird, grundsätzlich kann man sagen das alles AB 1" Große Sensoren sind. natürlich sind da noch unterschiede zu größeren Sensoren aber überschätzt das mal nicht gleich. vieles kann man mit guten objektiven kompensieren, anders einfach mit wissen, viel wissen!
 
Sich was einfallen lassen wie z.B. mit Reflektoren oder Taschenlampe und Diffusor arbeiten.
Ich kann mir gerade keinen Grund vorstellen warum ich nicht mit einem Stativ arbeiten "darf"?
Ich glaube moses sprach dabei auch eher von den 1" Kameras als den Knipsen. Verbaut eigentlich noch einer 1/2,5" bzw. 1/2,7". Die sind doch inzw. wohl bei 1/2,3" angekommen.

Die ersten guten Ergebnisse sind m.M.n. schon mit 1/1,7" erreichbar.
 
In einem Museum sind für gewöhnlich alle "Helferlein" verboten, da fallen auch Taschenlampen und Reflektoren drunter ;)

07130016-hdr-web5vsaw.jpg

NX300, f3.5 HDR, ISO1600, Freihand

Selbst der eigentlich echt gute Sensor meiner NX300 kommt hier an seine Grenzen... siehe rechten dunkleren Bildteil. Bei gutem Sonnenlicht sind mit 1/1,7" gute Ergebnisse sicher machbar. Aber bei schlechten Lichtverhältnissen wie auf dem Foto oben ist meiner Ansicht nach MFT, nicht 1" die derzeit aller-unterste Grenze.

Sicherlich werden Sensoren aller Größen immer besser, das gilt auch für die kleinen. Aber die kleinen hinken nun mal trotzdem immer den großen hinterher.
 
Weißt du leboef, du hast da einen kleinen Denkfehler in deiner überlegung. Auch mein KB Sensor der D750 kommt regelmäßig an seine Grenzen, ich vermute sogar häufiger als dein APSC. Du glaubst garnicht wie häufig man KB abblenden muss. Und dann bringt dir den sensorvorteil rein garnichts.

Und das schöne an deinem Beispiel ist ja sogar, das ich dein Beispielbild mit meiner Olympus wohl bei ISO 200 machen hätte können. Vermutlich mit unhaltbarer Zeit für sämtliche andere kamerasysteme. Denn für Olympus Kameras sind in der tat die bewegungsunschärfen ein größeres Problem als verwackler. Mein Rekord für ein unverwackeltesbild ist bei 12mm und 1.6 Sekunden. Mit allen Tricks die ich kenne, luftanhalten, anlehnen, verschlussvorauslösung, Selbstauslöser usw. Aber Versuch das mal nachzumachen. PcPanik hat meines Wissens mal, bei 300mm 1/30sek ein scharfes Bild gemacht.

Sicher, sobald bewegung ins Spiel kommt ist das vorbei aber wenn man keine Bewegung hat...

Oh. Und so viel Unterschied ist jetzt nicht zwischen 1" und mFT. Der 20mp Sensor von Sony ist richtig, richtig gut ;-)


Was ich eigentlich meinte, ist das man einfach lernen oder wissen muss wie Licht "fällt". Mit dem Wissen und manueller Bedingung macht man bessere Bilder als mit jeder Automatik.
Und wenn ich eins seit 6D und 750 gelernt habe, auch mit einer teuren Kamera kann man richtig schlechte Bilder machen!
 
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